DE1267605B - Gliederband als Wendelbahnfoerderer einer Behandlungsanlage, z. B. zum Kuehlen, Trocknen, Backen oder Sterilisieren von Gut - Google Patents

Description

• Gliederband als Wendelbahnförderer einer Behandlungsanlage, z. B. zum Kühlen, Trocknen, Backen oder Sterilisieren von Gut Die Erfindung betrifft ein Gliederband als Wendelbahnförderer einer Behandlungsanlage, z.B. zum Kühlen, Trocknen, Backen oder Sterilisieren von Gut. Man hat bereits Bänder aus einem flachen Schraubengeflecht (Wabenbänder), dessen Gänge gegeneinander auf Querstäben verschieblich und dessen Längskanten gleich artig ausgebildet sind, zur Rechts-und Linksumlenkung in Förderanlagen derart verwendet, daß die Verschiebbarkeit der Querstäbe des Geflechts zur Führung in Sinuslinienform ausgenutzt wurde unter Innehaltung einer Hüllfläche, deren Erzeugende geradlinig von der Außenkante des Bandes zur Krümmungsachse bzw. zur Walzenachse verläuft und auf dieser senkrecht stand. Um diese Führung zu erreichen, war jedoch ein feststehendes Führungsgerüst mit Gleitführungen notwendig; bei einer anderen bekannten Bauart, bei der die Bänder hochkant um Trommeln geführt wurden, mußten die Bänder mit besonderen, sich dabei aufeinanderlegende Stützgliedern ausgerüstet werden. In beiden Fällen entsteht eine ziemlich aufwendige Bauart.
• Die Erfindung hat die Aufgabe, unter Benutzung eines Gliederbandes und mehrerer Umlenkorgane bei weitgehendem Verzicht auf besondere Ausstattung dieser zusammenwirkenden Elemente einen Wendelbahnförderer für sinusförmige Umführung zu schaffen, der von der jeweiligen Außenkante des Gliederbandes zur Umlenkachse hin eine im wesentlichen ebene waagerechte Umlenkfläche aufweist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die seit langem bekannten Gliederbänder mit Bezug auf ihre Querstäbe eine so hohe innere Verschiebbarkeit aufweisen, daß selbst bei sehr dicht benachbarten Scheiben im Dauerbetrieb störungsfrei eine Rechtsumlenkung in eine Linksumdrehung und umgekehrt durchführbar ist und diese innere Verschiebbarkeit sich praktisch ohne Querkräfte auswirkt, derart, daß die Bänder ständig eine waagerechte Hüllfläche innehalten, welche in die jeweils anschließenden Scheibenflächen übergeht. Diese Aufgabe ist bei dem eingangs bezeichneten Wendelbahnförderer mit einem sinusförmig um Umlenkorgane geführten Gliederband aus einem flachen Schraubengeflecht, dessen Gänge gegeneinander verschiebbar auf Querstäben und dessen Längskanten gleichartig ausgebildet sind, ohne die Anbringung besonderer Ausstattungen an ihren Seitenflächen und unter Benutzung einfacher Felgen von Dreh- oder Umlenkscheiben nach der Erfindung dadurch lösbar, daß die Seitenkanten des endlosen Gliederbandes unter Rechts-und Linksumlenkung unmittelbar auf dem Umfang dicht benachbarter frei laufender oder angetriebener Umlenkdrehscheiben waagerecht geführt sind. Bei Wendelbahnförderern hat man bereits Drahtgurte auf einer Trommel geführt, welche das Band abstützte, derart, daß es spiralförmig nach oben oder unten in axialer Richtung gleitet. Ein solches Gleiten tritt nach der Erfindung nicht ein, vielmehr eine kraftschlüssige Führung von der Scheibenachse bis zur Außenkante des Gliederbandes. Diese einfache Ausbildung des Wendelbahnförderers bietet für die Anwendung viele praktische Vorteile, von denen in erster Linie die leichte, gleichmäßige und gründliche Durchströmung mittels Luft und Gasen aller Art genannt sei sowie die leichte Reinhaltung.
