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Regelungseinrichtung für die Zuführung von Mahlgut zu Vermahlungsmaschinen
Bei Vermahlungsmaschinen, insbesondere bei kleinen Hammermühlen zur Vermahlung von
Getreide zu Schrot wird heute vielfach ein vollautomatischer Betrieb angestrebt,
damit auf den Bauernhöfen, aber auch in den Mühlenbetrieben für das Mahlen des Getreides
der preiswerte Nachtstrom ausgenutzt werden kann. Da die Vermahlung dann vollautomatisch,
d. h. ohne jede Beaufsichtigung erfolgen soll, werden an die Betriebssicherheit
und Wirksamkeit der Regelungseinrichtungen für die Zuführung von Mahlgut zu solchen
Vermahlungsmaschinen besonders hohe Anforderungen gestellt. Es kommt dabei vor allem
darauf an, eine Überlastung des Motors und der Mahleinrichtung mit den sich daraus
möglicherweise ergebenden Gefahren soweit wie irgend möglich zu vermeiden.
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Bei einer bekannten Mühle dieser Art wird zu diesem Zweck in den das
Mahlgut ansaugenden Luftstrom durch eine verstellbare Klappe Nebenluft eingeführt,
wobei diese Klappe von einem in der Stromzuführung zu dem Mühlenmotor eingeschalteten
Magneten bewegt wird. Der Regelbereich einer solchen Anordnung ist jedoch, wie die
Praxis gezeigt hat, begrenzt, und ein weiteres Zulaufen von Mahlgut läßt sich, wenn
einmal eine Verstopfung der Mühle eingetreten ist, nicht ohne weiteres verhindern.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere
und wirksame lastabhängige Regelungseinrichtung für die Zuführung von Mahlgut zu
Vermahlungsmaschinen, vorzugsweise zu Hammermühlen, mit einem von der Stromaufnahme
des Mühlenmotors gesteuerten Elektromagneten zu schaffen, die beispielsweise bei
einer Verstopfung der Mühle einen weiteren Zulauf von Mahlgut mit Sicherheit verhindert.
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Die Erfindung besteht insbesondere darin, daß in an sieh bekannter
Weise in der Mahlgutzuführung ein Schieber angeordnet ist, der von einem Elektromagneten
vorzugsweise über ein Hebelgestänge kontinuierlich betätigt wird, wobei der Magnet
über eine Gleichrichteranordnung von einem in der Wechselstromzuführung zu dem Mühlenmotor
auftretendem Spannungsabfall gespeist wird, in der Weise, daß der Schieber durch
einen großen Spannungsabfall, beispielsweise beim Anfahren und bei Überlastung,
geschlossen und durch einen geringeren Spannungsabfall geöffnet wird. Durch entsprechende
Bemessung des Widerstandes ist es dabei möglich, die zur Speisung des Magneten erforderliche
Spannung zu erhalten, wobei der zu dem Magneten fließende Strom durch einen Gleichrichter
vorteilhaft in einer Doppelweggleichrichtung, beispielsweise durch in Graetzschaltung
angeordnete Gleichrichter gleichgerichtet wird. Dadurch ist es möglich, den Schieber
jederzeit mit der dazu erforderlichen Kraft zu verstellen.
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Vorteilhaft sind bei der Regeleinrichtung nach der Erfindung auch
an dem Hebelgestänge, durch das der Schieber betätigt wird, Verstelleinrichtungen
vorgesehen, durch welche der Schieber bzw. Ankerhub verstellt werden kann, so daß
er den jeweiligen Erfordernissen auch bei sehr unterschiedlichem Mahlgut leicht
angepaßt werden kann.
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Die Rückstellkraft für den Anker wird vorzugsweise von einer verstellbaren
Federeinrichtung geliefert, wodurch eine weitere Einstellmöglichkeit gegeben ist.
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Um eine gute Auslastung der Mühle und die jeweilige Schieberstellung
anzuzeigen, ist an dem Hebelgestänge für die Schieberbetätigung vorteilhaft eine
Anzeigevorrichtung vorgesehen, an der man die Stellung des Schiebers, die ja der
Belastung des Mühlenmotors entspricht, ablesen kann.
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Nach einer weiteren bevorzugten Gestaltung der Erfindung ist zur Anpassung
der Mahlgutzuführung an sehr unterschiedliches Mahlgut ein gegenüber dem durch den
Magneten betätigten Schieber angeordneter oder dagegen versetzt liegender zweiter
Schieber vorgesehen, durch den eine Einstellung von Hand erfolgen kann.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer lastabhängigen
Regelungsvorrichtung nach der
Erfindung für die Zuführung von Mahlgut
zu Vermahlungsmaschinen dargestellt.
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F i g. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Regeleinrichtung nach
der Erfindung: F i g. 2 ist eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung entlang
der Linie 11-11 von F i g. 1.
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Am unteren Ende des Zulaufrichters 1 zur nicht näher dargestellten
Mühle befindet sich die Zulauföffnung 2, deren Breite durch den in einer seitlichen
Führung laufenden, von Hand verstellbaren Schieber 4 sowie durch den gegenüberliegenden,
ebenfalls in einer waagerechten Führung angeordneten, vom Magneten 18 über ein Hebelgestänge
betätigter) Schieber 3 verstellt werden kann. Zur Erleichterung der Darstellung
sind dabei die Schieber waagerecht angeordnet. Sie können jedoch auch, je nach Führung
des Mühlenzulaufes, in senkrechter oder beliebig geneigter Richtung angeordnet werden.
