DE1265164B

DE1265164B - Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf Formzylindern von Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE1265164B
Application number: DESCH37811A
Authority: DE
Inventors: Josef Boehm
Original assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Priority date: 1965-10-02
Filing date: 1965-10-02
Publication date: 1968-04-04
Also published as: DE1265164C2; US3393638A; GB1150332A

Description

Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf Formzylindern von Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf Formzylindern von Rotationsdruckmaschinen mit zwei in einer Nut des Formzylinders angeordneten, parallel zur Zylindermittelachse gegeneinander verschwenkbaren Spannbacken, an deren einander zugekehrte, einen engen Spalt bildende Spannflächen die Enden der Druckplatte, die an den bis nahe an die Zylindermantelfläche reichenden Kanten der Spannbacken abgewinkelt sind, mittels eines zwischen den Spannflächen angeordneten, sich längs der Spannbacken erstreckenden Klemmelements preßbar sind.
Zur Befestigung von biegsamen Druckplatten auf Formzylindern werden Spannschlössern ähnliche Vorrichtungen verwendet. Diese nehmen einen Teil des Formzylinderumfanges ein, der für den Druck nicht genutzt werden kann. Beim Druck entsteht dadurch ein Papierverlust. Der Erfindung hat sich eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten zur Aufgabe gestellt, die ein leichtes Spannen und eine schnelle Einstellung des Umfangsregisters ermöglicht, die einfach aufgebaut ist und einen nur schmalen Spalt, der für den Druck nicht ausgenutzt werden kann, ergibt.
Vorrichtungen, mit denen ähnliches bezweckt wird, sind bereits bekanntgeworden. Sie weisen jedoch verschiedene Mängel auf. Bei den meisten Vorrichtungen müssen die Platten entweder an ihren Enden zweimal abgewinkelt werden oder einmal abgewinkelt und dazu mit einer Lochreihe oder mit Klemmschienen versehen werden.
Eine Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1128 442 verlangt nur eine Abwinkelung des Plattenendes. Sie hat aber den Nachteil, daß beide Plattenenden gleichzeitig gespannt werden, so daß eine Umfangsregistereinstellung nicht möglich ist. Außerdem ist die Herstellung der sichelförmigen Spannschienen sehr aufwendig.
Die Plattenspannung nach der deutschen Patentschrift 1087 140 läßt eine Registereinstellung nicht zu, da das eine Plattenende am Formzylinder fest eingespannt ist und nicht justiert werden kann.
Bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1104 530 müssen die Plattenenden mit Metallstreifen versehen werden, die mit Lochreihen ausgerüstet sind. Durch Bolzen, die in diese Plattenlöcher eingreifen, werden die Platten gespannt. Sie werden dabei über die Kanten der Spannbacken gezogen, so daß Plattenpartien, die zuerst entsprechend dem großen Zylinderradius gekrümmt waren, über den sehr kleinen Krümmungsradius der Spannbacken gebogen werden und die Plattenpartien, die entsprechend dem kleinen Krümmungsradius an den Spannbacken gekrümmt waren, zwischen dem Radius der Spannbacken und den Spannbolzen in Strecklage kommen. Durch diesen Vorgang wird das Spannen erschwert und die Haltbarkeit der Druckplatte gefährdet. Außerdem erscheint der Spannmechanismus in den schwenkbaren Spannbacken sehr aufwendig.
Bei den Vorrichtungen nach der deutschen Patentschrift 1121072 und den nachfolgend besprochenen Schriften werden die Plattenenden je zweimal rechtwinkelig abgeknickt. Die Abstände von einer Abwinkelung zur anderen müssen dabei genau eingehalten werden, damit die zweite Abwinkelung in die starr angeordnete Nut paßt.
