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Blas-Versatzleitung für Strebräume Die Erfindung betrifft eine Versatzleitung
für Strebräume, insbesondere für den Blasversatz, wobei die aus Rohrabschnitten
zusammengesetzte Rohrleitung in Abständen voneinander angeordnete seitliche Blasöffnungen
besitzt, welchen abnehmbare Mittel (z. B. Deckel) zum zeitweisen Verschließen zugeordnet
sind. Diese bekannten Leitungen haben einen runden Querschnitt und werden entweder
mit dem Strebförderer oder mit dem Ausbau verbunden und gleichzeitig mit dem Förderer
oder dem Ausbau ohne Verkürzung der Leitungslänge verlegt. Von der Gesamtzahl der
seitlichen Blasöffnungen wird nur jeweils eine geöffnet und über diese das Blasgut
ausgetragen. Bei den bekannten Leitungen wird zunächst die am Blasrohrende liegende
Blasöffnung für das Austragen von Blasgut freigegeben. Nach dem Füllen des der Blasöffnung
gegenüberliegenden Strebraumes wird diese Öffnung geschlossen und die nächste öffnung
freigegeben. Zum fortschreitenden Füllen des Strebraumes auf ganzer Länge wird eine
große Anzahl Blasöffnungen benötigt, die mit Verschlußmitteln und Ablenkflächen
versehen sein müssen. Rohrabschnitte mit seitlichen Blasöffnungen und den zum Verschließen
und Lenken erforderlichen Mitteln stellen bei den bekannten Versatzleitungen komplizierte
Bauteile dar, so daß für eine solche Versatzleitung hohe Anlagekosten aufgewendet
werden müssen.
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Es ist ferner bei im Schrägbau eingesetzten, im wesentlichen winkelförmig
ausgebildeten Versatzrutschen bekannt, in der Rinnenrückwand durch Klappen verschließbare
Durchlässe vorzusehen, über welche ein selbsttätiges Austragen des Versatzgutes
erfolgt. Bei diesen im Schrägbau verwendeten Winkelrinnen ist es weiterhin bekannt,
den Rinnenquerschnitt in drei Mulden aufzuteilen, von welchen zwei Mulden der Führung
von Stauscheiben dienen und eine Mulde ständig für das Abwärtsrutschen der Berge
bestimmt ist. Im Bereich dieser für die Förderung der Berge bestimmten Mulde sind
Öffnungen vorgesehen, die durch Einsteckbleche oder Klappen geschlossen werden können.
Auch in diesen Fällen müssen für sämtliche Austragöffnungen Verschlußmittel und
Ablenkflächen vorgesehen sein. Winkelrinnen dieser bekannten Ausbildung sind als
Leitungen für Blasversatz ungeeignet.
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Erfindungsgemäß werden durch eine wirtschaftlichere Fertigung der
Versatzleitung wesentlich günstigere Voraussetzungen zur praktischen Anwendung dadurch
erzielt, daß in der Leitung ein von einer Blasöffnung des jeweils vorderen Rohrabschnittes
zur Blasöffnung des nächsten Rohrabschnittes verlegbarer Ablenkkörper für den Gutstrom
verschieblich geführt ist und daß in den Rohrabschnitten in den jeweiligen Haltebereichen
des Ablenkkörpers aus= schwenkbare Anschlagelemente zum Abstützen des Ablenkkörpers
vorgesehen sind.
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Die Blasöffnungen können nunmehr durch einfache abnehmbare Platten
verschlossen werden. Als Ablenkkörper dient ein dem inneren Transportquerschnitt
der Blasrohre angepaßter kolbenartiger Körper, der abschnittweise, und zwar von
Blasöffnung zu Blasöffnung im Innern der Rohrleitung verschoben wird, und zwar möglichst
unter Ausnutzung des Druckes der Blasluft. Das Verlegen des Ablenkkörpers erfolgt
demgemäß in Förderrichtung des Blasgutes, und zwar in Richtung zum Ende der Versatzleitung.
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Bei Blasrohren mit kreisförmigem Querschnitt erhalten die Ablenkkörper
eine zylindrische Grundform. Zweckmäßig wird für die Versatzleitung eine Blasleitung
mit rechteckigem, insbesondere quadratischem Querschnitt gewählt. Die Blasöffnungen
erhalten in diesen Leitungen ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt, und für den
Verschluß dieser Öffnungen können einfache, ebenflächige Platten verwendet werden.
