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Vorrichtung zum Herstellen von Schuhwerk, insbesondere Gruben- oder
Skistiefel Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln,
die es erlaubt, Schuhwerk mit mindestens einer an ihrem Ende und vorzugsweise an
ihren Seitenrändern mit dem Schaft des Schuhwerks verbundenen Lasche im Preß- bzw.
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Spritzverfahren aus vulkanisiertem Gummi bzw. gespritztem Kunststoff
in einfacher rationeller Weise herzustellen. In der Vorrichtung sollen sich die
bekannten Vorteile des Preß- und Spritzverfahrens mittels Formen sowie die Vorteile
einer schnellen, billigen, einfachen und sicheren Fabrikation auch für die Herstellung
von einwandfreiem, d. h. gutem und fehlerfreiem Schuhwerk mit Lasche vereinen.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Herstellen von Schuhwerk
aus Gummi oder gleichartigen Kunststoffen mit mindestens einer an ihrem Ende und
vorzugsweise an ihren Seitenrändern mit dem Schaft des Schuhwerks verbundenen Lasche,
insbesondere Gruben- oder Skistiefel mit in Sohlennähe miteinander verbundenen Innen-
und Außenschaft, die einen Leisten und eine Form mit zwei Seitenbakken und einen
Bodenstempel aufweist. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß eine Hilfszunge bzw.
eine zwischen den Innenschaft und den Außenschaft fassende rundumlaufende Trennwand
gelenkig mit dem Leisten leicht lösbar verbindbar ist. Die Vorteile dieser Ausbildung
der Vorrichtung bestehen darin, daß es mit ihr möglich ist, in einfacher Weise und
rasch zu arbeiten. Es können für eine Form mehrere Hilfszungen verwendet werden.
Die einzelnen Hilfszungen werden außerhalb der Form mit der Lasche versehen, so
daß ein flottes Arbeiten gewährleistet ist.
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Beim Ausleisten bleiben die Hilfszungen zunächst am Leisten. Vorzugsweise
ist die Hilfszunge mittels eines Magneten am Leisten anlenkbar. Weiter ist es zweckmäßig,
daß die Hilfszunge durch einen Verriegelungsbolzen in den Seitenbacken der Form
gehaltert ist.
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Hierdurch wird erreicht, daß mit Sicherheit automatisch beim Verschließen
der Form die Hilfszunge in ihre richtige Stellung gebracht wird. Vorteilhafterweise
weist die Hilfszunge Schlitze für Bindfäden der Lasche auf. Dadurch wird erreicht,
daß die Lasche nach einmaliger Justierung der Vorrichtung immer in die richtige
Stellung zum Leisten und damit zum Schaft gebracht ist.
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Um die Vorrichtung besonders geeignet zur Herstellung von schwerem,
widerstandsfähigem Schuhwerk wie Grubenstiefeln zu machen, ist es günstig, daß Magnete
im Bodenstempel zum Halten von Stahleinsätzen für den Absatz bzw. die Sohle des
Schuhwerks angeordnet sind. Die Halterung der Stahleinsätze mittels Magneten erlaubt
eine einfache Ausbil-
dung des Bodenstempels und ein einfaches und schnelles Arbeiten.
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Ferner ist es vorteilhaft, daß die Trennwand geteilt ist.
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Die Vorrichtung erlaubt die sichere und rationelle Herstellung von
Schuhwerk mit in Sohlennähe miteinander verbundenem Innen- und Außenschaft aus Gummi
bzw. gleichartigem Kunststoff in einer Preß-bzw. Spritzform, da einer Form mit Leisten
mehrere Trennwände zugeteilt werden können. Die vorbereiteten Trennwände werden
jeweils mit dem Leisten gelenkig verbunden und in die Form eingesetzt, so daß ein
ununterbrochenes Arbeiten gewährleistet ist.
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Die Vorrichtung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung von Schuhwerk mit Lasche, bestehend
aus Leisten, Form mit zwei Seitenbacken und Bodenstempel im Seitenschnitt in schematischer
Darstellung, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
F i g. 3 eine Hilfszunge in Seitenansicht, Fig. 4 eine Ansicht in Richtung Pfeil
A der Fig. 3, Fig. 5 einen Gelenkbolzen zur Verbindung der Hilfszunge mit dem Leisten,
F i g. 6 schematisch im Seitenschnitt eine Vorrichtung zur Herstellung von Schuhwerk
mit in Sohlennähe miteinander verbundenen Innen- und Außenschaft mit zwei vorderen
Laschen und einer hinteren Lasche. Zugleich stellt Fig. 6 einen Schnitt nach Linie
VI-VI der F i g. 7 dar, F i g. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6, Fig.