Beim Einsetzen der biegsamen Druckplatte in die Vorrichtung nach dieser Schrift ist zu beachten, daß der kleine Schenkel nicht zu lang gerät, damit die Druckplatte in den Spalt zwischen Scheibe 42 und die Leisten 30 bzw. 32 eingeführt werden kann. Der große Schenkel der Abwinkelung der Druckplatte muß so dimensioniert sein, daß der kleine Schenkel unter Spannung in der Nut 40 sitzt, damit beim Spannen auf die Druckplatte eine tangentiale Kraft ausgeübt werden kann. Und trotz sorgfältiger Ausführung diser Vorarbeiten wird sich die Druckplatte an der Abwinkelung am Spalt 28 unter den beim Spannen auftretenden Tangentialkräften aufbiegen, so daß sich der große Schenkel insbesondere in der Nähe der Nut 40 von der Leiste 30 bzw. 32 abspreizt. Dadurch wird die aufgebrachte Tangentialkraft wieder abgebaut werden, so daß ein exaktes Spannen mit gleichbleibenden Spannkräften ausgeschlossen scheint.
Dieses Abspreizen wird bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1121073 vermieden. Jedoch werden zusätzliche mechanisch bearbeitete Teile zum Halten der abgewinkelten Plattenenden benötigt. Die Vorrichtung erscheint auch ziemlich aufwendig, weil die Druckschienen 12 in genau tolerierten Flachpassungen laufen müssen.
Ähnliche Argumente sprechen auch gegen die Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1125 948. Bei dieser Vorrichtung kommt noch hinzu, daß der Spalt, der für den Druck nicht ausgenutzt werden kann, nicht dein Abstand der Spannleisten 7 entspricht, sondern der Breite der tangentialen Öffnung im Mantel des Formzylinders, so daß also der effektive Spalt relativ groß ist.
Bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1144 294 kann keine Registereinstellung erfolgen. Auch ist es ganz dem Zufall überlassen, welcher der Backen 5 oder 7 sich beim Ausdehnen des Schlauches 8 bewegt. Dies hängt von den jeweiligen Reibungsverhältnissen ab, die zwischen dem vom Backen 5 oder vom Backen 7 zu spannenden Trum der Druckplatte und dem Formzylinder auftreten.
Die bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1121072 aufgetretenen Schwierigkeiten (Abspreizen der großen Schenkel) sollen durch die in der deutschen Patentschrift 1147 600 genannten Verbesserungen vermieden werden. Dadurch wird aber eine noch größere Anzahl mechanischer Teile benötigt. Auch wird der zum Einlegen der Druckplatte notwendige Raum größer, so daß der Spalt, der für den Druck nicht ausgenutzt werden kann, zunehmen muß.
Die deutsche Patentschrift 179 918 und die USA.-Patentschrift 2 056 205 betreffen Vorrichtungen zum einseitigen Spannen der Druckform mittels einer an einem Plattenende angreifenden, gegen eine am anderen Plattenende wirksame Feder arbeitende Stellschraube; jedoch werden bei diesen Vorrichtungen die Plattenenden nicht in einem engen Spalt des Formzylinders gehalten. Auch ergibt sich dabei der Nachteil, daß die Formplatte beim Einstellen des Umfangsregisters über die Kante der Formzylinder gezogen wird, so daß ähnliche Nachteile vorhanden sind wie bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 1104 530, wodurch die Haltbarkeit der Druckplatte gefährdet ist.
Durch die USA.-Patentschriften 2 708 407 und 2 768 578 sind zwar Spannvorrichtungen für Formplatten bekanntgeworden, die die Bildung eines schmalen druckfreien Spaltes gestatten, aber durch sie ist kein Hinweis für die registerhaltige Einstellung der Druckplatte in Umfangsrichtung gegeben.
In der genannten Patentschrift 2 708 407 wird zwar angeführt, daß die Platte durch die Haken 12 und 13 um den Zylinder gespannt wird. Doch wird die Wirkung dieser Maßnahme nur gering sein, weil sie nur durch Reibung zwischen Zylinderoberfläche und Hakenauflagefläche zustande kommen und sich erst dann entfalten kann, wenn die Formplatte bereits durch die Haken auf die Zylinderfläche aufgepreßt wird.
Schließlich ist es zwar durch die USA.-Patentschrift 3 107 609 bekannt, die Formplatte mittels Federn zu spannen; doch wird in dieser Schrift nicht gezeigt, wie das Umfangsregister eingestellt werden kann; auch ist dort kein kleiner druckfreier Spalt vorhanden.
