DE1265163B - Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B41f

Deutsche Kl.: IS d - 33/10

Nummer: 1265 163

Aktenzeichen: Sch 36741VII b/15 d

Anmeldetag: 20. März 1965

Auslegetag: 4. April 1968

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine mit einer auf einer unteren Klemmschiene mittels eines Drehnockens gegen Federn in die Schließstellung kippbaren oberen Klemmschiene, wobei die gesamte Klemmschieneneinheit etwa in der Umfangsrichtung des Zylinders in eine spannende oder eine nicht spannende Stellung bewegbar ist.

Es sind Schnellspannvorrichtungen der obenerwähnten Art bekannt, bei denen sich die obere Klemmschiene an mehreren in der unteren Klemmschiene befestigten Schrauben abstützt. Die Schrauben sind gleichmäßig über die Länge der Klemmschiene verteilt. Dennoch tritt beim Klemmen des Plattenendes durch Verdrehen des Drehnockens die größte Klemmkraft stets in unmittelbarer Nähe der Schrauben auf. Zwischen den Stützschrauben ist die Klemmkraft indessen oft so gering, daß hier das Plattenende zum Herausziehen neigt. Die Folge ist eine örtliche Überbelastung des Plattenendes. Neben unerwünscht großer Dehnung einzelner Plattenabschnitte führt dies unter ungünstigen Umständen sogar zum Herausziehen der geklemmten Platte aus der Klemmschieneneinheit. Ferner ist bei den bekannten Vorrichtungen von Nachteil, daß die sehr stark belasteten Schrauben brechen können. In einem solchen Fall würden die losen Schraubenteile eine größere Beschädigung der Druckmaschine verursachen.

Die Nachteile der bekannten Vorrichtung sollen erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß die untere Klemmschiene eine von einer Stützschulter teilweise überdeckte, sich über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit erstreckende Längsnut aufweist und ein Lagerteil der oberen Klemmschiene einen sich ebenfalls über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit erstreckenden, derart gestalteten Lagerschuh aufweist, daß er in diese Längsnut ein- und dabei die Stützschulter der unteren Klemmschiene hintergreift und daß ferner eine an der Oberseite des diese Stützschulter hintergreifenden Teils des Lagerschuhs gebildete Lagerschulter mittels des Drehnockens bzw. der Feder über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit hinweg um die Stützschulter an der unteren Klemmschiene kippbar ist.

Durch das Anliegen des Lagerteils über die gesamte Klemmbreite wird eine auf alle Teile des zu verklemmenden Druckplattenendes gleich stark einwirkende Klemmspannung erzeugt. Die Gefahr des Herausziehens oder Beschädigens der gespannten Druckplatte ist dadurch wesentlich verringert. Außer-Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen
Druckplatte auf dem Formzylinder einer
Rotationsdruckmaschine

Anmelder:

Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft, 6900 Heidelberg

Als Erfinder benannt:
Hermann Beisel, 6908 Wiesloch

dem fallen in der oberen Klemmschiene die Bohrungen für die Abstützschrauben fort. Dies ist insbesondere beim Säubern der Klemmeinrichtung von Vorteil.

Durch das Hinterfassen der Stützschulter ist eine sehr gedrängte Bauweise der Klemmschieneneinheit möglich, die vor allem dann erwünscht ist, wenn am Formzylinder wegen großer Belegung seines Umfanges nur ein kleiner Zylinderkanal vorgesehen werden kann.

Die tragenden Flächen der Lager- und Stützschulter können annähernd oder genau in der Ebene des eingespannten Plattenendes liegen. Dies hat den Vorteil, daß beim Verklemmen das Klemmende der oberen Klemmschiene nicht verschoben wird, was jedoch dann der Fall ist, wenn, wie z. B. bei der bekannten Einrichtung mit Stützschrauben, die Drehachse der als Wippe ausgebildeten oberen Klemmschiene verhältnismäßig weit oberhalb der Klemmebene liegt. Aber schon bei geringfügiger Verschiebung des Klemmendes entsteht auch eine Verschiebung des zu verklemmenden Druckplattenendes, was zwangläufig unerwünschte Ungenauigkeiten beim Einspannen der Druckplatte nach sich zieht.

Die Erfindung wird im folgenden durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es stellt dar

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schnellspanneinrichtung nach der Erfindung,

F i g. 2 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 gezeigte Schnellspanneinrichtung,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Klemmschieneneinheit der erfindungsgemäßen Schnellspanneinrichtung in geöffneter Stellung,

Fig. 4 eine Seitenansicht der Klemmschieneneinheit nach F i g. 3 in geschlossener Stellung,

809 537/75

3 4

Fig.5 eine Draufsicht auf die gesamte Schnell- Die gesamte Klemmeinheit, bestehend aus der

spanneinrichtung, wobei über einen Stellexzenter unteren Klemmschiene 3, der oberen Klemm-

die rechte Seite der beiden Klemmschieneneinheiten schiene 5, den Druckfedern 13 und dem Drehnocken

in eine nicht spannende Lage gestellt ist. 15, kann durch eine Spanneinrichtung auf der Gleit-

