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DE1224879B - Wundabdeckungsmittel auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Wundabdeckungsmittel auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut und Verfahren zu dessen Herstellung

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Publication number
DE1224879B
DE1224879B DEN19020A DEN0019020A DE1224879B DE 1224879 B DE1224879 B DE 1224879B DE N19020 A DEN19020 A DE N19020A DE N0019020 A DEN0019020 A DE N0019020A DE 1224879 B DE1224879 B DE 1224879B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
skin
calcareous
fibers
lime
fiber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEN19020A
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English (en)
Inventor
Dr Med Irene Neuhauser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IRENE NEUHAUSER DR MED
Original Assignee
IRENE NEUHAUSER DR MED
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Filing date
Publication date
Application filed by IRENE NEUHAUSER DR MED filed Critical IRENE NEUHAUSER DR MED
Publication of DE1224879B publication Critical patent/DE1224879B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L15/00Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
    • A61L15/16Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons
    • A61L15/40Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons containing ingredients of undetermined constitution or reaction products thereof, e.g. plant or animal extracts

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Wundabdeckungsmittel auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut und Verfahren zu dessen Herstellung Es wurden schon viele Versuche unternommen, die Heilung von Hautflächen zu erzielen, bei denen Haut teilweise oder völlig verlorenging oder wo darunterliegendes Gewebe zerstört oder entfernt wurde als Folge von Verbrennungen, Schnitten, Abschürfungen, Geschwürbildungen oder chirurgischen Eingriffen.
  • Meistens wird in solchen Fällen lebensfähige Haut transplantiert. Häufig ist aber die Läsion derartig groß, daß nicht genügend unbeschädigte Hautflächen am Patienten für Autotransplantate übrigbleiben. In solchen Fällen kann man sowohl ein Autotranspiantat als auch ein Homotransplantat verwenden. Da die Homotransp]antate beim Heilungsprozeß im allgemeinen abfallen, hat man schon wiederholt versucht, lebensfähige Homotransplantate zu erhalten, doch konnten nur geringe Fortschritte erzielt werden; keiner dieser Versuche fand klinische Anwendung in weiterem Umfang. Da jedoch Menschenhaut für Transplantate nur begrenzt zur Verfügung steht, ist es wichtig, andere, leichter zugängliche Stoffe zu finden, die eine oder mehrere Funktionen des Homotransplantates übernehmen können.
  • Ein Gebiet, das seit etwa 80 Jahren für diesen Zweck untersucht wird, ist die Verwendung von Kalkhaut (membrana testacea) von Eiern des Haushuhns. Mehrere Autoren haben Kalkhaut als Ersatz für Hauttransplantationen verwendet, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg. In bestimmten Fällen, bei denen frische Kalkhaut zur Wiederherstellung von zerrissenem Trommelfell verwendet wurde und als Transplantat für verletzte Stellen, bei denen Haut völlig oder teilweise verlorenging, wurden einigermaßen günstige Ergebnisse erzielt. Bei einigen anderen Fällen war frische Kalkhaut unwirksam. Man vermutete, daß sich befriedigende Ergebnisse erzielen lassen, wenn erstens die Kalkhautstücke mit derjenigen Oberfläche gegen die Oberfläche der Läsion gebracht werden, die vorher in Berührung mit der Eischale stand und nicht umgekehrt, und wenn zweitens die Fläche bis zum Bluten skarifiziert wird, bevor man die Kalkhaut aufbringt. Ein anderes wichtiges Kriterium für die richtige Verwendung von Kalkhaut ist es, daß beim Aufbringen der Kalkhaut auf die Wunde die Schalenseite in Berührung mit den proliferierenden Zellen des stratum germinativum der Haut an der Peripherie der Läsion steht. Die Autoren berichteten, daß die Kalkhaut selbst keine Rolle spielt bei der Bildung von Bindegewebe, daß jedoch die Kalkhautsubstanz allmählich in Bindegewebe umgewandelt wird. Es erfolgt eine Durchdringung des proliferierenden Gewebes mit der Struktur der Kalkhaut, und anschließend bildet sich ein Kreislauf aus, der die neugebildeten Bindegewebestrukturen versorgt.
  • Andere Forscher bestanden darauf, die Kalkhaut mit der Eiklarseite auf die Wunde aufzubringen. Diese Meinung steht völlig im Gegensatz zu der Meinung der obenerwähnten Autoren. Der Grund für diese Ansicht bestand darin, daß man glaubte, die Innenseite der Kalkhaut enthalte kernhaltige Zellen, die als Herde für den Heilungsprozeß dienten. Heute weiß man, daß in Kalkhaut derartige kernhaltige Zellen nicht vorkommen. Wieder andere Autoren verwendeten die Kalkhaut von gekochten Eiern, maßen jedoch der Frage keine Bedeutung zu, welche Seite in Berührung mit der Wunde gebracht wird.
  • Die Schwierigkeiten der Abtrennung der Kalkhaut von der Eierschale und beim Arbeiten mit feuchten Kalkhautstücken und der unterschiedliche Erfolg bei Verwendung von Kalkhaut verhinderten eine praktische Anwendung.
