DE116962A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Oeffnen und Schliefsen
des Gashahnes sowie zum Anzünden des Brenners an elektrischen Fernzündern, je nachdem
der elektrische Strom in den einen oder anderen der zwei Stromkreise eingelassen wird.
Das Oeffnen bezw. Schliefsen des Gashahnes wird dadurch bewirkt, dafs auf dem äufseren
Theil des Hahnkükens ein kleiner, geeignet geformter schwingender Balancier angebracht ist,
der von dem entsprechend geformten Klappanker des Elektromagneten des einen oder anderen
Stromkreises nach der einen oder anderen Richtung hin geschleudert wird, zum Zwecke,
den Gashahn bezw. den Gasdurchzug zu öffnen oder zu schliefsen und so das Anzünden oder
Auslöschen des Brenners zu bewirken.
Diese Einrichtung bildet eine Verbesserung derjenigen elektromagnetischen Hahnstellvorrichtungen
, bei denen die Klappanker unmittelbar oder mittelst an ihnen befestigter Arme auf Anschläge oder Gleitfiä'chen, die an
der Stirnseite des Kükens angeordnet sind, einwirken. Bei diesen Einrichtungen wird die
magnetische Kraft bereits zur Drehung des Hahnkükens ausgenutzt, wenn der Anker noch
relativ weit vom Elektromagneten entfernt, mithin die Anziehung des Ankers noch eine
schwache ist. In diesem Zeitpunkt tritt daher leicht ein Versagen ein.
Bei der vorliegenden Einrichtung hingegen bewegen sich die Anker zunächst völlig frei,
dann treffen sie unter einem spitzen Winkel auf den Arm eines mit dem Hahnküken verbundenen
Balanciers, der diesen Anprall demnach nur wenig Widerstand entgegensetzt, und erst wenn der Anker mit steigender Annäherung
an den Elektromagneten seine höchste Kraft entfaltet, wird der Balancier und mit
ihm das Hahnküken in so starke Bewegung versetzt, dafs beide, dem Gesetze der Trägheit
folgend, auch ohne weitere Einwirkung des Ankers in die andere Endstellung hinübergleiten.
Auf beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform der neuen Zündvorrichtung dargestellt.
Fig. ι ist eine Vorderansicht der Zündvorrichtung.
Fig. 2 ist eine seitliche Ansicht.
Fig. 3 ist eine Draufsicht im Schnitt V-X nach der Fig. 1.
Wie bei den bisherigen elektrischen Zündern besteht der neue Zünder aus je zwei Elektromagneten
α und b zum Anzünden und zum Löschen des Brenners. Diese beiden Elektromagnete
sind auf der Unterseite einer Platte j befestigt, welche durch eine Leitung^ mit der
unteren Platte in Verbindung steht. Diese Leitung wird mittelst eines Hahnes χ geöffnet
oder abgestellt. Letzterer trägt auf einer Verlängerung t (Fig. 3) einen kleinen Balancier /;,
der die Drehung des Hahnes in der einen oder anderen Richtung veranlafst, um auf diese
Weise das Oeffnen oder Schliefsen der Leitungj^, d. h. das Anzünden bezw. das Löschen
der Flamme zu bewirken.
Der Balancier h wird durch zwei Anker c d
(Fig. ι und 3) der Elektromagnete a b bethätigt. Zu diesem Zwecke tragen die Anker rechtwinklige
Anschläge f g, welche den Balancier h,
je nachdem das Anzünden oder Abstellen er-
folgen soll, in die entsprechende äufserste Stellung
zurückwerfen.
In den Zeichnungen ist der Balancier in der der Offenstellung des Hahnes entsprechenden
Stellung dargestellt; die gestrichelte Linie r-s zeigt die Verschlufsstellung.
Die Anker c d schwingen um die Achse j?,
welche in der Stange q gelagert ist. Der Anker c ist an seinem vorderen Ende mit
einer Isolirscheibe k ausgestattet, durch welche bei Bethä'tigung desselben in bekannter Weise
die metallische Stange m gehoben wird, während sie durch eine Plattfeder ο nach unten
gedrückt wird. Diese Feder ο wirkt auf den Ansatz χ der Stange m, welche durch das
Zündröhrchen η zum oberen Contact geführt ist.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Wenn der Brenner abgestellt ist, nimmt der Balancier h die durch die gestrichelte Linie r-s
(Fig. i) gekennzeichnete Stellung ein. Wird nun ein Strom durch die Spulen des Elektromagneten
b geschickt, so wird der Anker c heftig angezogen (Fig. ι und 2). Sein Anschlag
f schleudert den Balancier /2 in die äufserste, in Fig. 1 veranschaulichte Stellung,
d. h. es erfolgt die vollständige Oeffnung des Hahnes i. Gleichzeitig hebt die Isolirscheibe k
die Stange m und unterbricht dadurch den Contact zwischen den oberen Enden der
Stange in und des Rohres n; ein Funken
springt über und das Gas wird entzündet. Infolge der Stromunterbrechung fällt der Anker c
wieder zurück, die Berührung zwischen m und η wird wieder hergestellt und c wird wieder angezogen.
Es erfolgt demnach ein zweites Ueberspringen des Funkens u. s. w., bis der Strom endgültig durch den Unterbrecher abgeschnitten
wird.
Zum Abstellen des Brenners wird ein Strom durch die Wicklungen des Elektromagneten a
geschickt; letzterer zieht den entsprechenden Anker d an, dessen Anschlag g den Balancier h
in die durch Linie V-X (Fig. 1) dargestellte Lage schleudert, und bewirkt dadurch das
Schliefsen des Hahnes.
Das Schwingen des Balanciers h wird in ■ den Endstellungen einerseits durch die Platte j
und andererseits durch den einen öder anderen der beiden Anschläge f und g begrenzt, so
dafs demnach der Anschlag stets derselbe bleibt und eine Verschiedenheit in der Oeffnung oder
Schliefsung des Hahnes nicht auftreten kann.
Der Anschlag der Anker c d könnte ebenfalls durch Anbringung von Schrauben an der
unteren Platte des Apparates begrenzt werden; besonders würde dies~für den Anker c angezeigt sein, um nach Wunsch die Länge des
Funkens und demnach die Geschwindigkeit des Auf- und Niedergehens der Stange m zu
regeln.
Claims (2)
1. Elektrischer Hahnöffner und Schliefser für Gasbrenner mit zwei elektrischen Stromkreisen,
gekennzeichnet durch einen auf dem äufseren Theil des Gashahnes vorgesehenen
schwingenden Balancier (h), welcher in seinen der Offen- bezw. Schlufsstellung
des Gashahnes entsprechenden Endstellungen von den Klappankern (c und d)
der Elektromagnete (a und b) getroffen und in die andere Endstellung hinübergeschleudert
wird.
2. An dem durch Anspruch 1 geschützten Hahnöffner die Anordnung zweckmäfsig
verstellbarer Anschläge ff und g) an den Klappankern (c und d).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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