Eine Schnellspanneinrichtung nach der Erfindung 5 bahn 4 des Zylinderkanals 1 hin- und herbewegt wer-

ist im Zylinderkanal 1 eines in F i g. 1 teilweise an- den. Die Spannvorrichtung ist mit der Klemmvorrich-

gedeuteten Formzylinders 2 untergebracht. Die untere tung über einen Spannbolzen 25 verbunden, der in

Klemmschiene 3 der Schnellspanneinrichtung ruht die Rückwand der unteren Klemmschiene 3 ein-

auf einer Gleitfläche 4, die sekantal verläuft. Die geschraubt ist. Der Spannbolzen ragt durch eine obere Klemmschiene 5 ist als Profileisen ausgebildet io Bohrung einer zylinderfesten Stützwand 26 hindurch,

und weist einen Lagerteil 6 auf, in dessen Längsnut 7, Zwischen dem Kopf des Spannbolzens 25 und der

wie insbesondere aus den F i g. 3 und 4 zu ersehen Stützwand 26 ist eine Druckfeder 27 vorgesehen, die

ist, eine Führungsleiste 8 einer Längsnut 9 hineinragt. den Spannbolzen ständig in eine Richtung, und zwar

Diese Längsnut 9 ist in die Seitenwand der Lager- in die Spannrichtung, zu drücken bestrebt ist. Am ausnehmung 10 der unteren Klemmschiene ein- 15 Kopf des Spannbolzens 25 liegt ein winkeleisen-

gearbeitet. förmiges Verbindungsteil 28 an, welches, wie F i g. 2

Durch die Ausarbeitung der Nut 7 weist der Lager- zeigt, die Spannbolzen zweier nebeneinanderteil 6 eine Lagerschulter 11 auf, deren Fläche gegen liegender, jedoch voneinander unabhängig geführdie Stützschulter 12 der Längsnut 9 von einer Druck- ter Klemmschieneneinrichtungen verbindet. Beide feder 13 gedrückt wird. Die Druckfeder ist in der 20 Klemmschieneneinrichtungen sind gleich ausgebildet Lagerausnehmung 10 angeordnet, und zwar sind in und werden seitlich durch Führungssteine 29 geführt, regelmäßigen Abständen mehrere solcher Druck- In der Mitte des erwähnten Verbindungsteils 28 federn vorgesehen, deren Druckrichtung derart ver- ist ein Stellexzenter 30 vorgesehen, dessen Lagerläuft, daß sie nicht nur Lager- und Stützschulter achse durch ein Langloch 31 des Verbindungsteils 28 gegeneinanderpressen, sondern auch bestrebt sind, die 25 hindurchragt. Die Achse des Stellexzenters 20 ist am obere Klemmschiene 5 im Uhrzeigersinn zu drehen, Zylinder befestigt.

so daß der Steuerarm 14 der oberen Klemmschiene Zwei gleich ausgeführte Stellexzenter 32 und 33 stets gegen den Drehnocken 15 gepreßt wird, der sind zu beiden Seiten des Stellexzenters 30 vorauf dem hinteren Teil der unteren Klemmschiene 3 gesehen. Die Verbindungslinie durch alle drei Exzendrehbar angeordnet ist. Seine Steuerfläche ist spiral- 30 ter verläuft parallel zur Drehachse des Zylinders, förmig ausgebildet mit einer solchen Steigung, daß Durch Drehen des mittleren Stellexzenters 30 bis zwischen der Wandung des Steuerarms 14 und des maximal 180 Grad werden über den Verbindungsteil Drehnockens 15 Selbsthemmung besteht. Der Dreh- 28 die Spannbolzen 25 und damit die beiden Klemmnocken 15 weist eine Bohrung 16 auf, in die ein Schieneneinrichtungen gegen die Kraft der Federn 27 Stellzapfen gesteckt werden kann. Über diesen Stell- 35 in Richtung auf den Kanalrand geschoben. Dabei zapfen läßt sich der Drehnocken etwa in einem Bereich gleitet die untere Klemmschiene 3 auf der Gleitvon 90 Grad verdrehen. In der einen Endstellung fläche 4. In dieser Stellung können beide Klemmhaben die Druckfedern 13 das Klemmende 17 der einrichtungen mit je einer schmalen Platte bestückt oberen Klemmschiene hoch gedruckt; dabei ist werden, oder eine über die gesamte Breite des Zylinletztere um eine Drehachse geschwenkt worden, die 4° ders sich erstreckende Druckplatte kann von beiden durch die Kante der Stützschulter 12 der Längsnut 9 Klemmeinrichtungen erfaßt werden. Nach der Vergebildet wird. Die Flächen der Lager- und Stütz- klemmung wird der mittlere Stellexzenter 30 in seine schulter 11,12 und damit auch die Drehachse der in F i g. 2 dargestellte Lage zurückgedreht, wonach oberen Klemmschiene 5 befinden sich in der Ebene beide Federn 27 ihre Kraft auf die Klemmeinrichdes zu verklemmenden Druckplattenendes, d. h. also 45 tungen ausüben können und dadurch die Druckin der Klemmebene. platten spannen. Da diese Spannung der Druckplatten Damit sich das Lagerteil 6 der oberen Klemm- durch Federkraft geschieht, kann sie niemals so groß schiene beim Kippen in die geöffnete Stellung nicht werden, daß eine Beschädigung der Druckplatten seitlich verschieben kann, liegt dessen Rückwand 18 eintritt.

