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Selbstkassierendes Spielgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein selbstkassierendes
Spielgerät mit Gewinnauszahlungsvorrichtung und Geldwechselvorrichtung mit einer
ein Münzstapelrohr aufweisenden Geldauszahlvorrichtung für Wechselgeld.
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Bei einem bekannten Spielgerät dieser Art ist im Geldweg in Form eines
vom Einwurf schräg nach unten zu einer Kasse führenden Kanals in der Nähe des Einwurfes
ein Münzstapelrohr mit einem Schieber und einem Magneten zum Auszahlen eines Gewinnes
und vor der Kasse ein weiteres Münzstapelrohr mit einem Schieber und einem Sperrmagneten
zum Auszahlen des Wechselgeldes eingebaut. Die jeweils ein Spiel auslösenden Münzen
geringeren Wertes, z. B. 10-Pfennig-Stücke, fallen somit zunächst in das Münzstapelrohr
der Gewinnauszahlungsvorrichtung, bis dieses Stapelrohr voll ist. Danach eingeworfene
10-Pfennig-Stücke füllen das Münzstapelrohr der Geldwechselvorrichtung. Wird eine
Münze höheren Wertes, z. B. 1 Mark, zum Wechseln eingeworfen, so zahlt die Geldwechselvorrichtung
zehn 10-Pfennig-Stücke zurück. Der Geldwechselvorgang kann so lange wiederholt werden,
bis das Münzstapelrohr der Geldwechselvorrichtung leer ist. Wenn dieser Fall eingetreten
ist, kann ein Spielwilliger, der nur 1-Mark-Stücke zur Verfügung hat, nicht mehr
spielen. Außerdem kann ein solches Spielgerät von Personen, die nicht spielen wollen,
kostenlos allein zum Geldwechseln benutzt werden. Diese Möglichkeit führt rasch
dazu, daß das Münzstapelrohr der Geldwechselvorrichtung leer ist, so daß nachfolgende
Spielwillige das Spielgerät nicht in Gang setzen können, wenn sie nur Münzen höheren
Wertes besitzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spielgerät der eingangs
geschilderten Art so auszubilden, daß der Aufbau vereinfacht und die Wirtschaftlichkeit
verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß über durch
das Einwerfen der zu wechselnden Münze betätigte elektrische Kontakte gleichzeitig
die Geldwechselvorrichtung für die Auszahlung der Differenz zwischen dem Wert der
Münze und dem Einsatz für ein Spiel und das Spielgerät in Gang setzbar sind, und
daß der Steuerstromkreis des einen Schieber betätigenden Auszahlungsmagneten des
Münzstapelrohres zuerst von der Geldwechselvorrichtung und danach von der Spielvorrichtung
des Gerätes derart schließbar ist, daß das Münzstapelrohr sowohl zur Ausgabe des
Restgeldes als auch zur Auszahlung des Gewinnes dient.
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Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Benutzung des Spielgerätes
durch Spielwillige, die nur im Besitz einer Münze höheren Wertes sind, rascher durchführbar
ist, weil nicht mehr der Wechselvorgang abgewartet werden muß, um durch Einwurf
eines Stückes des Wechselgeldes dann das Spielgerät in Gang zu setzen. Ferner kann
mit einer Münze höheren Wertes stets das Spielgerät in Betrieb genommen werden,
solange überhaupt im Gerät Münzen geringeren Wertes gespeichert sind. Weiterhin
kann das Gerät nicht kostenlos zum Wechseln benutzt werden, vielmehr wird auch beim
Wechseln ein Spiel unter Einbehaltung eines entsprechenden Geldstückes ausgelöst.
Alle diese Vorteile werden durch eine baulich einfachere Ausbildung als beim bekannten
Spielgerät erzielt.
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Es ist bereits in einem älteren Recht ein selbstkassierendes, eine
Gewinnauszahlung ermöglichendes Spielgerät mit einer Geldwechselvorrichtung vorgeschlagen
worden, bei welchem die Gewinnauszahlungsvorrichtung, die aus einem Münzstapelrohr,
einem Auszahlmagneten mit einem Schieber und einer eine Reihe von Nockenscheiben
tragenden Steuerwalze mit elektromotorischem Antrieb besteht, bei Einwurf von zu
wechselnden Münzen in besondere, hierfür vorgesehene, mit entsprechenden Steuerkontakten
versehene Münzkanäle unter gleichzeitiger Abschaltung der zum Betrieb der Spieleinrichtung
dienenden Teile die Auszahlung von Wechselgeld vornimmt. Dort sind jedoch keine
Vorkehrungen getroffen, daß beim Wechseln von Münzen ein Spielbetrag einbehalten
und das Spiel sofort begonnen wird, vielmehr erzwingen die Merkmale dieses Spielgerätes
ein Abschalten desselben beim Wechseln und eine volle Auszahlung des Betrages der
zu wechselnden Münze. Der Gegenstand dieses älteren Rechtes stimmt infolgedessen
mit dem Gegenstand dieser Erfindung nicht überein.
