DE1227652B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des 2, 2, 4-Trimethyl-1, 2-dihydrochinolins - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des 2, 2, 4-Trimethyl-1, 2-dihydrochinolinsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche KL: 39 c-15
Nummer: 1227 652
Aktenzeichen: G 39644 IV d/39 c
Anmeldetag: 16. Januar 1964
Auslegetag: 27. Oktober 1966
Poly-(2,2,4-trimethyl-l,2-dihydrochinolin) ist ein bekanntes Antioxydationsmittel für Kautschuk. Das
monomere 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin wird durch Umsetzung von Anilin mit Aceton bei erhöhten
Temperaturen und in Gegenwart katalytischer Mengen Jod, Toluol-, Kresol- oder Phenolsulfonsäure gewonnen.
Für die Polymerisation dieses Monomeren sind bisher die verschiedensten Katalysatoren bekannt.
Nach der britischen Patentschrift 468 787 können wäßrige Lösungen mehrwertiger Metallhalogenide,
z. B. von Aluminiumchlorid, für diesen Zweck verwendet werden. Unter den günstigsten Bedingungen
werden mit diesen Katalysatoren etwa 60% des monomeren Chinolins nach sehr langer Umsetzungsdauer
von etwa 40 und mehr Stunden in ein Polymerisat übergeführt.
Zu anderen bekannten Polymerisationskatalysatoren gehört verdünnte Salzsäure (vergleiche z. B. USA.-Patentschrift
2 718 517). Dieses Katalysatorsystem muß jedoch in einer sorgfältig kontrollierten Konzentration
angewendet werden, wenn nicht völlig unbrauchbare, unerwünschte, viskose Reaktionsmassen erhalten werden
sollen. Selbst wenn die Konsistenz des Reaktionsgemisches unter Kontrolle gehalten werden kann und
eine Handhabung zuläßt, erfordert dieses saure Katalysatorsystem besondere und korrosionsfeste Vorrichtungen,
die der Korrosionswirkung des sauren Katalysators zu widerstehen vermögen. Ganz offensichtlich
machen also der verhältnismäßig niedere Umwandlungsgrad des Monomers in Polymerisat,
welches nur nach langer Reaktionsdauer erhalten wird, und die korrosiven, schwer zu handhabenden
Reaktionsmassen dieses bekannten Polymerisationsverfahrens zur technischen Herstellung des Polymerisats
wenig anziehend.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des 2,2,4-Trimethyl-1,2
- dihydrochinoline durch Polymerisation von 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin in Gegenwart katalytischer
Mengen von Aluminiumchlorid bei Temperaturen von 80 bis 14O0C, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man wasserfreies Aluminiumchlorid verwendet.
Die erhaltenen Polymerisate werden als Kautschukantioxydantien verwendet.
Vorteilhaft wird die Polymerisation bei einer Temperatur zwischen 100 und 1100C durchgeführt. Das
wasserfreie Aluminiumchlorid kann dem Monomer direkt als festes Pulver zugeführt werden, oder man
kann es zunächst in einem inerten, organischen Lösungsmittel, wie Toluol, Benzol, Xylol oder n-Heptan,
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des
2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolins
Anmelder:
The Goodyear Tire & Rubber Company, Akron, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. W. Meissner und Dipl.-Ing. H. Tischer,
Patentanwälte, Berlin 33, Herbertstr. 22
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. Januar 1963 (252 064)
dispergieren. Die Polymerisationsreaktion schreitet schneller fort, wenn das wasserfreie. Aluminiumchlorid
direkt zu dem Monomer zugegeben wird. Die Benutzung eines geeigneten inerten Lösungsmittels,
in dem der Katalysator dispergiert werden kann, hat sich jedoch oft als vorteilhaft erwiesen, weil das
Reaktionsgemisch leichter und gleichmäßiger gerührt werden kann. Nach beendeter Polymerisationsreaktion
wird der Katalysator in üblicher Weise durch Zugabe einer wäßrigen Lösung eines geeigneten basischen
Materials, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, neutralisiert. Die untere wäßrige Schicht wird dann abgetrennt
und verworfen. Wenn ein organisches Lösungsmittel zur Dispersion des wasserfreien Katalysators
benutzt worden ist, wird es zusammen mit nichtumgesetztem Monomer durch Erhitzen des
Reaktionsgemisches auf erhöhte Temperatur, vorzugsweise bei vermindertem Druck, abdestilliert. Als
2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin kann entweder die reine Verbindung oder ein Rohprodukt, das bei
der Umsetzung von Anilin mit Aceton erhalten wird, verwendet werden.
Das zur Katalyse der Polymerisation von 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin
erfindungsgemäß verwendete wasserfreie Aluminiumchlorid muß in den üblichen katalytischen Mengen von 2,0 bis 10,0 Gewichtsprozent,
auf das Gewicht des zu polymerisierenden monomeren Dihydrochinolins bezogen, angewandt werden. Bevorzugte Mengen liegen normalerweise
zwischen 6,0 und 8,0 Gewichtsprozent.
