DE12761C - Neuerung an Gasfeuerungen - Google Patents
Neuerung an GasfeuerungenInfo
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Description
1880.
Klasse 24.
CARL NEHSE in BLASEWITZ bei DRESDEN. Neuerung an Gasfeuerungen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. April 1880 ab.
Der Gegenstand dieser Erfindung besteht in einer Gasfeuerungsanlage, bei welcher die vom
Ofen abziehende Wärme durch eigenthümliche Einrichtungen wieder nutzbar gemacht wird,
und zwar einestheils durch Erwärmung der die Verbrennung der Gase unterhaltenden Luft,
anderntheils durch Erwärmung des Brennmaterials im oberen Theil des schachtförmigen
Generators.
Bei den bisherigen Gasfeuerungen ohne Regenerator wurde die Abhitze der Oefen nicht
vollständig ausgenutzt. Entweder wärmte man nur die Luft vor, nicht aber die vom Ofen entfernt
liegenden Generatoren, oder, wenn die Erwärmung des Brennstoffes im Generator zur
Ausführung kam, so wurde die Erwärmung der Luft nicht genügend berücksichtigt oder man
wendete hierzu complicirte Anlagen an.
Bei Gasfeuerungen mit vom Ofen getrennten Generatoren bestehen bekanntlich gewisse Uebelstände,
welche theils in der schwierigen Behandlung mancher Brennstoffe, als z. B. ganz fetter oder ganz magerer Kohlen, theils in der
Verunreinigung der langen Gaskanäle durch Theer, Rufs und dergl., welche sich infolge der
Abkühlung der Gase bilden, ihren Grund haben.
Meine Erfindung hat nun den Zweck, den Nutzeffect der ohne Regeneratoren arbeitenden
Gasfeuerungen zu erhöhen, und denselben nicht nur der regenerativen Gasfeuerung mit wechselnder
Flamme ebenbürtig zu machen, sondern in mancher Beziehung zu übertreffen, da die
Abkühlung der Gase in langen Leitungen beseitigt wird und Brennmaterialien zur Anwendung
kommen, welche bisher nicht benutzt werden konnten.
Auf beiliegender Zeichnung ist die Anlage der Feuerung dargestellt, und zwar ist:
Fig. ι ein Durchschnitt nach der Linie A-B,
Fig. 2 ein Durchschnitt nach der Linie C-D, und
Fig. 3 ein Grundrifs nach der Linie E-F.
Es stellt α den eigentlichen Ofenraum dar,
welcher für beliebige Zwecke, als Schmelz-, Glüh- und dergl. Processe, eingerichtet werden
kann, b ist ein Gasgenerator (wenn erforderlich zwei oder mehrere neben einander) möglichst
nahe dem Ofen oder unter dem Ofenraum aufgestellt. Bei c wird das Brennmaterial in den
oben verschliefsbaren Schacht d des Generators eingefüllt, welcher von variablem Querschnitt ist,
sich nach unten erweitert und aus Eisen oder Chamottematerial besteht. Der Brennstoff fällt
aus dem Schacht d, welcher bis oben angefüllt bleibt, auf den Rost e, welcher von beliebiger
Einrichtung sein kann. Das im Generator gebildete Gas wird durch den Kanal/ dem Ofen
zugeführt, während die in dem Lufterhitzer g vorgewärmte Luft durch den Kanal h zuströmt
und bei i die Verbrennung unterhält.
Die Art und Weise, wie die Flamme in den Ofen geführt wird, ist abhängig von dem speciellen
Zweck, dem die Gasfeuerung dienen soll. Die Flamme kann, wie gezeichnet, horizontal
durch den Ofen geleitet werden, oder auch vertical von der Sohle des Ofens aus, um
während des Auf- und Absteigens zu wirken.
Die Producte der Verbrennung entweichen aus dem Ofen bei k und strömen in den Sammelkanal
/, von wo ein Theil derselben durch den Kanal m um den oberen Theil des Generators,
und schliefslich durch den Kanal η nach dem Schornsteinkänal ο geleitet wird, während der
übrige Theil der Abhitze durch den Kanal p in
den Lufterhitzer g eintritt und bei r in den Schornsteinkanal 0 geht.
Durch die Erwärmung des oberen Theiles des Generatorschachtes wird dem darin befindlichen
Brennmaterial Wärme zugeführt, welche dem Verbrennungsprocefs im Ofen wieder zu gute kommt, gleichfalls werden dadurch die
flüchtigen Bestandtheile des Brennstoffes, als Wasser, Kohlenwasserstoffe und dergl; frei gemacht,
während der Brennstoff in hoch erhitztem Zustande auf den Rost gelangt und hier von
der zutretenden Luft vollständig und um so leichter verbrannt wird, je höher er erhitzt
worden ist. Dabei kommen die unten aus dem Schacht d entweichenden Dämpfe und Gase in
Berührung mit dem hoch erhitzten Brennstoff, . werden infolge dessen zersetzt, und bilden, mit
dem erzeugten Kohlenoxydgas Gase von hoher Temperatur und hohem Gehalt. ■■
Dadurch, dafs nur glühende Kohlen auf den
Kost gelangen, ist die Verbrennung eine wesentlich leichtere, als mit kalten Brennstoffen, und
ist es mithin bei entsprechender Anordnung des Generators möglich, sowohl fette als magere
Kohle in Anwendung zu bringen. . . ..