Bei Leitungen mit rechteckigem Querschnitt erhält auch der Ablenkkörper einen rechteckigen
Querschnitt. Es wird insbesondere in diesem Fall die Stirnfläche des Ablenkkörpers
als einseitig geneigte Ablenkfläche ausgebildet. Dieser Ablenkkörper ist allein
durch seine Form innerhalb des Blasrohres gegen Verdrehung gesichert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird hinter dem Ablenkkörper
ein in der Leitung längsverschieblich gelagerter, wesentlich mehr Masse als der
Ablenkkörper besitzender Auffangkörper angeordnet, der eine dem Abstand aufeinanderfolgender
ausschwenkbarer Anschlagelemente entsprechende Länge besitzt. Auffangkörper und
Ablenkkörper werden jeweils getrennt voneinander verschoben, derart, daß nach dem
Verschieben des Auffangkörpers der später durch den Blasdruck rückwärts bewegte
Ablenkkörper durch die Masse des Auffangkörpers gebremst wird. Dadurch werden die
in den Rohrwandangen
vorgesehenen einschwenkbaren Anschlagkörper
nur geringeren Belastungen ausgesetzt. Diese Anschlagkörper können daher einfach
ausgebildet und ebenfalls in einfacher Weise gelagert sein.
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Zweckmäßig wird bei der Verwendung eines Auffangkörpers dieser am
Kopfende mit einem dichtend geführten Kolben versehen und außerdem kopfseitig als
Brems- bzw. Puffervorrichtung ausgebildet. Eine solche Brems- bzw. Puffervorrichtung
kann aus einem gedrosselten Luftüberströmkanal gebildet :sein. Das zwischen dem
Ablenkkörper und dem Auffangkörper eingeschlossene Luftpolster maß in diesem Fall
durch den gedrosselten Kanal verdrängt werden. Zusätzlich können auch auf der Stirnseite
des Auffangkörpers elastisch verformbare Druckkörper angeordnet sein.
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Ein einfaches und vorteilhaftes Verfahren zum Verlegen des Ablenkkörpers
in einer im Streb verlegten Blasleitung kennzeichnet sich dadurch, daß ein in der
Blasleitung längsverschieblich geführter kolbenartiger Ablenkkörper nach dem Auslösen
von Anschlagelementen mittels des Druckes der Blasluft bis zu den jeweils nächstfolgenden
eingeschwenkten Anschlagelementen bewegt wird, die in der Nähe jeder Blasöffnung
vorgesehen sind.
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Das Verfahren kann auch in der nachfolgenden zweckmäßigen Weise durchgeführt
werden, indem bei Verwendung eines leichten kolbenartigen Ablenkkörpers und eines
den Ablenkkörper haltenden schwereren Auffangkörpers zunächst beide Körper auf in
Längsrichtung der Rohrleitung benachbarten ausschwenkbaren Anschlagelementen abgestützt
werden, daß dann aber der Auffangkörper bis zu den ihm vorgelagerten nächstfolgenden
Anschlagelementen allein verschoben und wieder festgelegt wird und daß dann erst
der Ablenkkörper nach seiner Entriegelung durch die Blasluft zurückgedrückt wird,
worauf die Anschlagelemente eingeschwenkt werden, die beim vorangegangenen Verlegen
den Auffangkörper festlegten.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt die Anordnung einer Versatzleitung im Streb in Draufsicht;
F i g. 2 zeigt einen mit einer Blasöffnung versehenen Abschnitt der Versatzleitung
im Längsschnitt; F i g. 3 zeigt den Ablenkkörper zu F i g. 2 in schaubildlicher
Darstellung; F i g. 4 zeigt entsprechend F i g. 2 einen Abschnitt der Versatzleitung
in waagerechtem Längsschnitt; F i g. 5 zeigt den Ablenkkörper zu F i g. 4 in schaubildlicher
Darstellung; F i g. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Versatzleitung mit
rechteckigem Querschnitt; F i g. 7 zeigt einen Ablenkkörper mit einseitig geneigter
Stirnfläche; F i g. 8 -zeigt einen Ablenkkörper mit rechteckigem Querschnitt; F
i g. 9 zeigt einen Abschnitt der Versatzleitung im Längsschnitt, wobei dem Ablenkkörper
ein Auffangkörper zugeordnet ist; F i g. 10 veranschaulicht das Verlegen des Auffangkörpers
und des Ablenkkörpers in einem Abschnitt der Versatzleitung gemäß F i g. 9.