Zur Betätigung ist außen an dem Schieber 4 ein Handgriff vorgesehen, während der
Schieber 3 am äußeren Ende mit einem Auge versehen ist, in dem ein Bolzen 5 angeordnet
ist und eine gelenkige Verbindung mit dem einen Arm eines Winkelhebels 6 herstellt.
Der Winkelhebel 6 ist mittels der Achse 7 in nicht näher dargestellten Lagern drehbar
gelagert. An dem einen Ende dieser Achse ist ein Zeiger 8 befestigt, der vor einer
Skala 9 angeordnet ist, auf der die Stellung der Achse und somit auch die Stellung
des Schiebers abgelesen werden kann. An dem zweiten Arm des Winkelhebels 6 greift
eine Feder 10 über eine Öse an. Das andere Ende der Feder ist ebenfalls über eine
Öse an einem Gewindebolzen 11 befestigt. Der Gewindebolzen 11 führt durch ein Loch
in einem Gehäuseteil 14 der Mühle und wird dabei an beiden Seiten des Gehäuseteiles
von Muttern 12 und 13 gehalten. Durch Verstellung der Muttern 12 und 13 ist es möglich,
die von der Feder auf den Winkelhebel zur Rückstellung des Schiebers erforderliche
Kraft nach Wunsch einzustellen. An dem Hebelarm des Winkelhebels 6, an dem die Feder
10 befestigt ist, ist auch, dagegen etwas versetzt und in die entgegengesetzte Richtung
weisend, der Anker 17 eines Elektromagneten 18 über einen Gelenkhebel 15 mit dem
Gelenk 16 befestigt. Der Elektromagnet 18 ist ebenfalls an einem Gehäuseteil 14
der Mühle befestigt. Die beiden Enden seiner Spulenwicklung führen zu den Anschlüssen
19 und 20, die über die Leitungen 21 und 22 mit dem Gleichrichter 23 verbunden sind.
Bei dem nicht näher dargestellten Gleichrichter handelt es sich vorzugsweise um
einen Doppelweggleichrichter, bei dem die einzelnen Gleichrichter in Graetzschaltung
angeordnet sind. Von dem Gleichrichter 23 führen die Leitungen 24 und 25 zu einer
der drei Stromzuleitungen 27 für einen das Mahlwerk treibenden Mühlenmotor 28, in
welcher zwischen den beiden Leitungen 25 und 24 ein Widerstand 26 angeordnet ist.
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Die Wirkungsweise der Regelvorrichtung nach der Erfindung ist folgendermaßen:
Der Motor 28 treibt in nicht näher dargestellter Weise die Vermahlungsvorrichtung
der Mühle an. Je nach Belastung des Mühlenmotors 28 beim Anfahren oder während des
Mahlens fließt durch die Zuleitungen 27 ein größerer oder kleinerer Strom. Dadurch,
daß in einer dieser Zuleitungen ein Widerstand 26 vorgesehen ist, entsteht an den
beiden Enden dieses Widerstandes ein entsprechender mehr oder weniger großer Spannungsabfall.
Dieser Spannungsabfall wird über die Leitungen 24 und 25 in einem Gleichrichter
23 gleichgerichtet und über die Leitungen 22 und 21 zu den Anschlüssen 20 und 19
eines Elektromagneten geleitet. Durch den dann im Elektromagneten fließenden stärkeren
oder schwächeren Strom wird der Anker des Elektromagneten 17 mehr oder weniger tief
gegen die Rückstellkraft der Feder 10 in die Magnetspule hereingezogen. Dabei schiebt
der Winkelhebel 6 den Schieber 3 mehr oder weniger weit in den Einfülltrichter 1
hinein, wobei die öffnung für den Mahlgutzulauf entsprechend verkleinert oder vergrößert
wird. Die Stellung des Schiebers, die auf Grund der Anordnung nach der Erfindung
von der Belastung des Motors 28 abhängt, kann mit Hilfe eines auf der Achse des
Winkelhebels angebrachten, vor einer Skala 9 sich drehenden Zeigers leicht festgestellt
und beobachtet werden, was beispielsweise für eine erste Einregulierung des Zulaufes
durch den Handschieber 4 oder für eine Verstellung der Federkraft mit Hilfe der
Muttern 12 und 13 sehr zweckmäßig ist.
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Besondere Vorteile der lastabhängigen Regeleinrichtung nach der Erfindung
liegen in ihrer großen Anpassungsfähigkeit an Mühlen aller Art und in ihrem großen
Regelungsbereich. Durch ihren einfachen Aufbau kann die Regeleinrichtung nach der
Erfindung an bisherige Mühlen leicht angebaut werden, ohne daß dabei die eigentlichen
Mahlvorrichtungen abgeändert zu werden brauchen. Dadurch ist es beispielsweise möglich,
zu einer vollautomatischen Vermahlung überzugehen und den sehr viel preiswerteren
Nachtstrom zum Mahlen auszunutzen.