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Die Erfindung betrifft einen Reißverschluß, dessen als verformte
Schraubenfeder ausgebildete Gliederreihen aus einem fortlaufenden Kunststoffprofilstrang
bestehen, wobei der Profilstrang im Eingriffsbereich der Gliederreihen jeweils als
frei stehende Schleife ausgebildet ist, sowie eine zu dessen Herstellung geeignete
Vorrichtung.
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Solche Reißverschlüsse sind bekannt. Sie haben im Querschnitt, also
in Längsrichtung der Reißverschlußachse betrachtet, etwa die Umrißgestalt eines
Kreises (z. B. französische Patentschrift 100 208) oder eines Tropfens (z. B. französisches
Patent 1 245 407, belgische Patentschriften 568 859 und 581 225). Die Gliederreihe
mit kreisförmigem Gliedquerschnitt kann nicht an der Fläche, sondern nur an der
Kante eines Tragbandes befestigt werden.
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Gliederreihen mit tropfenförmigem Querschnitt lassen sich auf der
Fläche eines Tragbandes befestigen, weil der Schleifenquerschnitt hinter der Eingriffsschleife
schmal genug wird, um von einem Befestigungsfaden übergriffen zu werden. Um eine
möglichst gute Anlage der einzelnen Glieder am Tragband herbeizuführen, werden die
den Eingriffsschleifen entgegengesetzt liegenden, aufeinanderfolgende Glieder verbindenden
Profilstrangbereich so ausgebildet, daß sie möglichst spitz enden. Die angestrebten
Vorteile werden dort durch den Nachteil erkauft, daß sich die rückwärtigen Enden
leicht aus den Schlingen der Naht, mit dem die Gliederreihen auf das Tragband aufgenäht
sind, herausziehen lassen.
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Es wurde schon vorgeschlagen, die bekannte Schwierigkeit des sicheren
Befestigens einer aus einem fortlaufenden Kunststoffprofilstrang bestehenden Gliederreihe
an einem Tragband dadurch auszuräumen, daß an Stelle einer Schraubenfedergestalt
der Windungssinn zwischen aufeinanderfolgenden Gliedern des Profilstranges umgekehrt
wird (deutsche Auslegeschrift 1 102 669), so daß ein achtförmiges Gebilde entsteht,
das aber auch nur die Befestigung der Gliederreihe im Windungsgrund der Glieder
gestattet. Diese bekannte Gliederreihe ist auch nicht für Bekleidungsverschlüsse
venvendbar, denn sie ist nicht abgedeckt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Reißverschluß anzugeben, dessen
die Gliedschenkel umfassenden Fadenteile auch bei noch so großem Querzug nicht über
die rückwärtigen Windungsschenkel abrutschen können; gleichzeitig soll aber das
bis an den Eingriffsbereich herangeführte Tragband nicht wie üblich mit seiner Tragbandkante
nur im rückwärtigen Windungsgrund befestigt werden können, sondern nahe seiner äußeren
Kante, die nahe dem Eingriffsbereich liegt.
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Die Erfindung geht also von einem Reißverschluß aus, dessen als verformte
Schraubenfedern ausgebildete Gliederreihen aus einem fortlaufenden Kunststoffprofilstrang
bestehen, wobei der Profilstrang im Eingriffsbereich der Gliederreihen jeweils als
frei stehende Schleife ausgebildet ist. Die Erfindung besteht in der Kombination
folgender, für sich bekannter Merkmale, nämlich, daß der Profilstrang im rückwärtigen
Windungsbereich als die Windungsschenkel überragende Schleife ausgebildet ist und
daß die Windungsschenkel in ihrem in Verschlußlängsrichtung gesehenen Profil das
Profil der Eingriffsschleife unterschreiten. Die Gliedschenkel sind also gegenüber
dem rückwärtigen Windungsbereich eingezogen, so daß die die Gliedschenkel umfassenden
Fadenteile
auch bei sehr starkem Querzug nicht über die rückwärtigen Windungsschenkel
abrutschen können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Fadenteile in dem
eingezogenen Windungsbereich (Einzugsbereich) geschützt liegen. Auch die Führung
des Schiebers wird durch dieses Ausbildung erleichtert. Schutz wird dabei lediglich
für die gesamte gekennzeichnete Kombination und nicht für Einzelmerkmale oder Teilkombinationen
begehrt.
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In einer vorteilhaften Ausbildung des Reißverschlusses ist der Profilstrangquerschnitt
im rückwärtigen Windungsbereich abgewalzt. Hierdurch ergibt sich eine verbreiterte
Schieberführung.
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In bekannter Weise können die Gliedschenkel mit Abstand parallel
geführt sein, so daß das Profil einer Windung, in Verschlußlängsrichtung gesehen,
beidendig verbreitert ist und annähernd abgerundete Köpfe aufweist.
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Dabei kann in vorteilhafter Weise der die Windungssteigung beinhaltende
Bereich des Profilstranges im wesentlichen in den Bereich des Beginnens jeder rückwärtigen
Windung gelegt werden, so daß parallele Gliedschenkel erzielt werden können.
