DE1292607B - Schaltungsanordnung zur Steuerung von Maschinen in Abbaustreben in Bergwerken - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine im mechanischen Strebabbau erfolgende Signalgabe und Beeinflussung von Arbeitsmaschinen. Es ist bekannt, daß im untertägigen Bergbau die Streb- und Streckenbeleuchtungen zu Signalzwecken herangezogen werden. Die Signalgabe geschieht derart, daß durch Signalkontakte in oder an den Beleuchtungskörpern oder über Streckenzugschalter die Beleuchtung ausgetastet wird. Durch verschiedene vereinbarte Signale ergibt sich - ähnlich wie beim Einschlagsignal in Schachtsignalanlagen - die erforderliche Verständigungsmöglichkeit.
• In den Abbaustreben, vor allen Dingen in mechanisierten Abbaustreben, sind verschiedene Einrichtungen zu steuern. Dabei handelt es sich z. B. um 1. die Gewinnungsmaschine (Kohlenhobel, Schrämmaschine usw.), 2. um die Transporteinrichtung (Panzerförderer) und 3. um die Blasmaschine, mit der die ausgekohlten Räume mit taubem Gestein verfüllt werden. Steuerbefehle für diese Maschinen wurden über die Beleuchtungsanlage gegeben und der Maschinist mußte dann auf Grund dieser Signale die entsprechenden Steuervorgänge auslösen. Bei diesem Verfahren ergibt es sich, daß bei der Aufnahme der Befehle durch den Maschinisten Irrtümer entstehen können und dadurch falsche Steuervorgänge eingeleitet werden.
• Um das Mitwirken des Maschinisten zu vermeiden, sind die verschiedensten Einrichtungen zur Fernsteuerung der vorgenannten Maschinen entwickelt worden. Alle diese Steuereinrichtungen erfordern jedoch Steuerleitungen, die durch das Abbaustreb geführt werden. Diese Steuerleitungen werden nun auf Grund der rauhen Betriebsverhältnisse häufig beschädigt, so daß auch diese Lösungen noch nicht ohne Nachteil sind. Man ist auch schon dazu übergegangen, die Steuerleitungen auf Umwegen zu verlegen, um sie aus dem Abbaustreb zu bekommen. Jedoch wuchs dadurch der Leitungsaufwand und die Störungsmöglichkeiten nahmen eher zu als ab.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Nachteile der obengenannten Anordnungen und Verfahren vermeidet, die insbesondere ohne zusätzliche Steuerleitungen auskommt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine durch Steuerimpulse fortschaltbare, mit einem an sich bekannten Schrittschaltwerk ausgerüstete Steuereinrichtung zur Steuerung der im Streb vorhandenen Arbeitsmaschinen (Kohlenhobel, Panzerförderer, Blasversatzmaschinen und andere,). verwendet ist, die ihre verschiedenen Steuerbefehle von einer beliebigen, entfernt vom Streb liegenden Stelle aus unmittelbar durch direkte, impulsweise Unterbrechung des Strebbeleuchtungsstromkreises erhält.
• Ist die Arbeitsweise einer Maschine, beispielsweise eines Kohlenhobels, von den örtlichen Gegebenheiten des Strebs sowie von der Lage der Antriebe abhängig, was auch durch eine entsprechende Anordnung von Endschaltern berücksichtigt ist, so ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß in der Steuereinrichtung eine Relaisanordnung vorgesehen ist, durch die mit Hilfe eines Relaisunterbrechers Steuerimpulse durch Unterbrechung des Strebbeleuchtungsstromkreises zu der Steuereinrichtung zurückübermiftelbar sind, die die Umsteuerug von in zwei zueinander - entgegengesetzt gerichteten Arbeitsbewegungsrichtungen betriebenen Maschinen (Kohlenhobel) bei Erreichen einer Endstellung (Betätigung von ESO bzw. ESU) bewirken.
• Zur Weitergabe der getasteten Befehle an die Steuereinrichtung ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß im Beleuchtungsstromkreis ein überwachungsrelais eingeschaltet ist, das bei seinem durch Austastung erfolgenden ein-bzw. mehrmaligen Abfall ein Schrittschaltwerk steuert, an dessen einzelnen Schaltpunkten Steuerrelais zur Durchführung der Steuerbefehle angeschlossen sind.
• Die Erfindung wird nun an Hand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Figur sind nur die Einzelheiten dargestellt, die zum Verständnis der Erfindung notwendig sind.
