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Spritzapparat zum Aufbringen feuerfester und anderer feinkörniger
Massen Die Erfindung betrifft einen Spritzapparat zum Aufbringen feuerfester Massen,
insbesondere auf heiße, feuerfeste Auskleidungen, und anderer feinkörniger Massen.
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In neuerer Zeit ist man dazu übergegangen, zur Erhöhung der Haltbarkeit
und Verlängerung der feuerfesten Auskleidung von Industrieöfen, vor allem in der
Metall- und Stahlindustrie, und metallurgischen Gefäßen kleinere Schäden an thermisch
hochbeanspruchten oder einem besonders starken Verschleiß unterliegenden Teilen
der feuerfesten Auskleidung mit Hilfe eines Schnellreparaturverfahrens zu beheben,
bei welchem feuerfeste Massen in trockenem Zustand oder üblicherweise in Form einer
Aufschlämmung in Wasser auf die betreffenden Teile der heißen Auskleidung aufgespritzt
werden. Diese Arbeiten erfordern einen verhältnismäßig geringen Zeitaufwand und
werden üblicherweise mit Spritzgeräten ausgeführt, die ähnlich den beim Torkretieren
zum Auftragen oder Einspritzen einer flüssigen Betonmasse verwendeten Betonspritzkanonen
ausgebildet sind.
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Die Erfindung geht nun ebenfalls von einem Spritzapparat aus, wie
er bei Hochbauarbeiten zum Auftragen feinkörniger Massen verwendet wird. Ein solcher
Spritzapparat weist ein Gabelrohr auf, das aus einem gemeinsamen Ausströmrohr, dessen
freies Ende zur Verbindung mit einer vorzugsweise auswechselbaren Düse eingerichtet
ist, und aus zwei Rohrästen besteht, von denen der eine Rohrast mit seinem freien
Ende an eine Druckluftzuleitung anschließbar ist und der zweite Rohrast mit einem
Regelventil versehen und an eine Zuleitung für die aufzubringende Masse anschließbar
ist.
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Bei einem bekannten Spritzapparat dieser Art ist mit dem Rohrast,
der für die Zuleitung der Zementmasse dient, ein Griffblock verbunden, an dem der
Spritzapparat mit einer Hand gehalten werden kann. Beim Auftragen einer Zementmasse
in einer gleichmäßigen Schicht auf eine große zusammenhängende Fläche, die frei
vor der Bedienungsperson liegt, kann der Spritzapparat mit einer Hand ohne weiteres
richtig geführt werden.
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Beim Aufspritzen einer feuerfesten Masse auf heiße, feuerfeste Auskleidungen,
wie Wände oder Decken von Öfen, ist es jedoch erforderlich, viele einzelne und gut
gezielte Teilmengen der feuerfesten Masse auf begrenzte Flächenteile oder in unterschiedlich
tiefe Mulden, Absplitterungen oder Risse der auszubessernden Auskleidung in verschiedenen
und wechselnden Schichtdicken aufzubringen. Diese Anforderungen können mit dem bekannten
-Gerät nicht zufriedenstellend ausgeführt werden, weil mit dem nur mit einer Hand
gehaltenen Spritzgerät der Strahl nicht genau gezielt auf bestimmte, oft kleinflächige
Stellen gerichtet und außerdem nicht in der erforderlichen Weise dauernd geregelt
werden kann. Dadurch ergibt sich der große Nachteil, daß beträchtliche Mengen der
aufgespritzten Masse nicht richtig an den gewünschten Stellen der Auskleidung haftenbleiben
und größere Flächen als nötig mit der Masse bedeckt werden, so daß wesentlich mehr
Masse aufgewendet werden muß, als für die Instandsetzung tatsächlich erforderlich
wäre. Das gleiche gilt ganz allgemein für alle Fälle, in welchen es sich um ein
Aufbringen von feinkörnigen trockenen oder aufgeschlämmten Massen auf verhältnismäßig
kleine Flächen handelt.
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Gemäß der Erfindung kann ein Spritzapparat der angegebenen Art so
ausgestaltet werden, daß er die beim Instandsetzen heißer Ofenauskleidungen durch
gezieltes und geregeltes Aufspritzen trockener oder aufgeschlämmter feuerfester
Masse auf die schadhaften Flächenteile der Auskleidung gestellten Anforderungen
zuverlässig erfüllt. Zu diesem Zweck sind gemäß der Erfindung bei diesem Spritzapparat
die beiden Rohräste des Gabelrohres als Handgriffe für den Spritzapparat ausgebildet,
und das im Rohrast für die Zuleitung der Masse angeordnete Regelventil
ist
als Schnellschlußventil ausgebildet. Das an den beiden Rohrästen mit beiden Händen
gehaltene Spritzgerät kann bequem gehandhabt werden, wobei der Strahl sehr genau
auf die jeweils gewünschte Auftragstelle gerichtet werden kann. Das Schnellschlußventil
ermöglicht jederzeit eine sofortige Unterbrechung der Zufuhr der aufzuspritzenden
Masse zur Düse.
