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Vorrichtung zum- Spritzen von Teer und Bitumen auf Pappdächer Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spritzen von. Teer, Bitumen u. dgl. auf
Pappdächer und ähnliche Flächen, bei welcher das vorgewärmte Spritzgut durch ein
Fördermittel, beispielsweise eine Pumpe, in einen beheizten Behälter gefördert wird,
aus welchem es in fein verteilter Form und in einer solchen Weise entnommen wird,
das es mit einem gewissen Druck auf die zu bespritzenden Flächen aufgebracht werden
kann.
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Es sind Vorrichtungen, beispielsweise in Form fahrbarer Bitumenwagen,
bekannt, bei welchen Teer ioder Bitumen vor dem Austreten aus den Verteilerrohren
auf einer selchen Temperatur gehalten wird, daß das Spritzgut in genügend flüssiger
Form austreten kann. Um bei diesen Vorrichtungen den Teer ioder das Bitumen 'bis
zum Austritt aus der Vorrichtung genügend flüssig zu halten, hat man einen Ventilator
verwendet, welcher die Heizgase in Ummantelungen der Verteilerrohre fördert.
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Bei den bekannten Einrichtungen wird weiterhin hinter einem beheizten
Behälter eine Pumpe angeordnet, um das durch Erhitzung flüssig gewordene Bitumen
in die von den Heizgasen erwärmten Verteilerrohre und aus diesen auf die zu teerende
Fläche zu fördern. Bei solchen Einrichtungen muß also das -Spritzgut dauernd mit
der Pumpe gefördert werden, wobei der Teer in verhältnismäßig dickem Strahl aus
den Düsen der Verteilerrohre austritt. Hier wird also eine ziemlich dicke Schicht
auf die zu bearbeitende Fläche aufgetragen, was such in diesem Falle durchaus erwünscht
bzw. notwendig ist, weil der Teer bei der Bedeckung von Straßen als Bindemittel
für Sand und sehr kleine Steine dient, die die eigentliche Straßendecke bilden sollen.
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Eine andere Aufgabe liegt jedoch vor, wenn es .sich darum handelt
Teer, Bitumen o. dgl, auf Pappdächer und .ähnliche Flächen aufzutragen, weil in
diesem Falle nur seine sehr dünne Teerschicht . verwiendet werden darf, um zu verhüten,
daß .der Teer bei starker Sonnenbestrahlung von den Dächern herabtropft. Auch für
den Fall, daß die Pappdächer mittels Bitumen .geklebt werden, ist das Auftragen
einer dünüzen Bitumenschicht eine unerläßliche Vorbedingung für eine sachgemäße
Ausführung der Arbeit.
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Durch die Erfindung soll eine brauchbare Vorrichtung zum Spritzen
von Teer und Bitumen auf Pappdächer, Terrassen und ähnliche Flächen geschaffen.
werden, und zwar besteht die Erfindung darin, daß der beheizte Behälter, dem das
vorgewärmte Spritzgut zugeführt wird, als Druckbehälter, beispielsweise als beheiztes
Rohrsystem, mit einem Sammelraum für die dem erhitzten Spritzgut entweichenden und
als Druckmittel dienenden öle und Dämpfe ausgebildet ist.
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Betreibt man nämlich die Einrichtung mit höheren Temperaturen, z.
B. über t oo° C, und verwendet das Fördermittel, z. B. eine mit Rückschlagventil
versehene Pumpe, nur zum
Befördern des Teers aus einem ioffenen
Teerkessel, in. welchem der Teer vorgewärmt wird, in einen Druckbehälter, so wird
der in diesem Behälter erhitzte Teer durch den im Behälter selbst erzeugten Druck
in fein verteilter Form ausgespritzt, indem das im Teer etwa enthaltene Wasser und
. die Teeröle verdampfen und aus einer lochartigen Düse am Ende eines Verteilerschlauches
mit großer Geschwindigkeit austreten, wobei die durch die :genügend hohe Temperatur
dünnflüssigen Bestandteile des Teers in ganz feinen Tröpfchen aus der Düse mit herausb;efördert
werden. Beim Auftreffen der Teertröpfchen auf das Pappdach wird dann bei .gleichzeitigem
Abkühlen der Tröpfchen seine für die vorliegenden Zwecke gerade erwünschte sehr
dünne Teerschicht auf das Dach aufgetragen.
