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DE13559C - Verfahren, aus dem Posidonienschiefer unter Herstellung von keramischen Produkten Brenngase, Leuchtgase und Mineralöle zu gewinnen - Google Patents

Verfahren, aus dem Posidonienschiefer unter Herstellung von keramischen Produkten Brenngase, Leuchtgase und Mineralöle zu gewinnen

Info

Publication number
DE13559C
DE13559C DENDAT13559D DE13559DA DE13559C DE 13559 C DE13559 C DE 13559C DE NDAT13559 D DENDAT13559 D DE NDAT13559D DE 13559D A DE13559D A DE 13559DA DE 13559 C DE13559 C DE 13559C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
slate
posidonia
gases
mineral oils
luminous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT13559D
Other languages
English (en)
Original Assignee
W. GMINüER, Inhaber der Firma GEBR. GMINDER in Reutlingen (Württemberg)
Publication of DE13559C publication Critical patent/DE13559C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B38/00Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
    • C04B38/06Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by burning-out added substances by burning natural expanding materials or by sublimating or melting out added substances
    • C04B38/063Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B38/0635Compounding ingredients
    • C04B38/064Natural expanding materials, e.g. clay

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
JJ
>>
In dem Terrain Reutlingen und an anderen Orten treten Thonschieferschichten der Juraformation auf. Der Opalinthonschiefer der braunen Jura enthält 52 pCt. Kieselerde, 26 Thonerde, 11 Eisenoxyd, 4 kohlensauren Kalk, ι Magnesia. Den Rest bilden Alkalien, Feuchtigkeit und eine organische Substanz. Der Posidonienthonschiefer, im schwarzen Jura auftretend, enthält 42 pCt. Thonerde, 40 Kalkerde, 12 organische Materie, 6 Schwefelkies. Dieser Liasschiefer ist von, Dr. Carl Dorn 1877 als ein wichtiges Brennmaterial gekennzeichnet und als Brenn- und Oelschiefer bezeichnet. Der Posidonienschiefer verliert, in geschlossenem Räume erhitzt, unter Entwickelung von Dämpfen und Gasen ca. 18 pCt. seines Gewichts. Etwa 4 bis 5 pCt. der Dämpfe und Gase lassen sich zu ,Rohöl condensiren. Die bei der Destillation gebildeten Schieferkoks verbrennen bei Luftzutritt unter Hinterlassung grünlich- oder graugelber Rückstände, welche dasselbe Volumen behalten, als der der Destillation und Verbrennung unterworfene Schiefer selbst, aber im Gewichte nur ca. 66 pCt. desselben betragen.
Dorn 's Arbeiten lehrten, dafs der Liasschiefer, als Brennstoff in Schachtöfen verbrennend, zur Dampfkesselheizung anzuwenden ist, und stellten fest, dafs 6 Ctr. Thonschiefer an Brennkraft 1 Ctr. mittlerer Steinkohle gleichkommen. Die Beschickung und Entleerung der Liasbrennschachte aber ist insofern gegenüber der Steinkohlenheizung mit Unbequemlichkeiten verknüpft, als die Rückstände der Liasschiefer dasselbe Volumen beibehalten, als die Beschickung, daher die Abräumung mehr Zeit und Arbeit erfordert.
Diese Unbequemlichkeit und dadurch bewirkte geringere Leistungsfähigkeit der Liasschiefer wird jetzt nur ausgeglichen durch die Verwendung der ausgebrannten, aus den Oefen abgeräumten Schiefer als Material zur Cementfabrikation und zu Cementbaustein.
Ich verfahre nun wie folgt, um die Heizung mit Posidonienschiefer mit der Herstellung von Bausteinen zu verbinden.
