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Vorrichtung zum Wenden von Säcken, Bettbezügen od. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von Säcken, Bettbezügen od. dgl., mit einem
mindestens im Bereich seiner Austrittsöffnung mit einem Gebläse zu verbindenden
Wenderohr.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum Wenden von Strümpfen ist das Wenderohr
im Bereich seiner Ausgangsöffnung von einem Mantelrohr mit Abstand umgeben, das
in den Durchmesser des Wenderohres an dessen Ausgang übergeht. An das Mantelrohr
ist an seiner von der Austrittsöffnung des Wenderohres abgewandten Seite ein Gebläse
druckseitig angeschlossen. Dieses Gebläse erzeugt nach Art einer Strahlpumpe einen
Unterdruck im Wenderohr. In diesem kann somit nur ein Sog auftreten, der nur für
das Wenden von Strümpfen u. dgl. leichten Teilen, nicht aber für das Wenden von
Säcken unterschiedlicher Größen und Gewichte, Bettüberzügen, großen Packungsbeuteln
aus Kunststoff u. dgl., geeignet ist. Säcke aus dicht gewobenem oder schwerem Stoff
können nicht in den Wenderaum gefördert werden, weil wegen des geringen Wirkungsgrades
der Strahlpumpe der hierdurch erzeugte Unterdruck nicht ausreicht. Der nach innen
gebördelte Rand an der Austrittsöffnung des Wenderohres kann nicht beliebig groß
ausgebildet werden, da die Saugwirkung einer Strahlpumpe an optimale Abmessungen
der einander zugeordneten Teile gebunden ist, die nicht beliebig groß gewählt werden
können. Bei einer Vergrößerung der bekannten Vorrichtung mit dem Ziel, auch Säcke
zu wenden, besteht also die Gefahr, daß die Strahlpumpe zu wenig oder gar unwirksam
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in dem Wenderohr nicht nur
einen Saugstrom, sondern auch einen Blasstrom zu erzeugen. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das Wenderohr Bestandteil einer Ringleitung ist, deren übrigen
Anschlußteile seitlich der Eintrittsöffnuno, des Wenderohres und seitlich seiner
mit einem Kläppdeckel versehenen Austrittsöffnung angeschlossen sind, und daß das
Wenderohr im Bereich seiner Austrittsöffnung mit der Saugseite des Gebläses oder
im Bereich seiner Eintrittsöffnuncr mit der Druckseite des Gebläses wahlweise zu
verbinden ist. Mit der erfindunasgemäßen Vorrichtung können Säcke od. dgl. gewendet
werden, die durch Aufeinanderlegen miteinander zu verbindender Bahnen und durch
Verbinden mit einer Näh- oder Klebnaht im Abstand von den Rändem hergestellt
werden, wobei die neben der Naht stehenbleibenden Ränder sich in Gebrauchslage der
Säcke auf deren Innenseite befinden. Dies gilt auch für Bettüberzüge, große Packungsbeutel
aus Kunststoff u. dgl. Die gewendeten Säcke werden aus der Vorrichtung ausgeworfen,
so daß der Bedienungsmann nur den zu wendenden Sack an die Eintrittsöffnung des
Wenderohres halten muß und durch Betätigen eines Bedienungsgliedes, z. B. eines
Fußhebels, einen Saug- oder Blasstrom nach Belieben herstellen kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für verschiedene Arten von Säcken
geeignet, wenn der Querschnitt an der Eintrittsöffnung des Wenderohres kleiner als
der Querschnitt seines übrigen zylindrischeu Teiles ist, wobei die Eintrittsöffnung
und dieser zylindrische Teil mittels eines kegelartigen Teiles miteinander verbunden
sind. Mit dieser Vorrichtung können alle Säcke gewendet werden, deren Öffnung gleich
oder größer als der Querschnitt an der Eintrittsöffnung des Wenderohres ist. Ein
Sack mit gegenüber diesem Querschnitt kleinerer Sacköffnung würde Saugluft dem Sack
entlang eintreten lassen, wodurch dieser nicht ein-esaugt werden würde. Im zylindrischen
Teil des Wenderohres können größere Säcke ,ganz aufgebauscht und dadurch vollständig
gewendet 3 el werden, wobei die Wirkung unabhängig von der Form der Säcke
ist.