8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 6.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zur Herstellung eines
Schuhwerkes, vorzugsweise Grubenstiefels
mit einem Schaft und einer
an ihrem Ende und vorzugsweise auch an ihren Seitenrändern mit dem Schaft verbundenen
Lasche. Die wesentlichen Teile der Vorrichtung sind ein Leisten 10 - es wird zweckmäßig
ein bekannter geteilter Leisten, wie in der Zeichnung schematisch dargestellt, verwendet
-, eine geteilte Form 11 mit zwei Seitenbackenllj, 112 (s. Fig. 2,7 und 8) und ein
mit der Form 11 in Verbindung bringbarer Bodenstempel 12. Eine Hilfe zunge 13 ist
gelenkig mit dem Leisten 10 leicht lösbar verbindbar. Die Gelenkverbindung kann
in einfacher Weise mit einem in Fig. 5 dargestellten Gelenkbolzell, der mit einem
Handgriff 15 versehen ist, erfolgen. Die Form der Hilfszunge 13 ist aus den F i
g. 2, 3 und 4 ersichtlich. Die Hilfszunge 13 kann an Stelle des Gelenkbolzens 14
mittels eines Magneten 16 am Leisten 10 angelenkt werden. In F 1 g. 1 ist eisl Magnet
16 in annähernder Halbzylinderform strichpunktiert dargestellt. Der Magnet 16 erlaubt
eine gelenkige Verbindung der Hilfszunge 13 mit dem Leisten 10.
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In der Form 11, und zwar in einer Seitenbacke 112 ist ein Verriegelungsbolzen
17 für die Hilfszungel3 fest eingesetzt. Der Bolzen 17 greift beim Schließen der
Form 11 in die andere Seitenbacke 111, unter Verriegelung der Hilfszungel3, wie
aus Fig. 2 ersichtlich, ein. Der Verriegelungsbolzen 17 ist mit einer schrägen Auflauffläche
171 versehen.
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Die in F i g. 1 dargestellte Form mit Leisten stellt eine Preßform
zum Vulkanisieren von Gummischuhwerk dar. Wenn das Schuhwerk aus gespritztem Kunststoff
hergestellt werden soll, wird eine bekannte Spritzform mit Einspritzkanälen, die
in ihrem Aufbau ganz ähnlich wie die Preßform ist, verwendet, und zwar in Verbindung
mit einem bekannten Spritzaggregat (nicht dargestellt).
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Zur Herstellung von Schuhwerk mit mindestens einer an ihrem Ende
und vorzugsweise an ihren Seitenrändern mit dem Schaft verbundenen Lasche, vorzugsweise
Grubenstiefel, in der Vorrichtung wird zunächst über der Hilfszunge 13, die noch
von dem Leisten 10 getrennt ist, eine Lasche 18, beispielsweise mittels an ihr befindlicher
Bänder, befestigt. Die Bänder können dabei über Schlitze 19 der Hilfszunge 13 zusammengebunden
werden. Es ist auch möglich, die Lasche 18 mittels Zwicken oder Klemmen über die
Hilfszunge 13 zusammenzuheften. Die Lasche 18 kann an ihren Rändern mit Vorteil
mit einem Futter für das Schuhwerk versehen sein. Die Hilfszunge 13 wird sodann
mittels der Gelenkbolzenl4 oder des Magneten 16 gelenkig mit dem Leisten 10 verbunden.
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Weist die Laschel8 ein Futter auf, so wird dieses jetzt über den Leisten
10 gezogen und ein am Futter vorhandener Zwickeinschlag z.B. nach der Einbindungsmethode
über den Leistenboden zusammengebunden. Sodann werden die für die Vulkanisation
des Schuhwerks benötigten Kautschukplatten über den Leisten herumgelegt bzw. auf
den Leistenboden aufgelegt und der so vorbereitete Leisten 10 in die Form 11 eingesetzt.
Die beiden Seitenbacken 111, 112 werden geschlossen, die Fäden, mit denen die Lasche
über die Hilfszunge zusammengebunden ist, werden beim Schließen der Form abgeschert.
Während des Schließens der Seitenbacken 11l, 112 wird die Hilfszunge 13 durch den
Verriegelungsbolzen 17 in die Vulkanisierstellung gebracht und in dieser verriegelt.
Nunmehr wird die Vulkanisation durchgeführt. Nachdem der Rohling ausvulkanisiert
ist,
wird die Form geöffnet und der Leisten wieder herausgenommen. Das Schuhwerk
wird mit Hilfe der Leistenteilung ausgeleistet. Die Hiifszunge 13 bleibt am Leisten
10 zurück. Dies ist möglich, weil die Fäden, mit denen die Lasche vor der Vulkanisation
über der Hilfszunge zusammengebunden wurde, beim Schließen der Form abgeschert worden
sind.
