DE1263741B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsaeure aus AEthylen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsaeure aus AEthylenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 07c
Deutsche Kl.: 12 ο-12
Nummer: 1263 741
Aktenzeichen: S 82035 IV b/12 ο
Anmeldetag: 13. Oktober 1962
Auslegetag: 21. März 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsäure aus Äthylen.
Essigsäure ist ein Produkt von großer technischer Bedeutung, und zu ihrer Herstellung sind verschiedene
Verfahren, z. B. die Oxydation von Acetaldehyd unter Verwendung eines Katalysators, wie Manganacetat,
die Vergärung bestimmter Stoffe, z.B. von Kohlehydraten, oder die Umsetzung von Methanol
mit Kohlenoxyd bekannt. Die bisher zur Erzeugung von Essigsäure angewandten Verfahren erfordern ent- ίο
weder die Verwendung von kostspieligen Ausgangsstoffen und bzw. oder die Anwendung von mit hohen
Kosten verbundenen und umständlichen Arbeitsweisen. Es besteht daher ein Bedarf an wirksameren
und wirtschaftlicheren Verfahren zur Herstellung dieser Säure.
Diese Aufgabe wirnd erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man ein dampf- bzw. gasförmiges Gemisch,
das etwa 1 bis 5% Äthylen, bis zu 12% Sauerstoff und 1 bis 10% Wasser als Dampf enthält,
bei einer Temperatur von etwa 150 bis 300° C und einem Druck von 10 bis 70 at mit einem Schwermetall-Katalysator
in Berührung bringt und die gebildete Essigsäure aus dem Reaktionsgemisch abtrennt.
Das Ausgangsgemisch enthält zweckmäßigerweise Äthylen in einer Menge von 1,0 bis 4,3 Volumprozent,
vorzugsweise 1,5 bis 4 Volumprozent und insbesondere etwa 3 Volumprozent, Sauerstoff in einer
Menge von vorzugsweise bis zu etwa 10%. Im allgemeinen wird Luft als Sauerstoffquelle verwendet.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugte Temperatur beträgt 200 bis
250° C, vorzugsweise 215 bis 240° C, und der bevorzugte Druck 10,5 bis 21 at, insbesondere etwas
über 10,5 at. Vorzugsweise liegt der Wassergehalt des dampf- bzw. gasförmigen Ausgangsgemisches
zwischen 1 und 5%.
Für die erfindungsgemäße Umsetzung gut geeignete Katalysatoren enthalten als wesentliche Bestandteile
zwei Komponenten, nämlich Palladium oder Platin einerseits und Vanadin, Kobalt, Molybdän
oder Mangan andererseits, zweckmäßigerweise auf einem inerten Träger, wie Aluminiumoxyd, Siliciumcarbid
oder Siliciumdioxyd. Die bevorzugten Katalysatoren enthalten 0,1 bs 5°/» Palladiumchlorid und
5 bis 20% Vanadinpentoxyd auf a-Aluminiumoxyd, das durch übliche Schmelz- oder Sinterverfahren oder
Calcinieren von hydratisiertem Aluminiumoxyd hergestellt worden ist.
Bei diesem unter erhöhtem Druck arbeitenden Verfahren kann das Abgas in gewissem Umfang im
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
Essigsäure aus Äthylen
Essigsäure aus Äthylen
Anmelder:
Halcon International, Inc.,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
DipL-Chem. Dr. I. Maas, Patentanwalt,
8000 München 23, Ungererstr. 25
Als Erfinder benannt:
John White Colton, Pelham Manor, N. Y.;
Joseph E. Jewett jun.,
Larchmont, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. Oktober 1961 (144 875)
Kreislauf geführt werden, um die Sauerstoffkonzentration herabzusetzen. Es ist sehr viel wirtschaftlicher
als bei Atmosphärendruck arbeitende Verfahren mit einmaligem Durchsatz ohne Kreislaufführung (britische
Patentschrift 397 161, USA.-Patentschriften 2 392 316, 3 057 915, 2 265 488).