  • Demgegenüber ist das Wundabdeckungsmittel auf der Basis feinverteilter Eierkalkhaut (membrana testacea) erfindungsgemäß dadurch charakterisiert, daß die mit der Wunde in Berührung kommende Fläche im wesentlichen aus Eierkalkhautfasern besteht.
  • Das Verfahren zur Herstellung eines solchen Wundabdeckungsmittels besteht erfindungsgemäß darin, daß man die getrocknete Kalkhaut in Gegenwart einer Flüssigkeit, welche die Kalkhaut nicht oder nicht nennenswert erweicht, oder einer solchen, die von getrockneter Kalkhaut leicht aufgenommen wird, zu einer Fasersuspension mechanisch zerkleinert, dann die Fasersuspension abtrelmt, sie zur Trockne bringt und schließlich die getrocknete Masse im Homogenisator in Abwesenheit einer Flüssigkeit in die Faserteilchen zerlegt.
  • Diese Wundabdeckungsmittel besitzen eine starke blutungsstillende und schmerzlindernde Wirkung, eine Art der Wirkung, die einige Autoren als Eigentümlichkeit von Homotransplantaten menschlicher Haut bezeichneten. Sie sind leicht haltbar und lagerfähig und dienen als wirkungsvolle biologische Wundabdeckungsmittel. Wegen der Anregung der Regeneration von Epithelgewebe und durch örtliches Zurverfügungstellen bestimmter Faktoren stellen sie eine wesentliche Hilfe beim natürlichen Ablauf der Gewebewiederherstellung dar und fördern aktiv die Regeneration von Geweben durch Anregung und mög licherweise durch Bereitstellung wesentlicher Bestandteile zur Proteinsynthese der regenerierten Gewebe.
  • Die Zerteilung der getrockneten Masse erfolgt zweckmäßig in einem mit hohen Tourenzahlen arbeitenden Homogenisator, bei dem die Messer bis zu etwa 45000U/Min. rotieren. Andere Vorrichtungen können jedoch ebenfalls verwendet werden. Auch die üblichen Mixer, wie sie im Haushalt verwendet werden, ergaben ebenfalls befriedigende Ergebnisse, insbesondere dann, wenn die rotierenden Messer vorher geschärft wurden. Jede andere Art von Vorrichtung kann verwendet werden.
  • Bei der Herstellung von hauptsächlich aus Fasern bestehenden Suspensionen, die ebenfalls in der Homogenisiervorrichtung erfolgen kann, verwendet man Flüssigkeiten, die von getrockneter Kalkhaut leicht aufgenommen werden, so daß sie biegsam wird und erweicht. Beispiele hierfür sind Wasser, wäßrige Lösungen, Methylalkohol, Eisessig, geschmolzene Phenolkristalle, Formamid, Propionsäure, Milchsäure, Chlorphenole und Kresole. Im allgemeinen sind die Flüssigkeiten wasserlöslich oder mit Wasser mischbar und stark polar, welche die getrocknete Kalkhaut erweichen und quellen. Mit einigen Ausnahmen, füt die Eisessig ein typisches Beispiel ist, besitzen diese stark polaren Verbindungen eine hohe Dielektrizitätskonstante. Einige, sehr schlecht von trockener Kalkhaut aufnehmbare Flüssigkeiten werden nennenswert aufgenommen, wenn sie eine verhältnismäßig geringe Menge Wasser enthalten. Auch zahlreiche nichtwäßrige Verbindungen können in Form wäßriger Lösungen, Gemische oder Suspensionen verwendet werden. Zahlreiche nichtwäßrige Flüssigkeiten sind gute Weichmacher für getrocknete Kalkhaut, weil sie Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden.
  • Zweckmäßig wird die Kalkhaut zu Teilchen zerkleinert, deren Durchmesser in feuchtem Zustand etwa 4 bis 7 Mikron beträgt.
  • Nach dem Homogenisieren oder Zerteilen der Kalkhaut lassen sich sowohl die nicht faserigen als auch die im wesentlichen faserigen Teilchen glatt von der Suspensionsflüssigkeit abtrennen. Dies kann durch Filtration, Abzentrifugieren, Verdampfung der suspendierenden Flüssigkeit oder nach anderen bekannten Verfahren erfolgen. Der etwa anhaftende Rückstand von suspendierender Flüssigkeit wird anschließend von den Kalkhautteilchen durch Waschen mit Lösungs- mitteln entfernt. Die letzteren werden durch Filtration, Zentrifugieren, Verdampfen oder andere geeignete Maßnahmen entfernt. Man muß dafür sorgen, daß die zerteilte oder homogenisierte Kalkhautmasse nicht gequetscht oder gedrückt wird, da sich hierdurch harte Agglomerate beim Trocknen bilden körinen.