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Die Hilfszunge 13 besteht aus einem Material, welches sich bei der
Vulkanisation nicht fest mit dem Schaft 20 des Schuhwerks verbindet. Entsprechend
findet auch keine Verbindung zwischen der Hilfszunge 13 und der Lasche 18 statt.
Die Hilfszunge 13 verhindert das Zusammenvulkanisieren der Lasche 18 mit dem Schaft
20. Es wird so erreicht, daß das hergestellte Schuhwerk einerseits absolut wasserdicht
ist, andererseits die Laschel8 die erforderliche Bewegungsfreiheit erhält, um ein
leichtes An- und Ausziehen des Schuhwerks zu gewährleisten.
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Um schweres, strapazierfähiges und wasserdichtes Schuhwerk herstellen
zu können, sind weiter in dem Bodenstempel 12 Magnete 21, beispielsweise Stabmagnete,
vorgesehen. Diese dienen zum Halten von ein oder mehreren Stahleinsätzen 22, die
bei der Herstellung des Schuhwerks in einem Arbeitsgang gleichzeitig mit in den
Absatz33 oder die Sohle 32 einvulkanisiert oder eingespritzt werden.
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In den F i g. 6 bis 8 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Schuhwerk
mit in Sohlen nähe miteinander verbundenem Innen- undAußenschaft, wie dies vorzugsweise
bei Skistiefeln der Fall ist, dargestellt.
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Auch diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Leisten 10
und einer Form 11 mit zwei Seitenbacken 111, 112 sowie einem Bodenstempel 12. Zwischen
dem Innenschaft23 und dem Außenschaft24 ist eine rundumlaufende Trennwand 25 vorgesehen,
die mit dem Leisten 10 mittels eines Gelenkbolzens 14 leicht lösbar gelenkig verbindbar
ist. Die Trennwand 25 ist bei 26 zweimal geteilt.
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In den Fig. 6 bis 8 ist dargestellt, daß der herzustellende Skistiefel
mit zwei vorderen und einer hinteren Lasche versehen ist, und zwar besitzt der Stiefel
eine vordere innere Lasche 27 und eine vordere äußere Lasche 28 sowie eine hintere
Lasche 29. Alle drei Laschen sind nur an ihrem Ende mit dem Innenschaft23 bzw. Außenschaft
24 verbunden. An ihren Seitenrändern sind sie nicht mit den Schäften verbunden.
Um die Laschen in einem Arbeitsgang in einer Preß- bzw. Spritzform aus Kautschuk
bzw. einem gleichartigen Kunststoff herstellen zu können, sind gemäß F i g. 1 Hilfszungen
13 vorgesehen, und zwar für jede Lasche eine. Wenn die Laschen 27, 28, 29 auch an
ihren Seitenrändern mit den Schäften verbunden werden sollen, erhalten die Hilfszungenl3
eine von der in F 1 g. 8 dargestellten etwas abgeänderten Form, indem ihre freien
Enden etwas mehr aufgebogen werden, also nicht am Leisten 10 bzw. der Trennwand
25 Anlage finden, sondern frei im Material für den Innenschaft23 bzw. Außenschaft24
enden. Der mit der Vorrichtung gemäß F i g. 6 bis 8 hergestellte Skistiefel wird
vorn zweimal und hinten einmal geschnürt, wie dieses bei teuren Skistiefeln der
Fall ist.
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Für die Herstellung des Skistiefels gemäß Fig. 6 bis 8 werden zunächst
die Laschen 27, 28, 29 über die Hilfszungen 13 gemäß der Beschreibung zu F i g.
1 gezogen und um diese herum lösbar zusammengebunden bzw. in die Krümmung der Hilfszungen
eingelegt und dort beispielsweise mittels Klebung verbunden.
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Sodann wird die Hilfszunge 13 mit vorderer innerer
Lasche
27 gelenkig mit dem Leisten 10 verbunden und um den Leisten herum die Kautschukplatten
für den Innenschaft23 gelegt. Sodann wird die Trennwand 25 um den so vorbereiteten
Leisten 10 herumgelegt und mit diesem gelenkig analog wie die Hilfszungen verbunden.
Anschließend werden die Hilfszungen 13 mit vorderer äußerer Lasche 28 und hinterer
Lasche 29 gelenkig mit dem Leisten 10 verbunden und sodann die Kautschukplatten
für den Außenschaft24 aufgelegt. Der so vorbereitete Leisten wird dann in die Formll
eingebracht, diese geschlossen und die Vulkanisation durchgeführt. Für das Ausleisten
kann der Leisten in bekannter Weise, wie in F i g. 1 dargestellt, geteilt sein.
Die Trennwand 25 besteht ebenso wie die Hilfszungen 13 aus einem Material, welches
sich mit den Schäften nicht fest verbindet. Bewährt hat sich hierfür Metall. Es
ist aber auch anderes Material denkbar.