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Treten die Dämpfe vermischt mit Tieertröpfchen bei -etwa i2o° C, aus,
so werden die feinen Taertxlöpfchen bei dem, hohen Dampfdruck mit großer Wucht auf
die zu bespritzende Fläche geschleudert,. wodurch ein besseres Haften der Teertröpfchen
auf der Fläche erzielt wird. Bei dieser Vorrichtung ist besonders vorteilhaft, daß
mit ihr auch bei niedrigen. Außentemperaturen gearbeitet werden kann. Die in der
Vorrichtung vorgesehene Pumpe dient nur dazu, den beheizten Behälter nachzufüllen,-
wenn dieses infolge nahezu völliger Leerung der beheizten Rohre erforderlich ist.
Um eine schnellte Erzeugung des erforderlichen Druckes in dem Druckbehälter zu erzielen,
wird derselbe vorteilhaft als Rohrsystem ausgebildet, das unmittelbar der Heizung
ausgesetzt ist. Mit den eigentlichen Heizrohren ist ein zweckmäßig röhrfÜrmig ausgebildeter
Sammelraum verbunden, in welchem sich die flüchtigen Öle sammeln, um nach Öffnen
eines Ventils :oder Schiebers - - den Teer durch ;einen Metallschlauch und eine
an dessen Ende angebrachte Düse auf die- zu bespritzendeFläche zu befördern.
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Die Erfindung soll an Hand der Abbildung näher beschrieben werden.
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über einer Feuerung a -'für Holzkohlen, Briketts, Benzin u. dgl. sind
die. das Heizrohrsystem bildenden Heizrohre b mit etwas Steigung zum Absperrhahn
e' angeordnet. Unmittelbar über den Heizrohren b liegt der Teerkessel d, der mit
einem Sieb e versehen ist, um Unreinigkeiten fernzuhalten. An der tiefstgelegenen
Stelle des Teerkessel-Bodens ist ein Saugrohr feiner Handpumpe g angebracht, mittels
welcher der in, dem offfenen`Teerkessel d vorgewäxmteTeer (Bitumen) durch das Saugrohr
f und das DruckroWh in das Heizrohrsystem b gefördert wird. Das Heizrohrsystem besteht
aus drei kurzen Querrohren bi, bz, b3 van größerem Durchmesser und mehreren zwischen
den beiden Querrohren bi und bs angebrachten eigentlichen Heizrohren b mon kleinerem
Durchmesser. Die ganze' Einrichtung bildet einen Druckbehälter mit großer Heizfläche,
welcher ein sehr schnelles Erwärmen. des Teers auch auf kleinem Feuer !ermöglicht.
Der erhitzte Teer gelangt in fein verteilter flüssiger und mit Teeröldämpfen gemischter
Form zu dem unteren vorderen Querrohr bi. Durch öffnen des Absperrhahns e kann dann
das unter Druck stehende Teeröl-Dampf-Gemisch durch einen an. den Absperrhahn angeschlossenen
Metallschlauch zu einem .Verteilerrohr gelangen und nach dem Öffnen :eines am Verteilerrohr
angebrachten Ventils durch eine Düse in zerstäubtem Zustande austreten.
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An das obere vordere Querrohr b2, das als Sammelraum wirkt und in
welchem der gleiche Dampfdruck. herrscht, ist ein Druckmesser m angeschlossen, um
den im Druckbehälter herrschenden Druck ablesen zu können. Ferner ist ein Sicherheitsventil
it vorgesehen, welches bei Überschreiten des Höchstdruckes sich selbsttätig Öffnet
und den Dampf sowie mitgerissenen Teer durch ein Rohr in den ioffenen Teerkessel
d leitet.
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Die Vorrichtung, welche in üblicher Weise mit einem Rauchabzug g,
einemAschekasten o, Entleerungshähnen r usw. versehen ist, ruht auf zwei Rädern
und zwei Füßen und kann leicht auf Dächern, Terrassen usw.> bewegt werden. Zum Tragen
der Vorrichtung sind an derselben Handgriffe angebracht.