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Eine besondere Anwendungsmöglichkeit ergibt sich ZD C
für maschinengenähte
Bettbezüge, die bis auf eine kleine Einfüllöffnung geschlossen sind. Nachdem ein
solcher
Oberzug gewendet und gefüllt worden ist, muß die Einfüllöffnung zugenäht werden;
diese wird deshalb möglichst klein gehalten. Aus diesem Grund wurden Bettüberzüge
seither ausschließlich von Hand gewendet, was bei dem hierfür verwendeten schweren
Gewebe und der kleinen Einfüllöffnung sehr ermüdend und zeitraubend war.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die im wesentlichen zum Wenden
von Säcken dient, bei denen jeder Sack z. B. oben und unten erhebliche Unterschiede
im Querschnitt aufweist, hat das Wenderohr einen etwa elliptischen Querschnitt.
Der Sack wird hierbei so in die Maschine eingeführt, daß der größere Sackquerschnitt
in Richtung der großen Ellipsenachse des Wenderohrquerschnitts liegt. Die zum Aufblähen
erforderliche Luft fließt dann nur zu einem geringen Teil am Sack entlang. Die Bildung
eines Blasstromes wird dadurch begünstigt, daß die Ringleitung ein erstes Hosenrohrstück
aufweist, das an zwei Stellen am kegelartigen Wenderohrteil angeschlossen ist, wobei
diese Stellen durch die Enden der langen Achse des elliptischen Querschnittes bestimmt
sind. Wenn die Ringleitung ein zweites Hosenrohrstück aufweist, das im Bereich der
Austrittsöffnung des Wenderohres an zwei Stellen an das Wenderohr angeschlossen
ist, wobei diese Stellen ebenfalls durch die Enden der langen Achse des elliptischen
Querschnittes bestimmt sind, werden die Ecken des Sackes auch bei sehr schwerem
Werkstoff vollständig gewendet.
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Ein einfaches Luftleitungssystem zum Ansaugen und Blasen ergibt sich
dadurch, daß die Ausblasöffnung durch eine Klappe verschließbar ist, die mit einer
Absperrklappe in der Saugleitung des Gebläses derart gekuppelt ist, daß beide Klappen
gleichzeitig zu öffnen oder zu schließen sind, und dadurch, daß die Frischluftansaugöffnung
mittels einer mit einer Absperrklappe der Druckleitung gekuppelten Klappe verschließbar
ist, und beide Klappen gleichzeitig zu öffnen oder zu schließen sind, wobei die
in der Saugleitun anaeordnete Klappe in Förderrichtung des 9 Z,
Gebläses vor
der Frischluftansaugöffnung und die in der Druckleitung angeordnete Klappe in Förderrichtung
des Gebläses nach der Ausflußöffnung angeordnet sind. In der Ruhestellung eines
Betätigungsgliedes, insbesondere eines Fußhebels, sind alle Klappen geschlossen,
und in einer Arbeitsstellung des Fußhebels sind die Saugleitung und die Ausblasöffnung
gleichzeitig offen und in einer anderen Arbeitslage des Fußhebels gleichzeitig die
Druckleitung und die Luftansaugöffnung.
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Der im Bereich der Austrittsöffnung am Wenderohr oben angelenkte Deckel
sucht sich unter der Wirkung seines Eigengewichtes zu schließen und ist von einem
durch das Wenderohr geblasenen Sack od. dgl. zu öffnen. Der Deckel verhindert, daß
während des Saugens Falschluft in das Wenderohr eintreten kann.
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Die Wirkung der Vorrichtung ist unabhängig von ihrer Lage im Raum,
welche den jeweiligen Umständen und dem jeweiligen Bedarf im Betrieb angepaßt werden
kann. Bei waagerechter Anordnung des Wenderohres werden die gewendeten Säcke auf
den Boden geworfen. Ist das Wenderohr geneigt angeordnet, so kann die Austrittsöffnung
oberhalb eines Tisches oder eines Förderbandes liegen. In senkrechter Lage des Wenderohres
ist es sogar möglich, die Säcke in ein höher liegendes Stockwerk zu fördern. Wenn
die Säcke während des Wendens zugleich gereinigt werden sollen, kann an einer geeigneten
Stelle in der Saugleitung eine übliche Schmutzfangvorrichtung vorgesehen werden.
