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Fotografische Kamera mit automatischem Belichtungsregler Die Erfindung
bezieht sich auf eine fotografische Kamera mit automatischem Belichtungsregler,
der die Einstellwerte für Zeit und Blende mittels einer Hilfskraft nach Maßgabe
des vom Belichtungsmesser gemessenen Belichtungswertes über ein Differentialgetriebe
selbsttätig einstellt.
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Es ist bereits bekannt, als Hilfskraft für die Einstellung von Zeit
und Blende einen in seiner Drehrichtung umsteuerbaren Motor zu verwenden und die
Umsteuerung mittels eines stromführenden, zwischen zwei als Kontakte ausgebildeten
Anschlägen pendelnden Meßwerkszeigers dadurch zu bewirken, daß die Hilfskraft die
dreheinstellbar angeordneten Kontakte jeweils bis zum freien Spiel des Meßwerkszeigers
zwischen diesen Kontakten einstellt.
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Es ist ein Nachteil dieser Anordnungen, daß bei ihnen der Motorstrom
in der Regel über den Meßwerkszeiger geleitet wird, da der dann relativ stark fließende
Strom leicht zum Kleben des Zeigers an den Kontakten führt. Um diesen Nachteil zu
vermeiden, sind in einer weiteren bekanntgewordenen Vorrichtung zwei Relais angeordnet,
denen zwei Schalter im Motorstromkreis zugeordnet sind. Der Motorstromkreis verläuft
daher von der Stromquelle über den einen oder anderen Schalter zum Motor und direkt
zurück zur Stromquelle, während nur die Haltestromkreise der Relais über den Meßwerkszeiger
und die beiden Anschläge laufen. Je nachdem, an welchem Anschlag der Meßwerkszeiger
anliegt, zieht das eine oder das andere Relais an und schaltet durch Schließen des
ihm zugeordneten Schalters den Motor auf Rechts- oder Linkslauf. Die beiden Relais
mit ihren Schaltern dienen demnach als Mittel zur Umsteuerung für den Motor.
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Durch die Erfindung ist eine solche Vorrichtung dadurch weiter vereinfacht,
daß als Mittel zur Umsteuerung ein aus zwei Elektromagneten mit zwischen diesen
federnd gelagertem Anker bestehendes Doppelrelais verwendet ist. Der besondere Vorteil
des Doppelrelais gegenüber zwei einzelnen Relais besteht in seinem niedrigeren Preis
und vor allen Dingen in seinen vergleichsweise geringeren Abmessungen, welch letztere
bei Verwendung in Kleinbildkameras von besonderer Bedeutung sind.
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Der weiteren Erfindung gemäß wird die federnde Lagerung des Ankers
durch dessen Anordnung auf einer Membran bewirkt, die gegenüber anderen Federelementen
ein besonders leichtes Ansprechen auf die Kräfte der Elektromagnete gewährleistet.
Der Anker ist beidseitig mit Schaltkontakten besetzt, die mit Kontakten auf den
dem Anker zugekehrten Polflächen der Elektromagnete zusammenwirken. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung wurde für die eigentlichen Umsteuerkontakte des Doppelrelais
- das sind die in dessen Haltestromkreis angeordneten Anschläge für den Meßwerkszeiger
und dieser selbst - eine besonders funktionssichere Form dadurch gefunden, daß diese
Kontakte als Flüssigkeitskontakte ausgebildet wurden. Der Meßwerkszeiger trägt an
seinem freien Ende einen querliegenden Kontaktstift, der mit der Spitze der einen
oder anderen Seite in die Öffnungen zweier mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit
gefüllter Gefäße eintaucht.
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Im Haltestromkreis des Doppelrelais liegen ferner weitere Schalter,
deren Funktion an sich bekannt ist, die aber durch ihre Anordnung im Haltestromkreis
in vorteilhafter Weise kleiner dimensioniert werden können und weniger der Gefahr
des Abbrandes oder Verschmorens ausgesetzt sind, als das bei den bisher bekannten,
im Motorstromkreis liegenden Schaltern der Fall war.