an der Wandung 19 der Lagerausnehmung 10 an. 50 Soll nur eine der beiden Klemmeinrichtungen mit Das Lagerteil 6 kann deshalb nur durch seitliches einer verhältnismäßig schmalen Druckplatte bestückt Einschieben in die Lagerausnehmung 10 montiert werden, so kann, wie in F i g. 5 dargestellt, über den werden. Nach diesem seitlichen Einschieben sind so- äußeren Stellexzenter 32 der gegenüberliegende mit obere und untere Klemmschiene miteinander Spannbolzen 25 in Richtung auf die Kanalkante beverklammert. 55 wegt werden. Damit kann lediglich die vorgeschobene In der geöffneten Stellung (F i g. 3) der oberen Klemmschieneneinheit zum Erfassen einer neuen Klemmschiene 5 bildet die Rückwand 18 des Lager- Druckplatte herangezogen werden. Nach der Verteils 6 den Anschlag für das einzuführende Ende klemmung wird der Stellexzenter 32 in seine unwirkder Druckplatte 20. Ist das Druckplattenende auf die same Lage zurückgedreht, so daß die Feder 27 die Klemmfläche 21 der unteren Klemmschiene gelegt ^6o verklemmte Druckplatte spannt. Entsprechend kann worden, so erfolgt ein Drehen des Drehnockens 15 auch die andere Klemmschieneneinheit, die in F i g. 5 über den erwähnten Drehzapfen entgegen dem Uhr- eine Platte gespannt hält, für sich durch den zuzeigersinn, wobei das Klemmende 17 der oberen geordneten äußeren Stellexzenter 33 in eine nicht Klemmschiene auf das eingeführte Ende der Druck- spannende Stellung befördert werden. Alle drei Stellplatte 20 gepreßt wird (s. Fig. 4). Da die Stützebene 65 exzenter sind mit je einer Bohrung 34 versehen, die des Lagerteils 6 genau in der Ebene des eingeklemm- der Bohrung 16 im Drehnocken 15 entspricht, so daß ten Druckplattenendes liegt, erfolgt bei diesem sich Drehnocken und Stellexzenter mit demselben Klemmvorgang kein Verschieben der Druckplatte. Stellzapfen betätigen lassen.

Die beschriebene Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt. Beispielsweise wäre es möglich, für die obere Klemmschiene kein relativ starres Profil, sondern ein federndes Profil zu verwenden. Dies hätte den Vorteil, daß dem Klemmende 17 stets eine Vorspannung verliehen werden könnte, die ausreichte, sowohl dickere als auch dünnere Platten genügend stark zu verklemmen. Die erwähnte Vorspannung ließe sich vermittels eines einfachen zylindrischen Drehnockens mit genügend großem Durchmesser erzielen, der lediglich eine Abflachung aufweist, um ein Verschwenken der als Feder ausgebildeten oberen Klemmschiene in die offene Stellung zu ermöglichen. Der besondere Vorteil einer solchen Abwandlung der dargestellten Ausführungsform bestünde darin, daß der Drehnocken grundsätzlich um 90 Grad, also von einer Endstellung in die andere, verschwenkt werden könnte, unabhängig davon, wie dick die zu verspannende Platte ist.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine mit einer auf einer unteren Klemmschiene mittels eines Drehnockens gegen Federn in die Schließstellung kippbaren oberen Klemmschiene, wobei die gesamte Klemmschieneneinheit etwa in der Umfangsrichtung des Zylinders in eine spannende oder eine nicht spannende Stellung bewegbar ist, dadurchgekennzeichnet, daß die untere Klemmschiene (3) eine von einer Stützschulter (12) teilweise überdeckte, sich über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit erstreckende Längsnut (9, 10) aufweist und ein Lagerteil (6) der oberen Klemmschiene (5) einen sich ebenfalls über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit erstreckenden, derart gestalteten Lagerschuh aufweist, daß er in diese Längsnut ein- und dabei die Stützschulter (12) der unteren Klemmschiene (3) hintergreift und daß ferner eine an der Oberseite des diese Stützschulter (12) hintergreifenden Teils des Lagerschuhs (6) gebildete Lagerschulter

(11) mittels des Drehnockens (15) bzw. der Feder (13) über die gesamte Länge der Klemmschieneneinheit hinweg um die Stützschulter (12) an der unteren Klemmschiene (3) kippbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschulter (11) der oberen Klemmschiene (5) und die Stützschulter

(12) der unteren Klemmschiene (3) in der Ebene des eingespannten Druckplattenrandes liegen.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Klemmschiene (5) federndes Profil aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 3 017 830, 3 107 609,
151 553, 3 168 040.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

809 537/75 3.68 © Bundesdruckerei Berlin