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Zusätzliche Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines AusfUhrungsbeispieles, welches in der Zeichnung dargestellt ist.
In dieser zeigt F i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch ein elliptischen
Querschnitt aufweisendes Wenderohr und eine Seitenansicht mit Teilschnitt des zugehörigen
Luftführungssystems, F i g. 2 eine Ansicht der Vorrichtung nach der Erfindung
in Richtung auf die Eintrittsöffnung am vorderen Ende des Wenderohres, F i
3 eine Ansicht derselben Vorrichtung in Richtung auf den Deckel an der Austrittsöffnung
am hinteren Ende des Wenderohres, F i g. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung.
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Das gesamte Wenderohr 1 weist einen Hauptteil 2, vorzugsweise
mit elliptischem Querschnitt auf, wobei die große Achse der Ellipse waagerecht liegt-
Der elliptische Rohrteil 2 geht mittels eines kegelartigen Teiles 3 in die
Eintrittsöffnung 4 über. Dieser kann durch einen einfachen, festen, glatten Ring
gebildet sein. Der kegelartige Teil 3 weist Öffnungen 5 auf, durch
welche Luft in das Wenderohr 1 einzublasen ist.
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An dem der Eintrittsöffnung 4 gegenüberliegenden hinteren Ende des
Wenderohres 1 sind in dessen Mantelfläche Öffnungen 6 vorgesehen,
über welche Luft abgesaugt werden kann. Diese Öffnungen sind mit Gittern
6' versehen, welche ein Eintreten von Säcken oder Werkstoffteilen in eine
Saugleitung 11
verhindern. Das hintere Ende des Wenderohres ist in der Nähe
der Saugöffnungen 6 mittels eines einfachen, ebenen, an der oberen Seite
des Wenderühres bei 8
angelenkten und nach außen aufklappbaren Deckels
7
abgeschlossen, der mit seinem Eigengewicht die Rohraustrittsöffnung geschlossen
zu halten sucht.
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Mit Hilfe eines oberhalb des Wenderohres 1 angeordneten, einen
Antrieb 10 aufweisenden CTebläses 9 kann ein Luftstrom erzeugt werden.
Die Saugseite des Gebläses ist mittels der Saugleitung 11
über die Öffnungen
6 mit dem Wenderohr 1 verbunden. Die Saugleitung 11 ist mittels
einer Klappe 12 zu verschließen. Zwischen der Klappe 12 und dem Gebläse
9 ist in der Saugleitung 11 eine Luftansaugöffnung 13 vorgesehen,
über welche Luft von außen einströmen kann, wenn beim Betrieb des Gebläses die Öffnung
13 nicht durch eine Klappe 14 verschlossen ist.
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Eine die Druckseite des Gebläses 9 mit den Öff-
nungen
5 im Wenderohr 1 verbindende Druckleitung 15 ist mittels einer
Klappe 16 zu verschließen. Zwischen dieser Klappe und dem Gebläse ist in
der Druckleitung 15 eine Ausblasöffnung 17 vorgesehen, die mittels
einer Klappe 18 zu verschließen ist. über die offene Ausblasöffnung
17 kann beim Betrieb des Gebläses Luft nach außen abgeführt werden.
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Die Klappen 12 und 18 sind mittels einer nur schematisch
dargestellten Kuppelstange 19 derart gekuppelt, daß beide Klappen gleichzeitig
zu öffnen oder zu schließen sind. In entsprechender Weise sind die Klappen 14 und
16 mit einer Kuppelstange 20 verbunden.
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Das Wenderohr 1, die Saugleitung 11 und die Druckleitung
15 bilden eine Ringleitung, deren Luftströme
durch Pfeile
dargestellt sind, wobei mit S der Saugluftstrom und mit D der Druckluftstrom
bezeichnet ist.