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Insbesondere wurde der weiteren Erfindung gemäß im Haltestromkreis
ein von außerhalb des Kameragehäuses betätigbarer Ein-Ausschalter für die gesamte
automatische Regelvorrichtung angeordnet, dessen Betätigungsmittel in der Ausschaltstellung
mit der Achse des Antriebsmotors getrieblich verbunden ist. Für den Benutzer ist
dieses Betätigungmittel daher bei ausgeschalteter Regelvorrichtung gleichzeitig
als Handantrieb benutzbar.
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Im Haltestromkreis sind weiterhin überlastungsschalter angeordnet,
welche die gesamte Regelvorrichtung abschalten, wenn die Lichtverhältnisse für eine
Aufnahme nicht geeignet sind, d. h., wenn zuviel oder zuwenig Licht vorhanden ist.
Dabei lassen die Betätigungsmittel für diese Schalter an sich bekannte optische
Signale in der Suchereinrichtung sichtbar werden.
Außerdem wird
das Ende des Einstellvorganges durch ein akustisches Signal angezeigt, das durch
einen federnd gelagerten Elektromagnet in Verbindung mit einem Klöppel und einer
Glocke hervorgerufen wird. Die Windungen dieses Magnets liegen in dem vom Doppelrelais
gesteuerten Motor-Stromkreis, der vom Relais sowohl nach beendetem Einstellvorgang
als auch bei ungeeigneten Lichtverhältnissen unterbrochen wird. Wenn dieser Stromkreis
zusammenbricht, ertönt daher ein Signal, das dem Benutzer den beendeten Einstellvorgang
meldet.
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Dem Haltestromkreis ist der weiteren Erfindung gemäß ein Stromkreis
parallel geschaltet, in dem elektromechanische Mittel zur Auslösung des Kameraverschlusses
enthalten sind. Diesen Mitteln benachbart ist eine weitere, rein mechanisch wirkende
Auslösevorrichtung angeordnet, wobei ein Teil der Mittel auf die eine oder die andere
Vorrichtung umschaltbar ist. Es ist ein Vorteil insbesondere der elektromechanischen
Auslösevorrichtung, daß sie ebenfalls durch die überlastungschalter abschaltbar
ist und daß somit bei ungeeigneten Lichtverhältnissen keine elektromechanische Auslösung
erfolgen kann.
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Der Schalter für den Haltestromkreis wurde in den Bereich des Einstellmittels
der Kamera für die Entfernung gelegt. Dadurch ist es dem Benutzer möglich, mit einem
Handgriff sowohl den automatischen Einstellvorgang für Zeit und Blende einzuleiten
als auch gleichzeitig die Entfernungseinstellung vorzunehmen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt Fig. 1 das Schaltbild einer automatischen Kamera, Fig. 1 a Teilansicht
des Schaltbildes in Richtung A, Fig. 2 die Ausbildung der Umsteuerkontakte, Fig.
2 a die Ausbildung des Meßwerkszeigers, Fig. 3 die Kontaktanordnung auf dem Relaisanker,
- Fig. 4 a und 4 b die Anordnung des Schalters für den Halstromkreis.
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Gemäß Fig. 1 liefert ein Motor 1 die zur Betätigung der Einstellorgane
erforderliche Hilfskraft. Er wird von einer Batterie 2 gespeist, wenn durch Schließen
eines Schalters 11 die Automatik in Tätigkeit gesetzt wird. Die Welle des Motors
1 ist an einer Seite über eine Drehmomentkupplung 3 mit einer Schnecke 4 verbunden,
die ihrerseits mit Zahnrädern 5 und 6 kämmt. Das Zahnrad 5 ist über ein Ausgleichsgetriebe
mit den Einstellern für Blende und Belichtungszeit direkt gekuppelt. Mit dem Zahnrad
6 ist ein Meßwerk 7 eines Belichtungsmessers getrieblich verbunden. Das Meßwerk
7 erhält seinen Strom von einer Fotozelle B. Der stromführende Zeiger 9 des Meßwerkes
7 pendelt zwischen als Umsteuerkontakte ausgebildeten Anschlägen 10a und
10b, über die der Batteriestrom zu Elektromagneten 12a, 12b fließt. ; Zwischen
den Elektromagneten 12a, 12b schwingt ein Anker 14, der von einer Membran 13 getragen
wird. Der Anker 14 ist mit beidseitig wirksamen Kontakten 15c, 16c, 17c versehen,
während die dem Anker zugekehrten Seiten der Elektromagnete 12a, 12b Kontakte
15a, 16a, 17a bzw. 15b, 16b, 17b
tragen. Um eine
Überbeanspruchung der Automatik zu verhindern, ist das mit dem Zahnrad 6 getrieblich
verbundene Meßwerk 7 mit Anschlägen 20 und 20 a versehen, die auf Schalter 18 bzw.