• Die Tastung der Streb- oder Streckenbeleuchtung, von der z. B. 4 Lampen L gezeigt sind, erfolgt von den verschiedensten Stellen durch Unterbrechung der Beleuchtungsstromkreise, z. B. Betätigung der Taste Ta. An der Antriebsstation des Hobels, des Panzerförderers, der Blasmaschine usw. befinden sich die Schaltmittel der Steuereinrichtung, die in schlagwettersicheren Gehäusen untergebracht sind. An die Strebbeleuchtung wird- das Relais J über eine Gleichrichtecanordnung angeschlossen. Das Relais ist normalerweise betätigt. über den Kontakt 11 hat das Relais T angesprochen, das durch den Kondensator C 1 stark abfallverzögert ist. über den Kontakt 12 und den Kontakt zm 1 (O) ist auch -.das Relais W betätigt. Auch dieses Relais ist durch Parallelschaltung eines Kondensators C 2 abfallverzögert. Bei den durch . Tastung der Strebbeleuchtung gegebenen Signalen fällt das Relais J im Takt dieser Austastungen ab. Die Ansprechwicklung I des Zählmagneten ZM 1 wird bei jeder Unterbrechung über den Kontakt i 3 betätigt. Nach dem ersten Impuls öffnet der Kontakt zm 1 (p). Das Relais W fällt jedoch nicht ab, da es während jeder Pause über die Ruheseite des Kontaktes i 2 an Spannung gelegt wird. Die Abfallverzögerung durch den Kondensator C 2 reicht aus, daß das Relais W während der Impulspause nicht abfällt. Nach Beendigung der Impulsserie, die z. B. aus vier Impulsen bestanden -haben möge, fällt das Relais W verzögert ab. über den Kontakt i 4, w 2, zm 1 in Stellung 4 spricht das Relais K 4 über seine Wicklung I an und hält sich dann über seinen Kontakt k 41 und den geschlossenen Kontakt w 3. Der Kontakt k 42 öffnet und schaltet damit z. B. den Panzerförderer aus. über den Kontakt w 4 spricht das Relais R an, das mit seinem Kontakt r 2 den Zählmagneten 1 über die Wicklung 1I zurückstellt. Nach der Rückstellung des Zählmagneten ist der Kontakt zm 1 (O) wieder geschlossen und das Relais W kann wieder ansprechen. Der Kontakt r 3 hat jetzt die Haltung des betätigten Relais K 4 übernommen. Der Kontakt w 4 -läßt das Relais R wieder abfallen, das jedoch durch Parallelschaltung des Kondensators C 3 stark abfallverzögert ist. Erst mit dem Abfall des Relais R wird die Selbstschaltung für das Relais K 4 beendet. In dieser Zeit haben die Kontakte des Relais K die Schaltfunktionen in der angeschlossenen Niederspannungsschaltanlage ausgelöst.
• Wird der Beleuchtungsstromkreis längere Zeit unterbrochen, z. B. etwa 1 Sekunde lang, so fällt auch das stark abfallverzögerte Relais T ab. Der Kontakt t 4" legt die Wicklungen H derjenigen Relais K an Spannung, die das Stillsetzen der entsprechenden Antriebe bewirken. Es sind im Ausführungsbeispiel die Relais K 1, K 4, K 6 und K B.
• Vor dem öffnen der schlagwettersicheren Gehäuse, das z. B. zu Inspektionszwecken notwendig sein kann, müssen in kürzester Zeit die Kondensatoren soweit entladen werden, daß ihr restlicher Energieinhalt keine zündfähigen Funken mehr zu bilden vermag. Vor dem öffnen des druckfesten Raumes sind die im Anschlußkasten befindlichen Trennklemmleisten Tr zu ziehen. Dadurch fällt das Relais U ab und schließt die entsprechenden Kondensatoren C 1, C 2, C 3, C 4 mit seinen Kontakten u 1, u 2, u 3 und u 4 kurz.
• Der Kohlenhobel muß bei Erreichen der Endstellungen in seiner Bewegungsrichtung umgesteuert werden. Für jede Endstellung ist ein Endschalter ESO und ESU vorgesehen. Da die Hobelanlage gewöhnlich mit zwei Antrieben (Bergstation O und Talstation U) ausgerüstet sind, die Endschalter in Form eines Kopierwerkes oder einer ähnlichen Einrichtung sich aber nur an einer der beiden Stationen befinden, muß das Umsteuerkommando auch dem anderen Antrieb zugeleitet werden. Für diesen Zweck ist das in der Zeichnung dargestellte Zusatzgehäuse ZG vorgesehen. Damit die Strebbeleuchtungsanlage als Signalkanal verwendet werden kann, muß aus der Stellung des Endschalters ein entsprechendes Impulstelegramm gebildet werden, das die Strebbeleuchtung impulsweise austastet. Es sei jetzt angenommen, daß der Endschalter ESO schließt. Daraufhin spricht das Relais HO an, das den aus den Relais A und B bestehenden Relaisunterbrecher mit seinem Kontakt ho 1 anläßt. Der Relaisunterbrecher tastet die Strebbeleuchtung mit dem Kontakt a 3 des Relais A und steuert die Betätigungswicklung 1 des Zählmagneten ZM 2 mit dem Kontakt a 1.
