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Etagenpresse mit Vorrichtung zum Auswechseln der Beilage- oder Distanzleisten
Das Patent 1200 524 betrifft eine Etagenpresse mit den einzelnen Pressenetagen zugeordneten,
auf den Pressenplatten auswechselbar angeordneten Beilage- oder Distanzleisten,
wobei zur Durchführung des bei Änderungen der Dicke des herzustellenden Preßgutes
erforderlichen Auswechselns der Beilage-oder Distanzleisten der Etagenpresse an
einem heb-und senkbaren Beschickgestell befindliche Magazine mit den auszuwechselnden
Beilage- oder Distanzleisten zugeordnet und diese Magazine mit Vorrichtungen zum
Einbringen der Beilage- oder Distanzleisten in die Presse ausgerüstet sind, sowie
hinter der Presse Magazine zur Aufnahme der ausgewechselten Beilage- oder Distanzleisten
angeordnet sind. Nach dem Vorschlag des Hauptpatents sind dabei die Magazine beidseits
des Beschickgestelles gegenüber diesem heb- und senkbar angeordnet. Die Magazine
werden von Etage zu Etage des Beschickgestelles verschoben und die Beilage- oder
Distanzleisten dabei quer zu ihrer Längsrichtung nacheinander in die einzelnen Etagen
eingestoßen, von wo sie zusammen mit dem zu pressenden Gut in die Etagenpresse geschoben
werden. Diese Anordnung hat sich in der Praxis gut bewährt. Sie erfordert allerdings
einen gewissen konstruktiven Aufwand, der sich in wirtschaftlicher Hinsicht nur
bei großen Pressen rechtfertigt. Andererseits möchte man aber auch bei kleinen Pressen
nicht die Zeitverluste hinnehmen, die mit dem üblichen Auswechseln der Beilage-
oder Distanzleisten von Hand verbunden sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung des
Grundgedankens der Erfindung nach dem Hauptpatent eine Etagenpresse zu schaffen,
bei der ein maschinelles Auswechseln der Beilage- oder Distanzleisten in kurzer
Zeit möglich ist, bei der jedoch die hierfür nach dem Hauptpatent vorgesehene Vorrichtung
wesentlich vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Magazine mit den
auszuwechselnden Beilage- oder Distanzleisten auf der Oberseite des Beschickgestelles
angeordnet sind und die Vorrichtung zum Einbringen der Beilage- oder Distanzleisten
diese unmittelbar in ihrer Längsrichtung in die Presse schiebt. Erfindungsgemäß
sind also die Magazine mit den zugehörigen Vorrichtungen zum Einbringen der Beilage-
oder Distanzleisten in die Presse nicht mehr gegenüber dem Beschickgestell selbst
heb- und senkbar angeordnet, sondern fest mit dem Beschickgestell verbunden und
nur zusammen mit diesem heb- und senkbar. Mit Hilfe des Beschickgestelles werden
die Magazine von Etage zu Etage der Presse gefahren und dabei die Beilage- bzw.
Distanzleisten nacheinander unmittelbar in an sich bekannter Weise in ihrer Längsrichtung
in die einzelnen Pressenetagen eingeschoben. Im Ergebnis erreicht die Erfindung
so eine wesentliche Vereinfachung in konstruktiver Hinsicht, ohne daß der Zeitverlust
durch den für das Einbringen der Beilage- oder Distanzleisten erforderlichen zusätzlichen
Hub des Beschickgestelles besonders ins Gewicht fällt.
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Im einzelnen kann die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklicht
werden. So besteht ähnlich, wie bei der Anordnung nach dem Hauptpatent, die Möglichkeit,
daß die Vorrichtungen zum Einbringen der Beilage- oder Distanzleisten aus hydraulischen
oder pneumatischen Zylinderkolbenanordnungen mit Ausstoßkolbenstangen bestehen,
die nun jedoch nicht quer, sondern in Längsrichtung der Beilage- oder Distanzleisten
arbeiten. Es besteht aber auch weiter die Möglichkeit, an den Magazinen Kettentriebe
vorzusehen, die beim Umlauf mit Mitnehmern die jeweils in die Presse einzuschiebende
Beilage- oder Distanzleiste ergreift und diese im Zuge des Kettenumlaufes in die
Presse einschiebt. Die in der Presse befindlichen Beilage- oder Distanzleisten können
nach dem letzten Preßvorgang vor der durchzuführenden Dickenänderung mit dem gepreßten
Gut ausgestoßen und dabei in den hinter der Presse angeordneten Magazinen gesammelt
werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, diese Beilage- oder Distanzleisten
durch die vom Beschickgestell her in die Pressenetagen eingeschobenen neuen Beilage-oder
Distanzleisten nacheinander ausstoßen zulassen. In diesem Fall empfiehlt die Erfindung,
daß die hinter der Presse angeordneten Magazine zur Aufnahme
der
ausgewechselten Beilage- oder Distanzleisten ebenfalls auf der Oberseite eines heb-
und senkbaren Entleergestelles angeordnet sind, das während des Auswechselns der
Beilage- und Distanzleisten mit dem Beschickgestell synchron gehoben bzw. gesenkt
wird. Dabei besteht im übrigen die Möglichkeit, daß die auf dem Entleergestell angeordneten
Magazine eine Vorrichtung zum Ausziehen der Beiläge- und Distanzleisten aus der
Presse aufweisen, so daß ein besonderes Ausstoßen der in der Presse befindlichen
Beilage- oder Distanzleisten nicht mehr erforderlich ist. Eine solche Vorrichtung
zum Ausziehen der Leisten kann beispielsweise wieder als Kettentrieb ausgeführt
sein, der mit entsprechenden Mitnehmem die Leisten-am vorderen Ende faßt und aus
der Presse auszieht.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß es mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie bei der Etagenpresse
nach dem Hauptpatent möglich ist, die Beilage- oder Distanzleisten maschinell in
kurzer Zeit auszuwechseln, die hierfür von der Erfindung vorgesehene Vorrichtung
jedoch konstruktiv sehr einfach ausgeführt und daher in wirtschaftlicher Hinsicht
sehr vorteilhaft ist.
