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Magnetischer Aufzeichnungsträger Die Erfindung betrifft einen für
jedes magnetisches Aufzeichnungs- und Wiedergabesystem und insbesondere zur Aufzeichnung
von Bild- bzw. Fernsehsignalen verwendbaren magnetischen Aufzeichnungsträger, bestehend
aus einem Grundmaterial mit daran haftendem Überzug, der in einem synthetischen
Harzbinder feinverteilte magnetische Teilchen dispergiert und ein ein Mineralöl
enthaltendes Gleitmittel enthält. Als Grund- bzw. Trägermaterial des Überzuges sind
normalerweise ein beispielsweise bandstreifen-oder scheibenförmig verarbeiteter
Kunststoff, obwohl auch andere Stoffe, wie etwa Papier, Glas oder Metall, hierfür
verwendbar sind.
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Bei der Aufzeichnung und Wiedergabe eines Bildes bzw. der diesem Bild
entsprechenden Bildsignals bewegt sich der magnetische Übertragerkopf für gewöhnlich
von der einen Bandseite zur anderen, und zwar entweder unter einem kleinen Winkel
zur Senkrechten der Bandbewegungsrichtung, wobei jeder Banddurchgang nur zur Aufzeichnung
einiger weniger Linien des Bildausschnittes herangezogen wird oder bei sogenannter
spiral- oder schneckenförmiger Bandabtastung, wobei jeder Banddurchgang einen vollständigen
Bildausschnitt des Bildes wiedergibt, in einer zu den Seitenflächen des Bandes nahezu
parallelen Richtung. Das letztgenannte Verfahren wird gewöhnlich für geschlossene
Fernsehsysteme, und zwar insbesondere für Unterrichtszwecke verwandt. Hierbei wird
bei Wiedergabe eines ruhenden Bildes das Band angehalten, während sich der Übertragerkopf
weiterbewegt, so daß eine stetige Projektion eines einzelnen Bildes erfolgt. Es
ist selbstverständlich, das bei dieser Projektion eines ruhenden Bildes ein kleiner
Bandbereich innerhalb weniger Minuten einem Verschleiß ausgesetzt ist, wie er ansonsten
erst nach Tausenden von Bandabspielungen auftritt. Die bisher zur Verfügung stehenden
magnetischen Aufzeichnungsträger besitzen bei Projektion ruhender Bilder nur eine
Lebensdauer von weniger als 5 Minuten. Selbst der Zusatz von Gleitmitteln zu den
als Überzugsmaterial für die magnetischen Aufzeichnungsträger verwendeten Harzen
führte zu einem erheblich geringeren Bandverschleiß und damit zu keiner ausreichenden
Erhöhung der Bandlebensdauer. Soweit Gleitmittel vorgeschlagen wurden, die tatsächlich
zu einer Erhöhung der Lebensdauer bei Projektion ruhender Bilder führten, besaßen
diese den Nachteil, daß die Lebensdauer wiederum unter der Wirkung von hohen Lagertemperaturen
und hohen Lagerfeuchtigkeiten verlorenging.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit einem
Gleitmittel versetztes magnetisches Band mit einer bei Projektion ruhender Bilder
hoher Lebensdauer zu schaffen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gleitmittel für Magnetbänder
zu schaffen, das mit sämtlichen für die Herstellung von Magnetbändern geeigneten
Harzen verträglich ist.
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Das Gleitmittel soll zudem so beschaffen sein, daß es bei längerer
Lagerung des Bandes keine Beeinträchtigung der Lebensdauer des Bandes bei Projektion
ruhender Bilder bewirkt.
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Zur Lösung dieser Aufgaben sieht die Erfindung bei einem magnetischen
Aufzeichnungsträger der eingangs genannten Art vor, daß das Gleitmittel aus 0,2
bis 0,3 Gewichtsprozent eines Mineralgleitöls und aus 1 bis 5 Gewichtsprozent eines
höheren Fettsäureamids besteht, wobei diese Prozentsätze auf den gesamten Überzug
bezogen sind. Im Unterschied zu den vorgenannten Bandlebensdauern bei Projektion
ruhender Bilder sind durch die erfindungsgemäß beschaffenen Bändern entsprechende
Lebensdauer von 40 Minuten und mehr erzielbar.
Zu geeigneten Mineralölen
gehören nichtkomponudierte Kohlenwasserstofföle mit einer Viskosität zwischen 10
und 1000 cSt. bei 38°C. Solche Öle sind handelsüblich.