• Bei Erreichen des ersten Schrittes 1 durch den Zählmagnetkontakt zm 2 spricht das Relais C an. Der Kontakt c 1 setzt den Relaisunterbrecher still und der Kontakt c 2 läßt das bis dahin angezogene, durch den Kondensator C 4 stark verzögerte Relais D abfallen. Die Verzögerungszeit des Relais D ist so bemessen, daß das Relais K 1 in der Steuereinrichtung ST, die auch an der anderen Hobelmaschine vorhanden ist, ansprechen und mit seinem Kontakt k 12 den Hobel stillsetzen kann. Nach dem Abfall des Relais D läuft der Relaisunterbrecher A/B über den Kontakt d wieder an. Da der Kontakt ho 2 geschlossen ist, spricht das Relais E über seine Wicklung 1, den Kontakt ho 2, den Kontakt zm 2 in Stellung 4 und den Kontakt a 2 an, setzt den Relaisunterbrecher mit seinem Kontakt e 1 still und hält sich selbst über seine Wicklung 11 und die Kontakte e 1, f 2 und ho 1. In der Steuereinrichtung spricht jetzt das Relais K 3 an und schaltet mit seinem Kontakt k 32 die entsprechende Bewegungseinrichtung für den Hobel ein. Das Relais E hält sich so lange, bis der Endschalter ESO und das Relais HO wieder abfallen.
• Soll der Hobel über die Betätigungsstellung des Endschalters hinausgefahren werden, was nur bei direkter Handsteuerung vorgenommen wird, so wird ein aus sieben »Schlägen« bestehendes Signal über die Strebbeleuchtung gegeben. In der Steuereinrichtung spricht das Relais K 7 an, das über seinen Kontakt k 72 das Relais F in dem Zusatzgehäuse zum Ansprechen bringt. Das Relais F hält sich über seinen Kontakt f 1 selbst und trennt den Betätigungsstromkreis für den Relaisunterbrecher auf durch den Kontakt f 2. Eine Betätigung des Endschalters hat jetzt also keine Umsteuerung zur Folge. Die Selbsthaltung für das Relais F kann durch Betätigen des Kontaktes k82 aufgehoben werden, d. h., es muß ein aus 8 Unterbrechungen bestehendes Signal gegeben werden, das das Relais K 8 zum Ansprechen bringt.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Schaltungsanordnung für eine im mechanischen Strebabbau erfolgende Signalgabe von einer beliebigen, entfernt vom Streb liegenden Stelle (Taste) aus zur Beeinflussung von Arbeitsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch Steuerimpulse schaltbare, mit einem an sich bekannten Schrittschaltwerk ausgerüstete Steuereinrichtung zur Steuerung der im Streb vorhandenen Arbeitsmaschinen (Kohlenhobel, Panzerförderer, Blasversatzmaschinen u. a.) verwendet ist, die ihre verschiedenen Steuerbefehle unmittelbar durch direkte, impulsweise an sich bekannte Unterbrechung des Strebbeleuchtungsstromkreises erhält.
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung eine Relaisanordnung (ZG, HO, HU und ZM 2) vorgesehen ist, durch die mit Hilfe eines Relaisunterbrechers (A, B) Steuerimpulse durch Unterbrechung (a3) des Strebbeleuchtungsstromkreises zu der Steuereinrichtung zurückübermittelbar sind, die die Umsteuerung von in zwei zueinander entgegengesetzt gerichteten Arbeitsbewegungsrichtungen betriebenen Maschinen (Kohlenhobel) bei Erreichen einer Endstellung (Betätigung von ESO bzw. ESU) bewirken.
3. 3. Schaltungsanordnung für einen mechanisierten Strebabbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Beleuchtungsstromkreis ein überwachungsrelais (J) eingeschaltet ist, das bei seinem durch Austastung erfolgenden ein- bzw. mehrmaligen Abfall ein Schrittschaltwerk (ZM 1) steuert, an dessen einzelnen Schaltpunkten (1 bis 10) Steuerrelais (K 1 bis K 10) zur Durchführung der Steuerbefehle angeschlossen sind.
4. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Durchführung des Schaltbefehls das Schrittschaltwerk (ZM 1) und das Steuerrelais (K) wieder in die Ruhestellung gebracht werden.
5. 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei längerer Unterbrechung der Strebbeleuchtung alle Maschinen abgeschaltet werden (t 4).