Das Verhältnis zwischen der Menge des Äthylens und der des Sauerstoffs im Reaktionsgas ist gleichfalls
von Bedeutung. Bei einem Sauerstoffgehalt von 8%, der aus der Frischluft und dem zurückgeführten
Abgas stammt, ergibt sich bei einer Äthylenkonzentration in der Beschickung von etwa 4,4% ein
vollständiger Verbrauch des Sauerstoffs. Es sei darauf hingewiesen, daß ein gewisser Teil des Sauerstoffs
unter Bildung von Kohlendioxyd und Wasser infolge unvermeidbarer Überoxydationen verbraucht wird.
Selbst wenn eine maximale Ausnutzung des Sauerstoffs der Frischluft erreicht wird, kann die Umsetzung
unvollständig sein oder eine erhebliche Bildung von Acetaldehyd oder sowohl das eine als auch das
andere eintreten. Äthylenkonzentrationen von weniger als 1% erfordern die Rückführung unwirtschaftlich
großer Gasmengen und teilweise Verluste an Essigsäure in dem Kreislaufgas sowie komplizierte Absorptoinsanlagen.
Es müssen größere Wassermengen
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3 4
zur Absorption des gasförmigen Reaktionsprodukts und Dampf voneinander getrennt. Durch den Beverwendet
werden, und die Entwässerungsvorrichtung halter 131 wird erreicht, daß nur eine teilweise Verfür
die Essigsäure ist dann gleichfalls aufwendiger. . dampfung auf der Außenseite der Rohre erfolgt, wo-Der
dritte kritische Faktor ist der Partialdruck des durch Überhitzungsmöglichkeiten auf ein Minimum
Wassers. Es hat sich gezeigt, daß es wichtig ist, diesen 5 herabgesetzt werden. Das aus dem Reaktionsgefäß
Druck auf einem hohen Wert zu halten, wenn maxi- austretende Dampfgemisch strömt durch die Leitung
male Ausbeuten an Essigsäure erzielt werden sollen. 109 a zum Wärmeaustauscher 107, in dem das Ge-Andererseits
führt, da die in den Kreislaufgas zu- misch der Reaktionsteilnehmer, wie oben bereits errückgeführte
Wassermenge durch die Notwendigkeit, wähnt, vorgewärmt wird, und gelangt dann durch die
die Menge der im Kreislauf geführten Essigsäure auf io Leitung 107a zur wassergekühlten Kondensationsein
Minimum zu senken, eine Grenze hat, das Vor- vorrichtung 110, in der es teilweise kondensiert wird,
handensein einer großen Wassermenge in dem aus Das teils flüssige, teils dampfförmige Gemisch ge-
dem Reaktionsgefaß austretenden Gas dazu, daß eine langt hierauf durch die Leitung 110 α zum Trenngroße
Menge an Wasser in die Entwässerungsvor- gefäß 111. Das in dieser abgetrennte Dampfgemisch
richtung für die Essigsäure eingeführt wird und der 15 wird durch die Leitung 112 abgeführt und durch eine
Aufwand für diese Entwässerung dann sehr hoch ist. nicht dargestellte Ventilvorrichtung üblicher Bauart
Es wurde gefunden, daß ein Gehalt von 3% Äthylen geteilt. Der größere Teil wird durch Leitung 127 über
und von 8% Sauerstoff in dem in den Reaktor ein- die Kreislaufpumpe 128 und die Leitung 150 zu dem
geführten Gasgemisch sowie eine Wasserkonzentra- Frischgasgemisch zurückgeführt Hierbei handelt es
tion von 3,2% bei einem Reaktordruck von 21 at die 20 sich um den bereits obenerwähnten Kreislaufstrom
besten Ergebnisse liefern. aus Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd, Wasser-
Zu den Vorteilen, die auf die Anwendung von er- dampf und geringen Mengen Essigsäuredampf. Der
höhtem Druck zurückzuführen sind, gehören unter kleinere Teil strömt durch die Leitung 112 und dann
anderem die einfachere Durchführbarkeit des Ver- von unten nach oben durch eine Absorptionseinrichfahrens,
ein geringerer Energiebedarf und ein in 25 rung, z.B. einen mit Füllkörpern oder Böden verstarkem