19 einwirken (im Schaltbild 18 a, 19 a). Im Bereich der Drehmomentkupplung
3 ist ein Schalter 36 angeordnet (im Schaltbild 36 a), der von einem Teil 3 a der
Kupplung geöffnet werden kann und gleichfalls der Sicherung gegen Überlastung der
Automatik dient. Um eine Abschaltung der Automatik durch Öffnen der Sehalter 18,19
oder 36 im Sucher sichtbar zu machen, ist folgende Anordnung getroffen: Dem Zahnrad
6 bzw. dem Meßwerk 7 ist ein schwenkbar gelagerter Hebel 37 zugeordnet, der mit
den Lappen 37 a, 37 b und 37 c, 37 d versehen ist. Er steht unter der Wirkung einer
Rückstellfeder 39, welche ihn in Mittelstellung hält. Außerdem ist ein Hebel 38
mit zwei Armen 38 a und 38 b um eine ortsfeste Achse 38c schwenkbar
gelagert und wird durch eine Feder 41 an einen Anschlag 41a gezogen.
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Mit dem Zahnrad 5 ist ein Zahnrad 40 getrieblich gekuppelt, das mit
einer transparenten, mit Ziffern versehenen Scheibe 40a fest verbunden ist.
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Damit der Benutzer der Kamera darüber informiert wird, daß die automatische
Einstellung der Belichtungswerte beendet ist, ist dem Stromkreis des Motors 1 ferner
ein Elektromagnet 50 parallel geschaltet. Er ist mittels einer Feder51 an der Gehäusewand
federnd so gelagert, daß der eine seiner Pole vor der ferromagnetisch weichen Masse
52 liegt. Gegen den anderen Pol wird ein Arm 54 a eines um eine Achse 53
schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels 54 durch eine Feder 55 in Anlage gehalten.
Der andere Arm 54 b des Hebels 54 trägt an seinem freien Ende einen Klöppel
56, der gegen eine ortsfeste Glocke 57 schlägt.
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Die Auslösung des Kameraverschlusses kann elektromagnetisch oder mechanisch
erfolgen. Aus diesem Grunde ist eine Auslösetaste 30 am Gehäuse verschiebbar angeordnet.
Sie wirkt entweder auf einen Schalter 31 oder über ein Zwischenstück 35 auf eine
Auslösestange 34. Zwischen Zwischenstück 35 und Auslösestange 34 befindet sich ein
Hebelarm eines um eine Achse 33 a schwenkbar gelagerten Ankers 33 eines Elektromagneten
32.
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Um eine wahlweise Abschaltung der Automatik und Umschaltung der Kamera
auf Handbetrieb zu ermöglichen, trägt die Welle des Motors 1 ferner ein mit ihr
fest verbundenes Zahnrad 21, das mit einem Zahnrad 22 in ständigem Eingriff steht.
Das Zahnrad 22 besitzt eine axiale Bohrung, durch die ein Stift 23 ragt, der seinerseits
außerhalb des Kameragehäuses in einem Drehknopf 24 endet. Der Stift 23 ist mit Rastnuten
25, 26 versehen. Er ist außerdem radial durchbohrt und trägt in dieser Bohrung einen
Stift 28. Im Bund des Zahnrades 22 befindet sich ein Schlitz 27. Der Stift 23 ist
zwischen den durch die Rastnuten 25, 26 gegebenen Stellungen axial verschiebbar.
