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Brille mit Seitenblenden Die Erfindung bezieht sich auf Brillen und
betrifft insbesondere eine dafür bestimmte Seitenblende, die an den Bügeln der Brille
leicht angebracht werden kann.
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Seitenblenden als Schutz gegen Sonnenstrahlen in Sonnenbrillen und
als Schutz gegen fliegende Fremdkörper bei in Handwerks- und Industriebetrieben
benutzten Schutzbrillen sind seit langem bekannt. Obwohl die Seitenblendenkonstruktion
gemäß der vorliegenden Erfindung bei Brillen für alle Zwecke Verwendung finden kann,
ist sie insbesondere für Schutzbrillen in Handwerks- und Industriebetrieben gedacht.
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In der Mehrzahl von Fällen bedürfen Sicherheitsbrillen, die eine moderne
Form haben, längs der Brillenbügel keines Seitenschutzes. In anderen Fällen sind
Seitenblenden, insbesondere bei Sicherheitsbrillen, jedoch notwendig, und die Hersteller
solcher Sicherheits- oder Schutzbrillen sahen sich daher genötigt, entsprechende
Brillen besonderer Art herzustellen und den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.
Demzufolge gingen die Hersteller von Sicherheits- und Schutzbrillen dazu über, besondere
Modelle dieser Brillen zu schaffen, bei denen als Teil der Brille Seitenblenden
vorgesehen waren. Diese Seitenblenden waren jedoch nicht abnehmbar. Es mußten daher
an der Arbeitsstätte Sicherheits- oder Schutzbrillen mit Seitenblenden und solche
ohne Seitenblenden bereitgehalten werden, obwohl von den erstgenannten Modellen
nur ein beschränkter Gebrauch gemacht wurde. Die Erflndung vermeidet diese Nachteile.
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Gemäß der Erfindung werden die Seitenblenden so ausgebildet, daß sie
ohne Werkzeug an einer Sicherheits- oder Schutzbrille angebracht, von der Brille
jedoch nur mit Hilfe besonderer Werkzeuge wieder abgenommen werden können. Durch
die Erfindung wird also eine Brille geschaffen, bei der die Seitenblenden jederzeit
ohne Schwierigkeit zu montieren und auch jederzeit wieder zu entfernen sind, so
daß die Brille eine universelle Verwendung finden kann. Durch die einfache Anbringbarkeit
der Seitenblenden an der Brille braucht dem betreffenden Betriebsangehörigen also
keine besondere Brille zur Verfügung gestellt zu werden. Sollte seine Arbeit jedoch
Seitenblenden erfordern, so können die Seitenblenden ohne weiteres an Ort und Stelle
und selbst am Arbeitsplatz mit der Brille verbunden werden. Da die Benutzer der
Brillen jedoch häufig danach trachten werden, die Seitenblenden zu entfernen, so
ist die erfindungsgemäße Konstruktion so getroffen, daß das Abnehmen der Seitenblenden
nicht möglich ist, es sei denn, es wird hierfür ein besonderes Werkzeug oder ein
üblicherweise vorhandenes normales Werkzeug verwendet, welch letzteres zum Abnehmen
der Seitenblenden dann benutzt werden kann, wenn der Brillenträger den Haltemechanismus
der Seitenblenden und die Art und Weise kennt, wie dieser Mechanismus auszulösen
ist. Auf diese Weise können Einheitsbrillen in Standartausführung und Standartform
praktisch universal verwendet werden.
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Vorzugsweise werden Seitenblenden aus transparentem Kunststoff vorgesehen.
Die Seitenblende ist mit einer sich in der Längsrichtung erstreckenden Schiene oder
Klammer od. dgl. versehen, welche den Brillenbügel umfaßt. Dabei ist die Schiene
od. dgl. so ausgebildet, daß die Seitenblenden dadurch mit der Brille verbunden
werden können, daß man die Seitenblenden in der Längsrichtung auf die Brillen-,
bügel aufschiebt, bis sie eine Stellung in unmittel, barer Nachbarschaft des Linsenträgers
erreicht
haben. Auf den Bügeln und auf den Seitenblenden sind Sperrmittel
vorgesehen, die miteinander zusammenarbeiten, wenn die Seitenblende in ihre Endstellung
unmittelbar an dem Linsenträger gelangt ist. Durch diese Sperrmittel werden die
Seitenblenden in Stellung gehalten, ohne die Benutzung oder das Zusammenfalten der
Brille zu stören.