Maß verminderter Aufwand an Katalysator sehenen Turm 113. Als Absorptionsflüssigkeit dient
und Apparatur je Volumeinheit Essigsäure. Wasser, vorzugsweise ein kaltes Dampfkondensat,
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- das durch die Leitung 114 eingeführt wird. Das am
fahrens können stündliche Durchsatzgeschwindig- Kopf des Turmes durch die Leitung 115 abziehende
keiten von 50 bis 3000, vorzugsweise 100 bis 1000 30 Gas enthält Spuren von Essigsäure, dampfförmige
und insbesondere 200 bis 500 angewandt werden. . Nebenprodukte, überschüssigen Sauerstoff und Stick-Unter
Durchsatzgeschwindigkeit ist das Verhältnis stoff. Das essigsäurereiche Bodenprodukt des Turmes
des Gasvolumens (unter Normalbedingungen) zum wird durch die Leitungen 116 α und 116 mit dem
Katalysatorvolumen je Stunde zu verstehen. Kondensat aus dem Trenngefäß 111: vereinigt und in
In der Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausfüh- 35 die Entwässerungskolonne 117 geführt. Diese Korungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens sehe- lonne ist eine mit Gegenstrom arbeitende Dampfmatisch
erläutert ist, wird Äthylen durch die Leitung Flüssigkeit-Fraktioniervorrichtung, wobei der Dampf
101 unter dem erforderlichen Druck eingeführt. Luft in üuh'cher Weise durch Verdampfen eines Teils des
wird durch die Leitung 102 eingeführt und durch Bodenprodukts der Kolonne 117 im Umlaufverdampeinen
Kompressor 103 auf den erforderlichen Druck 40 fer 118 geliefert wird, in den dieser Teil durch die
gebracht. Wasserdampf wird mit dem erforderlichen Leitung 121, eine nicht dargestellte Ventilvorrich-Druck
durch die Leitung 104 eingeführt, und ein rung und die Leitung 121' gelangt und aus dem der
weiter unten beschriebener Kreislauf strom aus Stick- erzeugte Dampf durch die Leitung 118 a in die
stoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd, Wasserdampf und Kolonne 117 zurückgeführt wird,
einer geringen Menge Essigsäuredampf wird durch 45 Wasser, z. B. ein kaltes Dampfkondensat, wird in
die Leitung 105 aus dem Kompressor 128 zugeführt, die Kolonne durch die Leitung 119 eingeführt. Es
der durch die Leitung 127 beschickt wird. Das Ge- kann hier auch eine Glockenbodenkolonne verwenmisch
strömt durch die Leitung 106 zum Wärme- det werden. Der aus dem Kopf der Kolonne austreaustauscher
107, in dem es durch das durch Leitung tende Wasserdampf enthält nur Spuren von Essig-109
a aus dem Reaktionsgefaß 108 kommende Ge- 50 säure und kann durch die Leitung 120 an die Atmomisch
auf etwa 225° C erhitzt wird, worauf es durch Sphäre abgegeben oder verdichtet und als Frisch-Leitung
106' zum Reaktionsgefaß 108 strömt. Dieses dampf wieder durch die Leitung 104 eingeführt werkann
eine übliche Vorrichtung für das Arbeiten mit den. Das Bodenprodukt der Kolonne 117 ist nahezu
festem Katalysatorbett sein, wobei sich der Katalysa- völlig entwässert und strömt heiß und unter seinem
tor in einer Anzahl von Rohren befindet, die ihrer- 55 eigenen Druck durch die Leitung 121 zur Kolonne
seits in oberen und unteren Rohrlagen angeordnet 122, die der Entwässerungskolonne 117 ähnlich ist.
sind. Der Raum zwischen den einzelnen Katalysator- Das dampfförmige Kopfprodukt dieser Kolonne gerohren
sowie zwischen diesen Rohren und dem langt durch die Leitung 122a zur Kondensations-Mantel
des Reaktionsgefäßes wird durch die Leitung vorrichtung 122b. Das Kondensat besteht aus Essig-129,
den Behälter 131 und die Leitung 129 α mit 60 säure und wird durch die Leitung 123 abgezogen.