  • Das trockene, feste Material besteht aus Bündeln kleiner Faserteilchen, die sich leicht in einzelne Teilchen zerlegen lassen, wenn man sie in der Homogenisiervorrichtung in Abwesenheit einer Flüssigkeit behandelt. Die Bündel werden in Luft oder in anderen Gasen unter hohen Umdrehungszahlen zerteilt. Die trockene, ilockige Masse der Kalkhautfasern wird nun aus dem Homogenisator entfernt. Die Zerkleinerung sollte möglichst kurz dauern, damit Temperaturstauungen möglichst vermieden werden. Die Fasermasse kann unmittelbar als Wundverband verwendet werden. Sie kann aber auch als Überzug auf Baumwollgaze, Papier, gewebte oder nichtgewebte Textilien, perforierte oder nichtperforierte Kunststoffolien oder auf andere Träger gegebenenfalls beidseitig aufgebracht werden. Die Kalkhautteilchen können~gegebenenfalls auch auf die Oberfläche der Träger aufgeklebt werden, z. B. mit Klebstoffen, die Pektin, Gelatine, Stärke und/oder Stärkederivate, Pilanzengummi oder lösliche synthetische harzige polymere Stoffe enthalten.
  • Nach einer anderen Verfahrensvariante wird ein Faservlies gebildet, in dem die einzelnen Kalkhautfasern miteinander verfilmt oder verhakt sind. Man verwendet hierfür Kalkhautfasern aus gegebenenfalls gekochter Kalkhaut und arbeitet ähnlich wie bei der Herstellung von Papier oder Papierbögen aus Papierfaserbrei. Die einzelnen Kalkhautfasern sollen eine genügende Durchschnittslänge besitzen. Wird die wäßrige Suspension von Kalkhautfasern in einem Homogenisator mit Messern hergestellt, so muß man darauf achten, daß die zerteilten Fasern nicht zu lange der Einwirkung der Messer des Homogenisators ausgesetzt sind, da die Fasern fortwährend kürzer werden und ein höherer Anteil an zu feinen Teilchen anfällt. Vorzugsweise erfolgt das Zerteilen, Homogenisieren oder Zerschnitzeln zur Verkleinerung des Kallchautmaterials zur Hauptsache zu einer Suspension von Fasern bzw. zu einer Faserpülpe, wobei die Fasern vorwiegend voneinander getrennt anfallen. Ausgezeichnete Ergebnisse werden erhalten, wenn die einzelnen Fasern zur Hauptsache eine Länge zwischen 20 und 600 Mikron mit einer Durchschnittslänge von etwa 60 bis 300 Mikron und einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa 4 bis 7 Mikron aufweisen, gemessen im feuchten Zustand.
  • Die als Ausgangsmaterial dienenden Kalkhäute können von Eierschalen auf jede geeignete Weise abgetrennt werden. Beispielsweise läßt sich dies auf rein mechanischem Wege erzielen, z. B. durch Walzen und Abziehen der Kalkhaut von gewaschenen Eierschalen nach Entfernung des Eigelbs und Eiklars aus frischen oder rohen Eiern. Kalkhäute können auch durch Abziehen von gewaschenen Eierschalen entfernt werden, die z. B. in siedendem Wasser gekocht worden sind. Stets soll die Kalkhaut von den Eierschalen abgetrennt werden, indem man eine Kante der Kalkhaut ergreift und sie von der Eierschale abzieht.
  • Man kann auch chemische und mechanische Arbeitsweisen kombiniert anwenden. So kann man in einem Schüttelgefäß mit Wasser gewaschene, sehr grob zerschnitzelte oder zerrissene Eierschalen mit dem mehrfachen ihres Gewichtes an verdünnter Säure, z. B. mit einer 0,25- bis 40/0gen wäßrigen Lösung von Mineralsäure, wie Salzsäure, oder mit einer 2- bis 15 0/0gen wäßrigen Lösung organischer Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure oder Propionsäure, längere Zeit, z. B. eine bis mehrere Stunden, rühren, bis die Kalkhäute gelockert sind und von den Eierschalenteilchen abfallen. Die Membranen können hierauf von den Eierschalenteilchen durch Gegenstromwäsche mit Wasser oder wäßrigen Lösungen und durch Abdekantieren abgetrennt werden.
  • Falls ein geringer Anteil der Schalenteilchen noch an einigen Kalkhautstücken festhaftet, werden die Kalkhautteilchen isoliert, mit Wasser durch Gegenstromverfahren gewaschen, vom Wasser befreit und hierauf 1 bis 4 Stunden mit einer geringen Menge verdünnter Säure geschüttelt. Anschließend wird die Säure abgetrennt, die Kalkhautstücke im Gegenstrom gewaschen und von den Schalen unter mehrmaligem Wechsel des Wassers abdekantiert.
  • Die Abtrennung der Kalkhaut von der Schale kann mit Kohlensäure, d. h. mit einer wäßrigen Lösung von Kohlendioxyd, unter Druck vorgenommen werden, jedoch ist dieses Verfahren zeitraubend. Die hierbei notwendige Zeit kann durch Schütteln der Schalenteilchen und durch Zusatz eines Kationenaustauscherharzes, beispielsweise eines vernetzten Harzes vom Polystyrolpolysulfonsäuretyp, in saurer Form verkürzt werden, während die Schalenteilchen mit einer Lösung von Kohlendioxyd in Wasser unter Druck gehalten werden. In diesen Fällen werden die abgetrennten Kalkhäute schließlich mit Wasser oder wäßrigen Lösungen im Gegenstrom und durch Abdekantieren gewaschen. Die nicht gelösten Schalenteilchen und die Kationenharzaustauscherteilchen werden mit geeigneten Sieben abgetrennt.
