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Dichtungsscheibe für Stangen- und Wellendichtungen Der Erfindungsgegenstand
geht von bekannten Dichtungsscheiben für Dichtungsanordnungen bei Stangen und Wellen
aus, bei denen eine Anzahl von dünnen Scheiben axial aufeinanderliegend drehfest
und in der Winkelstellung gegeneinander versetzt auf Stangen bzw. Wellen angeordnet
sind.
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Diese bekannten Scheiben haben einen zur Durchtrittsbohrung für die
Welle bzw. Stange verhältnismäßig großen Außendurchmesser und eine exzentrisch angeordnete
Durchführungsbohrung für die Welle bzw. Stange. Auf ihrem Außenumfang ist jeweils
eine Drehsicherungsnut angebracht, und es sind zwei verschiedene Scheibenausbildungen
vorgesehen, die abwechselnd axial hintereinander angeordnet sind. Der Drehsicherungsschlitz
der einen Scheibe ist im Bereich des kleinsten Abstandes und der der anderen Scheibe
im Bereich des größten Abstandes der Bohrung vom Außenumfang der Scheibe angeordnet,
so daß nacheinander angeordnete Scheiben um 180° gegeneinander versetzt gehalten
sind. Durch radial auf die Scheiben wirkende Federn wird jede zweite Scheibe in
einer Richtung mit ihrem Innenumfang radial gegen die Welle bzw. Stange gedrückt,
während die dazwischenliegenden Scheiben in entgegengesetzter Richtung auf die Stange
bzw. Welle gedrückt werden.
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Weiterhin ist es bekannt, Kolben- und Stangendichtungen als geschlitzte
Ringe auszubilden, wobei mehrere Ringe axial hintereinander mit ihren Schlitzen
gegeneinander verdreht angeordnet sind und von einem federnden Außenring umgeben
sind, der die Schlitze der Innenringe von außen her abdeckt.
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Mit dem Gegenstand nach der Erfindung wird bezweckt, die durch die
letztgenannte Ausbildung bekannte federnde Ausbildung der Innenringe bzw. Scheiben,
die ein weitgehendes Anliegen des Innenumfanges auf der Welle bzw. Stange gewährleistet,
beizubehalten, jedoch die Abdeckung der Schlitze und die den Innenring anpressenden
Federn einstückig mit den Dichtungsscheiben herzustellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Scheiben einstückig aus einem ungeschlitzten Außenring und einem geschlitzten
Innenring bestehen, wobei der Innenring auf seiner dem Schlitz abgewandten Seite
über eine Materialbrücke mit dem Außenring in Verbindung steht und der Schlitz des
Innenringes von einem außen am Innenring angebrachten dünnen Bügel überbrückt ist,
dessen Enden im Abstand vom Schlitz angreifen.
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Die geschlitzte Ausbildung läßt ein federndes Rufweiten des Innenringes
zu. Der dünne Bügel erhöht die Spannkraft des Innenringes und überdeckt außerdem
den Schlitz. Infolge der Verdrehung der jeweils aufeinanderliegenden Scheiben um
180° wird außerdem der zwischen dem Bügel und dem Innenring liegende freie Raum
durch die Materialbrücken der benachbarten Ringe abgedeckt. Der Außenring gewährleistet
eine weitere Abdichtung der Anordnung von außen her.
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Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber den vorstehend aufgezeigten
Dichtungsanordnungen mit aufeinanderliegenden, jeweils um 180° versetzten dünnen
Scheiben besteht in der federnden Ausbildung der Innenringe und in der Zusammenfassung
der Ringe mit den Federn zu einem Stück. Der Fortschritt gegenüber axial hintereinander
angeordneten geschlitzten Dichtungsringen, die durch einen Federring abgedeckt werden,
besteht insbesondere in der einteiligen Ausbildung des Ringes mit der Feder.
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Bei den vorstehend aufgezeigten Dichtungsanordnungen mit axial hintereinander
angeordneten, um 180° gegeneinander versetzten Dichtscheiben ist es bekannt, die
Drehsicherung der Scheiben gegeneinander und gegenüber dem Maschinengehäuse durch
im Außenring der Scheibe angeordnete, von Scheibe zu Scheibe um 180° versetzte Drehsicherungsnuten
vorzunehmen, in die ein Keil eingreift. Auch beim Gegenstand der Erfindung werden
im Außenring derartige Drehsicherungsnuten vorgesehen. Eine vorteilhafte Ausbildung
wird dadurch erreicht, daß jeder der Dichtungsringe auf seinem Außenumfang diagonal
zueinander versetzt zwei Drehsicherungsnuten aufweist, die auf einer Linie liegen,
die durch den Mittelpunkt der Scheibe und den Schlitz im Innenring bestimmt ist.
Hierdurch ist es möglich, sämtliche aufeinanderfolgenden Scheiben gleichartig auszubilden.
Sie werden lediglich abwechselnd um 180° hintereinander verdreht auf der Stange
bzw. Welle angeordnet.
Die Erfindung wird nunmehr beispielsweise
an Hand zweier Ausführungsbeispiele dargelegt. In Fi_g. 1 ist eine Dichtungsscheibe
dargestellt; in F i g. 2 ist eine konstruktiv etwas anders ausgebildete weitere
Dichtungsscheibe gezeigt.
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Dieser in F i g. 1 gezeigte Dichtungsring besteht aus einem Stück,
und der Außenring 1 ist durch eine Materialbrücke 3 mit dem Innenring 9 verbunden,
wobei der Innenring 9 durch einen Schlitz 5 aufgeschnitten ist, so daß die Schenkel
? federnd an die nicht gezeichnete Welle drücken und dieser Andruck noch durch den
Bügel 8 verstärkt wird. Legt man nun eine zweite gleiche Scheibe um 180° verdreht
darauf, so erscheint der Raum 5 des Spaltes zwischen den Schenkeln 7 und der Raum
2 zwischen Bügel 8 und Innenring 9 von der Materialbrücke 3 abgedeckt. Der Raum
4 zwischen Innenring 9 und Außenring 1 wird durch die Gehäusewand oder eine Lochscheibe
abgedeckt. Um die Scheiben in ihrer um 180° versetzten Lage zu halten, sind Nuten
'6 vorgesehen, welche durch einen Keil die Ringscheiben in ihrer Lage halten. Die
Scheiben sind fein aufgeschliffen. Es werden nun zwei oder mehrere solche Dichtungsscheiben
immer um 180° gegeneinander versetzt aufeinandergelegt und einerseits von der Gehäusewand
und andererseits durch eine aufgelegte Lochscheibe abgedeckt, so däß der Druck einer
Flüssigkeit oder eines Gases zwischen Lochscheibe und Achse auf den federnd dicht
an der Welle sitzenden Dichtungsinnenring 9 stößt und durch den Spalt 5 in den Raum
2 gelangt. Da aber diese Räume 5 und 2 auf dem um 1801 versetzten zweiten Dichtungsring
aufliegen, ist der Raum 2 und 5 durch die Materialbrücke 3 abgedeckt, hier dichtet
der Innenring 9 der Materialbrücke 3 gegen die Welle ab, und somit ist jeder Durchgang
für Gase oder Flüssigkeit gesperrt. Die- Räume 4 werden durch die Gehäusewand oder
aufgelegte Lochscheiben abgedeckt.
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In F i g. 2 ist eine andere Konstruktion gezeigt, deren hufeisenförmige
Ausbildung des Bügels 8 ein besseres Federn und Anliegen des Innenringes
9 an die Welle gewährleistet. In beiden Ausführungen unterstützt der im Raum 2 befindliche
Druck das Anliegen der Schenkel?.