Kesselspeisewasser von etwa 12 atü gefüllt. Durch Ein kleiner Teil des Kondensats wird durch nicht
dieses Wasser wird die Reaktionswärme von den mit dargestellte Ventilvorrichtungen aus der Leitung 123
Katalysator gefüllten Rohren abgeführt, und der hier- abgezweigt und durch die Leitung 124 als Rücklauf
bei gebildete Wasserdampf kann durch die Leitung in die Kolonne 122 eingeführt. .Dampf wird durch
130a, den Behälter 131 und die Leitung 130 anderen 65 Verdampfen' eines. Teils des Bodenprodukts der
Verwendungszwecken, beispielsweise der Verwen- Kolonne 122 im Umlaufverdampfer 125 geliefert, der
dung als Frischdampf für das Reaktionsgemisch, zu- wie der Umlaufverdampfer 118 mit Zu- und Ableigeführt
werden. Ih dem Behälter 131 werden Wasser tungen(126 und 125a) versehen ist. Die Haupt-
menge des Bodenprodukts der Kolonne 122 wird durch die Leitung 126 abgeführt und verworfen. Es
besteht aus den höher als Essigsäure siedenden Anteilen, hauptsächlich Polymeren des Acetaldehyde.
Die in den Umlaufverdampfer gelangenden Anteile des Bodenprodukts sieden etwas niedriger als die verworfenen
Anteile und können noch Spuren Essigsäure enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren näher. Teile und Prozentzahlen
beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist.
Es wird je Stunde ein Gemisch aus 2007 Gewichtsteilen Äthylen und 20495 Gewichtsteilen Luft mit
einer relativen Feuchtigkeit von 60% (relative Feuchtigkeit ist das Verhältnis von tatsächlich vorhandener
zu maximal möglicher Feuchtigkeit in %) unter einem Druck von 21 at mit 45 643 Gewichtsteilen
»Kreislaufgas« und 1028 Gewichtsteilen Frischdampf gemischt. Das Gemisch mit einer Temperatur
von etwa 90° C wird durch das aus dem Reaktionsgefäß 108 austretende Gemisch auf etwa 225° C vorgewärmt.
Während des Durchgangs durch das Reaktionsgefäß 108 werden 2515 Gewichtsteile Essigsäure
gebildet. Die Reaktionswärme wird durch Verdampfen des in den Mantel des Reaktionsgefäßes
eingeführten Wassers abgeführt. Bei Verwendung von Kesselspeisewasser von 32° C werden 21271 Gewichtsteile
Dampf gebildet. Die aus dem Reaktionsgefäß austretenden Gase werden durch das Vorwärmen
der Beschickungsgase im Wärmeaustauscher 107 auf etwa 157° C abgekühlt, worauf ihre Temperatur
in der wassergekühlten Vorrichtung zur teilweisen Kondensation 110 auf etwa 52° C herabgesetzt
wird.
Ein Gemisch, das 2492 Gewichtsteile Essigsäure und hochsiedende Bestandteile und 2189 Gewichtsteile Wasser enthält, wird verflüssigt und strömt durch
das Trenngefäß 111 zu der Entwässerungskolonne 117. Das im Trenngefäß abgetrennte Dampfgemisch
wird von Nebel verursachenden Flüssigkeitsresten befreit. Es enthält dann etwa 82% Stickstoff, 2,6%
Sauerstoff, 8,6% Kohlendioxyd, 0,51Za Wasserdampf
und dampfförmige Essigsäure als Rest. Etwa 30 Teile dieses Dampfgemisches gelangen in die Absorptionsvorrichtung
113 und 70 Teile treten mit einem Druck von etwa 19 at in die Kreislaufpumpe 128 ein, worin
sie auf 21 at komprimiert werden. Der Waschwasserstrom in der Absorptionsvorrichtung 113 beträgt etwa
200 Gewichtsteile. Damit wird praktisch die gesamte Essigsäure aus den Abgasen absorbiert. Die aus der
Absorptionsvorrichtung 113 austretende Flüssigkeit, die etwa 182 Gewichtsteile Wasser und etwa 36 Gewichtsteile
Essigsäure enthält, strömt gleichfalls in die Entwässerungskolonne 117.