• Das nach der Erfindung erreichte innige Anschmiegen des Gliederbandförderers an einen vorgegebenen Raum, besonders in Verbindung mit der Dreh- oder Umlenkscheibe und deren Durchbrechungen, hat den weiteren Vorteil, daß die Gliederbandförderanlage nach der Erfindung nur ein einfaches Gehäuse braucht, welches gleichzeitig als Zufuhr-und Abfuhrkanal für die Behandlungsströme dient.
• Der große freie Raum, der durch das Anschmiegen des Gliederbandes einerseits und durch die Verwendung von scheibenförmigen Umführungen entsteht, macht es möglich, in diesem Raum gerade und schräge Führungen zur Unterteilung des Gesamtgehäuses einzubauen, ferner Roste, Stutzen und andere Zubehörteile von Gasführungskanälen, die für das Kühlen, Trocknen und Backen, Sterilisieren oder ähnliche Behandlungen und sogar für ein Backen mit anschließender Kühlung und Trocknung in aufeinanderfolgenden Teilen einer einzigen Anlage geeignet sind.
• Die weiteren Verbesserungen ergeben sich aus der Zeichnung, welche auch die Betriebsweise erläutert.
• Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht der neuen Glieder-Förderanlage; F i g. 2 bis 5 erläutern in schematischer Draufsicht Ausführungsformen der neuen Gliederband-Förderanlage; F i g. 6 bis 8 erläutern Einzelheiten.
• Man erkennt in F i g. 1 ein Gliederband 1, das in einer Wendelbahn um Scheiben 2 geführt ist. Die Umlenkdrehscheiben 2 sind auf Wellen 3 und 4 aufgereiht. Diese sind in Fußlagern5 und 6 geführt, welche auf einem Boden 7, z. B. einem Fußboden, befestigt sind. Das Gliederband 1 wird in seinem Scheitel über eine Antriebstrommel 8 sowie Rückführrollen 9 und 10 zur Leittrommel 11 geführt, von wo aufs neue der Aufstieg der Wendelbahn beginnt oder in umgekehrter Richtung von oben nach unten der Abstieg.
• Diese Grundanordnung ist an einen Schlot oder einen Behälter derart angeschmiegt, daß sowohl der Grundriß dieses Schlotes als auch in einem beliebig hohen Querschnitt angeordnete Ausnehmungen oder Vorsprünge von dem Gliederb andförderer ausgefüllt werden können, jeweils unter Belassung eines zusammenhängenden freien Querschnittes zur Hindurchführung von Behandlungsluft und -gasen durch den Schlot. Die Luft und die Gase können kalt oder warm bis heiß sein. Sie können aufsteigen, absteigen oder im Querstrom in Verbindung mit anderen Richtungen bewegt sein.
• Man erkennt in der F i g. 2 die Ausfüllung eines rechteckigen Querschnittes, in F i g. 3 die Ausfüllung eines Querschnittes, der an einer gewählten Stelle eine Einbuchtung haben möge, welcher zusätzliche Umlenkscheiben 12 Rechnung tragen. Man erkennt ferner in F i g. 2 bis 5 den zusammenhängenden freien Innenraum 13 bzw. in F i g. 3 die Innenräume 13 undl3a.
• Die in den F i g. 2 bis 5 eingetragenen Doppelpfeile veranschaulichen die jeweilige Förderrichtung der Drahtgliederbandanlage.