Um mageren und feinkörnigen Brennstoffen
ein lockeres Gefüge zu geben, und um ein leichteres Durchdringen der Luft über dem Rost
zu erzielen, kann den Kohlen . beim Einfüllen in den Generator ein geringer Procentsatz von
Theer, Pech etc', zugesetzt werden. Der Theer oder das Pech zersetzt sich dabei in einfache
Kohlenwasserstoffe und Kohle, welche letztere als Bindemittel der feinen Kohlenpartikel der
Beschickung des Generators dient und diese zusammenhält. ■
Der Lufterhitzer g besteht aus den Kanälen q, welche in mehreren Reihen . in der Art über
einander liegen,;ijdäfs jedesmal ein Kanal einer
der Horizontalreinen über bezw. unter dem Zwi&chemaum; zwischen den Kanälen der nächst
imteien odea' oberen Reihe liegt. Die Abhitze
des Ofens duichstreicht diese Kanäle in·*der
Richtung ' dei 'angedeuteten Pfeile und entweicht.
b"ei ; nach dem Schornstein. Die zu erwärmende'
luft tiitt in den Erhitzer bei s ein und
circuhit. um die Kanäle q in entgegengesetzter
Richtung zui Abhitze, um durch den Kanal h
bei t den Gasen zugeführt zu werden.
Bei dieser Einrichtung wird die Luft gezwungen, gegen die Mitte von jedem Kanal zu
treffen, denselben auf seinem ganzen Umfange . zu umspülen und dadurch die Heizfläche vollständig
auszunutzen.
Die vom Erfinder bevorzugte Einrichtung des Lufterhitzers ist im Gegensatz zu den bisher
angewendeten Ausführungen mit besonderen, mittelst Falze oder in anderer Weise zusammengefügten
Platten oder dergl. die folgende:
Die Kanäle q werden aus Chamottesteinen von gewöhnlichen Dimensionen aufgebaut, und
zwar .derart, dafs die Wände der Kanäle nur ' die-;"Dicke der Steine repräsentiren, wobei für
'einen gehörigen Verband der Seiten wände, welche aus einem halben oder aus mehreren
über einander gestellten Steinen gebildet werden können, leicht Sorge getragen werden kann.
Die Fugen werden mit einem geeigneten Cement, Mörtel oder dergl. gedichtet, und kann
dazu vortheilhaft ein Mörtel von Thon mit Syrup, Theer oder Wasserglas verwendet werden.
Uebrigens können auch Steine anderweitiger, geeigneter Dimensionen verwendet werden.
Zur Unterstützung der Kanäle unter sich und zur Herstellung .der Luftpassagen um die Kanäle
q, und gleichzeitig zur Dichtung sämmtlicher senkrechter Fugen, auf welche es hauptsächlich
ankommt, werden wieder vorzugsweise Chamottesteine gewöhnlicher'.Dimensionen benutzt, und zwar so, dafs diese Verstrebungen
durch auf die. hohe Kante'gestellte1· Steine mit \
einem geeigneten Cement oder Kitt;.; wie ob.en bereits erwähnt, verbunden werden. \ ' '..
Durch die beschriebene Anordnung des Lufterhitzers ist die., Gefahr des Undichtwerdens beseitigt,
weil einerseits der Einflufs, den Temperaturveräuderungen
auf die Länge der Kanäle ausüben, sich auf die einzelnen Steine vertheilt
und daher für jede Fuge verschwindend klein ausfällt, und andererseits die Fugen" noch extra
durch Ueberdeckeri derselben dürch.die Stützen
gedichtet werden. ; ·' ..
Ein weiterer Vortheil dieser Construction besteht darin,. dafs infolge der dünnen Wandungen
die Wechselwirkimg zwischen Abhitze und dei _
zu erwärmenden Luft rasch vor sich geht, und· dafs das erforderliche Chamottemateiial gegenüber
den früheren Constructionen auf ein Minimum reducirt werden kann. Die Kanäle q
können durch Oeffniingeri. /, welche in äei\
Aufsenwand des Lufterhitzers angebracht sind, *"
leicht von Staub, Flugasche und deigl arten s
»während des Betriebes des Ofens gei einigt wer>·*.
den. Diese Oeffnungen lassen sich diucli eingesetzte
Steine in einfacher Weise sclihefsen
Auf beiliegender Zeichnung geht die Ab' zweigung der Kanäle für die zum Gasgeneiatoi
und Lufterhitzer zu leitende Abhitze von dem gemeinschaftlichen Kanal / aus, dieselbe kann,
jedoch je nach Bedürfnifs modificirt werden, wie es z. B. bei Glasschmelzöfen oder Zinkdestilliröfen
erforderlich sein würde, da bei diesen die Flamme in der Längsmittellinie der Sohle des Ofens eintritt und durch mehrere
Abzugsöffnungen längs der Peripherie des Ofens entweicht. Hierbei würden zwei Sammelkanäle /
erforderlich sein, von denen die Abhitze in geeigneter Weise dem Generator und dem Lufterhitzer
zugeführt werden müfste.
Der Generator kann nach Belieben an dem einen oder dem anderen Stirnende des Ofens
angebracht werden. Bei zwei Generatoren kann einer an jedes Ende kommen, oder sie werden ■■.
neben einander gelegt, wie dies auch bei mehreren thunlich' ist.
In ähnlicher Weise lassen sich mehrere Lufterhitzer bei einem Ofen anwenden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei einer Gasfeuerungsanlage die Anordnung, dafs die vom Ofen abziehenden Gase theils durch Kanäle geführt, werden, Welche den oberen Theil des schachtförmigen Generators umgeben, theils durch einen Lufterhitzer streichen.. ,Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE12761C true DE12761C (de) |
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ID=289956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE12761C (de) |
-
0
- DE DENDAT12761D patent/DE12761C/de active Active
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