Diese genannten Schwierigkeiten und Mängel, die bei den bekannten Vorrichtungen auftreten, werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß jede Spannbacke an einem Ende eines zweiarmigen Hebels angeordnet ist, wobei zum Verschwenken der beiden Spannbacken gegeneinander am anderen Ende des die eine Spannbacke tragenden Hebels eine Stellschraube und am anderen Ende des die andere Spannbacke tragenden Hebels ein federbelasteter Bolzen angreift.
Das Klemmelement soll dabei durch eine elastische Schnur gebildet sein, und die den einander zugekehrten Flächen der Spannbacken sollen Vorsprünge tragen, die wecheselseitig ineinandergreifen.
Durch diese Anordnung ist es möglich, die biegsame Druckplatte nur mit je einer Abwinkelung an den Plattenenden zu versehen, die Platte leicht zu montieren und das Register in Umfangsrichtung einzustellen. Die Vorrichtung ermöglicht es, daß nur ein schmaler Spalt verbleibt, der für den Druck nicht ausgenutzt werden kann. Trotzdem ist sie sehr einfach im Aufbau.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie zeigt einen Querschnitt durch einen Teil des Formzylinders mit der Spannvorrichtung und wird im folgenden näher erläutert.
In der axial verlaufenden Nut 1 des Formzylinders 2 befinden sich die Spannbacken 3 und 4, die in stirnseitig am Formzylinder angebrachten Deckscheiben um die Achsen 5 und 6 drehbar gelagert sind. An die Spannflächen 7 und 8 der Spannbacken werden die abgewinkelten Plattenenden 9 und 10 durch eine über die ganze Breite der Druckplatte 11 reichende elastische Schnur 12 angepreßt.
Die Spannung der Druckplatte 11 auf den Formzylinder 2 wird durch den Federbolzen 16 erreicht, der über den Hebel 15 auf die Spannbacke 4 wirkt.
Die Entspannung der Druckplatte 11 kann durch den um die Achse 13 drehbaren Exzenter 14 vorgenommen werden, der auf den auf der Achse 6 sitzenden Hebel 15 und damit auf die Spannbacke 4 einwirkt.
Der Umfangspasser wird durch die Stellschraube 17 eingestellt, die auf den auf Achse 5 sitzenden Hebel 18 und damit auf die Spannbacke 3 einwirkt.
An den Spannbacken 3 und 4 sind Vorsprünge 19 vorhanden, die wechselseitig ineinandergreifen und verhindern, daß die elastische Schnur 12 in die Nut 1 fallen kann.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf Formzylindern von Rotationsdruckmaschinen mit zwei in einer Nut des Formzylinders angeordneten, parallel zur Zylindermittelächse gegeneinander verschwenkbaren Spannbacken, an deren einander zugekehrte, einen engen Spalt bildende Spannflächen die Enden der Druckplatte, die an den bis nahe an die Zylindermantelfläche reichenden Kanten der Spannbacken abgewinkelt sind, mittels eines zwischen den Spannflächen angeordneten, sich längs der Spannbacken erstreckenden Klemmelementes preßbar sind, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß jede Spannbacke (3, 4) an einem Ende eines zweiarmigen Hebels (15,18) angeordnet ist, wobei zum Verschwenken der beiden Spannbacken gegeneinander am anderen Ende des die eine Spannbacke (3) tragenden Hebels (18) eine Stellschraube (17) und am anderen Ende des die andere Spannbacke (4) tragenden Hebels (15) ein federbelasteter Bolzen (16) angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement durch eine elastische Schnur (12) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den einander zugekehrten Flächen der Spannbacken (3, 4) Vorsprünge (19) angeordnet sind, die wechselseitig ineinandergreifen.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken an ihren Spannflächen (7, 8) aufgerauht oder gerillt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 179 918, 424 222, 1128 442; britische Patentschrift Nr. 807 021; USA.-Patentschriften Nr. 2 056 205, 2 578 406,. 2 708 407, 2 768 578, 3 107 609.