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Gemäß F i g. 1 ist in dem Abbaustreb 1 auf der dem Kohlenstoß 2 abgewendeten
Seite des Strebförderers 3 eine Blasleitung 5 angeordnet, die in der Kopfstrecke
6 des Strebs 1 an die Blasversatzmaschine 7 angeschlossen ist. Der im Bereich des
Strebs befindliche Teil der Blasleitung besteht aus lang bemessenen, mit Endflanschen
versehenen Blasrohren 8 und aus wesentlich kürzer bemessenen, gleichfalls mit Endflanschen
versehenen Rohrabschnitten 9. Diese Rohre können einen runden Querschnitt erhalten.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, für die Leitung eine rechteckige, insbesondere
quadratische Querschnittsform zu wählen. Die kurzen Rohrabschnitte 9 besitzen in
der der Versatzseite 4 zugewendeten Rohrwand seitliche Blasöffnungen 9'. Die kurzen
Rohrabschnitte sind in abwechselnder Folge mit den langen Rohren 8 vorgesehen, so
daß die Blasöffnungen 9' in kurzen Abständen von etwa 2 bis 3 mm aufeinanderfolgen.
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Das Ausblasen des Versatzgutes erfolgt nacheinander über die verschiedenen
Blasöffnungen, und zwar zweckmäßig in der aus F i g. 1 ersichtlichen Weise von dem
der Blasversatzmaschine 7 benachbarten Strebende ausgehend. Nachdem der Abschnitt
10 des einzubringenden Versatzstreifens mit Blasgut gefüllt ist, wird die in diesem
Bereich liegende Blasöffnung geschlossen und die nächstfolgende Blasöffnung freigegeben,
so daß nun der Abschnitt 11 aufgefüllt wird. Diese Arbeitsweise setzt sich bis zum
Strebende fort.
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Beim Ausführungsbeispiel ist die Versatzleitung an der Fördererseite
angeordnet und wird mit dem Förderer gleichzeitig in Richtung auf den Abbaustoß
verlegt. Bei Verwendung eines in der Zeichnung nicht dargestellten, mechanisiert
verlegbaren Ausbaues kann die Versatzleitung auch mit dem Ausbau verbunden sein
und gemeinsam mit dem Ausbau verlegt werden.
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Wie aus den F i g. 2, 4, 6, 9 und 10 ersichtlich ist, wird zur Regelung
des Aastragens des Blasgutes in der Versatzleitung ein Ablenkkörper 12 längsverschieblich
angeordnet. Dieser Ablenkkörper ist aus einem Hohlzylinder gebildet und nach Art
eines Kolbens dichtend in den Rohren geführt, die einen runden Querschnitt haben.
In. den mit der Blasöffnung 9' versehenen kurzen Rohrabschnitten 9 sind Anschlagelemente
17 vorgesehen, auf welche sich der Ablenkkörper mit seiner hinteren Stirnseite abstützt.
Die Anschlagelemente können aus querverschieblichen Riegeln oder aus schwenkbaren
Einsätzen gebildet sein. Die diesen Anschlagelementen 17 zugeordneten Verstellmittel,
die von der Außenseite des Rohrabschnittes 9 zu bedienen sind, wurden in der Zeichnung
nur angedeutet. Die Anschlagelemente 17 sind in einem der Länge des Ablenkkörpers
12 entsprechenden Abstand von der Blasöffnung 9' vorgesehen, so daß nach der Entfernung
eines die Blasöffnung 9' zunächst verschließenden Deckels das Blasgut zur Seite
hin abgelenkt wird und in der aus F i g. 1 ersichtlichen Weise ausgeblasen wird.
Vor die Mündung der Öffnung kann ein düsenartiger Ansatz lösbar befestigt werden.