DE1282867B - Verfahren zur Herstellung von Ferrophosphorpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FerrophosphorpulverInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B22d
Nummer: 1282 867
Aktenzeichen: P 12 82 867.0-24 (K 52923)
Anmeldetag: 12. Mai 1964
Auslegetag: 14. November 1968
Die vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von kugelförmigem
Eisenlegierungspulver, bei dem die Schmelze mit Hilfe von Dampf, Wasser oder Gas verdüst und das
Pulver im Wasserbad abgekühlt wird, auf die Herstellung von Ferrophosphorpulver.
Phosphor reagiert mit Eisen zu definierten chemischen Verbindungen, deren Zusammensetzung den
Formeln Fe3P, Fe2P und FeP entspricht. Diese als
Ferrophosphor bezeichneten Verbindungen sind mit- xo einander sowohl im flüssigen als auch im festen Zustand
lückenlos mischbar. Man gewinnt Ferrophosphor in der Hauptsache als Nebenprodukt der elektrothermischen
Phosphorherstellung, wobei er als ein Gemisch der obengenannten Verbindungen mit einem
Gehalt von etwa 15 bis 28 Gewichtsprozent Phosphor anfällt, welches im wesentlichen aus Fe2P besteht.
In feinteiliger Form wird Ferrophosphor bei metallurgischen Prozessen oder zur Herstellung von
Strahlenschutzbeton eingesetzt.
Es ist bekannt, zur Herstellung von feinen Pulvern schmelzflüssige Metalle oder Legierungen mit Hilfe
von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten zu zerstäuben. Insbesondere Eisen oder Eisenlegierungspulver,
wie z. B. Ferrosilicium, wurden schon auf diese Weise gewonnen.
Das Versprühen von Schmelzen aus Eisen oder Ferrolegierungen bereitet keinerlei Schwierigkeiten,
da sich diese Schmelzen gefahrlos mit Dampf oder Wasser verdüsen und abschrecken lassen.
Im Gegensatz dazu reagieren bekanntlich Ferrophosphorschmelzen mit Wasser explosionsartig.
Selbst geringe Gehalte an Ferrophosphor in der Phosphorofenschlacke, d. h. wenn der Ferrophosphor
praktisch in großer »Verdünnung« vorliegt, führen beim Granulieren der Phosphorofenschlacke mit Wasser
zu heftigen Explosionen.
Aus diesem Grund bestand in der Fachwelt bisher das Vorurteil, Ferrophosphorpulver könne nicht
durch Verdüsen gewonnen werden, und man zog es vor, über eine große Anzahl von Verfahrensgängen
erstarrte Ferrophosphorschmelzen zu zermahlen.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß man das Verfahren zur Herstellung von kugelförmigem
Eisenlegierungspulver, bei dem die Schmelze mit Hilfe von Dampf, Wasser oder Gas verdüst und das
Pulver im Wasserbad abgekühlt wird, auf die Herstellung von Ferrophosphorpulver dann gefahrlos anwenden
kann, wenn die Verdüsung derart geregelt wird, daß das erhaltene Pulver einen Durchmesser von
kleiner als 20 mm und mindestens zwei Drittel des Pulvers einen Durchmesser von kleiner als 5 mm aufweist.
Verfahren zur Herstellung von
Ferrophosphorpulver
Ferrophosphorpulver
Anmelder:
Knapsack Aktiengesellschaft,
5030 Hürth-Knapsack
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Harnisch,
5023 Lövenich;
Dipl.-Chem. Dr. Klaus Frank,
Dipl.-Chem. Dr. Wilfried Gerhardt,
5033 Knapsack
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Harnisch,
5023 Lövenich;
Dipl.-Chem. Dr. Klaus Frank,
Dipl.-Chem. Dr. Wilfried Gerhardt,
5033 Knapsack
Eine kugelige Oberfläche der Teilchen wird gemäß der Erfindung insbesondere dann erhalten, wenn die
Ferrophosphorschmelze Gehalte an Silizium und/oder Bor von größer als etwa 1, vorzugsweise größer als
2 Gewichtsprozent aufweist.
Werden Schmelzen mit einem geringen Gehalt an Silizium eingesetzt, so empfiehlt es sich, diese
Schmelzen vorzugsweise mit 75°/oigem Ferrosilizium (75 Gewichtsprozent Si) auf den genannten Si-Gehalt
einzustellen.
Zwar ist es bereits bekannt, zum Herstellen von kugelförmigen Eisenlegierungspulvern durch Zerstäuben
der geschmolzenen Legierung der Schmelze Bor zuzusetzen, doch war nicht vorhersehbar, daß auch
ein Zusatz von Bor zu einer Schmelze einer Verbindung aus Eisen und dem Nichtmetall Phosphor zur
Ausbildung von Teilchen mit besonders glatter Oberfläche führt.
Das Verdüsen der Schmelzen kann mit Hilfe von Wasser, Wasserdampf oder eines Gases, wie Luft
oder Stickstoff, erfolgen. Die Korngröße der zerstäubten Teilchen hängt bekanntlich von den Zerstäubungsbedingungen
ab, wie z. B. von der Art der zum Zerstäuben verwendeten Düse, der Temperatur der Schmelze, des Düsenmundstückes und des Drukkes
des Verdüsungsmittels. Sie ist bei einer gegebenen Düse um so kleiner, je größer der Druck ist, mit
dem zerstäubt wird. Zerstäubt wird zweckmäßigerweise mit einem Druck von etwa 1 bzw. 1,5 bis
13 atü.