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Die Windungsmittelpunkte der Eingriffswindunggen und der rückwärtigen
Windungen können ferner in ihrer Ebene gegenüber der mittleren Gliedschenkelebene
versetzt sein, so daß eine einseitig annähernd ebene Gliederreihe erzielt wird,
welche sich gut am Tragband annähen läßt.
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Eine Vorrichtung zur Herstellung der vorstehend beschriebenen Gliederreihe,
in der mittels umlaufender, mit einem Wickeldorn zusammenarbeitender Formwalzen
die Verformung der Schraubenfeder erfolgt, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch
aus, daß auf den mit den Windungsrundungen entsprechenden Randwülsten versehenen
Wickeldorn, dem Einzug oder den Einzügen des Wickeldornes entsprechende Formwalzrippen
unter Zwischenlage der freiliegenden Gliedschenkelbereiche einwirken.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Schaubild der Gliederreihe in großem
Maßstab, schräg von oben gesehen, F i g. 2 ein Schaubild auf die Unterseite der
Gliederreihe nach Fig. 1, F i g. 3 bis 6 im Querschnitt verschiedene Ausführungsformen
des Windungsquerschnittes bzw. des diesem entsprechenden Wickeldornes, Fig. 7 und
8 zwei Anordnungsmöglichkeiten der mit dem Wickeldorn zusammenarbeitenden Formwerkzeuge,
F i g. 9 im Schaubild eine weitere Form des Wikkeldornes und F i g. 10 eine vereinfachte
Darstellung einer Seitenansicht der Gesamtvorrichtung zur Herstellung der Gliederreihe.
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Die Vorrichtung zum Wickeln der Gliederreihe als verformte Schrauben
feder ist schematisch in F i g. 10 dargestellt und wird hinsichtlich ihrer Funktion
später näher erläutert.
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Der zum Wickeln der Schraubenfeder verwendete Wickeldornl3 weist
im Querschnitt einen flachen Steg 13' auf, der an seinen Stirnenden je in einen
Randwulst 13", 13"'übergeht. Der Randwulst 13", 13"' kann dabei rechteckig (F i
g. 3), rund (F i g. 4 bis 6), elliptisch od. dgl. ausgebildet sein, wobei jeweils
seine Breitenabmessung a größer als die
Stärke b des Steges 13'
bleibt. Der Wickeldorn 13 erscheint somit zwischen seinen Randwülsten 13", 13"',
also im Stegbereich, eingezogen. Die Randwülste 13", 13"' können dabei symmetrisch
(F i g 3, 4 und 6) oder einseitig gegenüber dem Steg 13' versetzt (F i g. 5) angeordnet
sein. Auch kann der dem einen Randwulst 13" gegenüberliegende Randwulst 13"' gleich
dem oder anders als der Randwulst 13" geformt sein. Bei Bedarf kann der Steg 13'
mit einem Längsmittelschlitz 14 (F i g. 6) versehen sein.
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Zur Verformung der auf den Wickeldorn 13 gewickelten Schraubenfeder
1 sind dem Dorn drei Formwalzen 15, 16, 17 zugeordnet, deren Drehachsen 18, 19,
20 in der gleichen Ebene liegen, die senkrecht zur Achse des Wickeldornes 13 liegt.
Die seitlichen FormwalzenlS, 16 sind über Kegelräder 21, 22 von auf der Achse 20
der Formwalze 17 sitzenden Kegelrädern 23, 24 mit dieser von einem gemeinsamen Antrieb
25 her angetrieben, wobei die Formwalzen 15, 16, 17 in gleicher Förderrichtung umlaufen
(F i g. 7).
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In anderer Anordnung (Fi g. 8) können die Formwalzenl5', 16' auch
achsparallel zueinander angeordnet sein, wobei dann die Formwalze 17' senkrecht
zur Umlaufebene der Formwalzen 15', 16' umlaufend ausgerichtet ist.
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Das Arbeitsprofil 26, 27, 28 der Formwalzen 15, 16, 17 bzw. 15',
16' 17' ist so ausgebildet, daß diese Profile in der den Wickeldorn 13 tangierenden
Stellung ein geschlossenes Hüllprofil bilden; der verbleibende Hüllspalt entspricht
etwa der Stärke des aufzuwickelnden Profilstranges. Den Einzugsbereichen des Stegesl3'
zwischen den Randwülstenl3" und 13"' entsprechen dabei Formwalzrippen 29 und 30.
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Hierbei kann der Profilstrangquerschnitt jedoch im Bereich der Eingriffsschleife
2 bzw. im Bereich der Umkehrschleife 6 abgewalzt, also in seinem Querschnitt dünner
und dafür breiter gehalten sein.
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Die Arbeitsprofiflächen 26, 27, 28 sind dabei mit einer Querriffelung
versehen, wobei diese Riffelung einer der Formwalzen 15 oder 16 bzw.
