DE1159408B - Verfahren zum Raffinieren von Silicium oder Ferrosilicium - Google Patents
Verfahren zum Raffinieren von Silicium oder FerrosiliciumInfo
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Description
Durch Reduktion von siliciumhaltigen Erzen bei der Herstellung von Silicium oder Ferrosilicium gelangen
immer Verunreinigungen und fremde Elemente in das Metall, die von der teilweisen oder vollständigen
Reduktion der Erze oder aus dem verwendeten Reduktionsmittel stammen.
Diese Verunreingungen sind bei der Anwendung der erhaltenen Produkte oft unerwünscht und störend,
so daß es zweckmäßig ist, sie zu entfernen.
Dieses Ziel kann man erreichen, wenn man besonders reine Rohstoffe verwendet. Dies führt jedoch
zu einem hohen Einstandspreis und gestattet nicht immer die Ausscheidung von Verunreinigungen in
einem solchen Ausmaß, daß alle Ansprüche der Abnehmer erfüllt sind.
Es ist ein Raffinationsverfahren bekannt, wonach in das Silicium oder Ferrosilicium in flüssigem Zustand
ein Strom von Chlor oder einem sauerstoffhaltigen Gas mit Hilfe eines feuerfesten bzw. schwer
schmelzbaren Rohres eingeblasen wird. Auf diese Weise läßt sich ein Teil des Calciums oder Aluminiums
entfernen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß es einfach ist, seine Wirksamkeit ist jedoch begrenzt,
und die unerwünschten Verunreinigungen werden nicht in einem hinreichenden Ausmaß entfernt.
Überdies stellt die Verwendung von Chlorgas eine schwere Gefährdung für das Personal dar und bringt
Erschwernisse nicht nur wegen der Forderung nach der nötigen Sicherheit, sondern auch wegen der
großen Korrosionsgefahr für die Umgebung. Um einen kompakten, porenfreien Gießling aus Silicium
herzustellen, wurde bereits versucht, Siliciumpulver mit Natriumsilicofluoridpulver zu mischen und zu
schmelzen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Raffinieren von Silicium und Ferrosilicium mit einer Verbindung,
die bei den Arbeitstemperaturen von etwa 1300 bis 16000C Siliciumfluorid liefert.
Die Siliciumfluorid liefernde Substanz kann gasförmig sein und z. B. mit einem feuerfesten, in das
zu raffinierende Bad eintauchenden Rohr oder mit Hilfe eines Düsenbodens der Gießpfanne, in die die
Metall- oder Legierungsschmelze gegossen wurde, eingeblasen werden. Sie kann auch in Form von feinverteilten
festen Fluorverbindungen eingebracht werden, die in einem Gas suspendiert sind, oder aber
direkt in Form von Körpern, wie Pellets oder Briketts, welche in die zu raffinierende Schmelze eingeworfen
werden.
Bei 98°/cigem Silicium und bei Ferrosilicium ist es oft notwendig, Aluminium, Calcium und Kohlenstoff
oder zumindest eine dieser Verunreinigungen zu Verfahren zum Raffinieren von Silicium
oder Ferrosilicium
oder Ferrosilicium
Anmelder:
Societe Electrometallurgique de Montricher, Paris
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 12.November 1959 (Nr.S09913)
Frankreich vom 12.November 1959 (Nr.S09913)
Emile Pruvot, Maurice Laparra
und Paul Lugagne, Chambery, Savoie (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
entfernen, so daß in der raffinierten Schmelze ein Gewichtsverhältnis
Al 0,10«/o
Ca 0,05 %
C etwa 0,010%
nicht überschritten wird. Hierzu wird nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Schmelze mit einer Verbindung behandelt, die Siliciumfluorid unter den
Arbeitsbedingungen liefert. Dadurch wird fast das gesamte Aluminium und Aluminiumoxyd sowie das
Calcium als die entsprechenden Fluoride verschlackt und der Kohlenstoffgehalt gleichzeitig wesentlich gesenkt.
Ist die Temperatur hoch genug, so bildet die aluminium- und calciumfluoridhaltige Schlacke eine
sehr dünnflüssige Schlacke, die schlecht von der Schmelze getrennt werden kann.
Es ist daher zweckmäßig, gleichzeitig mit der Siliciumfluorid liefernden Verbindung ein feuerfestes
Oxyd, wie Siliciumdioxyd, z. B. als feinen Sand, einzubringen. Die Wirkung dieses Oxyds ist eine dreifache.
Es wird dadurch die Einbringung der Siliciumfluorid liefernden Verbindung erleichtert, man erhält
eine zähere Schlacke, und diese läßt sich leichter von der Schmelze abziehen, und schließlich wird die zu
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raffinierende Schmelze besser gegen Eintritt von Verunreinigungen aus der Atmosphäre geschützt als nur
mit der dünnen Haut der Fluoridschlacke.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist außerordentlich einfach, schnell und wirksam, und ein besonderer
Vorteil liegt darin, daß keine irgendwie gearteten Verluste des zu raffinierenden Metalls auftreten und
die Einbringung der Siliciumfluorid liefernden Substanz außerordentlich einfach ist.
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele näher erläutert:
In 11 flüssiges Ferrosilicium mit 65% Silicium und
folgenden anderen Bestandteilen:
Nach dem Abschlacken und Vergießen in eine Kokille enthielt das Ferrosilicium nicht mehr als
Al 0,08%
Ca 0,02%
Beispiel 4 Raffinieren von 98- bis 99 %igem Silicium
In eine Pfanne mit 600 kg Siliciumschmelze wurden
mit einem Graphitrohr 15 kg Natriumsilicofluorid, in Preßluft suspendiert, eingeblasen.
