DE126818C

DE126818C -

Info

Publication number: DE126818C
Application number: DENDAT126818D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Mostrichbüchse, bei der es möglich ist, durch einen einfachen Fingerdruck eine bestimmte Menge Mostrich abzugeben, worauf sich die Abgabeöffnung selbstthätig schliefst, so dafs Bildung von trockenen Mostrichrändern, die den Büchsen bisher ein so unappetitliches Aussehen gaben, vermieden wird.

In den Zeichnungen ist

Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch die Büchse und

Fig. 2 ein wagrechter Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.

In einem Gehäuse α ist durch einen Zwischenboden b eine Kammer c gebildet, die einen seitlichen Abgabestutzen (Seitenrohr) d hat, der durch einen Schieber e geschlossen wird. In der Mitte des Gehäuses α ist eine Drehachse f gelagert, die mit einem Flügel g in die untere Kammer c hineingreift. Durch eine Oeffnung u steht die untere Kammer c mit dem oberen Gehäuse α in Verbindung. Die Drehachse f ruht mit ihrem oberen Zapfen h in dem Prefsbolzen i und ist durch den Schlitz k und Stift / gezwungen, an der Drehung des Prefsbolzens i theilzunehmen. Der Prefsbolzen i ruht drehbar und verschiebbar in der Nabe η des Deckels m. Der Stift 0 ragt an einer Seite aus dem Prefsbolzen i hervor und ruht auf der abgeschrägten Stirnfläche der Nabe η, so dafs der Prefsbolzen i beim Niederdrücken eine Rechtsdrehung ausführen mufs. In dem Gehäuse α ist ferner ein Druckkolben s mit einer Feder t angeordnet; aufserhalb ist der Schieber e durch Stange ρ und Hebel r mit dem Prefsbolzen i verbunden. Eine Feder q hat das Bestreben, den Schieber e geschlossen zu erhalten.

Die Wirkungsweise ist folgende:
Man drückt auf den Prefsstift i und öffnet dadurch mittels Hebels ν und Stange q den Schieber e, während gleichzeitig der Prefsstift i und somit der Flügel g eine Drehung erhält, wodurch eine entsprechende Menge Mostrich aus dem Stutzen d herausgedrückt wird. Hebt man den Druck auf den Prefsstift i auf, so schliefst die Feder q den Schieber e und hebt den Prefsstift i. Die Rückdrehung des Flügels g erfolgt durch eine Feder n> oder durch eine sonst passende Vorrichtung. Nach erfolgter Rückdrehung und schon theilweise während derselben drückt der Kolben 5 unter der Einwirkung der Feder if wieder frischen Mostrich in den Raum c vor den Flügel g, so dafs die Büchse sofort wieder zum Gebrauch fertig ist.

Statt des Prefsstiftes i könnte auch ein Drehoder Schraubenstift angeordnet sein, kurz jede Vorrichtung, die ein Oeffnen und Schliefsen des Schiebers e und ein Drehen des Flügels g bewirkt. Das Material, aus dem die Büchse hergestellt, ist beliebig, nur darf dasselbe nicht derart gewählt werden, dafs es von dem Inhalt angegriffen wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Mostrichbehälter, dadurch gekennzeichnet, dafs in einer unteren Kammer (c) des Gehäuses (a) ein Flügel (g) vermittelst eines Stiftes (i), dessen

Vorsprung (ο) auf einer geneigten Fläche (n) gleitet, gedreht wird, wobei beim Niederdrücken des Stiftes (i) der Schieber (e) geöffnet und der Mostrich durch den Flügel (g) aus dem Ausgabestutzen (d) herausgedrückt wird, beim Loslassen des Stiftes (i) der Schieber (e) geschlossen wird, der Flügel (g) sich unter Einwirkung der Feder (w) zurückbewegt und durch den Druck des Kolbens fs) von Neuem Mostrich aus der Oeffnung (u) vor den Flügel (g) tritt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.