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Zu den geeigneten Fettsäureamiden gehören diejenigen Amide, die gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen entsprechen. Ein im
Handel erhältliches geeignetes Fettsäureamid besteht aus einem Gemisch von etwa
25 Teilen Myristamid und 75 Teilen Stearamid. Zu anderen geeigneten Amiden gehören
Capronsäure-, Caprylsäure-, Laurinsäure- und Palmitinsäureamide und Gemische davon
sowie Myristinsäure und Stearinsäureamide allein oder in anderen Anteilen, als sie
oben angegeben wurden.
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Mit dem Gleitmittel gemäß der Erfindung können verschiedene Binder
verwendet werden. Polyurethanharze, wie beispielsweise die durch Umsetzung von p,p'-Diphenylmethandiisocyanat,
Adipinsäure und Butandiol-1,4 unter Herstellung eines praktisch nicht reaktionsfähigen
Polymerisates gefertigten und im Handel erhältlichen Polyarethanharze. Andere geeignete
Harze sind die Mischpolymerisate von Vinylidenchlorid und Acrylnitril. Ein typisches
Harz dieser Art besteht aus mischpolymerisiertem Vinylidenchlorid und Acrylnitril
im Verhältnis von 80:20, das ein spezifisches Gewicht von etwa 1,6 aufweist. Zu
anderen geeigneten Harzen gehören die Epoxyharze und insbesondere diejenige Klasse
von Epoxyharzen mit höherem Molekulargewicht, die gewöhnlich als Phenoxyharze bezeichnet
werden. Andere geeignete Binder sind Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisate,
Celluloseacetat; Vinylacetat, Cellulosenitrat, Methylcellulose und Acrylnitrilkautschuke,
beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisate und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Mischpolymerisate.
Mischungen verschiedener Harze können vorteilhaft angewandt werden.
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Die vorliegende Erfindung kann auf Überzüge angewandt werden, die
auf eine große Vielzahl von Trägermaterialien, wie Papier, Glas oder Metall, aufgebracht
werden, sie ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn die Überzüge auf ein Kunststoffträgermaterial,
wie Celluloseacetat, Polyäthylenterephthalat, Polypropylen u. dgl. aufgetragen werden.
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In vielen Fällen ist es günstig, in das Band andere Zusätze als Harzbinder,
Gleitmittel und magnetische Oxydteilchen einzuverleiben, wie sie den Fachleuten
geläufig sind. So können antistatische Verbindungen, beispielsweise Ruß, Fungicide,
wie Phenylquecksilberoleat, Dispergiermittel, wie Natriumsulfosuccinat, und Antioxydationsmittel,
wie Hydrochinon, zugegeben werden.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne
sie zu begrenzen. schlämmung wurde eine Lösung von 210 g handelsüblichen Polyurethanpolyrner,
420 g Tetrahydrofuran und 769 g Methyläthylketon zugesetzt. Zu diesem Gemisch wurde
dann das Gleitmittel gemäß der Erfindung zugegeben. Dieses bestand aus einem Gemisch
aus 17 g eines Fettsäureamides aus einem Gemisch von etwa 25 Teilen Myristamid und
75 Teilen Stearamid und 8,5 g eines Neutralöles 250 aus dem östlichen Texas. Dieses
Endgemisch, das das gemahlene Harz enthielt, wurde dann während 24 Stunden vermahlen,
worauf es aus der Mühle entnommen, durch ein 3-Mikron-Filter filtriert und auf einen
geeigneten Grundfilm zur Herstellung eines magnetischen Bandes aufgezogen wurde.
Die Viskosität des Gemisches war in der Größenordnung von 3000 Centipoisen.