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Die Erf(ndung wird an Hand der Zeichnungen, in welchen verschiedene
Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, erläutert. In den Zeichnungen
zeigt .
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F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Brille mit Seitenblenden
gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine in größerem Maßstab gezeichnete Seitenansicht
einer Seitenblende, die an der Brille nach F i g. 1 angebracht ist, F i g. 3 einen
Schnitt nach Linie III-111 in F i g. 2, F i g. 4 eine Seitenansicht der Seitenblende,
ähnlich F i g. 2, jedoch mit der Ausnahme, daß die Seitenblende gerade von dem Brillenbügel,
auf dem sie angebracht ist, abgenommen wird, F i g. 5 eine Seitenansicht eines Werkzeuges
zum Abnehmen der Seitenblenden von der Brille, F i g. 6 eine schaubildliche Ansicht
einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung, F i g. 7 eine schaubildliche Ansicht
einer weiteren abgeänderten Ausführungsform der Erfindung und F i g. 8 einen teilweise
nach Linie VRI-VIII in F i g. 7 geschnittenen Grundriß, aus dem das Anbringen und
das Lösen einer Seitenblende nach einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung
zu entnehmen sind.
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Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist in den F i g. 1 bis 5
dargestellt. Die Brille nach F i g. 1, auf welcher die Seitenblenden angebracht
werden sollen, hat einen Träger 10 für die Linsen 12 mit einem Nasensteg 11. An
dem Träger 10 sind mit Hilfe von Scharnieren 13 Bügel 15 angebracht. Mit dem Linsenträger
ist die Scharnierplatte 17 und mit dem Bügel die Scharnierplatte 16 verbunden.
Wie üblich, sind die Bügel 15 mit flachen Enden 15 a versehen, um die Brille
auf dem Kopf des Trägers in Stellung zu halten.
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Wie mit größerer Deutlichkeit aus den F i g. 1, 2 und 3 ersichtlich
ist,'sind die Scharnierplatten 16 mit den Bügeln 15 mittels eines Schmuckplättchens
19
verbunden, das mit der betreffenden Platte 16 durch Niete 19 a in Verbindung
steht. In ähnlicher Weise sind die Scharnierplatten 17 auf dem Linsenträger 10 mit
diesem durch Schmuckplättchen 18 verbunden, welche Niete 17a tragen, die durch die
Scharnierplatten 17 hindurchgehen.
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Bei der in den F i g. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform haben
die Scharnierplatten 16 Einschnitte 16a, die eine Sperrkante 16b bilden. Die Scharnierplatten
sind bei 16c abgerundet. Mit dem Einschnitt 16ä arbeitet ein Vorsprung 24 auf der
Seitenblende 20 zusammen. Jede Seitenblende 20 ist mit einem sich in der Längsrichtung
erstreckenden T-förmigen Schlitz oder mit einer entsprechenden Nut 21 versehen,
der bzw. die einander zugekehrte vorspringende Kanten 22, 23 hat. In der gezeigten
Ausführungsform verjüngt sich der Bügel 15, und die zugehörige Seitenblende
20 ist mit einem T-förmigen Schlitz 21 versehen, der in entsprechender Weise
schmäler wird. Die Seitenblende 20 kann auf einer Seite auf den zugehörigen
Bügel 15 in Richtung des Pfeiles 26 aufgeschoben und so mit dem Bügel 15 verbunden
werden. Wenn sich die Seitenblende längs des Bügels 15 in die in F i g. 2 gezeigte
Stellung bewegt, so schnappt der Vorsprung 24 über die Kante 16 b des Einschnittes
16 a, nachdem er durch die gebogene Fläche 16c in der Querrichtung nach außen
abgebogen worden war. Bei der gezeigten Ausführungsform besteht die Seitenblende
aus einem hellen oder gefärbten, durchsichtigen Material von wesentlicher Steifheit,
so daß die Blende in normalem Gebrauch ihre Abmessungen beibehält. Die Blende soll
jedoch in ausreichender Weise federn, um die Abbiegung des Vorsprungs 24 in der
oben beschriebenen Weise zu ermöglichen. In manchen Fällen kann ein Schutzschirm
aus Draht oder einem anderen Material den festen unteren Teil der dargestellten
Seitenblende ersetzen. Der Schutzschirm wird in solchen Fällen in die mit dem Brillenbügel
zusammenarbeitenden Kunststoffteile der Seitenblenden eingebettet oder anderweitig
damit verbunden.