Bei dieser Verschiebung betätigt er einen Schalter 29 (im Schaltbild 29a).
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Wird der Schalter 11 geschlossen, so fließt der Strom von der Batterie
über den Schalter 11 zum Meßwerkszeiger 9. Der Meßwerkszeiger 9 liegt an einem der
Kontakte 10 a;10 b an. Liegt er z. B. an dem Kontakt 10a an, so fließt der Strom
weiter über die Spule des Elektromagnets 12a zur Batterie 2 zurück. Dadurch wird
der von der Membran 13 getragene Anker 14 angezogen, solange der Strom fließt.
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Durch das Anliegen des Ankers 14 an dem Elektromagnet 12a treffen
die Kontakte 15a, 15c bzw. 16a, 16c und 17a, 17c aufeinander. Von
dem Pluspol der Batterie 2 führt nunmehr eine Stromleitung 45 über den normalerweise
geschlossenen Sehalter 19 a und über die Kontakte 16 a, 16 c zur Leitung
46 und überbrückt den Schalter 11, da sie ihm parallel
geschaltet
ist (Haltestromkreis). Dadurch ist es möglich, den Schalter 11 nach kurzer Betätigung
wieder zu öffnen, ohne daß der Anker 14 abfällt. Ein Abfallen des Ankers 14 tritt
erst ein, wenn der Zeiger 9 den Kontakt 10 a infolge der Meßwerksdrehung verläßt.
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Durch das Zusammentreffen der Kontakte 15a,15 c fließt gleichzeitig
ein Strom über die Leitungen 45, 42 und 43 zum Motor und von dort über die Leitung
44 und die Kontakte 17a, 17c zur Batterie zurück. Der Motor 1 beginnt daher
zu laufen und dreht über die Drehmomentkupplung 3 und die Schnecke 4 die Zahnräder
5 und 6 und daher auch das mit dem Zahnrad 6 fest verbundene Meßwerk 7. Das Zahnrad
5 ist dagegen mit den Einstellern für Zeit und Blende direkt gekuppelt.
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Entsprechend dem von der Fotozelle 8 gelieferten Strom und der jeweiligen
Stellung des Meßwerkes 7 liegt der Meßwerkszeiger 9 an einem der Umsteuerkontakte
10 a, 10 b an. Damit sich der Meßwerkszeiger 9 von diesem Umsteuerkontakt
10 a bzw. 10 b löst und auf das freie Spiel dazwischen einstellt,
muß das Meßwerk 7 durch den Motor 1 in der entsprechenden Richtung, d. h. entgegengesetzt
zur Ausschlagrichtung des Meßwerkszeigers 9, gedreht werden. Diese wechselnde Drehrichtung
wird durch Umpolen des in seiner Laufrichtung umschaltbaren Motors 1 erreicht. Liegt
der Meßwerkszeiger 9 nämlich nicht am Umsteuerkontakt 10a, sondern an 10b
an, so tritt der Elektromagnet 12b in Funktion und zieht den Anker 14 nach der anderen
Seite. Dadurch berühren sich die Kontakte 15 b,15 c bzw. 16 b,16 c und
17b, 17c. An der Wirkungsweise des nunmehr über die Leitungen 45, 42 und
die Kontakte 16b, 16c verlaufenden Haltestromkreise ändert sich dadurch nichts.
Für den Motor tritt jedoch, wie aus der Zeichnung ersichtlich, eine Umpolung ein,
die einen Wechsel seiner Drehrichtung zur Folge hat.
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Hat sich das Meßwerk 7 so weit gedreht, daß der Ausschlag des Meßwerkszeigers
9 kompensiert ist, so wird er von der Drehbewegung des Meßwerkes 7 mitgenommen,
d. h. der Stromfluß zwischen Meßwerkszeiger 9 und dem Umsteuerkontakt 10a
bzw. 10b
wird unterbrochen. Dadurch wird der Stromkreis im Elektromagnet 12
a bzw. 12 b unterbrochen; der Anker 14 fällt ab und unterbricht dadurch wiederum
den Motorstromkreis. Der Motor hört auf zu laufen; die Kamera ist eingestellt und
fertig zur Aufnahme.