• Die Fig. 6 ist ein Schnitt nach VI-VI der F i g. 2, in der Pfeilrichtung betrachtet. Auf einer Achse 4 ist die Scheibe 2 mit Nabe 14 gelagert. An Stelle einer solchen Dreh- oder Umlenkscheibe wird je nach dem gewünschten Durchmesser auch eine Seilrolle oder eine Riemenscheibe verwendet. Das Band kann der Riemenscheibe schräg zu ihrer Achse zugeführt und auch schräg dazu abgetragen werden. Bei Verwendung von Seilscheiben wird das Band mittels Leitrollen senkrecht zur Achse zugeführt.
• Bei dem Förderband als sogenannten Drahtgeflecht-Gliederband sind die in flachgedrückten Schraubengängen gewundenen Drähte durch Stäbe miteinander verbunden. Ferner sind die Enden der Schraubenenden mit den Enden der Querstäbe verschweißt. Durch diese Ausbildung entsteht bei der Kurvenführung der Bänder von selbst eine Krafteinleitung, die später im einzelnen erläutert ist.
• Das Gliederband 1 ist auf der Drehscheibe mittels der Felge 15 geführt. Außerdem kann eine äußere Bandführung 16 vorgesehen sein. Je nach der Führung, welche für die Gliederband-Förderanlage gewählt ist, wird die Drehscheibe eine Seilrolle oder eine Riemenscheibe sein. Um die Hindurchführung von Luft oder Gasen möglich zu machen, werden Drehscheiben verwendet, welche Durchbrechungen aufweisen. Je nach dem Anwendungszweck werden Scheiben mit Speichen oder Durchbrechungen vorgesehen. Die Scheiben bestehen aus angepaßten Werkstoffen und sind ganz oder teilweise gefertigt, z. B. aus Metall oder Kunststoff; Siebböden in Scheibenform oder auch - allerdings weniger zweckmäßig -zu Scheiben geformte Drahtgeflechte oder -gewirke sind ebenfalls verwendbar.
• Das Gliederband besteht in bekannter Ausbildung aus solchen Gliedern, die eine gleichartige Ausbildung ihrer Längskanten besitzen, so daß jede Kante Innen- oder Außenkante nach Belieben sein kann, um die entsprechenden Kurven zu fahren. Das Gliederband kann also rechts- oder linksgängig benutzt werden. Es ist in der Lage, bei einem viereckartigen Wendelprofil auch die Diagonale zunächst rechts herum und dann links herum zu fahren und dann wieder umgekehrt.
• Ausdrücklich sei betont, daß zur Führung des Gliederbandes 1 auch lose auf feststehenden Achsen 3, 4 drehbare Scheiben verwendbar sind.
• F i g. 6 zeigt schematisch eine Zwischenwand 17 im nicht dargestellten Schlot zum Zweck einer Luft-oder Gasführung für das Gut auf dem Gliederband 1, derart, daß das Gut im Bahnbereich unterhalb der Zwischenwand 17 andersartig behandelt wird als im Bereich oberhalb der Zwischenwand 17.
• F i g. 7 ist die vergrößerte Teilansicht eines Förderbandes 1 aus sogenanntem Drahtgeflecht-Gliederband. Die in flachgedrückten Schraubengängen gewundenen Drähtel8 sind durch Verbindungsstäbe 19 miteinander verbunden. Diese sind entsprechend der Anlage der Schraubengänge gewellt. Solche Drahtgeflecht-Gliederbänder sind an sich bekannt.
• Die Enden 20 der flachgedrückten Schraubengänge sind mit den Querstäben 19 durch Schweißstellen 21 verbunden. Wie Fig.8 schematisch erkennen läßt, entsteht durch diese Ausbildung der Bänder bei Führung um Seilrollen oder Riemenscheiben 2 von selbst eine günstige Kraftüberleitung. In den Kurvenführungen, und zwar unabhängig, ob diese rechts- oder linksgängig sind, schieben sich die Schraubenwindungen der Drähte 18 ineinander. Sie heben sich also entsprechend ihrer Entfernung von der Umlenkzone bzw. der Umschlingung um die Seilrollen oder Riemenscheiben 2 von ihrer Anlage an den Verbindungsstäben ab, derart, daß nur noch die äußeren Schraubenenden, die mit dem Außenende der Verbindungsstäbe 19 an den Schweißstellen 21 verbunden sind, ihre Anlage behalten. Diese Freigabe der Verbindungsstäbe 19 von den Anlagen mit den Drähten 18 hat die Folge, daß jeder Verbindungsstab 19 sich bei jeder Umschlingung rechts oder links durchgehend abhängig von dem Durchmesser der Seil- oder Riemenscheibe 2 radial zu dieser einstellt.