  • Bei Abtrennung der Kalkhaut von der Kalkschale mittels verdünnter Säuren ist die Abtrennung praktisch vollständig, lange bevor die Kalkschale vollständig gelöst ist. Es wurde festgestellt, daß bei gleicher Einwirkungszeit die Menge an gelöstem Salz während der zur Abtrennung der Kalkhaut notwendigen Zeit im Fall gekochter Eierschalen viel höher ist als bei rohen Eierschalen. Offensichtlich ist die Schale durch das Kochen in einen Zustand übergeführt worden, in dem sie schneller von verdünnten Säuren gelöst wird.
  • Die verbrauchten organischen Säurelösungen können durch Hindurchleiten durch eine Kationenaustauschersäule regeneriert werden.
  • Ein anderer Weg zur Abtrennung der Kalkhäute von Eierschalen ist folgender: Etwa 37 g mit Wasser gewaschene Eierschalen, an denen die Kalkhaut hängt, werden zerkleinert und in einen säurebeständigen, z. B. emaillierten Druckbehälter aus Stahl zusammen mit 1200 ml 6 obiger (g/l) Essigsäure gegeben.
  • Die Luft im Behälter wird durch Kohlendioxyd verdrängt, und hierauf werden 31,5 bis 35 kg/cm2 Kohlendioxyd während einer Stunde aufgepreßt. Das Kohlendioxyd wird hierauf entfernt und der Behälter evakuiert. Anschließend wird das Vakuum aufgehoben, dann erneut Vakuum angelegt und wieder Vakuum aufgehoben. Der Behälter wird anschließend geöffnet und der Inhalt in ein Becherglas gegeben und gerührt.
  • Man läßt die sich entwickelnden Gase entweichen.
  • Die sich von den Eierschalen abtrennenden Kalkhäute werden abdekantiert, anschließend wiederholt mit Wasser gewaschen und zwischen den Wasserwäschen abdekantiert. Man entfernt praktisch die gesamten Kalkhäute von den Eierschalen.
  • Die Kalkhäute werden nach dem Entfernen von den Eierschalen vorzugsweise in Wasser oder wäßrigen Medien gewaschen. Zur besseren Lagerung oder nachfolgenden=Behandlung ist es zweckmäßig, sie teilweise oder völlig zu trocknen, je nach der physikalischen Form des Produktes, das man bei dem anschließenden Homogenisieren oder Zerteilen wünscht.
  • Sollen die Kalkhäute zur Herstellung von vorwiegend faserigen Kalkhautteilchen, beispielsweise in wäßrigem Medium zerteilt, homogenisiert oder zerkleinert werden, so kann eine teilweise Entfernung des in den gewaschenen Membranen enthaltenen Wassers bewirkt werden, indem man einfach die abgetrennten Kalkhäute zwischen adsorbierende Oberflächen, z. B. saugfähiges Papier, wie Löschpapier, preßt.
  • In dieser Form enthalten die )>löschpapiertrockenen« Kalkhäute etwa 30 Gewichtsprozent Kalkhautmaterial, der Rest ist Wasser. Sie können im Kühlschrank oder gefroren zur nachfolgenden erfindungsgemäßen Verarbeitung aufbewahrt werden. Man kann aber auch die drainierten Kalkhäute an der Luft oder in einem Vakuumschrank trocknen. Derartig getrocknete Kalkhäute können über längere Zeit, ja praktisch unbeschränkt, bei Raumtemperatur ohne Verschlechterung aufbewahrt werden. Sie können in dieser Form zur nachfolgenden Zerteilung oder Homogenisierung verwendet werden. Allerdings ist es bei trockenen Kalkhäuten, die man in flüssigen Medien homogenisiert, welche von der trockenen Kalkhaut aufgenommen werden, zur Erzielung bester Ergebnisse notwendig, das getrocknete Kalkhautmaterial im flüssigen Medium genügend lange zu belassen, damit es mit der Flüssigkeit gesättigt und erweicht wird, bevor die mechanische Zerteilung erfolgt.
  • Beispiel 1 In einen Homogenisator werden 1,25 g lufttrockene, sehr grob zerschnitzelte 'Stücke roher Kalkhaut und etwa 170 ml wasserfreies Methyläthylketon gegeben.
  • Es erfolgt kein merkliches Erweichen der spröden Kalkhautstücke, was andeutet, daß nur wenig oder überhaupt keine Flüssigkeit von der Kalkhaut aufgenommen wird. Der Homogenisator wird mit allmählich zunehmender Umdrehungszahl betrieben, und schließlich wird 12 Minuten bzi 45000 U/Min. gearbeitet, wobei der Behälter in einem Eiswasserbad gekühlt wird. Die Kalkhautstücke werden rasch zerkleinert, und innerhalb 12 Minuten sieht die gerührte Flüssigkeit wie Milch aus. Sie setzt sich jedoch rasch, und man erhält ein Sediment eines farblosen Pulvers und eine trübe Methyläthylketonphase. Das Sediment scheint sich zusammenzusetzen aus ungefähr gleichen Teilchen Kalkhautteilchen und -fasern. Nach dem Abflltrieren und Auswaschen des Methyläthylketons mit trockenem Aceton oder dem Verdampfen des restlichen Methyläthylketons erhält man ein ausgezeichnetes zerteiltes Kalkhautmaterial mit einem großen Verhältnis von Oberfläche zu Gewicht für die örtliche Behandlung von Wunden. Die Schüttdichte des zerteilten, in Luft dispergierten Materials beträgt 0,14 g/ml.