--".-·-· 603708/41S
IO O Π
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
B ei sp i el'1
Verwendung von destilliertem 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrocMnolixL,—.,ohne
Lösungsmittel,^
100 g destilliertes ^,^,^-Trimethyl-l^-dihydrochinolin
und 8 g Wasserfreies Aluminiumchlorid wurden 30 Minuten auf 105.0C erhitzt, wobei das'Gemisch
ziemlich dick wurde. NachZusatz von 100,ccm,,Benzol wurde das Aluminiumchlorid durchv Zugabe einer
Lösung von 20 g Natriumhydroxyd in 100 ecm Wasser neutralisiert. Die untere wäßrige Schicht wurde abgetrennt
und verworfen. Die organische Schicht wurde bei ÄtmosphärendrucTc zwecks Entfernung des Benzols
auf 150° C erhitzt. Der Rückstand wurde dann im Vakuum destilliert, ,um unumgesetztes 2,2,4-Trimethylir,2-dihydrochinphn
abzutrennen. Erhalten wurden 21 g bei 140 bisi50°C/24 mm. Der Rückstand war ein
klares rotbraunes Harz, das bei 88 bis 105° C schmolz und 79 g wog.
Verwendung von. destilliertem 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin
und von Toluol als Lösungsmittel
100 g destilliertes 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin,
8 g wasserfreies Aluminiumchlorid und. 75 ecm
Toluol werden 4 Stunden auf 100 bis 1100C erhitzt.
Der Aluminiumchloridkatalysator- wurde dann durch Zugabe einer Lösung von 18 g Natriumhydroxyd in ·
75 ecm Wasser bei 80° C neutralisiert. Die untere wäßrige Schicht wurde abgetrennt und verworfen.
Durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf. 120°C/ 25mm würde das Toluol entfernt. Unumgesetztes
•2,2,4^Trimethyl-l,2-dihydrochinolin wurde bei 130~bis
136°C/15 mm abdestilliert. Es wurden 15,5 g Monomer erhalten. Das rotbraune, harzartige Produkt, das bei
86Ä95OC schmolz, wog 80 g. . - ........... -.
in 160ecm Wasser -hinzugegeben. Die ^untere: wäßrige
Schicht wurde abgetremlt:".un'd verworfen. Das Toluol
wurde durch Erhitzen des Gemisches auf 125°C/12 mm entfernt. Durch Vakuumdestillation bei 125 bis 1320C/
9-rnm -wurden 57,-S.g;.unumgesetztes 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin
zurückgewonnen. Als Ausbeute wurden 217,5 g eines rotbraunen Harzes erhalten. Dieses-Produkt schmolz bei 87 bis 97°C. Unerwartete
technische Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber dem bekannten Verfahren in wäßrigen Medien ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
Ver such |
Angewendetes Aluminiumchlorid |
8 | Äqui | Während der Polymerisation vorhandenes Wasser |
Äqui | % |
Nr. | Gewicht | 8 | valente | Gewicht | valente | Ausbeute |
g | 8 | 0,18 | g | . 0,0 | ||
•1 | 0,18 | 0,0 · | 0,09 | 81,0 .·■ | ||
■ O & | 0,18 | 1,62 | 0,18 | . 69,5 | ||
3* | 3,25 | 42,5 |
Verwendung von rohem 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydröchinolin
und von Toluol als Lösungsmittel '■
.. 285 g rohes 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin (das Reaktionsprodukt aus der mit p-.T©luolsulfonsäure
katalysierten Kondensation von Anilin und Aceton), 3,5 %'Katalysatorreste enthaltend, wurden in 200 ecm
Toluol. gelöst., - ,Nach Zusatz von 20 g wasserfreiem
Aluminiumchlbrid wurde das Gemisch 4 Stunden auf iOO bis. 1100C erhitzt. Zur Neutralisation "des Katalysatorswurde
eine Lösung von 40 g Natriumhydroxyd * Vergleichsversuche
Aus den obigen Angaben geht hervor, daß selbst eine sehr geringe Menge Wasser sich schädlich auf die
Ausbeute des Polymerisats auswirkt. (In Versuch Nr. 2 ist genügend Wasser vorhanden, um eine nur
50%ige Hydrolyse des Katalysators zu ergeben.) Bei Versuch Nr. 3, bei dem so viel Wasser vorhanden ist,
daß eine völlige Hydrolyse des Aluminiumchlorids eintritt, wird eine noch geringere Ausbeute an Polymerisat
erhalten. Die außerordentliche Empfindlichkeit der Polymerisationsreaktion wird noch deutlicher,
wenn man den Versuch Nr. 2 betrachtet, in welchem 1,62 g Wasser vorliegen, was nur 0,9 % des Gesamtgewichtes
des Reaktionsgemisches entspricht,, bei dem dennoch diese kleine Menge Wasser einen entschieden
schädlichen Einfluß auf die Polymerisatipnsreaktion hat. „ -
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von. Polymerisaten des 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolins durch Polymerisation von 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin in Gegenwart- katalytischer Mengen von Aluminiumchlorid bei Temperaturen von 80 bis 140° C, d a d u r c.h gekennzeichnet, daß man wasserfreies Alumimumchlorid verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 718 517;
britische Patentschrift Nr. 468 787.609 708/412 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
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