Die Entwässerungskolonne 117 weist 50 bis 100 Böden auf und wird mit 7548 Gewichtsteilen des verdampften
und wieder kondensierten Kesselspeisewassers von etwa 32° C als Rückfluß versorgt. Das
Destillat enthält 9916 Gewichtsteile Wasser und nur 8 Gewichtsteile Essigsäure und wird verworfen. Vom
Boden der Kolonne 117 wird ein Gemisch, das 3 Gewichtsteile Wasser. 2499 Gewichtsteile Essigsäure
und 21 Gewichtstelle hochsiedender Anteile enthält, mit einer Temperatur von 155° C abgezogen und in
einer 20bödigen Kolonne 122. zur Abtrennung der hochsiedenden Bestandteile erneut destilliert, wobei
ein Rückflußverhältnis von 1:1 angewandt wird. Man erhält ein Destillat, das 3 Gewichtsteile Wasser und
2497 Gewichtsteile Essigsäure enthält. Der Rückstand, der 2 Gewichtsteile Essigsäure und 21 Gewichtsteile
hochsiedender Anteile enthält, wird verworfen.
Es können Äthylenumsetzungsgrade von 1000O
mit einer Essigsäureausbeute von 60% oder darüber erzielt werden.
Im folgenden wird zum Vergleich eine Arbeitsweise beschrieben, die ähnlich der des Beispiels 1,
jedoch unter geringerem Druck im Reaktionsgefäß durchgeführt wird. 105 900 Teile Luft (relative Luftfeuchtigkeit
60%) werden unter einem Druck von 2,1 at (an Stelle von 21 at wie nach Beispiel 1) mit
1941 Teilen Äthylen und 62400 Teilen Kreislaufdampf, der eine kleine Menge dampfförmiger Essigsäure
enthält, gemischt. Das Gemisch mit einer Temperatur von etwa 1070C wird durch das aus dem
Reaktionsgefäß 108 austretende Gemisch auf etwa 225° C vorgewärmt. Während des Durchtritts durch
das ReaktionsgefäJJ 108 werden 2489 Teile Essigsäure gebildet. Die aus dem Reaktionsgefäß austretende
Gase werden, während sie die Beschickungsgase im Wärmeaustauscher 107 vorwärmen, auf
135°C abgekühlt, worauf ihre Temperatur in der wassergekühlten Vorrichtung zur teilweisen Konden- '
sation UO auf etwa 52° C gesenkt wird. Das vom Kondensat getrennte Dampfgemisch gelangt schließlich
zu der Absorptionsvorrichtung 113, in der es im Gegenstrom mit 260 Teilen von oben nach unten
fließenden Wassers je Stunde in Berührung gebracht wird. Dadurch wird die gesamte darin enthaltene
Essigsäure mit Ausnahme von 12 Teilen gewonnen. Die am unteren Ende der Absorptionsvorrichtung 113
austretende Flüssigkeit und das in der Vorrichtung UO anfallende Kondensat werden vereinigt und ergeben
zusammen ein Gemisch aus 2530 Teilen Essigsäure und hochsiedenden Anteilen und 62 500 Teilen
Wasser. Dieses Gemisch ist sehr viel stärker verdünnt als das entsprechende gemäß Beispiel I erhaltene
Gemisch, das auf 2528 Teile Essigsäure und hochsiedende Anteile nur 2371 Teile Wasser enthält.
Etwa 30mal soviel Wasser muß daher in der Entwässerungsanlage entfernt werden. Die Entwässerung
kann wie nach Beispiel 1 in einer einzigen Kolonne 117 oder durch eine Flüssig-Flüssig-Extraktion, wie
sie in der USA.-Patentschrift 2 395 010 beschrieben ist, oder in einem üblichen Dreistufenverdampfer mit
Brüdenabscheidung und stufenweise vermindertem Druck erfolgen. Im letzten Fall beträgt die erforderliche
Gesamtfläche der Böden etwa das 51MaChC von
der nach Beispiel 1 erforderlichen, und der Dampfverbrauch für die Entwässerung ist trotz der Ersparnisse
des Arbeitens mit dem sehr wirksamen Dreistufenverdampfer noch etwas größer als bei der
Arbeitsweise nach Beispiel 1. Da die Entwässerungsanlage aus korrosionsbeständigem Stahl bestehen
muß, ist auch hier ein sehr großer wirtschaftlicher Nachteil gegeben. Ferner ist der Energiebedarf der
Pumpe, die den in den einzelnen Stufen gebildeten Dampf umwälzt, etwa 20mal so groß wie der in Beispiel
1 angewandten Kreislaufpumpe 128. Schließlich muß das Reaktionssystem die 20fache Größe aufweisen.