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Im Rohrast für die Zufuhr der Druckluft ist vorzugsweise ein Druckluftpulsator
angeordnet, der es ermöglicht, nach dem Schließen des Schnellschlußventils sofort
die im Düsenrohr noch vorhandene Masse vollständig durch die Düse auszublasen, so
daß auch bei starker Erhitzung der Düse im Ofenraum ein Verstopfen durch festgebrannte
Masse mit Sicherheit vermieden werden kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spritzapparates sind die Betätigungsteile sowohl des Schnellschlußventils als auch
des Druckluftpulsators als Druckhebel oder Drucktasten ausgebildet, die an den als
Handgriffe vorgesehenen Abschnitten der beiden Rohräste des Gabelrohres angedeutet
sind. Diese Ausbildung ermöglicht es, gleichzeitig mit beiden Händen ohne Abwendung
der Aufmerksamkeit von der Auftragstelle den Zustrom der Masse und der Druckluft
den jeweiligen Erfordernissen augenblicklich und feinstufig geregelt anzupassen.
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Der Spritzapparat gemäß der Erfindung kann seinem jeweiligen Verwendungszweck
in besonders vorteilhafter Weise noch dadurch weiter angepaßt werden, daß die Spritzdüse
im freien Ende eines starren Rohres mit vorbestimmter Länge angeordnet ist, das
leicht auswechselbar auf das freie Ende des gemeinsamen Ausströmrohres des Gabelrohres
aufsetzbar ist. Dadurch können erforderlichenfalls während der Arbeit in sehr kurzen
Abschaltpausen entweder unterschiedlich geformte oder verschieden große Düsen gegeneinander
ausgetauscht werden; beispielsweise können die Düsen bei zu starker Erwärmung in
einem heißen Ofenraum rasch zur Abkühlung ausgewechselt werden. Ferner kann bei
Verwendung von solchen starren Düsenrohren mit verschiedenen Längen, die den unterschiedlichen
Abständen und Lagen der Auftragstellen in bezug auf die Zugangsöffnung jeweils angepaßt
werden können, die Bedienungsperson das Auftragen der Masse auch in einem sehr heißen
Ofenraum ohne Gefahr einer Verbrennung an den Händen ausführen, wobei außerdem auch
die empfindlicheren Regelorgane des Spritzapparates der unmittelbaren stärksten
Wärmestrahlung entzogen sind.
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Zum besseren Verständnis wird nachfolgend ein in der Zeichnung schematisch
dargestelltes Ausführungsbeispiel des Spritzapparates gemäß der Erfindung näher
erläutert.
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Der dargestellte Spritzapparat weist ein V-förmig gegabeltes Rohr
auf, dessen beide Äste einerseits eine Zuleitung 1 für die aufzuspritzende
Masse und anderseits eine an eine Druckluftquelle angeschlossene Druckluftleitung
2 bilden. An den gemeinsamen Rohrstutzen 3 ist eine auswechselbare Spritzdüse
4 angeschlossen.
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Im Rohrast 1 ist ein als Schnellschlußventil ausgebildetes Regelventil
s angeordnet, das nach Art der bei Treibstofftankstellen verwendeten Schnellschlußventile
arbeitet. Das Gehäuse 6 des Ventils 5 ist nahe dem als Handgriff dienenden Teil
7 des Rohrastes 1 angeordnet, wobei der Betätigungsgriff 8 des Ventils 5 im Griffbereich
dieser Hand liegt.
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In dem die Druckluft zuführenden Rohrast 2 ist ein Druckluftpulsator
9 angeordnet, der mit seinem Betätigungsteil 10 im Griffbereich der Finger
der anderen Hand der Bedienungsperson liegt, die den Rohrast 2 an dem als Handgriff
dienenden Teil 11 dieses Rohrastes hält.
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Das Gabelrohr ist im allgemeinen so ausgebildet, daß der Spritzapparat
bequem gehalten und ohne krampfhafte Körperhaltung zwecks Lenkung des Strahles bewegt
werden kann. Hierbei werden zweckmäßig scharfe Krümmungen des Rohres vermieden.
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Um bei Verwendung des Spritzapparates gemäß der Erfindung ein gleichmäßiges
Aufbringen und ein gutes Haften der Spritzmassen bei gleichzeitiger sparsamer Verwendung
zu erhalten, hat es sich bei Versuchen als am vorteilhaftesten erwiesen, bei jedem
Teilauftrag das Schnellschlußventil nach etwa 10 bis 15 Sekunden langem Offenhalten
zu schließen und anschließend etwa 5 Sekunden lang den Druckluftpulsator zu betätigen,
um die Spritzdüse vor dem nächsten Aufspritzen vollständig zu entleeren.