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Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Schallplatte mit in zwei gleichzeitig
abspielbare Zonen unterteilter Oberfläche, bei der die innere Zone eine ungerillte
magnetisierbare Schicht .enthält, -während die 'äußere Zone mit Nadeltonrillen versehen
ist, die zur Führung des der inneren Zone zugeordneten Magnetkopfes dienen.
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Eine derartige Schallplatte hat den Vorteil, daß eine nicht löschbare
Konservierung von Musik, Sprache od. dgl. einer großen Zahl von Verbrauchern wirtschaftlich
zugänglich gemacht werden kann, während die Verbraucher ihrerseits individuell verschiedene
löschbare Informationen hinzufügen können. Diese Vorteile lassen sich beispielsweise
bei der Vertonung von Dia-Positiv-Serien oder bei der _ Sprachausbildung ausnutzen.
Die Schallplatte kann in üblicher Weise gepreßt werden, wobei in den--gerillten
Teil die bleibende Information eingeprägt ist, während die innere glatte Plattenzone
mit einer magnetisierbaren Folie beklebt wird.
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Aus konstruktiven und aufzeichnungstechnischen Gründen können Breite
und Abstand von Magnetband'spuren nicht so klein gemacht werden, wie dies bei Nadeltonrillen
möglich ist. Wird eine in Form einer Spirale angeordnete Nadeltonrille gemäß dem
Hauptpatent als Führungsrille für den Magnetkopf verwendet, so muß der Rillenabstand
zwischen den einzelnen Windungen, die Steigung der Spirale, ziemlich groß sein,
da die Polschuhe des Magnetkopfes nicht beliebig schmal gemacht werden können und
der Abstand zwischen den Windungen der Tonspur so bemessen sein muß, daß eine gegenseitige
magnetische Beeinflussung der Tonspuren vermieden wird. Aus diesem Grund kann die
Informationskapazität der mit Nadeltonrollen versehene Zone, verglichen mit den
heute üblichen Mikrorillen, nicht voll ausgenutzt werden.
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Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil dadurch, daß die Nadeltonrillen
in Form einer mehrgängigen Spirale angeordnet sind. Zwei, drei oder mehr Spuren
ineinander ergeben dann die gewünschte zwei-, Brei-oder entsprechend mehrfache Steigung
zur Führung der Magnetköpfe. Die Platte weist dann zwei bzw. drei oder mehr getrennte
Einlaufrillen auf. Diese befinden sich am äußeren Rand, wenn die Platte von außen
nach innen abgespielt wird. Wird sie von innen nach außen abgespielt, so liegen
die Einlaufrillen entsprechend im inneren Plattenfeld.
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Durch die Wahl einer mehrgängigen Spirale ist es möglich, in jedem
Gang eine bleibende Information unterzubringen, die wahlweise abgetastet werden
kann. Hierbei wird die zugehörige innere Plattenzone vor Abtasten jeweils einer
der festen Informationen automatisch durch eine Kombination von Aufsprech-, Abhör-
und Löschkopf gelöscht 'und für ein `neues Aufsprechen freigegeben. Wenn jeder der
zwei, drei oder mehr fest eingeprägten Informationen je eine löschbare Information
zugeordnet sein soll, so werden mehrere Magnetfolienfelder auf der gleichen oder
der anderen Seite der Platte vorgesehen.
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Bei Verwendung einer dreigängigen Spirale für die bleibende Information
wird beispielsweise die eine Plattenseite von Nadeltonspuren frei gehalten und nur
mit einer Magnetschicht versehen, so daß jeder der drei Informationen eine eigene
Zone für die magnetische Aufzeichnung zugeordnet werden kann, nämlich eine auf der
Seite, die die Nadeltonrillen trägt und zwei auf der anderen Plattenseite. Bei Schallplatten
für Lehrzwecke kann in einer dreigängigen -Nadeltonspirale dann der dreifache Lehrtext
fest aufgezeichnet werden wie bei einer Schallplatte gemäß dem Hauptpatent, da innerhalb
des- für die Magnetaufzeichnung benötigten Spiralabstandes nunmehr drei Nadeltonspiralen
statt einer untergebracht sind.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in F i g. 1 bis 3 in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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In F i g. 1 ist die Oberfläche der Schallplatte in zwei. Zonen 1 und
2 von etwa gleicher radialer Breite aufgeteilt, wobei die Zone 1 mit in Form einer
dreigängigen Spirale angeordneten Nadeltonrillen versehen ist, während die Zone
2 eine magnetisierbare Schicht enthält. Im Abspielgerät ist ein in üblicher Weise
um eine vertikale Achse 3 schwenkbarer Tonarm 4 vorgesehen, an dessen vorderen Ende
