DE125706C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die als Grofswasserraumkessel bekannten einfachen Flammrohrkessel oder auch Doppelkessel lassen in Bezug auf ausreichenden Wasserumlauf, gute Wärmeübertragung auf den Wasserinhalt der Kessel, auch in Bezug auf Zugänglichkeit bedeutende Mängel erkennen. Handelt es sich bei diesen Kesseln um Anlage einer gröfseren Heizfläche und um die gleichzeitig in den meisten Fällen gestellte Bedingung, dafs die Rostanlage eine Flammrohr-Innenfeuerung ist, so tritt noch der besonders ungünstige Umstand hinzu, dafs entweder die Roste sehr lang werden, oder überhaupt nicht mehr in der nothwendigen Gröfse angeordnet werden können.

Diese den seitherigen Grofswasserraumkesseln genannter Art anhaftenden Mängel sollen durch die vorliegende Neuerung beseitigt werden. Der neue Kessel besteht aus einem Oberkessel, welcher mit einem oder mehreren Flammrohren versehen ist, welche dann, wie auf der Zeichnung für zwei Flammrohre dargestellt, durch eine Kammer zusammengeführt werden. Am vorderen Ende des Oberkessels befindet sich ein mit einem oder mehreren verticalen Flammrohren versehener, nach unten geführter cylindrischer Ansatz. Ein oder mehrere den hinteren Theil des Oberkessels und den unteren Theil des vorderen Verticalcylinders verbindende Cylinder oder anders gestaltete Behälter sind in horizontaler oder geneigter Lage angeordnet. Die Feuerung kann als eine beliebige Planrost-Unterfeuerung oder auch als eine Schüttfeuerung ausgebildet sein.

Die auf dem Roste erzeugten Heizgase stehen, während sie nach dem oberen Kessel geführt werden, unmittelbar unter dem Einflüsse der im Verbrennungsräume herrschenden hohen Temperatur; bei der Ueberführung der Heizgase aus der verticalen in die horizontale Richtung einerseits, andererseits in der die beiden Rohrgruppen verbindenden Kammer finden die nicht vollkommen verbrannten Gase Gelegenheit, sich innig zu mischen und weiter zu verbrennen. Die Heizgase treten alsdann in Berührung mit der innerhalb des Oberkessels weiter angeordneten Heizfläche und werden dann in einem die Ausnutzung der Wärme und den Umlauf des Wassers fördernden Sinne an den Kesselheizflächen entlang nach dem Schornstein geführt.

Naturgemäfs wird dem Wasser innerhalb des verticalen und unmittelbar über dem Roste angeordneten Cylinders und dem darüber befindlichen Wasser im Oberkessel die gröfste Wärme mitgetheilt. Hierdurch wird ein Aufsteigen des Wassers und gleichzeitiges Nachströmen durch das den hinteren Oberkessel und den vorderen verticalen Cylinder verbindende Glied bedingt. Um diesen Auftrieb des Wassers noch zu erhöhen, kann die Speisewasserzuführung, wie auf der Zeichnung veranschaulicht, oder in anderer den Umlauf und die Ausscheidung der im Speisewasser vorhandenen Luft fördernden Weise eingebaut werden.

Durch die Anordnung eines Einsteigestutzens am verticalen Cylinder ist der Kessel in seinem Innern überall zugänglich.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:
   Grofswasserraumkessel, dadurch gekennzeichnet, dafs nahe dem vorderen (Feuerungs-) Ende eines horizontalen Flammrohrkesseltheils unten ein mit dem Wasserraum und Flammrohr desselben in Verbindung stehender senkrechter Flammrohrkesseltheil angefügt ist, dessen Wasserraum mit dem des horizontalen Flammrohrkesseltheils aufserdem durch Längssieder und Stutzen in Verbindung steht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.