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Bei einem Verkaufsautomaten ist es bekannt, eine Vorrichtung mit einem
Münzstapelrohr und einem durch einen Magneten zu betätigenden Schieber einzubauen.
Bei Einwurf einer Münze, deren Wert den Preis der Ware übersteigt, wird der Differenzbetrag
durch die Vorrichtung ausbezahlt. Bei einem solchen
Verkaufsautomaten
kann ferner zur Angleichung an verschiedene Preise je nach Ware die Höhe des Differenzbetrages
eingestellt werden.
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Derartige Verkaufsautomaten sind jedoch mit einem selbstkassierenden
Spielgerät im Rahmen des Erfindungsproblems nicht vergleichbar. Wenn ein Spielgerät
in Gang gesetzt wird, so erfolgt nicht nur die Auslösung eines Spieles, sondern
es wird gegebenenfalls auch eine Gewinnausgabe ausgelöst. Ein damit vergleidhbarer
Vorgang fehlt beim Warenautomaten vollständig. Selbstverständlich muß bei einem
Spielautomaten die Gewinnauszahlung stets in derjenigen Münze vorgenommen werden,
die zum Betrieb des Spielautomaten dient, denn die zum Betrieb geeigneten Münzen
sammeln sich im Spielautomaten an, wenn kein Gewinn ausgezahlt wird. Für die wirtschaftliche
Ausnutzung eines Spielautomaten ist es von entscheidender Bedeutung, daß Spielwillige
stets die Möglichkeit bekommen, zum Betrieb des Spielgerätes geeignete Münzen zur
Verfügung zu erhalten. Ein solches Problem tritt aber bei .einem Warenautomaten
nicht auf. Dort gilt es nur, den Differenzbetrag zwischen dem Preis der Ware und
der eingeworfenen Münze zurückzuzahlen, wobei regelmäßig der Preis der Ware überwiegt
und die Differenz nur einen geringen Betrag ausmacht. Im Falle der Erfindung dagegen
muß die höherwertige Münze in eine Vielzahl von kleineren Münzen einer ganz bestimmten
Sorte gewechselt werden, die zum Betrieb des Spielautomaten geeignet ist. Diese
bekannten Verkaufsautomaten können infolgedessen mit Rücksicht auf die unterschiedliche
Problemstellung und die dadurch verursachte unterschiedliche Konstruktion für einen
Durchschnittsfachmann nicht als Vorbild für den Erfindungsgedanken dienen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung des konstruktiven
Aufbaues des Gerätes, F i g. 2 bis 7 Einzelheiten der Steuerungseinrichtung des
Gerätes.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, treibt über geeignete 17bersetzungselemente,
wie beispielsweise Schnecke und Schneckenrad, ein Elektromotor E eine Steuerscheibenwelle
W, auf welcher nebeneinander vier Nockenscheiben 1, 2, 3, 4 befestigt sind. Den
Nokkenscheiben 1, 2,3 sind elektrische Kontakte K 4, K 3, K2 zugeordnet.
AmRahmen R des Gerätes ist außerdem ein Münzkanal K in Richtung der Welle W beweglich,
z. B. schwenkbar, angebracht. Unterhalb der Mündung dieses Münzkanals K befindet
sich ein elektrischer Kontakt K1, welcher von einer durch den Kanal K fallenden
Münze (F i g. 3) geschlossen werden kann. Der Kleingeldvorrat S des Spielgerätes
baut sich säulenförmig in einem Münzstapelrohr H auf. Dieses Stapelrohr ist an seinem
unteren Ende durch einen Schieber T abgeschlossen, der mit einem Elektromagneten
Re verbunden ist. Der Schieber ist so gestaltet, daß er eine der Münzen S herausgibt,
wenn er von dem Elektromagneten Re um einen bestimmten Betrag verschoben wird und
unter dem Einfluß einer Feder F wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt. Die Ausgabe
der Münze geschieht durch seitliche Verschiebung der untersten Münze zu einem Auswurfkanal.
Diese Auswurfvorrichtung ist identisch mit der Auswurfvorrichtung, die zum Gewinnauszahlen
dient. Es genügt hierzu, daß der Stromkreis des Elektromagneten Re wahlweise von
der Geldwechselvorrichtung oder von der Gewinnauszahlungsvorrichtung des Gerätes
aus geschlossen werden kann. Das Münzstapelrohr H dient infolgedessen sowohl zur
Ausgabe des Restgeldes beim Wechseln als auch für Auszahlung des Gewinnes.