starr ein Querausleger 5 sitzt, der seinerseits an seinen Enden mit einem Nadeltonabtaster
6 und einer aus Lösch-, Hör-, Sprechkopf bestehenden Magnetkopfanordnung 7 versehen
ist. Die mit dem Nadeltonabtaster 6 züsämmenwirkenden Rillen dienen auf diese Weise
gleichzeitig zur Radialverschiebung der Magnetkopfanordnung 7. Die Nadeltonrillen
sind dann beispielsweise.. mit einer Hintergrundmusik oder bei einer Sprachlerplatte
mit dem nicht löschbaren Lehrtext mechanisch moduliert, während in der inneren Zone
2 Impulse zur Fortschaltung eines. Projektors oder die Antworten eines Schülers
aufgezeichnet werden. Die Anfänge der den drei Spiralgängen zugeordneten, auf den
Umfang der Schallplatte gleichmäßig verteilt angeordneten Einlaufrillen sind mit
I, TI und III bezeichnet. Die Ziffern können bei der Herstellung der Platte in gleicher
Weise wie die Schallrillen in das Plattenmaterial eingeprägt werden. Sie wiederholen
sich auf dem Etikett der Platte, das in drei Beschriftungsfelder unterteilt ist,
die den Anfängen geometrisch zugeordnet sind. Diese Zuordnung erleichtert 'das Auffinden
der gewünschten Einlaufrille beim Auflegen des Tonarms. Beim Abspielen einer der
drei Nadeltonrillen- können beispielsweise bei einer Sprachlehrplatte die Antworten
des Schülers in der inneren Zone aufgezeichnet werden. Die Ausführungsform der Schallplatte
gemäß F i g. 2 erlaubt die Aufzeichnung jeweils nur einer Magnettonspur, da sich
für die drei Nadeltonrillen die zugehörigen Magnetspuren überschneiden.
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Für den Fall,. daß den drei getrennten Nadeltonrillen entsprechend
drei getrennte Magnetkopfspuren zugeordnet werden, ist in F i g. 3 eine Lösungsmöglichkeit
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform enthält die gesamte Oberfläche der unteren
Plattenseite eine ungerillte magnetisierbare Schicht. Es sind dieser Plattenseite
zwei Magnetköpfe zugeordnet, die im gleichen unveränderbaren radialen Abstand voneinander
angeordnet sind, wie der Nadeltonabtaster und der Magnetkopf auf der anderen Plattenseite.
Die Magnetköpfe 8 und 9 sitzen ebenfalls an einem Querausleger 10 eines um die vertikale
Achse 3 schwenkbaren, nicht dargestellten Tonarmes. Die beiden Tonarme sind in an
sich bekannter Weise an den Schenkeln einer scherenförmigen Halterungseinrichtung
derart befestigt, daß der Nadeltonabtaster und die Magnetköpfe 7, 8 und 9, die für
das Zusammenwirken mit den Tonspuren geeignete Lage einnehmen und gleichzeitig über
die ihnen zugeordneten Spurfelder auf der Platte geführt werden. Diese Ausführungsform
der
Schallplatte bietet den Vorteil, beim Abspielen jeder Schallrille bei einer Sprachlehrplatte
die Antworten des Schülers getrennt aufzuzeichnen bzw. zu löschen. Die jeder Schallrille
zugeordnete Magnettonspur kann also beispielsweise bei einer Kontrolle durch den
Lehrer zu einem späteren Zeitpunkt wiedergegeben werden.
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Es wäre auch möglich, mehr oder weniger als drei Spiralgänge vorzusehen.
Bei zwei Spiralgängen wäre beispielsweise eine Anordnung denkbar, bei der die innere
Zone in zwei Spurfelder zur Aufzeichnung zweier getrennter Magnettonspuren unterteilt
ist, wobei jedem Spurfeld ein Magnetkopf zugeordnet wird. Am Tonarm sind dementsprechend
in einem der Spurfeldbreite entsprechenden Abstand der Nadeltonabtaster und die
beiden Magnetköpfe angebracht.
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Die Verwendung von gesonderten Folien mit einer dünnen Magnetschicht
hat gegenüber dem direkten Aufbringen einer Magnetschicht auf das Plattenmaterial
einige fertigungstechnische Vorteile, da die Folien bei der heute üblichen Preßtechnik
an Stelle der Papieretiketten oder zusätzlich zu diesen in die Preßform eingelegt
werden können. Darum sollte die Magnetfolie aus einem Material bestehen, das bei
der während des Preßvorganges herrschenden Temperatur mit dem Schallplattenmaterial
eine innige, auch in kaltem Zustand anhaltende Verbindung eingeht, sei es durch
Wahl eines geeigneten Materials für die Folie oder durch vorheriges Einbringen von
Klebern in das eine oder in beide Materialien, die dann beim Pressen die innige
Verbindung herstellen, die auch nach dem Erkalten bestehenbleiben soll. Bei einem
solchen Verfahren entfällt ein nachträgliches Aufkleben der Magnetfolie auf die
fertig gepreßte Platte. Das Material, aus dem die Folie besteht, kann ein Kunststoff,
aber auch ein geeignetes Papier sein, auf das eine dünne Magnetschicht aufgebracht
ist. Die Folie kann auch im Mittelfeld bedruckt werden, so daß sich ein gesondertes
Etikett erübrigt.