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15' oder 16' mit einer der ungleichförmigen Schraubengangsteigung
entsprechenden Abknickung versehen ist.
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Diese Form des Wickeldornes 13 und der Formwalzen 15, 16, 17 bzw.
15', 16', 17', die im Bereich einer Beheizung für den zu verformenden Profilstrang
liegen, führt zu einer schraubenfederförmigen Reißverschlußgliederreihe nach den
F i g. 1 und 2, wenn man von dem Wickeldornquerschnitt nach der F i g. 4 ausgeht.
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Es ergibt sich eine im wesentlichen flachgedrückte Schraubenfeder
1 mit auf der einen Seite breit ausgewölbten Eingriffsschleifen 2, welche jeweils
an beiden Längsseiten Kuppelflächen 3 aufweisen. Die Kuppelflächen 3 werden durch
die entsprechend profilierte Arbeitsfläche der Formwalze 17 bzw. 17' im Bereich
der den Randwulst 13" des Wickeldornes 13 beim Umlauf mit entsprechend verkleinertem
Abstand tangierenden Flächen angeformt.
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An die Eingriffsschleifen 2 mit den beidseitigen Kuppelflächen 3
schließen sich parallele und gegenüber der Schleife eingezogene Windungsschenkel
4, 5 an, die mit der Eingriflsschleife 2 in der gleichen Ebene liegen und jeweils
in eine der Eingriffsschleife 2 gegenüberliegende Umkehrschleife 6 übergehen. Die
Umkehrschleife 6 ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,3 gegenüber den Windungsschenkeln
4, 5
ebenfalls entsprechend dem Wickeldorn 13 nach F i g. 4 ausgewölbt.
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Die F i g. 1 und 2 zeigen daß die beiden Windungsschenkel 4, 5 über
den wesentlichen Teil ihrer Länge mit der Eingriffsschleife 2 und der Umkehrschleife
6 jeweils in einer senkrecht zu der wesentlichen Ebene der Gliederreihe liegenden
Ebene liegen, wobei jeweils lediglich der eine Windungsschenkel 4 nahe seiner Umkehrschleife
6 mit einem kurzen Steigungsstück 4a in die Ebene der nächsten Windung übergehend
abgebogen ist.
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Diese Ausbildung führt dazu, daß die Eingriffsschleifen 2 und die
Windungsschenkel 4, 5 mit der Umkehrschleife 6 jeder Windung in der gleichen, senkrecht
zur Wickelachse stehenden Ebene liegen.
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Der Übergang zu der jeweils folgenden Windung ist dabei auf ein kurzes
Steigungsstück 4 a des Windungsschenkels 4 beschränkt. Demzufolge sind alle Eingriffsschleifen
2 mit den an ihnen angeformten Kuppelflächen 3 senkrecht zur Achsrichtung der schraubenförmigen
Gliederreihe ausgerichtet und ergeben damit einen guten Kuppeleingriff der beiden
Gliederreihen. Da ferner die Schenkel4, 5 jeder Windung bis auf das den Übergang
zu der jeweils folgenden Windung bildende Steigungsstück 4a gegenüber der wesentlichen
Ebene der Schraubenfeder übereinanderliegen, läßt sich die Gliederreihe mit einer
im Bereich der Schenkel jeder Windung hindurch geführten Naht am Tragband befestigen.
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Nach der F i g. 9 ist der Randwulst 13" des Wickeldomes 13 noch mit
einer aufragenden Längsrippe 13 a versehen, der keine ihr entsprechende Profilaussparung
in der Formwalze 17 bzw. 17' zugeordnet ist. Diese Längsrippel3a führt zu einer
besonders ausgeprägten Form der Kuppelfläche 3. In der F i g. 9 ist der Wickeldorn
13 mit aufgewickeltem und von den Formwalzen angepreßtem Profilstrang, jedoch ohne
Formwalzen dargestellt.
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Die Gliederreihe 1 wird beim Aufnähen z. B. durch einfache Steppstiche
im Bereich der Windungsschenkel 4, 5 am Tragband befestigt, wobei die Eingriffsschleife
6 bzw. die Umkehrschleife 2 ein Ausziehen der Gliederreihe aus den Nahtschleifen
nach der einen oder anderen Richtung verhindert. Gleichzeitig ergibt die Schleifenform
der Eingriffsschleife 2 einen guten Kuppeleingriff der Gliederreihe.
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F i g. 10 zeigt die Gesamtanordnung der Vorrichtung, die das kontinuierliche
Fertigen der Gliederreihe gestattet. Der Kunststoffprofilstrang 7 wird durch die
Wickelvorrichtung 8 von der Vorratsspule 9 abgezogen und dabei durch eine Fadenbremse
10 geführt. Der auf den Wickeldorn 13 auflaufende Profilstrang 7' wird im Laufe
des Wickelvorganges auf diesem aufwärts geschoben und gelangt in den Wirkbereich
der Formwalzen 15, 16, 17 bzw. 15', 16', 17' und wird vom oberen Wickeldornende
als fertige Gliederreihe abgezogen.