Diese Nachteile sind so groß, daß der Um-
stand, daß die Ausbeute an Essigsäure die .gleiche ist
wie die nach Beispiel 1 erhaltene, nämlich 60%, bedeutungslos ist.
Im folgenden wird gleichfalls zum Vergleich eine Arbeitsweise beschrieben, wobei im Reaktionsgefäß
ein niedrigerer Druck als nach Beispiel 1 angewandt, jedoch eine wirtschaftlich gesehen günstigere Dampfmenge
verwendet wird. 2210 Teile Kreislaufdampf von 2,7 at, der eine kleine Menge Essigsäure enthält,
werden mit 115 500 Teilen Luft (60% relative Feuchtigkeit), die auf 2,66 at verdichtet sind, und
2370 Teilen Äthylen gemischt. Das Gemisch mit einer Temperatur von 135° C wird auf 225° C vorgewärmt.
Beim Durchgang durch das Reaktionsgefäß 108 wer- -den 2470 Teile Essigsäure gebildet. Die aus dem
Reaktionsgefäß austretenden Gase werden, während sie die Beschickungsgase im Wärmeaustauscher 107
vorwärmen, auf etwa 173° C abgekühlt, wonach ihre Temperatur in einem Wasserkühler auf 136° C gesenkt
wird. Das gekühlte Gemisch strömt von unten nach oben durch eine Absorptionseinrichtung mit
24 Böden, die die Aufgabe der Vorrichtung 113 erfüllt,
der durch 12 740 Teile von oben nach unten. strömenden Wassers die gesamte Essigsäure mit Ausnahme
von 12 Teilen von den Nebenprodukten, die durch Überoxydation entstanden sind und verworfen
werden, getrennt und gewonnen wird. Die am unteren Ende der Absorptionseinrichtung austretende Flüssigkeit
enthält 2480 Teile Essigsäure und hochsiedende Anteile und 7960 Teile Wasser.
Damit beträgt das zu entfernende Wasser etwa das 3V2iache des Wassers gemäß Beispiel 1. Es
müssen jedoch 2680 Teile gebildeten Wasserdampfes abgelassen werden. Der Dampfverbrauch für die Entwässerung
ist etwa 3mal so groß wie gemäß Beispiel 1. Auch der Äthylenverbrauch liegt um 18fl/o über dem
der Arbeitsweisen nach den Beispielen 1 und 2.
Bei Berücksichtigung dieser Umstände sind die erfindungsgemäß erreichten Ergebnisse, die im Bei-
40 spiel 1 angegeben sind, nicht nur besonders günstig, sondern auch überraschend.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können selbstverständlich auch andere
Destillations- und Wascheinrichtungen mit einer anderen Anzahl von Böden als. die beschriebenen
angewandt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsäure aus Äthylen, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein dampf- bzw. gasförmiges Gemisch, das etwa 1 bis 5% Äthylen, bis zu 12% Sauerstoff und 1 bis 10% Wasser
enthält, bei einer Temperatur von etwa 150 bis 300° C und einem Druck von 10 bis 70 at mit
einem Schwermetall-Katalysator in Berührung bringt und die gebildete Essigsäure aus dem
Reaktionsgemisch abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur von
200 bis 250° C, vorzugsweise von 215 bis 240° C, arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Druck von 10,5
bis 21 at, vorzugsweise etwas über 10,5 at, anwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsgemisch mit
einem Wassergehalt von 1 bis 5%, insbesondere 3,2%, anwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein 0,1
bis 5% Palladiumchlorid und 5 bis 20% Vanadinpentoxyd enthaltendes a-Aluminiumoxyd verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch verwendet,
das 1,5 bis 4, insbesondere etwa 3 Volumprozent Äthylen und bis zu etwa 10%, insbesondere 8%
Sauerstoff enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
80» 519/673 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
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