Diese Verfahrensweise wurde mit fünf Pfannen wiederholt.
Das Silicium enthielt vor der Behandlung
Al 0,19%
Ca 0,56%
' Nach dem Abschlacken und Vergießen enthielten
wurde mit einem Graphitrohr 20 kg Natriumsilico- 20 die 31 des behandelten Siliciums nicht mehr als
fluorid, in Preßluft suspendiert, eingeblasen.
Durch die Reaktion erfolgt ein starkes Schäumen und Brodeln, da sich das Natriumsilicofluorid zu
Siliciumfluorid und Natriumfluorid zersetzt. Diese Rührwirkung ist für die Wirksamkeit der Behandlung
besonders günstig.
Nach dem Abschlacken und Vergießen in eine Kokille enthielt das Ferrosilicium nicht mehr als
Al 0,25%
Ca 0,20%
Al 0,07%
Ca 0,04%
Raffinieren von stark verunreinigtem 98- bis 99%igem Silicium
35
Al 0,05%
Ca Spuren
C 0,010%
Es wurde im behandelten Ferrosilicium nicht einmal eine Spur Natrium festgestellt.
In 11 flüssiges Ferrosilicium mit 65% Silicium und folgenden anderen Bestandteilen:
Al 0,26%
Ca 0,77%
C 0,044%
wurden mit einem Graphitrohr 28 kg Natriumsilicofluorid und 8 kg sehr feiner Quarzsand, suspendiert
in Preßluft, eingeblasen.
Nach dem Abschlacken und Vergießen in eine Kokille enthielt das Ferrosilicium nicht mehr als
In eine Pfanne mit 600 kg Siliciumschmelze wurden mit einem Graphitrohr 25 kg Natriumsilicofluorid,
in Sauerstoff suspendiert, eingeblasen. Diese Verfahrensweise wurde mit vier Pfannen wiederholt. Das
Silicium enthielt vor der Behandlung durchschnittlich
Al 1,06%
Ca 1,40%
Nach dem Abschlacken und Vergießen enthielt das Silicium nicht mehr als
Al 0,12%
Ca 0,11%
Dies zeigt die Wirksamkeit des Verfahrens trotz des außerordentlich hohen Gehalts des rohen Siliciums
an Verunreinigungen.
Al 0,04%
Ca 0,04%
C 0,010%
Bei 22 Ansätzen mit etwa 30 t Ferrosilicium mit 65% Silicium änderte sich der mittlere Siliciumgehalt
von 66,64% vor der Behandlung auf 67,30% nach der Behandlung.
Dieses Ergebnis zeigt, daß der Siliciumabbrand durch Einbringung von Natriumsilicofluorid zumindest
kompensiert wurde.
In 11 flüssiges Ferrosilicium mit 75 % Silicium
und folgenden anderen Bestandteilen:
Al 0,28%
Ca 0,82%
wurde mit einem Graphitrohr eine Mischung aus 28 kg Natriumsilicofluorid und 8 kg sehr feinem
Quarzsand, suspendiert in Sauerstoff, eingeblasen.
Während des Eingießens in eine Pfanne wurden 1500 kg geschmolzenes Ferrosilicium (65% Si) mit
55 kg pulverförmigem Natriumsilicofluorid raffiniert. Dieses wurde mit einem Stickstoffstrom eingeblasen.
Die Behandlung dauerte 10 Minuten. Es ergaben sich folgende Raffinationswerte:
55 | Vor der Raffination | AI | Ca |
60 Nach der Raffination | 0,27 0,13 |
1,0 0,03 |
In einen ölbeheizten Ofen mit einer Schmelze von etwa 700 kg Silicium wurden nach Abstellen des Ölbrenners
30 kg Briketts mit einem Durchmesser von 10 cm innerhalb von 10 Minuten eingebracht. Diese
Briketts hatten folgende Zusammensetzung: 83%
Natriumsilicofluorid, 17% Natriumsilicat. Man erhielt folgende Reinigungsergebnisse:
Vor der Raffination .,
Nach der Raffination
Nach der Raffination
Al
0,20 0,07
Ca
0,15
J Spuren 1 0,0007 ίο
Auch hier zeigt sich, daß ein relativ hoher Calciumgehalt in relativ sehr kurzer Zeit fast vollständig entfernt
werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Raffinieren von Silicium oder Ferrosilicium, wobei man auf das vorher in
den flüssigen Zustand übergeführte zu raffinierende Produkt ein Siliciumhalogenid einwirken läßt,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Siliciumhalogenid eine Substanz einbringt, die bei der
Reaktionstemperatur Siliciumfluorid freisetzt, und daß man die gebildete die Verunreinigungen enthaltende
Schlacke vom reinen Silicium bzw. Ferrosilicium abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Siliciumfluorid in
Form von Natriumsilicofluorid einbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit dem Natriumsilicofluorid
Siliciumdioxyd einbringt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich
Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase in die Schmelze einbläst.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 039 752,
415,1064486;
Comptes rendues, Bd. 130, S. 434;
Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Bd. 283, S. 372 bis 376.
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 039 752,
415,1064486;
Comptes rendues, Bd. 130, S. 434;
Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Bd. 283, S. 372 bis 376.
© 309 769/361 12.63
Applications Claiming Priority (1)
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