Ich pulverisire den frisch geförderten Posidonienschiefer und stelle durch Pressen in der Trockenpresse Steine daraus her. Dieselben brauchen, als nicht nafs, auch nicht getrocknet zu werden, da die organische Materie, welche der Schiefer enthält, eine hinreichende Bindung ermöglicht; sie werden sofort in den Ofen eingesetzt. Es ist demnach dieser Steinformungsbetrieb zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung auszuführen.
Diese Prefssteine dienen nun zunächst als Brennstoff für Dampfkesselheizung etc., werden dabei selbst gebrannt und fest.
Wo eine solche Absicht nicht vorliegt, werden die Steine in Ringöfen und andere Ziegelöfen eingesetzt und entzündet. Sie brennen sich dann selbst fertig, und die entweichenden, überschüssigen Gase können aufgefangen und condensirt oder zu Leuchtzwecken direct verwendet werden.
Hält man die D or η'sehe Ermittelung · fest: 6 Ctr. Posidonienschiefer = 1 Ctr. Steinkohle,
so kann man leicht den Brenneffect der Posidonienformsteine ermitteln. Zur Formung von iooo Stück gewöhnlichen Ziegeln sind ca. 84 Ctr. Posidonienschiefer, gepulvert, nothwendig. Dieselben brennen sich im Ofen also selbst fertig und geben noch so viel Heizkraft ab als 84/e = 14 Ctr. Kohle hervorbringen. Zum Brennen von iooo Ziegeln aus Lehm und Thon sind etwa anzuwenden 3 Ctr. Kohle. Somit wird sich der Heizeffect und Brennwerth der iooo Posidonienziegeln auf 14 -f- 3 = 17 Ctr. Kohle stellen.
Man kann mit einem Ringofen einen oder mehrere Dampfkessel (am besten mit einer oder zwei Feuerröhren) verbinden.
Mögen 10 000 Steine die Beschickung des Ringofens bilden, so enthalten diese in 840 Ctr. Posidonienschiefer eine Brennkraft von 6 : 840 = 140 Ctr. Steinkohle, genügend zur Hervorbringung von ca. 200 Pferdekraft Dampf.
Bei der Verbrennung der Posidoniensteine ist vorzugsweise vortheilhaft, däfs die Entgasung derselben successive vor sich geht, und dadurch ein Reifsen der Steinoberflächen nicht vorkommt; vielmehr behalten die Steine eine absolut exacte Form, so wie sie dieselbe in der Presse erhalten. Bei rationeller Anlage der Züge im Ringofen und bei den Kesseln brennt die organische Materie mit rufs- und rauchfreier Flamme, umsomehr, als Wasserdampf nur in sehr geringem Mafse auftritt, da ja die Formsteine nur den Wassergehalt des Schiefers selbst enthalten.-
Die Herstellung der Steine auf diesem Wege als Nebenproduct macht es möglich, dieselben billig weithin verfrachten zu können, wozu die vorzügliche Beschaffenheit der Steine das ihrige beiträgt.
Um nun das an Brennstoff so reiche Material des Posidonienschiefers noch rationeller auszunutzen, menge ich das Pulver desselben mit gepulvertem Opalin.
Der Opalin wird durch Pulverisiren auf der Schleudermühle, Kneten unter Zulauf von Wasser auf dem Kollergang mit durchlöcherter Prefsplatte, Verziegeln durch Schraube, Pressen, Trocknen vorbereitet, und von diesem präparirten Opalin mische ich 25 bis 50 pCt. oder mehr unter das Posidonienschieferpulver.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren, den frisch gegrabenen Posidonien- oder Liasschiefer zu verziegeln oder zu formen, die geformten Gegenstände durch das in ihnen enthaltene Brennmaterial selbst fertig zu brennen und dabei die überschüssigen Brennstoffe zur Beheizung oder zur Gewinnung von Gasen, Oelen etc. zu benutzen.
2. Verfahren, unter Mengung des Posidonien- oder Liasschieferpulvers mit gepulvertem bezw. bearbeitetem Opalin oder anderen Thonen die unter 1. aufgeführten Zwecke zu erreichen.
DENDAT13559D Verfahren, aus dem Posidonienschiefer unter Herstellung von keramischen Produkten Brenngase, Leuchtgase und Mineralöle zu gewinnen Active DE13559C (de)

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