DE116582C

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Publication number: DE116582C
Application number: DENDAT116582D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die hier in Rede stehende Erfindung bezweckt, bei Warmwasserheizungsanlagen eine begrenzte und geregelte Dampf entwickelung in dem Steigrohre derart und an einer solchen Stelle des Rohres zu bewirken, daß eine vergrößerte, die Anwendung von Röhrenleitungen von verhältnißmäßig kleinen Abmessungen ermöglichende Umlaufsgeschwindigkeit erreicht wird.

In der Zeichnung zeigt Fig. ι beispielsweise eine solche Anlage, während Fig. 2 und 3 Ausführungsformen des Heizgefäßes H darstellen.

Der Kessel besteht aus zwei Theilen, nämlich dem Dampfkessel E, welcher den Feuerraum enthält und mit Zugregulator versehen ist, der auf bereits bekannte Weise construirt sein kann, und dem Warmwasserkessel B, durch welchen theils die die Verbrennungsstoffe aus dem Feuerraum in den Schornstein führenden Röhren B^Λ und theils die als Condensationsfläche für einen Theil des im Dampfkessel E entwickelten Dampfes dienenden Röhren B ² gehen. Die Röhren B ^l können auch weggelassen werden, so daß das Wasser im Kessel B ausschließlich mit Dampf aus dem Dampfkessel E erwärmt wird.

Vom Warmwasserkessel B geht das senkrechte Rohr N aus, welches dicht unter dem obersten Theil der Anlage ein mit dem Separator S in Verbindring stehendes Heizgefäß H trägt. Vom Separator S geht die Wärmeleitung JV¹ nach den Heizkörpern, die auf gewöhnliche Weise construirt sein können. Das abgekühlte Rücklaufwasser wird durch die Röhrenleitung N² in den Boden des Kessels B zurückgeleitet.

Vom Dampfkessel E führt das Dampfrohr 5 nach dem Heizgefäße H, außerdem ist der Kessel durch das Ueberlaufrohr f mit dem Separator 5 verbunden.

Das Heizgefäß H kann auf verschiedene Weise construirt werden. In der Zeichnung (Fig. 2) ist beispielsweise angenommen, daß dasselbe aus einem mit dem Dampfrohr s verbundenen Metallbehälter besteht, durch welchen das innerhalb des Behälters mit Löchern versehene Steigrohr geht.

Das Heizgefäß kann auch eine Erweiterung des Steigrohres darstellen, in welches das Dampfrohr s geführt ist, wie in Fig. 3 gezeigt.

Die Vorrichtung wirkt auf folgende Weise:

Gleichzeitig mit der Dampfentwickelung im Dampfkessel E wird das Wasser im Kessel B derart erwärmt, daß durch die ganze Anlage ein Umlauf auf dieselbe Weise wie bei gewöhnlichen Warmwasseranlagen bewirkt wird.

Der im Dampfkessel E entwickelte Dampf wird durch das Dampfrohr s in das Heizgefäß H geleitet, wo sich derselbe niederschlägt und das^durch das Heizgefäß Hströmende Wasser so stark erwärmt, daß im Steigrohre M eine Dampfbildung stattfindet. Der auf diese AVeise entwickelte Dampf bewirkt eine Zunahme der Geschwindigkeit im Rohre M und somit einen schnelleren Umlauf in der ganzen Anlage.

Im Separator S wird der Dampf ausgeschieden und an dem Theile der Oberfläche verdichtet, der nicht mit dem Wasser in Be-

(2. Auflage, ausgegeben am 21. Mai icp4.)

rührung steht. Das warme Wasser strömt alsdann in die Heizkörper und kehrt in abgekühltem Zustande in den Kessel B zurück. Der größte Theil der an die Heizkörper abgegebenen Wärme \vird dem Wasser in Kessel/? zugeführt, während die durch den Dampf aus dem Kessel E zugeführte Wärme nur einen geringeren Theil der gesammten Wärmemenge ausmacht und nur durch Dampfentwickelung im Steigrohre den schnelleren Umlauf durch die ganze Anlage herbeiführen soll.

Sollte die Temperatur im Warmwasserkessel B so hoch steigen, daß sie sich der Temperatur im Heizgefäße H nähert, so wird in den Röhren B² nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil des Dampfes aus dem Dampfkessel E verdichtet werden. Der Druck wird alsdann in diesem derart zunehmen, daß der Regler in Thätigkeit gesetzt wird und den Zug im Feuerraum absperrt. Die beiden Kessel B und E können getrennt und je mit einem eigenen Feuerraum versehen sein, und der Zugregler kann alsdann den Zug in beiden Feuerräumen regeln. Da das Ueberlaufrohr f in den Dampfkessel E führt, wird der Wasserstand in diesem unverändert bleiben.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Warmwasserheizanlage, gekennzeichnet durch die Combination eines Warmwasserkessels (B), in welchem das durch die Anlage circulirende Wasser den größten Theil der an die Heizkörper abzugebenden Wärme empfängt, eines Heizgefäßes (H) an einem von dem Kessel (B) führenden Rohre (N), eines Dampfkessels (E), worin Entwickelung von Dampf stattfindet, welcher in das Heizgefäß (H) geführt wird, und eines durch ein Steigrohr (M) mit dem Heizgefäß (H) verbundenen Separators (S), worin der im Steigrohre (M) entwickelte Dampf ausgeschieden und verdichtet wird, zu dem Zwecke, eine schnelle Circulation durch die ganze Anlage zu bewirken.
Eine Warmwasserheizanlage nach Patent-Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß die Heizkesselanlage theils aus einem den Feuerraum enthaltenden und Dampf an den Dampf-Warmwassercirculator abgebenden Dampfkessel (E), theils aus einem Warmwasserkessel (B) besteht, mit welchem die Circulatorröhren (NN'²) der Heizungsanlage verbunden sind, und durch welche das Rohr (B¹), wodurch die Verbrennungsprodukte in den Feuerraum geleitet werden, sowie das Rohr (B'²), worin ein Theil des im Dampfkessel (E) entwickelten Dampfes verdichtet wird, gehen, zu dem Zwecke, mit einem Feuerraum sowohl den für die Bewerkstelligung der Circulation erforderlichen Dampf zu entwickeln, als dem circulirenden Wasser die erforderliche Wärmemenge zuzuführen.
Eine Warmwasserheizanlage nach Anspruch ι, gekennzeichnet durch die Anordnung, daß ein Dampfkessel (E) der im Ansprüche 2 angegebenen Art mit einem Warmwasserkessel (B) mit Circulationsröhren (NN-) verbunden und in den Warmwasserkessel .das Dampfrohr (B'¹) des Dampfkessels (E) eingebaut ist, während der Rauchabzug von letzterem direct in den Schornstein führt, zu dem Zwecke, das Wasser im Warmwasserkessel ausschließlich mit Dampf aus dem Dampfkessel zu erwärmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.