DE131259C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den gebräuchlichen Geschwindigkeitsmessern, namentlich bei denen, welche auf den Wirkungen der Centrifugalkraft beruhen, bilden Stöfse und Erschütterungen, die sowohl in der Unterlage als auch durch ungleichförmige Bewegungsübertragung entstehen, Hindernisse, auf Fahrzeugen und ähnlichen bewegten Vorrichtungen gute und sichere Angaben zu erzielen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Combination einer Zeit- und Wegmessung zur stufenförmigen Angabe der Geschwindigkeit, welche Vorrichtung dadurch von den erwähnten Mängeln frei ist, dafs nur eine Collectortrommel, auf der die Wegmessung vorgenommen wird, durch die bewegten Theile angetrieben wird, und zur Zeitmessung eine elektrisch ausgelöste Unruhe dient, deren Massen ausbalancift -sind -und auf deren Bewegung demnach die Stöfse und Erschütterungen keinen Einflufs haben.

Die Anordnung des Apparates zeigt die beiliegende Zeichnung, und es arbeitet derselbe in folgender Weise:

Auf einer mit der Achse v, deren Geschwindigkeit zu messen ist, zwangläufig verbundenen Welle w befindet sich eine Anzahl Metallsegmente U xy \, welche unter einander und durch Welle n> mit dem Minuspol einer Stromquelle in leitender Verbindung stehen, und welche in bestimmten Stellungen der Welle mit den darüber liegenden Schleiffedern i, 2, 3, 4 Contact machen. Wird die Welle gedreht, so geht der elektrische Strom zunächst durch die Feder 1 und erregt den Magneten m, welcher den um seine Schwerpunktachse ο drehbaren Anker α anzieht und so lange festhält, bis der Contact zwischen u und 1 wieder aufgehoben wird. Der Anker schnellt nunmehr durch die Wirkung der Feder f in seine Ruhelage zurück, und zwar in einer Zeit, welche durch sein Trägheitsmoment und durch die Kraft der Feder f bestimmt ist. Während dieser Bewegung gleitet eine an dem Anker befestigte Schleiffeder s an einer Metallspitze r vorüber, so dafs hier ein kurzer Contact zu Stande kommt. Erfolgt nun die Drehung der Welle n> so schnell, dafs während des Zeitraumes, der zwischen dem Loslassen des Ankers α und dem Zustandekommen des Contactes bei r liegt, eines oder mehrere der Segmente xy oder \ unter die entsprechenden Federn 2,3,4 gelangt sind, so entsteht in den angeschlossenen Leitungen ein kurz . andauernder Strom, welcher zugleich durch beliebige anzeigende oder registrirende Vorrichtungen, welche als i_x, t.₂, t₃ angedeutet sind, geleitet werden kann.

Stromlauf, wenn Feder 2 auf Segment χ schleift und gleichzeitig Feder s die Spitze r berührt: —Pol der Stromquelle, Segment x, Feder 2, Schauzeichen ί₁₅ Schraube r, Feder s, Anker a, Feder f, -\- Pol der Stromquelle. Diesem analog sind die Stromläufe durch die Feder 3 und 4.

Bei entsprechenden Abmessungen der Apparate zeigt das Zustandekommen der Stromstöfse das Ueberschreiten einer bestimmten,

den Segmenten entsprechenden Geschwindigkeit an.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Geschwindigkeitsmesser mit elektrischer Anzeigevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Unruhe (a) oder dergl., welche elektrisch gespannt und durch Unterbrechung des spannenden Stromes auf einer mit der Geschwindigkeitsachse zwangläufig verbundenen, mit Metallsegmenlen (u xy \) versehenen Trommel ausgelöst wird, einen kurzen Contact herstellt, der mit dem Zeitpunkt der Unterbrechung des spannenden Stromes eine constante Zeit begrenzt, und der im Falle, dafs während -dieser Zeit die Trommel unter den Contactfedern (i, 2, 3, 4) einen bestimmten Weg zurückgelegt hat, einen Stromstofs zu Stande kommen läfst, welcher beliebige Signal- oder Anzeigevorrichtungen in Gang setzen kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.