• Da während dieser Umschlingung die Antriebskraft dem Gliederband 1 in derselben Größe zugeleitet wird wie während des Laufes auf gerader Strecke, nimmt die äußerste Windung des Schraubendrahtes, die mit dem Ende des Verbindungsstabes 19 verschweißt ist, ein Vielfaches der Zugkraft auf. Diese Zugkraft wird nun, wie die Pfeile in F i g. 8 erkennen lassen, als Resultierende 22 in eine Zugkomponente 23 für die Weiterbewegung und in eine Druckkomponente 24 zerlegt. Diese Komponente 24 drückt radial alle Verbindungsstäbe mit ihren jeweiligen Innenenden auf die Anlage am Umfang der Seil- bzw. Riemenscheiben während der Umschlingung. Die für die Erfindung benutzten Gliederbänder haben also die Eigenschaft der genauen Spurhaltung während der Umschlingung der Umlenkscheiben 2. Dieses Verhalten ist unabhängig von der rechts- bzw. linksläufigen Führung und ebenso von der Auf- oder Abwärtsleitung.
• Nach Fig. 1 wird das Gliederband 1 mittels der Antriebstrommel 8 angetrieben und nimmt die auf festen Achsen leicht drehbaren Umlenkscheiben von geringer Masse mit; es ist aber ohne weiteres auch möglich, in bekannter Weise über Wellen 3 und 4 oder einige derselben mit darauf festen Scheiben 2 das Drahtband anzutreiben. Schließlich ist in Fällen, in denen ein leichter Lauf gewünscht wird, ein Antrieb sowohl des Gliederbandes 1 als auch jener Wellen 3 bzw. 4 vorgesehen, z. B. wenn der eine oder andere Antrieb als Sicherheitsantrieb verwendet werden soll.
• In allen Ausführungsformen ist mit Hilfe der neuen Gliederband-Förderanlage eine weitgehende Anpassung an bestehende, unter Umständen sehr beengte Anbauverhältnisse möglich.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Gliederband als Wendelbahnförderer einer Behandlungsanlage, z. B. zum Kühlen, Trocknen, Backen oder Sterilisieren von Gut, mit einem sinusförmig um Umlenkorgane geführten Gliederband aus einem flachen Schraubengeflecht, dessen Gänge gegeneinander verschiebbar auf Quer- stäben und dessen Längskanten gleichartig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkanten des endlosen Gliederbandes (1) unter Rechts- und Linksumlenkung unmittelbar auf dem Umfang dicht benachbarter frei laufender oder angetriebener Umlenkdrehscheiben (2) waagerecht geführt sind.
2. 2. Gliederband nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß an den Drehscheiben (2) Felgen und gegebenenfalls gestellfeste äußere Bandführungen (16) angeordnet sind, welche die vertikalen Kräfte des Gliederbandes im Bereich der Umschlingung aufnehmen.
3. 3. Gliederband nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Antrieb der Förderanlage über das Gliederband.
4. 4. Gliederband nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen Synchron antrieb des Gliederbandes sowie einer oder mehreren Drehscheibenwellen.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 698 360; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 780 180; britische Patentschriften Nr. 594 316, 783 056; USA.-Patentschriften Nr. 2 671 552; VDI-Zeitschrift, 1962, Nr. 21, S 942, Bild 23.