  • Beispiel 2 Etwa 5 g )>löschpapiertrockene«, mechanisch abgetrennte Kalkhäute, die etwa 1,5 g lufttrockener Kalkhaut entsprechen, die vor dem Absaugen des Wassers mit Wasser gewaschen wurden, werden in Streifen von etwa 4,7 bis 6,3 mm Breite und 6,3 bis 19 mm Länge geschnitten und in einen Homogenisator mit etwa 170 mol destilliertem Wasser gegeben. Zunächst wird der Homogenisator etwa 1 bis 3 Minuten bei niedriger Tourenzahl betrieben, um die Kalkhäute aufzubrechen. Anschließend wird er bei 45000 U/Min. etwa 13 Minuten betrieben. Die Fasersuspension wird in ein Sieb gegossen, das einen Boden aus nichtrostendem Stahldrahtgewebe mit 200 Öffnungen je 25,4 mm besitzt. Man läßt das Wasser abtropfen. Die anfallende verfilzte Masse der Kalkhautfasern wird hierauf unter vermindertem Druck abgesaugt. 10 m einer 10 0/0gen (g/l) wäßrigen Glycertnlösung wurden vorsichtig über die verfilzte Faserfolie gegossen. Anschließend wird erneut abgesaugt und möglichst viel Flüssigkeit ausgedrückt. Nach dem Stehenlassen über Nacht erhält man eine trockene und leicht abhebbare Schicht verfilzter Kalkhautfasern mit einer Fläche von 103 cm2.
  • Das Glycerin dient als Anfeuchtemittel und verhindert ein zu starkes Verspröden oder Austrocknen der verfilzten Kalkhautfasern. An Stelle von Glycerin können andere Anfeuchtemittel, im allgemeinen aliphatische mehrwertige Alkohole, verwendet werden.
  • Als typische Beispiele seien genannt Sorbit und Propylenglycol. Das Anfeuchtemittel kann bei jeder Verfahrensstufe zugegeben werden.
  • In dem obigen Beispiel kann man die Kalkhãutfasersuspension in Wasser mit einer wäßrigen Suspension feinverteilter Fasern aus Baumwolle, Cellulose, Oxycellulose, ou-Cellulose, regenerierter Cellulose, Seide, Kunstseide, Wolle, Nylon und anderen synthetischen und natürlichen Fasern vermischen. Die erhaltene Schicht setzt sich aus Fasern zusammen, und beide Seiten der Schicht sind einander ähnlich. Faserfilze mit einander nicht ähnlichen Seiten können auf dem Sieb auf die beschriebene Weise hergestellt werden, indem man zunächst eine verfilzte Schicht eines Fasermaterials herstellt und anschließend auf diese verfilzte Schicht, während sie sich noch im Siebkasten befindet, eine zweite verfilzte Schicht aus einer Suspension mit anderem Fasermaterial aufbringt. Eine der verfilzten Schichten, die Kalkhautfasern enthält, kann auf die oben beschriebene Weise, gegebenfalls aus einer Suspension von Kalkhautfasern, in Mischung mit anderen Fasern hergestellt werden unter Verwendung einer Suspension, die ein Gemisch von Fasern enthält.
