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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung,
die in Umlaufspeichern von Zeitvielfachvermittlungen zur Freischaltung von durch
Fehlverhalten des Teilnehmers unnütz belegten Pulslagen eingesetzt werden können.
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Eine Zeitvielfachvermittlung ist blockiert, wenn keine freien Pulslagen
mehr verfügbar sind. Dies kann eintreten, wenn mehr Verbindungen gewünscht werden
als Pulslagen vorhanden sind oder/und bei zu langem Anhören der Hörtöne durch den
Teilnehmer, z. B. »Teilnehmer wählt nicht nach Empfang des Freizeichens oder legt
nach dem Besetztzeichen nicht auf«. Der Zweck der Erfindung ist, die letztere, durch
ein Fehlverhalten des Teilnehmers verursachte Blockierung zu unterbinden.
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Die Erfindung geht dabei von einem bekannten Zeitvielfachsystem aus;:bei
welchem die Signalgeräte,. wie Freitongenerator, Rufgenerator in derselben Weise
wie die Sprechwege über im Takte der gleichen Pulslage periodisch betätigte Schalter
an das Zeitvielfach angeschaltet werden (deutsche Auslegeschrift 1148 603). Um einem
Teilnehmer einen Hörton zuzuordnen, z. B. den Freiton, wird der entsprechende Zeitvielfachschalter
mit der Pulslage betätigt, über die der Teilnehmer mit dem Zeitvielfach verbunden
ist. Zu diesem Zweck wird diese Pulslage in Umlaufspeichern eingeschrieben, die
den Zeitvielfachschalter betätigen. Die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht nun darin, diese Pulslage nach einer angemessenen Zeit in den Umlaufspeichern
zu löschen und damit freizuschalten.
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Es ist bereits ein Verfahren zur Steuerung von Speichereinrichtungen,
insbesondere in einem mit Umlaufspeichern aufgebauten Zeitmultiplex-Vermittlungssystem
vorgeschlagen worden, bei welchem beim Erkennen eines fehlerhaften Zustandes auf
einer Phase in einem bestimmten Speicher alle Speicher auf dieser Phase gelöscht
werden. Dieses Verfahren will aber nicht durch das Fehlverhalten des Teilnehmers
in den Umlaufspeicher verbliebene Phasen löschen, sondern Speichereinheiten zum
Verlassen eines durch Fehler der Technik bedingten fehlerhaften Zustandes auffordern.
Es erhöht zwar die Betriebssicherheit der technischen Einrichtung, kann aber das
System nicht gegen das Fehlverhalten des Teilnehmers abschirmen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß derart gelöst, daß alle zur übermittlung
der Hörtöne dienenden Pulslagen wechselzeitig in einen von zwei zusätzlichen Umlaufspeichern
eingeschrieben werden und daß die durch Fehlverhalten der Teilnehmer nach einer
festgesetzten Zeit in diesen Umlaufspeichern verbliebenen Pulslagen abwechselnd
zum gezielten Löschen der gleichen. Pulslagen in allen übrigen Umlaufspeichern verwendet
werden. Die getroffene Anordnung kann nicht nur einen Hörton, sondern mehrere (z.
B. Besetztton und Hinweiston) abschalten. Die weiteren technischen Einrichtungen
der Zeitvielfachvermittlung, die nicht Gegenstand dieser Erfindung sind, sind so
konstruiert, daß der Teilnehmer, der zwangsweise abgeschaltet wurde, einhängen muß,
um seinen Anschluß erneut betriebsbereit zu machen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in A b b. 1 dargestellt.
A b b. 2 zeigt das dazugehörige Diagramm.
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Der erste Puls der Sprechpulslage liegt über zwei Tore T, und T2 an
den beiden Umlaufspeichern 1
und II an. Die Tore TI und - T2. werden abwechselnd
von den Ausgängen AI und A2 des- Flip-Flops FFA
vorbereitet, der mit der anliegenden
Taktfrequenz umgeschaltet wird. Dabei wird der Flip-Flop FFA
mit der Rückflanke
(ansteigenden Flanke) der von einem Umkehrverstärker JA umgekehrten Taktpulse
angesteuert.
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Gelangt an die Tore T1 bzw. T2 der erste Puls einer Pulslage, mit
der einem Teilnehmer in einer Zeitvielfachvermittlung ein Hörton übermittelt werden
soll, so.wird dieser Puls in den zu diesem Zeitpunkt einschreibebereiten Umlaufspeicher-
eingeschrieben. Bei normalem Teilnehmerverhalten werden die zur übermittlung der
Hörtöne dienenden Pulslagen durch eine dem Hörton entsprechende Maßnahme des Teilnehmers
z. B. Auflegen bei Besetztzeichen, Abheben bei Ertönen des Rufs, Betätigen der Wählscheibe
bei Freizeichen beim vorliegenden System gelöscht, und diese Pulslagen stehen wieder
für die Verbindungswünsche anderer Teilnehmer zur Verfügung, oder sie werden für
das nachfolgende Gespräch vom -gleichen Teilnehmer genutzt. Reagiert der Teilnehmer
auf die ihm übermittelte Information nicht in der vorgesehenen Weise, läuft der
Puls in diesem Umlaufspeicher so lange um, bis der Ausspeicherbefehl kommt. Alle
Pulslagen, die dann aus diesem Umlaufspeicher ausgespeichert werden, werden auch
in den Umlaufspeichern gezielt gelöscht, die bis dahin die in der Abbildung nicht
dargestellten entsprechenden Zeitvielfachschalter zur übermittlung der Hörtöne betätigt
haben, wie die mit Löschbefehl- bezeichneten Ausgänge der A b b. 1 zeigen sollen.