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Ein Sack wird wie folgt gewendet: In Ruhelage eines nicht dargestellten
Fußhebels sind die Klappen 12, 14, 16 und 18 geschlossen, so daß das
Wenderohr 1 bei laufendem Gebläse 9 ohne Luftstrom ist. Ein zu wendender
Sack wird von einem Bedienungsmann mit dem Rand seiner Sacköffnung an den Rand der
Eintrittsöffnung 4 gehalten. Mit Hilfe des Fußhebels werden die Klappen 12 und
18 gleichzeitig geöffnet. Dadurch entsteht im Wenderohr 1 ein Sangstrom,
welcher den Sack nach innen zieht, wobei der Sack innerhalb des Wenderohres
1 ganz aufgebläht und sein Inneres nach außen gekehrt wird, wie in F i
g. 1 am Sack 27 dargestellt ist, dessen Rand 28
sich noch an
der Eintrittsöffnung 4 befindet. Durch Zurückführen des Fußhebels in seine Ruhelage
werden die Klappen 12 und 18 geschlossen, und die Saugwirkung wird damit
beendet.
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Dann werden mit Hilfe des Fußhebels die Klappen 14 und 16 geöffnet,
wodurch über die Öffnungen 5
Luft in das Wenderohr 1 eingeblasen wird.
Wird der Rand 28 des Sackes 27 nun losgelassen, so wird dieser in
Richtung zum Deckel 7 am rückwärtigen Ende des Wenderohres 1 geblasen.
Der auf den Deckel 7
treffende gewendete Sack 27 klappt den Deckel
7
nach außen auf und verläßt hierdurch die Vorrichtung.
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Nachdem der gewendete Sack 27 freigegeben ist, kann der Bedienungsmann
schon den nächsten Sack aufnehmen. Da die Zeit zum Anbringen des Öff-
nungsrandes
des zu wendenden Sackes an die Eintrittsöffnung 4 des Wenderohres 1 ausreicht,
daß der gewendete Sack die Vorrichtung verläßt, kann, nachdem der Fußhebel in seine
Ruhelage zurückgebracht worden ist, der beschriebene Vorgang wiederholt werden.
Die zum Wenden eines Sackes erforderliche Zeit ist sehr kurz.
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Die F i g. 2 und 4 zeigen, wie die Sang- und Druckleitungen
an das elliptische Wenderohr 1 angeschlossen sind. Die Druckleitung
15 (F i g. 2) geht in Form eines ersten Hosenrohrstückes 21 in zwei
Leitungsstücke 22 und 23 über, welche an die Öffnungen 5 im kegelartigen
Teil 3 des Wenderohres 1 beidseitig der Eintrittsöffnung 4 angeschlossen
sind. Beim Wenden von flachen Säcken wird durch das Ausblasen von Luft aus zwei
öffnungen der gewendete Sack sehr schnell aus dem Wenderohr 1 herausgetrieben.
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In entsprechender Weise zeigt F i g. 3 die Aufteilung der Saugleitung
11 mittels eines zweiten Hosenrohrstückes oder eines T-Rohrstückes 24 in
zwei Leitungsstücke 25 und 26, welche beidseitig des Wenderohres
1 an die Saugöffnung 6 angeschlossen sind. Wenn der Sack derart in
den elliptischen Teil 2 des Wenderohres 1 eingebracht ist, daß seine größte
Breite in Richtung der großen Ellipsenachse des Wenderohrquerschnittes verläuft,
gelangen die Ecken des Sackes in die Nähe der beiden Saugöffnungen 6,
so daß
auf diese Ecken eine kräftige Saugwirkung ausgeübt wird. Diese Ecken werden deshalb
auch bei einem sehr schweren und schwer zu wendenden Werkstoff völlig nach außen
gewendet.
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F i g. 4 zeigt, wie die Druckseite des auf der Saugleitung
11 angeordneten Gebläses mittels eines übergangsrohres 15' an den
übrigen Teil der Druckleitung 15 angeschlossen ist.
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Wenn die Vorrichtung nur dazu dienen soll, Säcke verschiedener Art
zu wenden, unter denen sich z. B. beutelartige, eine zylindrische Wandung und einen
flachen Boden aufweisende Säcke befinden, kann der Querschnitt des Wenderohres kreisfönnig
sein. In diesem Fall reichen einfache Sang- und Einblasöffnungen aus, die z. B.
auf der oberen Seite des Wenderohres angeordnet sind.