  • Beispiel 3 1,5 g an der Luft getrocknete, mechanisch abgetrennte Kalkhaut, entsprechend 5 g löschpapiertrockener Kalkhaut, werden zusammen mit etwa 170 ml destilliertem Wasser in eine geeignete Homogenisiervorrichtung gegeben. Man läßt die Kalkhaut Wasser aufsaugen, so daß sie sich etwa mit dem Wasser im Gleichgewicht befindet, und betreibt den Homogenisator zunächst bei niedriger Geschwindigkeit wie im Beispiel 2 und dann mit voller Geschwindigkeit 13 Minuten lang, um die Kalkhaut in eine Faserpülpe umzuwandeln. Die wäßrige Faserpülpesuspension wird in etwa zwei gleiche Teile aufgeteilt und jeweils in ein Zentrifugenglas gegeben. Die Flaschen werden gründlich geschüttelt, dann etwa 10 Minuten lang zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit abdekantiert. Die Rückstände werden vereinigt, indem man den einen Rückstand in die andere Flasche mit 70 bis 100 ml Aceton spült, die Flasche dann schüttelt, um die Rückstände zu suspendieren, hierauf etwa 10 Minuten zentrifugiert und erneut die Flüssigkeit abdekantiert. Hierauf wird der Rückstand in etwa 100ml Aceton suspendiert und auf einem Büchnertrichter ohne Verwendung eines Filterpapiers gesammelt. Das Aceton läßt man unter Staub ausschluß abtropfen und restliches Aceton verdampfen, indem man den Büchnertrichter mit einem Tuch bedeckt. Die acetonfreien Kalkhautfaseraggregate werden von Hand in kleine Stücke aufgebrochen, in einen Homogenisator ohne jede Flüssigkeit gegeben und zunächst einige. Minuten lang bei niedriger Tourenzahl und schließlich einige Sekunden bei voller Tourenzahl homogenisiert. Hierauf sind die Kalkhautfaseraggregate vollständig zerteilt. Diese Kalkhautfasern werden dispergiert, und man erhält ein weißes, äußerst leichtes, flockiges Produkt, dessen Schüttdichte etwa 0,0195 g/ml beträgt. Im allgemeinen beträgt bei Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens die Schüttdichte des Produktes etwa 0,01 bis 0,08 g/ml. Bei diesem Lufthomogenisierverfahren muß sorgfältig gearbeitet werden, denn wenn man den Homogenisator allzu lange laufen läßt, verursacht die zwischen der Kalkhaut und den Homogenisatorteilen auftretende Reibung ein Versengen, wodurch das Produkt einen merkwürdigen Geruch bekommt. Im allgemeinen genügt zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse eine Behandlung bei hoher Tourenzahl für etwa 5 bis 15 Sekunden. Die Dispergierung läßt sich auch in jedem anderen gasförmigen Medium vornehmen, z. B. in Stickstoff, Helium, Argon oder Kohlendioxyd.
  • Statt Aceton können andere mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel verwendet werden, deren spezifisches Gewicht vorzugsweise niedriger ist als Wasser. Typische Beispiele hierfür sind Methylalkohol, Äthylalkohol und Methyläthylketon. Zahlreiche dieser Verbindungen besitzen neben ihrer dehydratisierenden und Feuchtigkeit verdrängenden Wirkung auch einen sterilisierenden Einfluß auf die Kalkhautfasern. Weiterhin können die Suspensionen von Kalkhautfasermaterial in solchen wäßrig-organischen Lösungsmittelmedien statt zentrifugiert auch abfiltriert werden. Dies ist eine zweckmäßige Verfahrensweise zur Aufarbeitung größerer Mengen des Produktes. Die Entfernung des Wassers oder anderer suspendierender Flüssigkeit aus der Kalkhautfasersuspension kann anstatt auf die beschriebene Weise durch Trocknen, insbesondere Sprühtrocknen der Suspension der Kalkhautfasern erfolgen. Die beim Sprühtrocknen anfallenden trockenen Kalkhautfaseraggregate können anschließend in das äußerst leichte flockige Produkt umgewandelt werden, indem man diese Aggregate auf die vorher beschriebene Weise zerteilt. Weiterhin kann die pulverige Form des Kalkhautproduktes, die in einer Suspension in einer Flüssigkeit hergestellt wird, wie es oben beschrieben ist, ebenfalls durch derartige Trocknungsverfahren isoliert werden. Die auf diese Weise hergestellten zusammen geballten pulverigen Teilchen können auf die oben beschriebene Weise zerteilt werden.
  • In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse mehrerer Versuche bei der Kalkhautzerkleinerung angegeben unter Verwendung zahlreicher organischer Suspendierflüssigkeiten im Homogenisator. Die grobzerschnitzelten Kalkhäute läl3t man einige Zeit in der Suspendierfiüssigkeit stehen, bevor man sie bis zu mehreren Minuten zerkleinert. Hierauf wird das Kalkhaut-LösungsmittelGemisch bei einer Tourenzahl von 45 von U/Min. homogenisiert. Die Homogeni- sierung wird in einem kleinen Behälter durchgeführt, unter Verwendung von 80 ml Flüssigkeit und der angegebenen Menge luftgetrockneter Kalkhaut. Die Temperatur wurde mit Hilfe eines Wasserbades oder eines Eisbades auf unterhalb 50"C gehalten.
    -
    Gewicht
    an teilungs- luft- Zer- gehilleten Pro<Jul:tes
    Suspendierflüssigkeit Kalkhaut- zeit in
    stücken Kalkhaut Minuten
    g
    1. Formamid, 0,75 5 Das Produkt besteht zur Hauptsache aus einzelnen
    wird von Kalkhaut glatt aufge- Fasern, einigen wenigen agglomerierten oder zu-
    nommen sammengeballten Massen einzelner Fasern. Keine
    Teilchen von Kalkhautmembran wurden beobach-
    tet. Fasergröße in Mikron: Höchstlänge 170,
    kürzeste Länge 24; Durchschnittslänge 67; Durch-
    messer der Fasern 3 bis 7 in feuchtem Zustand
    2. Geschmolzenes wasserfreies 0,75 3 Fast völlig Fasern, zur Hauptsache freie einzelne
    Phenol. Die Reaktion wird bei Fasern, jedoch einige verfilzte zusammengeballte
    45°C durchgeführt. Fp, des Phe- Fasern. Keine Stücke der ursprünglichen Kalkhaut.