Als Ausgangsmaterial können die bei verschiedenen großtechnischen Verfahren, wie z. B. der elektro-
■ 809 637/899
thermischen Phosphorproduktion, anfallenden Ferrophosphorschmelzen
eingesetzt werden. Dabei werden erneute Einschmelzkosten gespart.
Ferrophosphor wurde geschmolzen, die Schmelze verdüst und die erhaltenen Partikeln in einer Wasservorlage
aufgefangen. 34,2 Gewichtsprozent dieses Granulats wiesen eine Korngröße über 5,0 mm auf.
Bei diesem Versuch ereignete sich eine Explosion.
Wurden die Zerstäubungsbedingungen so geändert, daß mehr als zwei Drittel des verdüsten Produktes
eine Korngröße kleiner als 5,0 mm besaßen, traten keine Explosionen mehr ein.
Claims (2)
1. Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von kugelförmigem Eisenlegierungspulver, bei
dem die Schmelze mit Hilfe von Dampf, Wasser oder Gas verdüst und das Pulver im Wasserbad ao
abgekühlt wird, auf die Herstellung von Ferrophosphorpulver, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdüsung derart geregelt wird, daß das erhaltene Pulver einen Durchmesser von
kleiner als 20 mm und mindestens zwei Drittel des Pulvers einen Durchmesser von kleiner als
5 mm aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mehr als etwa 1,
vorzugsweise mehr als 2 Gewichtsprozent an Si und/oder Bor enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 950422;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1018 705;
Kieff er—Hotop, »Sintereisen und Sinterstahl«,
1948, Springer-Verlag, S. 26 bis 30;
Eisenkolb, »Fortschritt der Pulvermetallurgie«, Bd. 1, 1963, S. 36.
809 637/199 11.68 β Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK52923A DE1282867B (de) | 1964-05-12 | 1964-05-12 | Verfahren zur Herstellung von Ferrophosphorpulver |
US450525A US3357817A (en) | 1964-05-12 | 1965-04-23 | Process for the manufacture of ferrophosphorus in powder form |
GB19355/65A GB1056776A (en) | 1964-05-12 | 1965-05-07 | Process for the manufacture of ferrophosphorous in powdered form |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK52923A DE1282867B (de) | 1964-05-12 | 1964-05-12 | Verfahren zur Herstellung von Ferrophosphorpulver |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1282867B true DE1282867B (de) | 1968-11-14 |
Family
ID=7226539
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK52923A Pending DE1282867B (de) | 1964-05-12 | 1964-05-12 | Verfahren zur Herstellung von Ferrophosphorpulver |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE1282867B (de) |
GB (1) | GB1056776A (de) |
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DE1937381B2 (de) * | 1969-07-23 | 1972-02-10 | Knapsack AG, 5033 Hurth Knapsack | Verfahren und vorrichtung zur trennung von ferrophosphor und phosphorofenschlacke aus dem giessbett |
SE372293B (de) * | 1972-05-02 | 1974-12-16 | Hoeganaes Ab | |
SE393635B (sv) * | 1976-06-24 | 1977-05-16 | Hoeganaes Ab | Fosforhaltigt stalpulver och sett for dess framstellning |
US4090868A (en) * | 1976-10-26 | 1978-05-23 | Jan Robert Tengzelius | Phosphorus steel powder and a method of manufacturing the same |
US4093449A (en) * | 1976-10-26 | 1978-06-06 | Hoganas Ab, Fack | Phosphorus steel powder and a method of manufacturing the same |
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DE950422C (de) * | 1940-06-19 | 1956-10-11 | Norddeutsche Affinerie | Verfahren zum Herstellen feiner Metallpulver |
DE1018705B (de) * | 1955-05-13 | 1957-10-31 | F W Berk & Company Ltd | Verfahren zum Herstellen von kugelfoermigen Eisenlegierungspulvern |
Family Cites Families (2)
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US2322327A (en) * | 1942-01-09 | 1943-06-22 | Chromium Mining And Smelting C | Production of ferro-alloys substantially free of gangue materials |
US2909808A (en) * | 1954-11-29 | 1959-10-27 | Deutsche Edelstahlwerke Ag | Process of producing powdered or granular metallic material |
-
1964
- 1964-05-12 DE DEK52923A patent/DE1282867B/de active Pending
-
1965
- 1965-04-23 US US450525A patent/US3357817A/en not_active Expired - Lifetime
- 1965-05-07 GB GB19355/65A patent/GB1056776A/en not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE950422C (de) * | 1940-06-19 | 1956-10-11 | Norddeutsche Affinerie | Verfahren zum Herstellen feiner Metallpulver |
DE1018705B (de) * | 1955-05-13 | 1957-10-31 | F W Berk & Company Ltd | Verfahren zum Herstellen von kugelfoermigen Eisenlegierungspulvern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3357817A (en) | 1967-12-12 |
GB1056776A (en) | 1967-01-25 |
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