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Die Schrägfläche 24 a des Vorsprungs 24 arbeitet, wie ersichtlich,
mit der abgerundeten Fläche 16 c der Scharnierplatte 16 zusammen, derart, daß der
von Hand ausgeübte Druck auf die Seitenblende 20 ausreicht, um den Zusammenschluß
der Seitenblende mit dem Brillenbügel in der in F i g. 2 gezeigten Art und Weise
zu sichern. Durch einen geringen Passungsunterschied zwischen der sich verjüngenden
Nut der Seitenblende und den sich einander nähernden Kanten des Bügels wird eine
sehr enge Verbindung geschaffen, bei der die Kanten der Nut 21 mit dem Bügel
15 in engem, federndem Kontakt stehen. Nachdem die genannten Teile in der
beschriebenen Weise miteinander verbunden sind, ist es praktisch unmöglich, die
Seitenblenden ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen wieder abzunehmen. Dies ist erwünscht,
da Personen, denen die Brille ausgehändigt ist, nicht in der Lage sein sollen, die
Seitenblenden ohne Schwierigkeiten zu entfernen. Es hat sich nämlich in der Praxis
herausgestellt, daß diese Schwierigkeit dazu beiträgt, daß die Seitenblenden in
der Werkstatt an der Schutzbrille belassen werden. Eine befugte Person ist jedoch
ohne weiteres in der Lage, die Seitenblenden mit Hilfe eines einfachen Werkzeugs
abzunehmen.
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Ein solches Werkzeug ist beispielsweise das Werkzeug 30, das in F
i g. 5 dargestellt ist, welches aus einem Hebel 30 a und einem gegabelten
Ende 30 b
besteht (s. auch F i g. 4). Das Ende 30 b hat einen Schlitz 30 c,
der mit den Nieten 19 a der Scharnierplatte 16 und dem Scharnier 13 derart zusammenarbeitet,
daß eine seitliche Abbiegung des Vorsprungs 24 der Seitenblende 20 gemäß F i g.
4 möglich ist, wodurch der Vorsprung 24 den Einschnitt 16 verläßt.
Zu diesem Zweck erstreckt sich der Vorsprung 24 über die ebene Fläche 20 a der Seitenblende,
so daß ein Kontakt der Schenkel 30 b des Werkzeugs 30 mit dem Vorsprung 24 gesichert
ist, obwohl die Platte 16 keine geringere Stärke hat als der Teil 20 b der Seitenblende.
Wenn es erwünscht ist, daß die Stärke 20 b der Seitenblende die Stärke der Scharnierplatte
16 wesentlich übertrifft, so braucht der Vorsprung 24 natürlich keine größere Stärke
zu haben als der Teil 20 b, da das Werkzeug im wesentlichen die gleiche Breite hat
wie die Scharnierplatte 16. Wie aus F i g. 4 ersichtlich, kann die Seitenblende
20, nachdem das Werkzeug 30 eingesetzt wurde, um den Vorsprung 24 nach oben zu drücken,
in der Richtung des Pfeiles 27 bewegt und so leicht von dem Bügel 15 getrennt
werden.
Die Stifte 19 a bilden eine Gegendruckfläche für den Schlitz 30 c in dem Werkzeug
30, wodurch das Werkzeug während seiner Bewegung unterstützt und der Vorsprung 24
nach oben abgebogen wird.
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Die F i g. 6, 7 und 8 zeigen eine andere Ausführungsform der Erfindung.