    nols 41 bis 42"C. Es wird aufge- Fasergröße in Mikron: größte Länge 218, kürzeste
    nommen Länge 37, durchschnittliche Länge 60; Durchmesser
    der Fasern in feuchtem Zustand 3 bis 7 Mikron
    3, Wasserfreie Ameisensäure. 0,75 3 Das Produkt besteht vollständig aus Fasern, keine
    Sie wird von der Kalkhaut glatt Spuren an ursprünglicher Kalkhaut. Zur Haupt-
    aufgenommen sache sind es einzelne, voneinander getrennte
    Fasern, jedoch finden sich auch einige zusammen-
    geballte Filze. Faserabmessungen in Mikron; größte
    Länge 29Q, kürzeste Länge 30, durchschnittliche
    Länge 62. Faserdurchmesser in feuchtem Zustand
    3 bis 7 Mikron
    4. Eisessig, wird von der Kalkhaut 0,75 21/2 Das Produkt besteht vollständig aus einzelnen Fasern
    glatt aufgenommen mit einigen verfilzten zusammengeballten einzelnen
    Fasern. Faserabmessungen in Mikron: größte
    Länge 387, kürzeste Länge 43, durchschnittliche
    Länge 100. Durchmesser der Fasern in feuchtem
    Zustand 3 bis 7 Mikron
    5, Mercaptoessigsäure, 98%ig. 0,75 31/2 Das Produkt besteht praktisch vollständig aus einzel-
    Wird aufgenommen nen Fasern. Einige wenige zusammengeballte Filze
    einzelner Fasern. Faserabmessungen in Mikron:
    größte Länge 265, kürzeste Länge 36, Durchschnitts-
    länge 84. Faserdurchmesser in feuchtem Zustand
    3 bis 7 Mikron
    6. Mercaptoessigsäure, 800/o in 0,75 31/2 Das Produkt besteht praktisch vollständig aus einzel-
    Wasser. Wird aufgenommen nen Fasern. Einige sehr wenige kleine Zusammen
    ballungen dieser Fasern konnten beobachtet werden.
    Faserabmessungen in Mikron: größte Länge 290,
    kürzeste Länge 36, Durchschnittslänge 90. Faser-
    durchmesser in feuchtem Zustand 3 bis 7 Mikron
    7. B-Mercaptopropionsäure, 99%ig. 0,75 31/2 Das Produkt besteht vorwiegend aus einzelnen Fasern.
    Erweicht langsam, verhältnis- Der Rest sind zusammengeballte einzelne Fasern,
    mäßig gute Aufnahme kleine Teilchen und gelegentlich kleine Stücke
    Kalkhaut. Größe der Filze und Stücke in Mikron:
    242 121, kleinste Größe 90 50. Faserabmessun-
    gen in Mikron: größte Länge 195, kürzeste Länge 227
    Durchschnittslänge 98. Faserdurchmesser in feuch-
    tem Zustand 3 bis 7 Mikron
    Die in den Versuchen 1 bis 7 erhaltenen Walkhautprodukte können mit Erfolg zur Herstellung der flockigen Faserpülpe verwendet werden, jedoch können sie auch zur Herstellung der Faserschichten nach den obigen Angaben dienen. Beispielsweise kann man die in den Beispielen 1 bis 7 erhaltenen Kalkhautprodukte abfiltrieren und hierauf (a) in Wasser suspendieren und auf die oben beschriebene Weise zu einem Faservlies oder -filz in Blattform verarbeiten oder (b) mit Aceton waschen, an der Luft trocknen und hierauf zerteilen oder ilockig machen zur Herstellung einer flockigen Faserpülpe aus Kalkhaut mit niedriger Schüttdichte.
  • Die Art, in der die getrockneten, zerkleinerten Kalkhautzubereitungen der Erfindung zur Unterstützung der Heilung bloßgelegter Flächen auf dem menschlichen Körper verwendet werden können, hängt zum Teil von der Art dieser Flächen ab. Ist z. B. in der verwundeten Fläche die Tiefe, in der das Gewebe zerstört wurde, verhältnismäßig gering, so wird eine Wundauflage aus verfilzten Kallchautfasern oder eine solche aus anderen verfilzten Fasern in Mischung mit Kalkhautfasern auf die Fläche gelegt und diese bedeckt. Zu diesem Zweck kann man die Auflage in solcher Form ausschneiden, daß sie der zu bedeckenden Fläche entspricht. Eine Schutzdecke aus Verbandsgaze od. dgl. kann leicht und vorzugsweise verhältnismäßig locker darübergelegt werden.
  • Ist die bloßgelegte Fläche jedoch verhältnismäßig tief wie im Fall einer operativen Entfernung eines Geschwürs, z. B. eines nekrotischen Geschwürs, so wird die Fläche mit der erfindungsgemäßen Wundauflage abgedeckt. Zu diesem Zweck wird das 100 °/Oige Kalkhautfaserfilz in kleine Stücke geschnitten und leicht in die operierte Stelle tamponiert. Mit fortschreitender Heilung werden weitere Stücke der Wundauflage auf die entblößte Fläche aufgebracht.