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Die Ausspeicherbefehle werden an den Ausgängen der monostabilen Multivibratoren
0S 1 und 0S 2 abgenommen. OS 1 und 0S 2 werden von den Ausgängen A1 und A.,
des bistabilen Multivibrators FFB her angesteuert, der mit der Vorderflanke der
Taktpulse umgeschaltet wird.
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Im Impulsdiagramm der A b b. 2 sind oben der Taktimpuls und darunter
die beiden abwechselnd vorhandenen Ausgangsspannungen A1 und A2 des Flip-Flops FFB
gezeichnet. Darunter sind die beiden von den monostabilen Kippschaltungen 0S
1 und 0S2 abgeleiteten Ausspeicherbefehle dargestellt. Anschließend sind
die an den Ausgängen A1 und A2 des über einen Umkehrverstärker angesteuerten Flip-Flops
FFA stehenden Spannungen bezeichnet.
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Die Pulsbreite der Ausspeicherbefehle wurde im Ausführungsbeispiel
mit b > 100 ,sec gewählt. Das geschah im vorliegenden Beispiel unter der Annahme,
daß die Anordnung mit einem 100-Kanal-Zeitvielfach zusammen arbeiten soll; - dessen
Abtastfrequenz 10 kHz ist. Der Umlauf eines Pulses in einem Umlaufspeicher dauert
dann 100 ttsec. Werden die Taktpulse breiter gewählt als die Ausspeicherbefehle,
so entsteht ein zeitlicher Sicherheitsabstand zwischen Löschen und Neueinschreiben,
der sich aus der Differenz zwischen Taktpulsbreite und Breite des Ausspeicherbefehls
ergibt (s. A b b. 2, erster Kurvenzug im Vergleich zu 0S1 bzw. 0S2). Den Teilnehmern,
die an der Zeitvielfachvermittlung angeschlossen sind, werden die Hörtöne somit
zwischen einer Mindestzeit und einer Maximalzeit übermittelt, wie aus der A b b.
2 unten zu ersehen ist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in A b b. 3 dargestellt.
A b b. 4 zeigt das dazugehörige Diagramm.
Die Pulslage, mit der
einem Teilnehmer in einer Zeitvielfachvermittlung ein Hörton übermittelt werden
soll, wird, wie oben angeführt, über die bereits bei der A b b. 1 erläuterten Tore
Ti und T2 in einen von zwei zusätzlichen Umlaufspeichern eingeschrieben (s. A b
b. 3 unten). Das Einschreiben geschieht abwechselnd in Umlaufspeicher I und II und
wird von der in A b b. 3 oben dargestellten Logik gesteuert, welche aus den UND-Toren
T3, T4, T5 und T fi und den ODER-Toren T7 und T8 besteht. In Umlaufspeicher
I wird eingeschrieben, wenn Ti von T3 oder T4 vorbereitet ist. Das geschieht, wenn
der bistabile Multivibrator FF und der monostabile Multivibrator OS folgende
logische Ausgänge zeigen: FFA1 & OSA2 = 1 oder FFA2
& OSA1 = 1.
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Für Umlaufspeicher II gilt das entsprechende. Bis zum Eintreffen des
Ausspeicherbefehls, bei Umlaufspeicher I: FFA1 & OSA1= 1, läuft die Pulslage
in dem jeweiligen Umlaufspeicher um.
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In dem Impulsdiagramm der A b b. 4 sind, wie bei dem der A b b. 2,
oben der Taktimpuls und die am Ausgang des Flip-Flops FF stehenden Spannungen A
1 und A2 gezeichnet. Während bei der A b b.1 die Ausgänge der beiden monostabilen
Kippschaltungen die Ausspeicherbefehle abwechselnd abgeben, geschieht dies bei der
monostabilen Kippschaltung OS in der A b b. 3 bzw. 4 dadurch, daß an einem
Ausgang A1 der kurzzeitige Ausspeicherimpuls, am anderen Ausgang die zugehörige
kurzzeitige Impulslücke zur Ausspeicherung benutzt wird. Beide Befehle steuern die
Tore T4 und T., deren Ausgangsspannungen an die Umlaufspeicher I und II gelegt sind.
Die Einspeicherung in die Umlaufspeicher I und II erfolgt über die Tore T7 und T8,
deren Ausgangsspannungen in der A b b. 4 dargestellt sind. Das wechselzeitige Einspeichern
ist, ähnlich wie bei der A b b. 2, in den beiden unteren Impulszügen dargestellt.
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Alle Pulslagen, die aus diesem Umlaufspeicher ausgespeichert werden,
werden auch in den Umlaufspeicher gezielt gelöscht, die bis dahin die entsprechenden
Zeitvielfachschalter zur Übermittlung der Hörtöne betätigt haben.
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Blockierung der
Zeitvielfachvermittlung durch zu langes Anhören der Hörtöne verhindert wird, aber
die Hörtöne erst nach einer angemessenen Mindestzeit abgeschaltet werden, die mit
der Takt- ; frequenz variiert werden kann. Die Anordnung kann nicht nur einen Hörton,
sondern mehrere (z. B. Besetztton und Hinweiston) abschalten.