Bei der Ausführung nach F i g. 6 ist die Seitenblende 120 mit Flanschen 121 versehen,
die entweder zusammen mit der Blende aus Kunststoff bestehen, oder durch irgendwelche
übliche Mittel, wie z. B. durch Vernietung oder Verklebung, starr mit der Blende
verbunden sind. Ein Stift 122 erstreckt sich durch die und zwischen den Flanschen
121 und ist, wie bei 122a ersichtlich, vernietet. Die Seitenblende wird seitlich
in Richtung des Pfeiles 126 aufgeschoben, so daß der Stift 122 über die vorstehenden
Nietstifte 19 a in die gezeigte Verbindungsstellung überschnappt. Gewünschtenfalls
kann bei der Verbindung nach F i g. 6 eine Einwegcharakteristik dadurch erzielt
werden, daß eine keilförmige Schrägfläche, wie z. B. bei 19 b auf dem Stift
19 a
vorgesehen wird, so daß die Bewegung des Stiftes 122 zwar in Richtung
des Pfeiles 126 leicht vonstatten geht, seine Bewegung in der entgegengesetzten
Richtung jedoch schwieriger ist. Die Entfernung der Blende 120 kann bei der Ausführungsform
nach F i g. 6 mit Leichtigkeit dadurch bewerkstelligt werden, daß zwischen den Stift
122 und die Scharnierplatte 16 ein spitzer Gegenstand eingeschoben wird. Dadurch
wird der Stift 122 nach außen von der Scharnierplatte 16 abgefedert, so daß er über
den Stift 19 b nach rechts bewegt werden kann, wie dies aus F i g. 6 zu erkennen
ist.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung nach den F i g. 7 und 8 ist
die Platte 19, welche die Nietstifte 19a trägt, als Sperrmittel benutzt, welches
die Seitenblende 220 auf dem Bügel 15 mit diesem in Verbindung hält. Bei der Ausführungsform
nach den F i g. 7 und 8 ist eine T-förmige Nut 221 vorgesehen, deren einander gegenüberliegende
Kanten 222 und 223 den Bügel 15 umschließen. Die Seitenblende 220
kann von Hand aus in Richtung des Pfeiles 226 in die Verbindungsstellung bewegt
werden. Bei dieser Bewegung schnappt der spitze Teil 224 infolge einer keilförmigen
Ausnehmung 225 nach außen über die Platte 19. Hierbei wird die Setenblende entsprechend
den gestrichelten Linien in F i g. 8 abgebogen, um dann in die mit vollen Linien
gezeigte Stellung zurückzuschnappen. Zum Zweck der Entfernung der Seitenblende wird
ein spitzes Element in die Ausnehmung 225 eingeführt, wodurch die Seitenblende in
die in F i g. 8 mit gestrichelten Linien gezeigte Stellung abgebogen wird. Dann
kann die Seitenblende leicht nach rechts verschoben und so von dem Bügel gelöst
werden (F i g. 8).
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Teil 225 a der
Kunststoffseitenblende durch eine kleine Blattfeder ersetzt werden, die in der Stellung
von 225 a mit der Seitenblende verbunden ist und als Einwegsperrung wirkt.
Bei einer solchen Ausführung kann die Feder von der Rückhalteplatte 19 durch ein
Werkzeug abgebogen werden, das in die Ausnehmung 225 bis zum Kontakt mit der Feder
eingeschoben wird.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsformen können bei Kenntnis des
Verfahrens der Anbringung und Lösung der Seitenblenden die Blenden gemäß der Erfindung
leicht an den Bügeln einer Brille angebracht und wieder von diesen abgenommen werden.
Ohne eine genaue Kenntnis des Anbringens und Abnehmens der Seitenblenden wird der
durchschnittliche Brillenträger jedoch überhaupt nicht gewahr, daß die Seitenblenden
so eingerichtet sind, daß man sie abnehmen kann. Infolgedessen wird ein unerlaubtes
Abnehmen der Seitenblenden nur in wenigen Fällen stattfinden.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen haben die Seitenblenden in
der Hauptsache die Aufgabe eines Augenschutzes. Der Kunststoffteil 20a, 222 und
223, der die metallischen Bügel 15 umfaßt, wirkt jedoch auch als Isolierung,
um den Kopf des Brillenträgers gegen die von dem Bügel zugeführte Wärme zu schützen.
Wird nur eine gegen Wärme isolierende Wirkung gewünscht, so kann der nach unten
ragende Teil der Seitenblende in Fortfall kommen. In einem solchen Fall ist der
Schutz, sofern er durchsichtig ist, auf dem Brillenbügel fast unsichtbar, so daß
er das Aussehen der Brille nicht beeinträchtigt.