  • Die erfindungsgemäßen Wundauflagen wirken bei Verwendung in der oben beschriebenen Weise als schützende Barrieren für die entblößten Flächen, sie üben eine mechanische Schutzwirkung aus und unterstützen die Heilung der Läsion beträchtlich. Die in den Geweben der Läsion vorhandenen Körperflüssigkeiten können mit den Kalkhautfasern innig vermischt werden, und beim Trocknen bilden sie eine Kruste mit beträchtlicher, mechanischen Schutz verleihender Festigkeit. Weiterhin können die in Körperflüssigkeiten und Gewebeexudaten vorhandenen Enzyme auf die Kalkhautfasern einwirken, da sie eine sehr große Oberfläche haben und Enzyme adsorbieren können. Eine derartige enzymatische Einwirkung kann die Bildung von Stoffen zur Folge haben, die den Heilungsprozeß erleichtern und/oder das Wachstum von neuem Gewebe und schließlich einer neuen Haut anregen. Die erfindungsgemäße Wundauflage besitzt eine außergewöhnlich große Oberfläche je Gewichtseinheit. Diese Tatsache scheint eine gewisse Rolle bei der Unterstützung der Heilung von Haut zu spielen.
  • Selbstverständlich können zur Herstellung der Wundabdeckungsmittel sowohl gekochte wie auch teilweise gekochte oder ungekochte Kalkhäute verwendet werden. Bevorzugt werden jedoch ungekochte Kalkhäute.
  • Man kann die Kalkhautfaserpülpe vor dem Trocknen oder wäßrige Suspensionen der Kalkhautfasern oder wäßrige Suspensionen der Kalkhautpulverteilchen in wäßrigen Medien mit vorzugsweise gereinigten proteolytischen Enzymen behandeln, wie Papain, Ficin, Pepsin, Trypsin und dem Trypsin verwandten Enzymen, Bromelin und anderen proteolytischen Enzymen pflanzlicher bzw. tierischer Herkunft, um einen teilweisen Abbau des Kalkhautmaterials zu bewirken.
  • Weiterhin können die fertigen Wundabdeckungsmittel aktive proteolytische Enzyme enthalten.
  • Die Kalkhautfasern können ferner durch Oxydation sowie durch Reduktion modifiziert werden. So wurden mit Wasserstoffperoxyd, Harnstoffperoxyd, Peressigsäure oder Perameisensäure die Disuifidgruppen, die in den Proteinen der Kalkhaut vorliegen, zu intermediären Oxydationsstufen der Disulfldgruppen und unter Bildung von Cysteinsäuregruppen oxydiert.
  • Diese letztgenannten sauren Gruppen können chemisch, beispielsweise mit basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin und mit Methionin, sowie mit basischen Peptiden umgesetzt werden. Reduktionen wurden an zerteilten Kallchautprodukten mit Mercaptoessigsäure, Mercaptopropionsäure, Verbindungen, die eine reaktionsfähige Thiolgruppe enthalten, und ihren löslichen Salzen durchgeführt, um die in den Proteinen der Kalkhautprodukte vorhandenen Disulfidgruppen zu Thiolgruppen zu reduzieren. Die erhaltenen reduzierten Kalkhautprodukte können anschließend sehr leicht mit Hilfe proteolytischer Enzyme partiell abgebaut werden.
  • Die getrockneten, als Faserfilze oder in Flockenform vorliegenden Wundabdeckungsmittel können vorzugsweise vor dem Verpacken auf an sich bekannte Weise sterilisiert werden. Man kann ferner Arzneimittel, Enzyme, Antibiotika und/oder Bakeriostatika einarbeiten.
  • Vorzugsweise verwendet man die Kalkhaut von Hühnereiern, jedoch können auch Kalkhäute von Eiern anderer Vögel, wie Enteneier, verwendet werden.
  • Die obigen Beispiele wurden mit Kalkhäuten von Hühnereiern durchgeführt.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Wundabdeckungsmittel auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut (membrana testacea), dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Wunde in Berührung kommende Fläche im wesentlichen aus Eierkalkhautfasern besteht.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung eines Wundverbands auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut (membrana testacea), dadurch gekennzeichnet, daß man die getrocknete Kalkhaut in Gegenwart einer Flüssigkeit, welche die Kalkhaut nicht oder nicht nennenswert erweicht, oder einer solchen, die von getrockneter Kalkhaut leicht aufgenommen wird, zu einer Fasersuspension mechanisch zerkleinert, dann die Fasersuspension abtrennt, sie zur Trockne bringt und schließlich die getrocknete Masse im Homogenisator in Abwesenheit einer Flüssigkeit in die Faserteilchen zerlegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kalkhaut in Gegenwart von Wasser, wäßrigen Lösungen, Methanol, Eisessig, Formamid, Propionsäure, Milchsäure, Phenol, Chlorphenolen oder Kresolen zerkleinert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kalkhaut zu Teilchen zerkleinert, deren Durchmesser in feuchtem Zustand etwa 4 bis 7 Mikron beträgt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur-und Heilkunde zu Gießen, Bd. 28, 1957, S. 82 bis 108.
DEN19020A 1959-10-08 1960-10-07 Wundabdeckungsmittel auf der Basis von feinverteilter Eierkalkhaut und Verfahren zu dessen Herstellung Pending DE1224879B (de)

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