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Beginnt nach dem Schließen des Schalters 11 und Berührung der Kontakte
15 a, 15 c und 17 a,17 c bzw. 15 b, 15 c und 17 b, 17 c der Strom im Motorstromkreis
zu fließen, so fließt er auch im parallel geschalteten Stromkreis des Elektromagnets
50. Durch das entstehende elektromagnetische Feld wird der federnd gelagerte Magnet
50 zu der ferromagnetisch weichen ; Masse 52 hingezogen. Unter der Kraft der Feder
55 folgt ihm der Arm 54 a des Hebels 54. Der Klöppel 56 bewegt sich dadurch
von der Glocke 57 weg. Wird der Motorstromkreis durch Abfallen des Ankers 14 unterbrochen,
so hört auch der Strom im Elektromagnet 50 zu fließen auf. Das magnetische Feld
bricht zusammen. Der Elektromagnet 50 bewegt sich unter der Kraft der Feder 51 in
seine Ausgangslage zurück und schlägt dabei den Klöppel 56 gegen die Glocke 57;
d. h. immer, wenn der Motor zu laufen aufhört, ertönt ein Glockenzeichen. Der Anker
14 kann aus mehreren Gründen abfallen. Am häufigsten wird er es tun, weil die Einstellung
der Belichtungsfaktoren beendet ist, d. h. also, weil sich der Meßwerkszeiger 9
auf die Lücke zwischen den Umsteuerkontakten 10 a,10 b eingestellt hat und dadurch
der Haltestromkreis unterbrochen wurde. Außerdem fällt der Anker 14 jedoch auch
ab, wenn der Haltestromkreis durch Öffnen der Schalter 18, 19 oder 36 unterbrochen
wird, die dazu dienen, die Automatik auszuschalten, wenn bei den gegebenen Verhältnissen
eine Aufnahme nicht mehr möglich ist. Auch in diesen Fällen ertönt daher das Glockensignal.
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Um das Arbeiten des Motors 1 zu unterbrechen, wenn die Lichtverhältnisse
mit den an der Kamera vorhandenen Einstellmöglichkeiten nicht mehr zu erfassen sind,
sind die Schalter 18 und 19 vorgesehen, die als Schalter 18 a und 19
a in die Schaltskizze eingezeichnet sind. In Ruhestellung sind diese Schalter
18,19 geschlossen. Dreht sich jedoch das Meßwerk extrem weit, was immer dann der
Fall ist, wenn das Objekt heller oder dunkler ist, als es nach den an der Kamera
vorhandenen Einstellmöglichkeiten für Belichtungszeit und Blende sein dürfte, so
öffnen die mit dem Meßwerk 7 fest verbundenen Anschläge 20, 20 a die Schalter 18
bzw. 19 und unterbrechen damit den Haltestromkreis. Dadurch fällt der Anker 14 ab,
wodurch wiederum der Motorstromkreis unterbrochen wird.
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Ferner betätigt die Drehmomentkupplung 3 den Schalter 36. Sinn dieser
Anordnung ist es, den Stromkreis zu unterbrechen, wenn das mit den Kameraeinstellmitteln
gekuppelte Getriebe blockiert. Eine solche Blockierung ist möglich, wenn z. B. die
Blende so klein vorgewählt wurde, daß auch mit der längsten verfügbaren Belichtungszeit
keine dem gegebenen Belichtungswert entsprechende Zeit-Blende-Paarung erreicht wird.
Das gleiche ist der Fall, wenn die Zeit so kurz vorgewählt wurde, daß mit der größten
möglichen Blende noch keine dem gegebenen Belichtungswert entsprechende Zeit-Blende-Paarung
erreichbar ist. In diesen beiden Fällen laufen die entsprechenden Teile des mit
den Kameraeinstellmitteln gekuppelten Ausgleichsgetriebes auf ihre Anschläge auf,
ohne daß sich das Meßwerk 7 so weit dreht, daß sich der Meßwerkszeiger 9 von dem
Kontakt 10a oder 10b löst. Der Motor 1 würde also weiterlaufen, obwohl
das Ausgleichsgetriebe nicht mehr arbeiten kann. Die zwischengeschaltete Drehmomentkupplung
3 verhindert in diesem Fall eine Überlastung des Motors 1. Es tritt eine Axialverschiebung
des Kupplungsteiles 3 a ein, das dabei den Schalter 36 (im Schaltbild 36 a) öffnet
und den Stromkreis unterbricht.
