Gliederband-Förderanlage
Die Erfindung betrifft eine Gliederband-Förderanlage, die zum Fördern, zum Kühlen, Trocknen, Backen, Sterilisieren oder dergleichen von Stück- und Schüttgut verwendbar ist.
Die Erfindung besteht danin, dass ein Gliederband mit gleichartig ausgebildeten, in sich verschieblichen Längskanten rechts- bzw. linksgängig in Schraubenwindungen um Scheiben geführt ist, die sich in ein schlotartiges Gehäuse in verschiedenen Höhenlagen einschmie- gen unter Belassung von freien Querschnitteilen zur Hindurchführung von Behandlungsluft b und -gasen min- destens durch die in den Schlotteilen enthaltenen Teile des Gliederbandes, wobei der Grundniss des Gehäuses und sein Querschnitt längs seiner Höhe jeweils vorhandenen Platzverhältnissen anpassbar sind.
Mit einer solchen Förderanlage ist es möglich, auf kleinem Raum eine grosse Förderstrecke zu bewältigen, wobei sich die Förderanlage einem beliebigen Grundniss und beliebigen Veränderungen dieses Grundrisses lan- passen lässt.
Es kann somit eine Förderanlage unter Benutzung eines Gliederbandes geschaffen werden, das auf kurz hinterelinanderliegenden Wegstrecken innerhalb eines weiten Bereichs von Umschlingsungswinkeln nach rechts oder links gewendelt gleich gut läuft. Der Antrieb kann entweder allein über das Gliederband erfolgen, also ohne dass gleichzeitig Leitorgane und Führungsmittel angetrieben werden. Ferner ist der gleichzeitige Antrieb des Bandes sowie der Führungsscheiben und eventueller weiterer Führungsmittel möglich. Ausserdem kann das Gliederband durch die Scheiben, die z. B.
Rillenscheiben sein können, bei jeder Umführung örtlich so sicher geführt werden, Idass auf die bisher üblichen durchge blenden Trommeln zur Umführung der jeweils übereinanderliegenden Umführungen verzichtet werden kann.
Ferner kann das auf dem Gliederband geförderte Gut an allen Stellen der Anlage gleichmässig und kontinuierlich einer Beeinflussung von aussen zugänglich sein, z. B. durch strömende heisse oder kalte Luft oder zur örtlichen Einführung von Zusätzen zum geförderten Gut. Hierbei können, um diese gleichmässige Beeinflussung noch zu erhöhen, die Umführungsscheiben durch brocken sein. Als Baustoff für die Scheiben lassen sich z. B. Siebböden verwenden, die durch Veränderung der Maschenweite und Drahtdicken unterschiedlich luftdurchlässig sein können.
Es können dann aufsteigende oder abwärts geführte Luft- und Gasströme mit Hilfe unterschiedlicher Öffnungen in den Siebböden nach Wunsch gleichmässig über die ganze Höhe der Anlage verteilt werden, oder man kann sie an bestimmten Siebböden quer durchströmen lassen. Mit Ider Anpassbarkeit des Grundrisses bzw. des Querschnittes längs der Höhe der Förderanlage, z. B. durch entsprechende kurvengängige Führungen bzw. durch verschiedene Höhenanordnung der Um führungsscheiben, kann etwa auftretenden räumlichen Ausbauchungen oder Einbuchtungen des zur Verfügung stehenden Raumes Rechnung getragen werden.
Die Anschmiegbarkeit des Gliederbandförderers mittels der Scheiben an einen vorgegebenen Raumquerschnitt, besonders in Verbindung mit durchbrochenen Umführungsscheiben, hat weiterhin den Vorteil, dass die Gliederband-Förderanlage nur ein einfaches Gehäuse braucht, welches gleichzeitig als Zufuhr- und Abfuhrkanal für Id, ie Behandlungsströme dient.
Der freie Raum, der durch die Anschmiegung des Gliederbandes einerseits und durch die Verwendung von Umführungsscheiben entsteht, macht es möglich, in diesem Raum gerade und schräge Führungen zur Unterteilung des Ge samtgehäuses einzubauen, ferner Roste, Stutzen und andere Zubehörteile von Gasführungskanälen, die für das Kühlen, Trocknen und Backen, Sterilisieren oder ähnliche Behandlung geeignet sind und sogar für ein Backen mit anschliessender Kühlung und Trocknung in aufeinanderfolgenden Teilen einer einzigen Anlage.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht Ider Gliederband-Förderanlage,
Fig. 2-5 Ausführungsformen der Gliederband-För- deranlage in Draufsicht,
Fig. 6-9 Einzelheiten der Gliederband-Förderanlage.
