DE130251C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JV* 130251 KLASSE 49 d.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 11. Mai 1901 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Drehstahlhalter zum Halten mehrerer das Werkstück gleichzeitig angreifender Drehstähle, welche derart im Halter angeordnet sind, dafs man auf verschiedenen Durchmessern des Werkstückes und in mehrfachen Schnitten hinter einander schneiden kann. Es sind zwar schon Drehstahlhalter bekannt, bei denen ein Stahl gegen den oder die anderen Stahle sowohl seitlich als auch im Winkel verstellt werden kann. Hier sollten aber mehrere Stähle, von denen bis sechs und noch mehr in einem Halter sein können, derartig angeordnet sein, dafs sie sowohl seitlich als auch im Winkel zu einander, dem Durchmesser des jeweilig zu bearbeitenden Werkstückes entsprechend, verstellt werden können, so dafs sich dadurch verschieden breite und dicke Spänne nach Wunsch oder Bedarf erzielen lassen. Durch die vorliegende Erfindung wird eine gleichzeitige und gleichmäfsige oder doch annähernd gleichmäfsige Betheiligung aller im Halter eingesetzten Drehstähle an der zu leistenden Arbeit erreicht und dadurch eine bedeutend vermehrte Leistungsfähigkeit gegenüber der Anwendung der bisherigen Drehstahlhalter erzielt.

Die Anwendung des vorliegenden Drehstahlhalters gestattet, die Bearbeitung von Wellen mit nur geringem Durchmesser auf schnelle und zweckmäfsige Weise vorzunehmen, ohne eine besondere Specialwellendrehbank nöthig zu haben.

In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeia;t:

Fig. ι eine Seitenansicht des Drehstahlhalters und

Fig. 2 eine Oberansicht desselben.

Der mit einem zum Einspannen in den Support dienenden Arm 8 versehene Haltekörper 7 ist in der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Ausführungsform zur Aufnahme von sechs Drehstählen 1, 2, 3, 4, 5, 6 eingerichtet. Die Stähle 1, 2, 3 und die Stähle 4, 5, 6 sind in je einer Gruppe angeordnet,-von denen jede Gruppe auf einem anderen Durchmesser des Werkstückes 9 arbeitet, und zwar arbeiten die Stähle 1, 2, 3 auf dem gröfseren und die Stähle 4, 5, 6 auf dem kleineren Durchmesser. In der dargestellten Ausführungsform sind beispielsweise die mittleren Stähle 2, 5 jeder Gruppe nur in radialer Richtung zum Werkstück verstellbar eingerichtet, und zwar in bekannter Weise durch je eine Schraube 10, während die seitlichen Schrauben 11 zum Feststellen dieser Stähle dienen.

Die zu beiden Seiten der mittleren Stähle befindlichen Stähle 1,3 und 4,6 sind quer zu ihrer Längenachse drehbar gelagert, so dafs sie radial oder annähernd radial zur Achse des Werkstückes eingestellt werden können, entsprechend der Durchmessergröfse . der verschiedenen Werkstücke. Durch auf die Schenkel der Stähle wirkende Schrauben 12, 13 kann die Feststellung dieser Stähle in der erforderlichen Winkelstellung erfolgen. Die seitliche Verschiebung der Stähle, d. h. also die Verstellbarkeit in der Richtung ihrer Drehachse, kann durch seitlich angeordnete Schrauben bezw. Schraubenbolzen 14, 15 erfolgen. Es ist jedoch nicht Bedingung, dafs die beiden

jeweilig seitlich stehenden Stähle der auf gleichem Durchmesser des Werkstückes arbeitenden Stahlgruppe seitlich verschiebbar und drehbar sind, während der mittlere feststeht, sondern es kann auch der mittlere verschiebbar bezw. drehbar und einer der anderen Stähle nicht seitlich verschiebbar bezw. drehbar sein, ohne dafs dadurch eine Aenderung in der Wirkung entstehen würde. Welches auch die Anzahl und die Art der Anordnung der zu einer auf gleichem Durchmesser arbeitenden Gruppe gehörigen Stähle sein mag, so wird mit Rücksicht auf die beabsichtigte Wirkung nur der Umstand zu beachten sein, dafs nicht mehr als einem Stahle bei einer und derselben Gruppe die seitliche Verstellbarkeit und nicht mehr als einem Stahle die Drehbarkeil fehlen darf. Es ist dabei gleichgültig, ob das Fehlen der einen oder der anderen Eigenschaft bei verschiedenen Stählen oder bei ein und demselben Stahl eintrifft. Es bezieht sich diese Bemerkung blos auf das theoretisch vollkommenste Werkzeug; für viele Fälle der Praxis genügt es, wenn nur eine oder einige der genannten Beweglichkeiten vorhanden sind.

Die Art und Weise der seitlichen Verstellbarkeit und Drehbarkeit der einzelnen Stähle kann beliebig sein. Ebenso kann die Anzahl der Stähle vermindert oder vermehrt werden, wenn dies zweckdienlich erscheint.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch :
   Drehstahlhalter zum Halten mehrerer das Werkstück gleichzeitig bearbeitender Stähle, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stähle gruppenweise, seitlich, beziehungsweise auch im Winkel zu einander verstellbar angeordnet sind, zum Zwecke, das Werkstück mit allen Stählen gleichzeitig auf gleichem oder verschiedenem Durchmesser gleichmäfsig oder annähernd gleichmäfsig bearbeiten zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.