DE1229726B

DE1229726B - Verfahren zum Verbinden von Polyaethylenterephthalatfolien

Info

Publication number: DE1229726B
Application number: DEK53130A
Authority: DE
Inventors: Dr Herbert Braunisch; Helga Lenhart; Dr Walter Seifried
Original assignee: Kalle GmbH and Co KG
Current assignee: Kalle GmbH and Co KG
Priority date: 1964-06-04
Filing date: 1964-06-04
Publication date: 1966-12-01
Also published as: NL6506609A; BE664748A; US3434916A; LU48749A1; FR1450567A; GB1103782A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C08g

Deutsche Kl.: 39 b-22/10

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1229726
K53130IVc/39b
4. Juni 1964
1. Dezember 1966

Polyäthylenterephthalat ist in hohem Maße gegen Lösungsmittel beständig. Daher bereitet es große Schwierigkeiten, eine gute Haftung zwischen Oberflächen dieses Materials mit Oberflächen des gleichen oder anderen Materials herzustellen, insbesondere, Wenn der Verbund selbst von guten Lösungsmitteln wie Methylenchlorid usw. nicht angegriffen werden soll.

Das übliche Verkleben ist schwierig, denn Ein- und Zweikomponentenkleber sind gegen einige Halogenkohlenwasserstoffen nicht beständig. Zudem liefern die meisten von ihnen lediglich geringe Verbundhaftungskräfte, die überdies im allgemeinen mit steigender Temperatur rasch abfallen.

Es ist bekannt, Polyäthylenterephthalatfolien mit Hilfe geeigneter organischer Substanzen, wie z. B. Benzylalkohol und Anisol, oberflächlich anzuquellen und anschließend bei erhöhter Temperatur (121 bis 138⁰C) unter Druck zu verbinden. Die so erzielbaren Haftkräfte liegen jedoch wegen der geringen Anquellbarkeit sehr niedrig und reichen für die meisten Anwendungsgebiete nicht aus.

Ein weiteres Verfahren besteht darin, die Polyesteroberflächen mit Trichloressigsäure anzuverseifen und den Verbund bei erhöhter Temperatur unter Druck herzustellen. Da das Polyäthylenterephthalat gegen eine kurze Trichloressigsäureeinwirkung weitgehend resistent ist, erhält man auch hier relativ geringe Haftkräfte. Die Trichloressigsäure ist zudem hochkorrosiv und gesundheitsschädlich.

Ferner ist bekannt, Polyäthylenterephthalatfolien mit den Methylderivaten von Bicyclo-[2,2,l]-hepten-2,3-dicarbonsäureanhydrid zu behandeln und anschließend bei einer Temperatur von etwa 204° C unter leichtem Druck zu vereinigen. Die so erhaltenen Verbünde besitzen zwar gute Haftwerte, aber bei den erforderlichen hohen Temperaturen schrumpft die Folie erheblich, was im allgemeinen zu unansehnlichen, welligen Endprodukten führt. Zudem geht bei biaxial gestreckten Folien ein Teil der vorher aufgebrachten Orientierung verloren, womit eine Verminderung der Festigkeitswerte verbunden ist.

Erfindungsgegenstar d ist ein Verfahren zum Verbinden von Polyäthylenterephthalatfolien, wobei auf die Folien haftvermittelnde Substanzen aufgebracht und diese aufeinandergelegt bei einer Temperatur von 150 bis 190° C durch Druck verbunden werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als haftvermittelnde Substanzen Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Benzoesäureanhydrid, Gemische von reak-Verf ahren zum Verbinden von
Polyäthylenterephthalatfolien

Anmelder:

Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196

Als Erfinder benannt:

Dr. Herbert Braunisch, Wiesbaden-Biebrich;

Helga Lenhart, Wiesbaden;

Dr. Walter Seifried, Wiesbaden-Biebrich

tionsträgeren Carbonsäureanhydriden mit Maleinsäureanhydrid bzw. Phthalsäureanhydrid, Benzoesäure

so und 1-Naphthoesäure auf die Folien aufbringt.