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Um es für den Benutzer augenfällig zu machen, daß die Einstellmöglichkeiten
der Kamera aus einem der oben beschriebenen Gründe für die herrschenden Lichtverhältnisse
nicht ausreichen, sind die Hebel 37
und 38 angeordnet. Der Hebel 37 mit den
Anschlagflächen 37a, 37b ist auf der Achse des Meßwerkes 7 gelagert und wird durch
die Zugfeder 39 in Mittelstellung gehalten. Die Lappen 37c, 37d klammern
dabei eine der auf der Scheibe 40a aufgetragenen Ziffern ein. Die Scheibe 40 a ist
mit dem Zahnrad 5 gekuppelt. Auf ihr sind die Belichtungswerte aufgetragen und werden
von dort in den Sucher eingespiegelt, damit der Benutzer der Kamera weiß, bei welchem
Belichtungswert er fotografiert. Dreht sich das Meßwerk 7 so weit, daß der Anschlag
20 bzw. 20a den Schalter 18 bzw. 19 öffnet, so trifft der dem öffnenden Anschlag
20 bzw. 20 a jeweils gegenüberliegende Anschlag auf eine der beiden Anschlagfahnen
37
a bzw. 37 b. Dadurch schwenkt der Hebel 37 um seine Lagerstelle, so daß sich einer
der Lappen 37c oder 37d vor die jeweils eingespielte Ziffer schiebt, wodurch der
Benutzer diese Ziffer nicht mehr ablesen kann. Die Lappen 37c, 37d können mit Leitvermerken,
z. B. mit den Aufschriften »zu hell« bzw. »zu dunkel«, versehen sein. Zusätzlich
zu dieser optischen Warnung ertönt das oben beschriebene Glokkensignal.
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In analoger Weise arbeitet der Hebel 38. Der Hebelarm 38 a liegt vor
einem Ansatz des Teiles 3 a der Drehmomentkupplung 3 und wird in dieser Stellung
durch die Feder 41 gehalten. Wenn die Drehmomentkupplung 3 überlastet wird und den
Schalter 36 öffnet, so schwenkt sie den Hebelarm 38 a, wodurch der Hebelarm
38b ebenfalls vor die zwischen den Lappen 37 c, 37 d des Hebels 37 eingeklammerte
Ziffer geschoben wird. Hieran kann der Benutzer erkennen, daß die Automatik ausgeschaltet
ist, weil zu der getroffenen Zeit- oder Blendenvorwahl keine den Lichtverhältnissen
entsprechende Paarung möglich ist. Auch in diesem Fall ertönt zusätzlich zu dieser
optischen Warnung das oben beschriebene Glockensignal.
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Bei eingeschalteter Automatik betätigt der Auslöseknopf 30 beim Niederdrücken
den Schalter 31. Dieser Schalter 31 liegt im Stromkreis des Elektromagnets 32, der
dem Haltestromkreis parallel geschaltet ist. Bei geschlossenem Schalter 31 zieht
der Elektromagnet 32 den einen Arm des Ankers 33 an; dadurch drückt der zweite Arm
des Ankers 33 auf die Auslösestange 34 und bewirkt die Auslösung des Verschlusses.
Da der Stromkreis des Elektromagnets 32 dem Haltestromkreis parallel geschaltet
ist, ist eine Auslösung des Verschlusses und damit eine Fehlbelichtung nicht möglich,
wenn die Automatik aus den oben beschriebenen Gründen durch Öffnen der Schalter
18, 19 oder 36 ausgeschaltet ist.