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Dieses Gemisch wurde auf ein Band von 0,025 mm Stärke aus Polyäthylenterephthalat
aufgetragen und bei 93°C einige Minuten getrocknet; das fertige Band zeigte einen
Gehalt von 81 Gewichtsprozent Oxyd, bezogen auf Gesamtoxyd plus Harzfeststoffe,
und der Überzug war 0,01 mm dick. Das erhaltene Band zeigte auf einem handelsüblichen
Fernsehbildgerät (einem Bildwiedergabegerät mit spiralförmiger Spur) eine Lebensdauer
bei stehendem Bild von 40 Minuten im Gegensatz zu den handelsüblichen Bändern, die
eine Lebensdauer bei stehendem Bild von etwa 5 Minuten oder weniger hatten. Diese
Bänder zeigten auch keine Alterungsschädigung, da selbst nach 72 Stunden in einer
Kammerumgebung von 54°C und 85 °/o relativer Feuchtigkeit oder nach zweimonatiger
Lagerung bei Raumbedingungen von etwa 24°C und 1501, relativer Feuchtigkeit
keine Änderung der Lebensdauer bei stehendem Bild oder der Bildqualität auf einem
handelsüblichen Fernsehbildgerät beobachtet wurde. Beispiel 2 Es wurde das Verfahren
nach Beispiel 1 wiederholt, jedoch 162 g handelsüblicher Polyurethanpolymer an Stelle
von 210 g verwendet und der Überzug auf eine Cellulosetriacetatgrundlage an Stelle
einer Polyäthylenterephthalatgrundlage aufgetragen und 3 °/a eines handelsüblichen
Öls verwendet. Beispiel 3 Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch 210 g eines Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisates im Verhältnis
von 80:20 als polymerer Binder an Stelle von Polyurethanpolymer, wobei der Überzug
auf eine Polypropylengrundlage aufgetragen wurde. 0,2 °/a handelsübliches Gleitöl
waren verwendet. Beispiel 1 Eine Mahlaufschlämmung wurde in einer Kugelmühle von
etwa 4,71 Inhalt hergestellt, die zur Hälfte mit Flintkugeln von 1,27 cm Durchmesser
gefüllt war. Die Masse bestand aus 850 g y-Ferrioxyd mit einer Durchschnittsteilchengröße
von 0,5 Mikron, 178 g Toluol, 413 g Methyläthylketon, 4,25 g Hydrochinon (Antioxydationsmittel),
25,5 g Natriumsulfosuccinat und 42,5 g leitendem Ruß. Dieses Gemisch wurde dann
72 Stunden zur Herstellung einer Dispersion rotiert. Ein gemahlenes Harz wurde dann
wie folgt hergestellt: Zu der vorstehend hergestellten Mahlauf-Beispiel4 Es wurde
dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt, jedoch bestand der Binder aus einer
Menge von 105 g Polyurethanpolymer und 105 g eines Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisates
im Verhältnis von 80:20 als polymerer Binder, wobei als Amid Capronsäureamid diente.
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Beispiel s Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch 162 g Polyurethanpolymer als polymerer
Binder an Stelle
von 210 g Polyurethanpolymer verwendet und als Amid 10/, Palmitinsäureamid eingesetzt.
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Beispiel 6 Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch 150 g Polyurethanpolymer als polymerer Binder an Stelle von 210 g Polyurethanpolymer
und als Amid 5010 Laurinsäureamid eingesetzt.
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Beispiel ? Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch 17 g eines Fettsäureamides aus einem Gemisch von etwa 25 Teilen Myristamid
und 75 Teilen Stearamid und nur 4,25 g Mineralöl eingesetzt.
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Beispiel 8 Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch als Harzbinder 175 g eines aus einem Mischpolymerisat aus Acrylnitril, Butadien
und Styrol bestehenden Kautschuks und 35 g eines Harzmischpolymerisates aus 90 °/o
Vinylchlorid, wobei der Rest aus Vinylacetat besteht, das teilweise hydrolysiert
ist, verwendet.
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Beispiel 9 Es wurde dasselbe Verfahren wie im Beispiel 1 angewandt,
jedoch als Harzbinder 150 g eines Mischpolymerisates aus 2011/0 Butadien und 800/0
Acrylnitril und 60 g eines Harzmischpolymerisates aus 90 0110 Vinylchlorid, wobei
der Rest aus Vinylacetat besteht, das teilweise hydrolysiert ist, eingesetzt.
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Sämtliche der vorstehenden Massen ergaben Bänder mit einer langen
Lebensdauer bei ruhendem Bild.
Versuchs- Lebensdauer des Bandes |
nummer Gleitmittel bei Projektion eines |
ruhenden Bildes |
250 0,8 °/o Mineral- weniger als |
gleitöl 0,25 Minuten |
240 2 % Fettsäureamid 2 Minuten |
242 10/, Mineralgleitöl 40 Minuten |
und 2 °/o Fett- |
säureamid |
243 0,5°/o Mineral- 30 Minuten |
gleitöl und 2 °/o |
Fettsäureamid |