Gemäß der Erfindung können die den Verbund bewirkenden Verbindungen einzeln oder in Mischung miteinander angewendet werden. Besonders bewährt haben sich Mischungen aus Hexahydrophthalsäureanhydrid mit Maleinsäureanhydrid und/oder Phthalsäureanhydrid.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe leicht zugänglicher Verbindungen hergestellten Verbünde weisen eine hohe Verbundhaftung auf und sind lösungsmittel- und temperaturbeständig. Durch die gegenüber bekannten Verfahren erniedrigte Arbeitstemperatur wird ein Schrumpf und die damit verbundene Welligkeit sowie ein Verlust an Orientierung und Festigkeit weitgehend vermieden.

Beispiel 1

Biaxial gestreckte und thermofixierte Polyäthylenterephthalatfolie wird mit Maleinsäureanhydrid beschichtet, auf eine zweite Polyäthylenterephthalatfolie gepreßt und 10 Sekunden unter leichtem Druck auf 17O⁰C erhitzt. Die so erhaltenen Verbünde besitzen hohe Haftkraft und Lösungsmittelbeständigkeit.

Beispiel 2

Eine wie im Beispiel 1 beschriebene Folie wird in gleicher Weise mit Phthalsäureanhydrid bestrichen und nach dem Zusammenpressen mit einer zweiten Folie 10 Sekunden unter Druck auf 160° C erwärmt.

Beispiel 3

Die Dublierung der Polyäthylenterephthalatfolie erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben mit dem Unter-

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schied, daß als Zwischensubstanz Hexahydrophthalsäureanhydrid verwendet und der Verbund anschließend 10 Sekunden· unter Druck auf 180⁰C erhitzt wird.

Beispiel4

Die Dublierung der Polyäthylenterephthalatfolie erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben mit dem Unterschied, daß als Zwischensubstanz Benzoesäure verwendet und der Verbund anschließend 10 Sekunden unter Druck auf 170⁰C erhitzt wird.

Beispiel 5 Beispiel 7

Eine wie im Beispiel 1 beschriebene Folie wird mit einer Mischung aus Hexahydrophthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid (im Verhältnis 1 :1) bestrichen, auf eine zweite Folie gepreßt und 10 Sekunden unter Druck auf 170° C erhitzt.

Beispiel 8

Eine wie im Beispiel 1 beschriebene Folie wird mit ίο einer Mischung aus Hexahydrophthalsäureanhydrid und Phthalsäureanhydrid (im Verhältnis 1 : 1) bestrichen, auf eine zweite Folie gepreßt und 10 Sekunden unter Druck auf 170⁰C erhitzt.

Die Dublierung der Polyäthylenterephthalatfolie erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben mit dem Unterschied, daß als Zwischensubstanz 1-Naphthoesäure verwendet und der Verbund anschließend 30 Sekunden unter Druck auf 170⁰C bzw. 10 Sekunden auf 180°C erhitzt wird.

Beispiel 6

Eine wie im Beispiel 1 beschriebene Folie wird mit einer Mischung aus Dodecenylsuccinsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid (im Verhältnis 1 : 3) bestrichen, auf eine zweite Folie gepreßt und 10 Sekunden unter Druck auf 180⁰C erhitzt.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Verbinden von Polyäthylenterephthalatfolien, wobei auf die Folien haftvermittelnde Substanzen aufgebracht, diese aufeinandergelegt und bei einer Temperatur von 150 bis 190° C durch Druck verbunden werden, d adurch gekennzeichnet, daß man als haftvermittelnde Substanzen Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Benzoesäureanhydrid, Gemische von reaktionsträgeren Carbonsäureanhydriden mit Maleinsäureanhydrid bzw. Phthalsäureanhydrid, Benzoesäure und 1-Naphthoesäure auf die Folien aufbringt.

609 729/447 11.66 © Bundesdruckerei Berlin