DE127830C

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Publication number: DE127830C
Application number: DENDAT127830D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung besteht darin, dafs zur Herstellung von Linoleum-Mosaik ein Klebmittel benutzt wird, welches bereits zum Verkleben von faserigem Material bekannt ist (D. R. P. 111654).

Dieses Klebmittel besteht aus einer Linoleum-Cementmasse, welche durch Aufquellen und Zerreiben des bekannten Linoleum-Cements mit flüchtigen Lösungsmitteln zu einer Emulsion erhalten ist.

Die Verwendung dieses Klebmittels für Linoleum-Mosaik ist insofern von grofser Wichtigkeit, als es selbst zunächst aufweichend oder quellend auf die mit einander zu verbindenden Theile wirkt, wodurch eine innige, bisher nicht erreichbare Verbindung der Theile nach dem Trocknen eintritt; ferner aber ist dann das Material in der Fuge den zu verbindenden Theilen an Zusammensetzung und Eigenschaften völlig gleichwerthig, wodurch eine dem bisherigen Inlaid - Linoleum unbekannte Gleichmäfsigkeit erreicht· wird.

Dies ist nicht nur deswegen wesentlich, weil das fertige Product genau wie eine gleichmäfsige einfache Platte sich verhält, sondern es ist auch für die fabrikationsmäfsige Herstellung von Linoleum-Mosaik wichtig, wo aus Platten zusammengeleimte Linoleumblöcke in dünne Scheiben zerschnitten und die Kittstellen grofser Beanspruchung unterworfen werden müssen.

Bei den bisherigen Verfahren zur Herstellung von Linoleum - Mosaik, soweit dieselben von der Vereinigung verschieden gefärbter Bänder, Platten oder dergleichen zu einem Muster ausgehen, benutzte man entweder gar kein Bindemittel und vereinigte die Einzeltheile nur durch Druck und Hitze, oder aber durch ein ganz anderes als Linoleummasse zusammengesetztes fremdartiges Bindemittel, z. B. Leim.
' Der Nachtheil besteht im ersteren Falle darin, dafs bei einer Beanspruchung auf Biegung, wie solche beim Lagern in Rollen, beim Transport und beim Verlegen eintritt, das so hergestellte Inlaid-Linoleum häufig in der Fuge bricht. Das ganze Gefüge dieses Productes ist also nicht so fest und dauerhaft, als das des gewöhnlichen ungemusterten oder granitartigen Linoleums. Dieser Nachtheil minderte den Mehrwerth der durchgehenden Musterung im Vergleich zu dem einfarbigen Linoleum bedenklich herab.

Das Klebmittel wird in der durch das D. R. P. 111654 bekannten Weise, d. h. dadurch hergestellt, dafs man den Linoleum-Cement zunächst in flüchtigen Lösungsmitteln (Spiritus, Terpentinöl, Benzol, Petroleum, Schwefelkohlenstoff oder dergl.) oder in einem Gemisch dieser Lösungsmittel aufquellen läfst und die erhaltene gallertartige Masse dann auf mechanischem Wege zu einer Emulsion zerkleinert. Mit diesem Bindemittel bestreicht man die frische Linoleummasse und preist die beiden Stücke wie beim gewöhnlichen Leimen unter Druck an einander. Das Abbinden erfolgt zunächst durch Verdunstung der flüchtigen Bestandtheile. Das so hergestellte Inlaid-Linoleum läfst sich dann schon für den Zweck weiterer

Claims

Bearbeitung handhaben. Die eigentliche Verbindung erfolgt jedoch erst durch die vollständige Oxydation des im Cement enthaltenen Leinöles.

Patent-AνSPRUcη :
Verfahren zur Herstellung von Linoleum-Mosaik, dadurch gekennzeichnet, dafs die zu beliebiger Form geschnittenen oder gewalzten Linoleumstücke (Bänder, Platten u. s. w.) in frischem Zustande unter Verwendung einer Linoleum-Cementmasse mit einander verbunden werden, welche durch Aufquellen und Zerreiben des als Linoleum-Cement bekannten Körpers mit flüchtigen Lösungsmitteln zu einer Emulsion erhalten ist.