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Kühlschrankthermostat mit halbautomatischer Abtauvorrichtung Abtauvorrichtungen
für Kühlschränke sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Neben halbautomatischen
Einrichtungen, bei denen der Abtauvorgang von Hand ausgelöst werden muß, sind auch
automatische Abtauvorrichtungen bekannt, die meist ein Zeitwerk in Form eines Synchronmotors
besitzen. Die automatischen Abtauvorrichtungen erfordern aber einen höheren Aufwand
und sind daher für manche Zwecke, insbesondere für kleinere Haushaltskühlschränke,
weniger geeignet. Hierfür kommen eher halbautomatische Abtauvorrichtungen in Frage.
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Bei den bekannten Kühlschrankthermostaten mit halbautomatischer Abtauvorrichtung
ist der Mechanismus mit im Thermostatgehäuse eingebaut, und zwar werden vorwiegend
zwei Bedienungsknöpfe verwendet, von denen der eine zur Einstellung der gewünschten
Kühlschranktemperatur dient, während der andere für die Einleitung des Abtauvorganges
vorgesehen ist. Bei bekannten Anordnungen dieser Art, bei denen die Einleitung des
Abtauvorganges ohne Beeinflussung der Temperatureinstellung vor sich geht, besteht
der Nachteil, daß sie verhältnismäßig viel Platz beanspruchen, was den Forderungen
nach Kleinbauweise widerspricht. Es sind zwar schon Kühlschrankthermostaten bekannt,
bei denen die Einleitung des Abtauvorganges und die Einstellung der Schalttemperatur
mit ein und demselben Einstellknopf erfolgt, jedoch haben diese Thermostaten wiederum
den Nachteil, daß zwecks Einleitung des Abtauvorganges der eingestellte Temperaturwert
verlassen und später erst wieder eingestellt werden muß. Außerdem ist bei den bekannten
Thermostaten nachteilig, daß die Unterbrechung des Abtauvorganges von Hand nur dadurch
erfolgen kann, daß der Bedienungsdruckknopf nochmals in derselben Schaltrichtung,
wie bei der Einleitung des Abtauvorganges, betätigt werden muß. Durch den zusätzlichen
Hub ergibt sich eine besonders große Bauhöhe und eine aufwendige Mechanik, die den
heutigen Anforderungen nur schwer gerecht wird.
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Die Erfindung betrifft einen Kühlschrankthermostaten mit halbautomatischer
Abtauvorrichtung, die durch einen unabhängig vom Temperatureinstellknopf betätigbaren,
unter Wirkung einer Rückstellfeder stehenden Bedienungsdruckknopf einschaltbar ist
und im eingeschalteten Zustand in einer gesperrten, durch das thermische Steuerorgan
entarretierbaren Stellung den Schalter für den Kühlschrankmotor geöffnet hält. Sie
bezweckt, die Abtauvorrichtung möglichst einfach und platzsparend auszuführen und
erreicht dies erfindungsgemäß mit einer Anordnung, bei der ein Druckhebel vorgesehen
ist, der von dem entsprechend geformten Schaft des Bedienungsdruckknopfes so gesteuert
wird, daß er bei Abtaustellung auf den Kontaktsteuerhebel einwirkt, während er bei
normalem Regelbetrieb von diesem abgehoben ist. Der Bedienungsdruckknopf bildet
mit dem Druckhebel in Abtaustellung eine elastische Klemmarretierung.
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An Hand der Zeichnung, die den Kühlschrankthermostaten in schematischer
Darstellung in zwei Figuren in verschiedenen Schaltstellungen wiedergibt, sei die
Erfindung näher erläutert.
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Der Thermostat besteht aus einem Gehäuse 1, in dem eine Druckdose
2 angeordnet ist, die in nicht dargestellter Weise mit einem Temperaturfühler in
Verbindung steht. Die Druckdose greift an einem Steuerhebel 3 an, der um eine gehäusefeste
Achse 4 schwenkbar ist. Auf den Steuerhebel wirkt eine Feder 5 ein, die sich mit
ihrem anderen Ende gegen einen um eine gehäusefeste Achse 6 schwenkbaren Hebel 7
abstützt. Die Spannung der Feder 5 kann mit Hilfe einer am Hebel 7 angebrachten
Justierschraube 8, die auf einer Kurvenscheibe 9 eines Temperatureinstellorganes
10 aufliegt, justiert werden. Die eigentliche Verstellung der Federkraft erfolgt
durch das Temperatureinstellorgan 10, durch das über die Kurvenscheibe 9 und den
Hebel 7 die Feder 5 mehr oder weniger zusammengedrückt werden kann. Mit Hilfe des
Thermostaten wird eine Kontaktanordnung gesteuert, die aus einem ortsfesten Kontaktteil
11- und einem beweglichen Kontaktstück 12 besteht. Das bewegliche Kontaktstück
ist als Schnappkontakt ausgebildet und wird durch das freie Ende des Kontaktsteuerhebels
beeinflußt. Der Mechanismus der Abtauvorrichtung besteht aus einem Druckknopf 13,
der in der Mitte des Temperatureinstellorgans 10 angeordnet ist. Er steht unter
Wirkung
einer Rückstellfeder 14 und ragt mit seinem Schaft in das Innere des Thermostatgehäuses
hinein. Der Schaft ist mit einer ihn ringförmig umgebenden, muldenförmigen Nut 16
versehen und wirkt mit einem Druckhebel 17 zusammen. Der Druckhebel 17
ist
als doppelarmiger, winkelförmig gestalteter Hebel ausgebildet und im Lagerpunkt
des Kontaktsteuerhebels schwenkbar angeordnet. Das mit dem Schaft des Druckknopfes
13 zusammenwirkende Hebelarmende des Druckknopfes 17 ist mit einer der Nutform entsprechenden
Auswölbung versehen. Mit dem anderen Hebelarm wirkt der Druckhebel 17 auf den Kontaktsteuerhebel
3 ein. Der Druckhebel steht unter der Wirkung einer Feder 18, die durch eine Justierschraube
19 in ihrer Spannung einstellbar ist.