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Im folgenden sei die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert, die schematisch einen Vertikalschnitt durch
eine erfindungsgemäße Etagenpresse mit Beschickgestell und darauf angeordneten Magazinen
zeigt, von denen nur eines dargestellt ist.
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Die in der Zeichnung mit 1 bezeichnete Etagenpresse besitzt aus Gründen
einfacher zeichnerischer Darstellung lediglich drei Pressenetagen. Vor der Etagenpresse
ist ein vertikal heb- und senkbares Beschickgestell 2 angeordnet, das eine mit der
Etagenpresse übereinstimmende Etagenanzahl aufweist. Das zu pressende Gut wird nacheinander
in die einzelnen Etagen 3 des Beschickgestelles 2 eingebracht und von dort aus gleichzeitig
auf Fördermitteln 4 in die Pressenetagen 5 eingefahren. Im übrigen befinden sich
in den einzelnen Pressenetagen auf den Pressenplatten auswechselbar angeordnete
Beilage- oder Distanzleisten 6, die im Schließzustand der Etagenpresse den Plattenabstand
und damit die Plattendicken des Preßgutes bestimmen. Mit jeder im Zuge eines Fertigungsprogramms
erforderlichen Änderung der Plattendicke des Preßgutes ist daher ein Auswechseln
sämtlicher, in den einzelnen Etagen, der Presse verteilte Beilageleisten
erforderlich. Um dieses Auswechseln maschinell und in kurzer Zeit durchführen zu
können, sind der Presse Magazine 7 mit den auszuwechselnden Beilage- oder Distanzleisten
6 zugeordnet und diese Magazine mit Vorrichtungen 8 zum Einbringen der Beilage-
oder Distanzleisten 6 in die einzelnen Pressenetagen 5 ausgerüstet. Die Magazine
7 befinden sich auf der Oberseite des Beschickgestelles 2 und sind mit der Längsrichtung
der Beilage- oder Distanzleisten 6 in Einschubrichtung auf die Presse 1 zu angeordnet.
Die Vorrichtung 8 zum Einbringen der Beilage- oder Distanzleisten ist so ausgeführt,
daß die Leisten 6 unmittelbar in ihrer Längsrichtung in die Presse 1 eingeschoben
werden, wozu im Ausführungsbeispiel ein Kettentrieb vorgesehen ist, dessen Mitnehmer
9 die jeweils im Magazin 7 unterste Leiste ergreift und diese entsprechend dem Kettenumlauf
in die Pressenetage einschiebt.
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Hinter der Presse 1 sind zur Aufnahme der ausgewechselten Beilage-
oder Distanzleisten weitere Magazine 10 angeordnet, und zwar im Ausführungsbeispiel
ebenfalls auf der Oberseite eines heb- und senkbaren Entleergestelles 11. Das Auswechseln
der Beilage- bzw. Distanzleisten geht so vor sich, daß das Beschickgestell 2 von
Etage zu Etage der Etagenpresse 1 fährt und dabei die erforderlichen Distanzleisten
6 jeweils in die Presse eingeschoben werden. Die noch in der Presse befindlichen
Distanzleisten werden dabei entweder von den neu eingeschobenen Leisten auf der
Rückseite der Presse in die dort befindlichen Aufnahmemagazine 10 ausgestoßen oder
von diesen Aufnahmemagazinen 10 zugeordneten Kettentrieben 12 ausgezogen, die entsprechend
den Kettentrieben 8 ausgeführt sein können und ebenfalls Mitnehmer 13 aufweisen,
welche die auszuziehenden Distanzleisten am vorderen Ende fassen und in das Aufnahmemagazin
einschieben.