Man erkennt in Fig. 1 ein Gliederband 1, das um Scheiben 2 wendelnd geführt ist. Die Scheiben 2 sind auf Wellen 3 und 4 aufgereiht. Diese sind in üblicher Weise in Fusslager 5 und 6 geführt, welche wie üblich auf einem Boden 7, z. B. einem Fussboden, befestigt sind. Das Gliederband 1 wird in seinem Scheitel über eine Antriebstrommel 8 sowie Rückführrollen 9 und 10 zur Leittrommel 11 geführt, von wo aufs neue der Aufstieg des Wendelns beginnt oder in ungekehrter Richtung von oben nach unten der Abstieg.
Diese Grundanordnung kann an einen Schlot oder einen Behälter derart angeschmiegt werden, dass sowohl der Grundriss dieses Schlotes als auch in einem beliebig hohen Querschnitt angeordnete Ausnehmungen oder Vorsprünge von dem Giiederb andförderer ausgefüllt werden können, jeweils unter Belassung eines zusammenhängenden freien Querschnittes zur Hindurchführung von Behandlungsluft und -gasen durch den Schlot.
Die Luft und die Gase können kalt oder warm bis heiss sein. Sie können aufsteigen, absteigen oder im Querstrom in Verbindung mit anderen Richtungen bewegt sein.
Man erkennt in der Fig. 2 die Ausfüllung eines rechteckigen Querschnittes, in Fig. 3 die Ausfüllung eines Querschnittes, der in einer gewählten Höhenlage eine Einbuchtung haben möge, welcher die zusätzlichen Umlenkscheiben 12 Rechnung tragen. Man erkennt ferner in Fig. 2 bis 5 den erheblich zusammenhängenden freien Innenraum 13 bzw. in Fig. 3 die Innenräume 13 und 13a.
Die in den Fig. 2 bis 5 eingetragenen Doppelpfeile veranschaulichen die jeweilige Förderrichtung der Drahtgliederbandanlage.
Die Fig. 6 ist ein Schnitt nach VI-VI der Fig. 2, in der Pfeilrichtung betrachtet. Man erkennt die übliche Welle 4. Auf dieser ist die Drehscheibe 2 mit Nabe 14 in üblicher Weise gelagert. Anstelle einer Drehscheibe kann je nach dem gewünschten Durchmesser auch eine Seilrolle oder eine Riemenscheibe verwendet werden.
Das Band kann der Riemenscheibe schräg zu ihrer Achse zugeführt und auch schräg dazu abgetragen werden. Bei Verwendung von Seilscheiben wird das Band zweckmässig mittels Leitrollen senkrecht zur Achse zugeführt.
Bei dem Förderband als sogenanntem Drahtgeflecht Gliederband sind die zu flachgedrückten Wendeln geformten Drähte durch Stäbe miteinander verbunden.
Ferner sind die Enden der Wendel mit den Enden der Querstäbe verschweisst. Durch diese Ausbildung entsteht bei der Kurvenführung der Bänder von selbst eine eigenartige vorteilhafte Kraftleitung, die später im einzelnen kinematisch erläutert sei.
Das Gliederband 1 ist auf der Drehscheibe mittels der Felge 15 geführt. Ausserdem kann eine äussere Bandführung 16 vorgesehen sein. Je nach der Führung, welche für die Gliederband-Förderianlage gewählt ist, kann die Drehscheibe eine Seilrolle oder eine e Rie- menscheibe sein. Vorteilhaft ist die Auswahl einer solchen Drehscheibe, welche Durchbrechungen aufweist, um die Hindurchführung von Luft oder Gasen möglich zu machen. Je nach dem Anwendungszweck kann man die Scheiben mit Speichen oder Durchbrechungen auswählen. Die Scheiben können aus angepassten Werkstoffen bestehen, sie können also z. B. aus Metall oder Kunststoff ganz oder teilweise gefertigt sein.
Möglich sind Siebböden in Scheibenform oder auch - allerdings weniger zweckmässig - zu Scheiben geformte Drahtgeflechte oder -gewirke. Das Gliederband besteht in an sich für andere Zwecke bekannter Ausbildung aus solchen Gliedern, die eine gleichartige Ausbildung ihrer Längskanten besitzen, so dass jede Kante Innen-oder Aussenkante nach Belieben sein kann, um die entspre- chenden Kurven zu fahren. Das Gliederband kann also rechts-oder linksgängig benutzt werden. Es ist in Ider Lage, bei einem viereckartigen Wendelprofil auch die Diagonale zunächst rechts herum und dann links herum zu fahren und dann wieder umgekehrt.