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Das Münzstapelrohr H ist mit einem Schlitz versehen, durch den die
Nase N eines elektüschen Kontaktes K5 hindurchragt. Dieser Kontakt K5 wird
betätigt, wenn die von dem Kleingeld gebildete Säule S hoch genug ist. Der Kontakt
dient zum Betätigen eines Elektromagneten Eni, welcher bei zu geringem Kleingeldvorrat
den Einwurf für zu wechselnde Münzen sperrt. Der Kontakt K5 ist am Münzstapelrohr
H parallel zu diesem verschiebbar angebracht, so daß der Mindestkleingeldvorrat,
bei dem ein Wechseln möglich ist, nach Wahl eingestellt werden kann.
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Die in F i g. 4 gezeigte Nockenscheibe 1 dient zum Inbetriebnehmen
des Gerätes. Die in F i g. 5 dargestellte Nockenscheibe 2 dient zur Betätigung des
Elektromagneten Re und damit zur Herausgabe des Wechselgeldes. Die in F i g. 6 gezeigte
Nockenscheibe 3 hält den Stromkreis des Elektromotors E geschlossen, solange die
Geldwechselvorrichtung in Betrieb ist. Die Nockenscheibe 4 gemäß F i g. 7 verursacht
das Abwerfen der auf dem Kontakt K1 liegenden und diesen schließenden Münze. Sie
verschiebt hierzu einen unter Federdruck stehenden, im Rahmen R geführten Stift
U, welcher den Münzkanal K so verschwenkt, daß die Münze vom Kontakt K1 abgeleitet
wird und in einen geeigneten, nicht dargestellten Behälter fällt.
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Das Spielgerät arbeitet wie folgt: Der Kleingeldvorrat des Gerätes
sei groß genug,- so daß der Einwurf für zu wechselnde Münzen nicht gesperrt ist.
Wird nun eine Münze, die gewechselt werden soll, eingeworfen, so fällt diese durch
den Münzkanal K auf den Kontakt K1 und schließt diesen. Dadurch wird über die Leitung
Mo der Elektromotor E in Tätigkeit gesetzt. Dieser treibt die Nockenscheibenwelle
W an. Die Nockenscheibe 1 setzt durch Betätigung des Kontaktes K4 nun über die Leitung
A das Gerät mit der Geldwechselvorrichtung in Betrieb. Die Nockenscheibe 2 schließt
mehrmals entsprechend der Zahl der auf ihr angeordneten Nocken den Stromkreis des
Elektromagneten Re, welcher dementsprechend eine Anzahl von Münzen wieder herausgibt
im Werte der zum Wechseln eingeworfenen Münze, abzüglich einer oder mehrerer Münzen,
welche die Arbeitsgebühr des Gerätes darstellen. Die Nockenscheibe 3 hat währenddessen
den Kontakt K2 geschlossen, so daß eine zum Kontakt K1 parallellaufende Leitung
diesen ebenfalls überbrückt. Die Nockenscheibe K4 verschiebt beim Umlaufen der Nockenwelle
W den Stift U, so daß dieser den Münzkanal K verschwenkt und dadurch
die eingeworfene Münze abwirft. Hat nun die Nockenscheibenwelle W eine Umdrehung
oder gegebenenfalls einen Teil einer Umdrehung zurückgelegt, so öffnet die Nockenscheibe
3 wieder den Kontakt K2, so daß der Motor stromlos wird. Das Spielgerät befindet
sich nun wieder in der Ausgangsstellung.
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Die Geldwechseleinrichtung kann auch so ausgestaltet werden, daß sie
auf mehrere Münzarten, z. B. 1-DM-Stücke, 2-DM-Stücke und 50-Pfennig,-Stücke, anspricht
und jeweils einen entsprechenden Restbetrag herausgibt. Zu diesem Zweck könnten
beispielsweise
mehrere Nockenscheiben 2 vorgesehen sein, von denen jede eine der zugehörigen Münze
entsprechende Nockenzahl aufweist und von denen eine - ausgewählt durch die eingeworfene
Münze -auf die Auswurfvorrichtung einwirkt.
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In jedem Falle werden über die durch das Einwerfen der zu wechselnden
Münze betätigten elektrischen Kontakte gleichzeitig die Geldwechselvorrichtung für
die Auszahlung der Differenz zwischen dem Wert der Münze und dem Einsatz für ein
Spiel und das Spielgerät in Gang gesetzt, wobei der Steuerstromkreis des den Schieber
betätigenden Auszahlmagneten des Münzstapelrohres zuerst von der Geldwechselvorrichtung
und danach von der Spielvorrichtung des Gerätes derart geschlossen wird, daß das
Münzstapelrohr sowohl für Ausgabe des Restgeldes als auch für Auszahlung des Gewinnes
dient.