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Der Thermostat befindet sich in der in Fig. 2 dargestellten Schaltstellung
in seiner normalen Arbeitsstellung, d. h. das Kontaktstück 12 liegt auf dem ortsfesten
Kontakt 11 auf, so daß ein Stromkreis für einen nicht dargestellten Kühlschrankmotor
geschlossen ist. Durch die infolge des laufenden Motors im Kühlschrank erzeugte
Kälte sinkt der Druck in der Druckdose 2 ab, d. h. die Dose zieht sich zusammen,
der Kontaktsteuerhebel folgt dieser Bewegung, wodurch auch die Kontakte 11,12. geöffnet
werden. Der Druck in der Druckdose steigt dann allmählich wieder an und es erfolgt
nach einer gewissen Zeit eine abermalige Schließung der Kontakte 11,12. Das Spiel
wiederholt sich, d. h. die Temperatur im Kühlschrank pendelt um einen durch die
Kurvenscheibe 9 eingestellten Wert. Bei Änderung der Kurvenscheibenstellung wird
die Kraftwirkung der Feder 5 auf die Druckdose geändert, so daß die Eim-und Ausschaltung
auch bei anderen Druckwerten der Druckdose, d. h. bei anderen Temperaturen im Kühlschrank,
erfolgt.
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Die Inbetriebnahme der Abtauvorrichtung erfolgt in der Weise, daß
der Druckknopf 13 niedergedrückt, d. h. in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gebracht
wird. Der Druckhebel 17 liegt in dieser Stellung mit der Auswölbung des einen
Hebelarmes in der Nut 16 des Schaftes 15 des Druckknopfes. Der andere Hebelarm des
Druckhebels wirkt dabei auf den Kontaktsteuerhebel ein, d. h. er wird durch die
Feder 18 so weit gegen diesen gedrückt, daß das freie Ende des , Kontaktsteuerhebels
den Schnappmechanismus des beweglichen Kontaktstückes 12 freigibt. Die Wirkung der
Feder 5 wird also verstärkt, so daß die Druckdose stärker als im normalen Betrieb
zusammengedrückt ist. Infolge der abgeschalteten Kühlmaschine steigt die Temperatur
im Kühlschrank und damit der Druck in der Druckdose 2 an. Die Druckdose dehnt sich
stärker aus und schwenkt den Kontaktsteuerhebel und damit den Druckhebel
17 im Uhrzeigersinn so weit, daß der mit dem Schaft des Druckknopfes verklemmte
Hebelarm aus der Nut 16 ausrastet. Der Druckknopf 13 geht unter Wirkung der Rückführfeder
14 in die in Fig. 2 dargestellte Lage über, so daß der Druckhebel in der ausgeschwenkten
Stellung durch das Schaftende 15 blockiert ist. In dieser Stellung beeinflußt er
den Kontaktsteuerhebel 3 nicht, so daß der Thermostat wieder sein normales Regelspiel
vollführen kann. Der erfindungsgemäße Thermostat zeichnet sich durch besondere Einfachheit
aus und ist auch wegen der erforderlichen kurzen überdeckungswege der Arretierung
insofern sehr vorteilhaft, als bei ihm keine scharfkantigen, sehr starker, die Einstellwerte
beeinflussender Abnutzung unterliegende Arretierstellen vorhanden sind. Bei der
abgerundeten Verklemmungsarretierung nach der Erfindung spielen kleine Abnutzungen
keine Rolle. Die Verklemmung des Druckknopfes der Abtaueinrichtung ist auch deshalb
noch besonders günstig, weil die Unterbrechung des Abtauvorganges einfach dadurch
herbeigeführt werden kann, daß der Druckknopf herausgezogen wird. Es ergeben sich
dadurch besonders geringe Bauhöhen, denn im Gegensatz zu den bekannten Thermostaten
mit Abtauvorrichtung, bei denen die Beendigung des Abtauvorganges durch nochmaliges
Niederdrücken des Druckknopfes erfolgt, wird der für den Leerhub nötige Platz eingespart.
Außerdem ist es psychologisch richtiger, die Beendigung des Abtauvorganges durch
Herausziehen des Druckknopfes zu bewerkstelligen.