Ausdrücklich sei betont, dass die praktische Erprobung erwiesen hat, dass beim Antrieb des Glielderban- des 1 auch lose auf feststehenden Wellen 3, 4 drehbare Scheiben verwendbar sind.
Fig. 6 zeigt ferner schematisch eine Zwischenwand 17 im nicht dargestellten Schlot zum Zweck einer Lufb oder Gasführung für das Gut auf dem Gliederband 1, derart, dass die Wendel unterhalb der Zwischenwand 17 andersartig behandelt werden als die Wendel oberhalb der Zwischenwandungen 17.
Fig. 7 ist Idie vergrösserte Teilansicht eines Förderbandes 1 aus sogenanntem Drahbgeflecht-Gliederb, and.
Die zu flachgedrückten Wendeln geformten Drähte 18 sind durch Verbindungsstäbe 19 miteinander verbunden. Diese sind zweckmässig entsprechend der Anlage der Spiralgänge gewellt. Solche Drahtgeflecht-Gliederbänder blind an sich bekannt.
Die Enden 20 der Wendel sind mit den Querstäben 19 durch Schweissstellen 21 verbunden. Wie Fig. 8 schematisch erkennen lässt, entsteht durch diese Ausbildung der Bänder bei Führung um Seilrollen oder Riemenscheiben 2 von selbst eine vorteilhafte kinematische Kraftleistung. In den Kurvenführungen, und zwar unabhängig, ob diese rechts- oder linksgängig sind, schieben sich die Windungen der Drähte 18 ineinander.
Sie heben sich also entsprechend ihrer Entfernung von der Umlenkzone Ibzw. der Umschlingung um die Seilrollen oder Riemenscheiben 2 von ihrer Anlage an den Verbindungsstäben ab, derart, dass nur noch die äusseren Wendelenden, die mit dem Aussenende der Verbingungsstäbe 19 an den Schweissstelien 21 verbunden sind, ihre Anlage behalten. Diese Freigabe der Verbindungsstäbe 19 von den Anlagen mit den Drähten 18 hat ; die Folge, dass jeder Verbindungsstab 19 sich bei jeder Umschlingung rechts oder links durchgehend abhängig von dem Durchmesser der Seil- oder Riemenscheibe radial zu dieser einstellt.
Da während dieser Umschlingung die Antriebskraft dem Gliederband 1 in derselben Grösse zugeleitet wird wie während des Laufes auf gerader Strecke, nimmt die äussere Windung der Wendel, die mit dem Ende des Verbindungsstabes 19 verschweisst ist, ein Vielfaches der Zugkraft auf. Diese Zugkraft wird nun, wie die Pfeile in Fig. 8 erkennen lassen, als Resultierende 22 in eine Zugkomponente 23 für die Weiterbewegung und in eine Druckkomponente 24 zerlegt. Diese drückt radial alle Verbindungsstäbe mit ihren jeweiligen Innenenden auf die Anlage am Umfang der Seil- bzw. Riemenscheiben während der Umschlingung. Die Gliederbänder haben also die Eigen schaft der genauen Spurhaltung während der Umschlingung von Seilscheiben 2.
Dieses Verhalten ist unabhängig von der rechts- bzw. linksläufigen Führung und ebenso von der Auf- oder Abwärtsleitung.
Fig. 9 zeigt im Schema eine andere Ausführung eines Gliederbandes. Die flachen Wendeln sind durch eckige Abkantungen von schmalen Eisen- oder Stahlbändern 25 gebildet. Diese sind mlit Langlöchern 26 versehen, in denen sich die Verhindungsstäbe 19a einstellen können.
Wie die Fig. 1 zeigt, kann das Gliederband 3 mittels der Antriebstrommel 8 angetrieben werden und die äusserst leicht beweglichen Drehscheiben von geringer Masse mitnehmen. Umgekehrt ist les auch möglich, in an sich bekannter Weise die Wellen 3 und 4 oder einige derselben und das Drahtband mitzunehmen.
Schliesslich ist in Fällen, in denen ein leichter Lauf gewünscht wird, ein Antrieb sowohl des Gliederbandes 1 als auch der Welle 3 bzw. 4 möglich, z. B. wenn der eine oder andere Antrieb als Sicherheitsantrieb verwen- det werden soll.
In allen Ausführungsformen ist mit Hilfe der neuen Gliederband-Förderanlage eine weitgehende Anpassung an bestehende, unter Umständen sehr beengte Anbauverhältnisse möglich.