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Soll die Kamera auf Handbetrieb umgeschaltet werden, so muß der Stift
23 mittels des Knopfes 24 in Richtung des Kameragehäuses gedrückt werden. Die Kugel
der Rastvorrichtung rastet dabei in die Nut 26 ein. Bei dieser Axialverschiebung
öffnet der Stift 23 den Schalter 29 und unterbricht damit den Stromkreis der Automatik.
Gleichzeitig rückt der Stift 28 in den Schlitz 27 des Zahnrades 22. Dadurch wird
über die Zahnräder 22 und 21 eine Kupplung des Knopfes 24 mit der Welle des Motors
1 erreicht, die nunmehr durch Drehen am Knopf 24 von Hand gedreht werden kann.
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Da, wie oben ausgeführt, eine Auslösung des Verschlusses bei unterbrochenem
Stromkreis der Automatik nicht möglich ist, muß nach Umschaltung auf Handbetrieb
auch die Verschlußauslösung mechanisch erfolgen. Dazu ist es erforderlich, den Auslöseknopf
30 zu verschieben, bis er über dem Zwischenstück 35 steht. Der Druck auf den Auslöseknopf
30 pflanzt sich nun über das Zwischenstück 35 auf die Auslösestange 34 fort und
bewirkt so rein mechanisch die Auslösung des Verschlusses. Zur Umstellung der Kamera
auf Handbetrieb sind also zwei Handgriffe nötig; erstens Eindrücken des Knopfes
24 und zweitens Verschiebung des Auslöseknopfes 30.
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In Fig. 2 ist eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Umsteuerkontakte
10 a, 10 b dargestellt. Zwei Gefäße 71, 72 sind mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit,
vorzugsweise Quecksilber, gefüllt. Der stromführende Zeiger 9' trägt an seinem freien
Ende einen quer zur Längsrichtung des Zeigers 9' angeordneten Kontaktstift 73, der
beim Ausschlag des Zeigers 9' nach der einen oder anderen Seite durch eine Öffnung
71 a, 72 a in den Gefäßen 71, 72 in die Flüssigkeit taucht. Dadurch wird der Stromkreis
geschlossen. Die Ausbildung der Enden des Kontaktstiftes 73 zu Spitzen 73 a, 73
b dient der Erzeugung eines größtmöglichen Flächendruckes auf die Oberfläche der
Flüssigkeit und sichert ein Eintauchen der Spitzen in diese und damit einen guten
Kontakt.
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Fig. 3 zeigt die Verteilung der Kontakte 15 c, 16 c, 17 c an dem von
der Membran 13 getragenen Anker 14. Die Kontakte 15 c, 16 c, 17 c bilden dort die
Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks, wodurch in Verbindung mit der federnden
Lagerung des Ankers 14 eine gleichmäßiger Berührungsdruck beim Ansprechen des Relais
gewährleistet wird.
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In Fig. 4 a und 4 b ist die Verbindung des Schalters 11 der
Fig. 1 mit den Einstellmitteln der Kamera für die Entfernung dargestellt. Mit 60
ist ein Rastknopf bezeichnet, der das Objektiv 61 in Unendlichstellung verriegelt.
Um das Objektiv 61 aus dieser Stellung zu entriegeln, ist es notwendig, den Knopf
60 niederzudrücken. An dem Ende 60 a ist, gegen den übrigen Knopf 60 isoliert, eine
Leitung des zu schließenden Stromkreises (im Ausführungsbeispiel der Pluspol der
Batterie) angeschlossen. Am Kameragehäuse ist in Höhe des Knopfes 60, gegen das
Gehäuse selbst isoliert, eine elektrisch leitende Schleifbahn 62 angeordnet, die
mit der anderen Leitung 46 des zu schließenden Stromkreises verbunden ist. Wird
das Objektiv nun zwecks Entfernungseinstellung entriegelt, so trifft das Ende 60
a auf die Schleifbahn 62, so daß der Stromkreis geschlossen wird, wodurch der Motor
zu laufen beginnt und der Haltestromkreis in Funktion tritt. Die zur Entfernungseinstellung
benötigte Zeit wird somit zur automatischen Einstellung von Zeit und Blende ausgenutzt.