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DE1156242B - Kardanisch gelagertes Kreiselgeraet, das sich um wenigstens eine Achse gemaess der Richtung der Schwerkraft einstellt - Google Patents

Kardanisch gelagertes Kreiselgeraet, das sich um wenigstens eine Achse gemaess der Richtung der Schwerkraft einstellt

Info

Publication number
DE1156242B
DE1156242B DEN8715A DEN0008715A DE1156242B DE 1156242 B DE1156242 B DE 1156242B DE N8715 A DEN8715 A DE N8715A DE N0008715 A DEN0008715 A DE N0008715A DE 1156242 B DE1156242 B DE 1156242B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
axis
pendulum
organ
gyro
stabilized
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEN8715A
Other languages
English (en)
Inventor
Marius Elisa Huvers
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Thales Nederland BV
Original Assignee
Thales Nederland BV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Thales Nederland BV filed Critical Thales Nederland BV
Publication of DE1156242B publication Critical patent/DE1156242B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/04Details

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Gyroscopes (AREA)

Description

  • Kardanisch gelagertes Kreiselgerät, das sich um wenigstens eine Achse gemäß der Richtung der Schwerkraft einstellt Die Erfindung bezieht sich auf ein kardanisch gelagertes Kreiselgerät, das sich um wenigstens eine Achse gemäß der Richtung der Schwerkraft einstellt und bei dem biegsame elektrische Leitungen zum Kardanring undioder zum Rotorträger führen. Beispiele für solche Geräte sind der künstliche Horizont und der Kurskreisel. Bei diesen Geräten muß die Figurenachse des Kreisels eine bestimmte Richtung behalten, was nur der Fall sein kann, wenn an dem Kreisel kein Moment rechtwinklig zu dieser Achse angreift. Derartige Momente verursachen eine Präzessionsbewegung dieser Achse, d. h. eine Drehung u-n eine Achse, die rechtwinklig zur Figurenachse und zu der Achse des Moments verläuft.
  • Störmomente der genannten Art werden unter anderem auch von den Stromzuleitungsdrähten für den Antriebsmotor des Kreisels, für die Stellungsabgriffe und für die zur Eingabe von Korrektionsmomenten vorgesehenen Stützmotoren verursacht. Derartige Momente sind besonders störend, wenn sich das Kreiselgerät auf einem mit Schlagseite fahrenden Schiff befindet, weil dann ein resultierendes Moment in einer bestimmten Richtung übrigbleibt. Auch wenn dieses resultierende Moment klein ist, wird es bei Anordnung des Kreisels auf einer schwankenden Auflage wie einem schlingernden Schiff immer und bei Anordnung auf einer ruhenden Auflage dann, wenn das Moment nur größer ist als das sehr niedrig gehaltene Reibungsmoment um die betreffende Achse, eine Präzessionsbewegung hervorrufen, die vielleicht sehr träge ist, aber auf die Dauer zu einer merkbaren Lageabweichung Anlaß gibt. Diese Lageabweichung des Kreisels wird zwar zusammen mit den durch andere Störmomente (Lagerreibung, Unwucht) verursachten Lageabweichungen durch die bekannte Fesselung des Kreisels an einen Lotfähler (Pendel., Libelle) korrigieM aber es ist, wenn nicht komplizierte und deshalb kostspielige Korrektionsmethoden verwendet werden, noch immer unvermeidbar, eine solche Lageabweichung zuzulassen, wie sie für das Ansprechen der Korrektionsvorrichtung notwendig ist. Der Rotorträger wird sich daher anstatt in der richtigen Stellung häufig mehr in der Nähe der Lage befinden, in der die Korrektionsvorrichtung anspricht. Es ist also anzustreben, die störenden Momente nach Möglichkeit zu kompensieren.
  • Die Erfindung bezweckt, das von den biegsamen elektrischen Leitungen verursachte Moment so klein wie möglich zu machen. Gemäß der Erfindung gehen die biegsamen Leitungen jeweils von einem Befestigungspunkt aus, der um eine zu der betreffenden Kardanachse parallele oder mit ihr konzentrische Achse beweglich ist und um diese Achse unabhängig vom Kreisel wenigstens angenähert stabilisiert wird. Die angenäherte Stabilisierung des Befestigungspunktes kann z. B. durch ein Schwerkraftpendel erzeugt werden. Es ist dabei möglich, daß das Pendel und das den Befestigungspunkt tragende Organ eine starre Einheit bilden und sich um dieselbe Achse drehen können. Das Pendel kann jedoch auch um eine besondere Achse drehbar sein und z. B. mittels einer Stange oder mittels eines Stiftes und eines Schlitzes mit dem den Befestigungspunkt tragenden Organ gekuppelt sein. Diese Anordnung ist besonders zweckmäßig, wenn die Erfindung an einem vorhandenen Gerät verwendet werden soll und auf der Achse oder den Achsen, um die der Kreisel sich einstellen kann, kein Raum für die Anbringung des Pendels vorhanden ist.
  • Im all-emeinen wird man das Pendel so leicht wie möglich drehbar machen und es z. B. mittels eines Kugellagers aufhängen, so daß die richtige Einstellung des Pendels unter dem Einfluß der an ihm angreifenden Kräfte sichergestellt ist. Obwohl das Pendel dann nur kleine Momente auf seine Aufhängung ausüben kann, ist es doch unerwünscht, daß diese Momente auf den Kreisel übertragen werden. Derartige Erwägungen sind auch für die Lagerung eines vom Pendel getrennten, den Befestigungspunkt für die Leitungen tragenden Organs gültig. Deshalb wird in weiterer Ausbildung der Erfindung das den Befestigungspunkt tragende, wenigstens angenähert stabilisierte Organ für die Leitungsführung vom festen Lagergestell zum Kardanring an dem festen Lagergestell und/oder das entsprechende Organ für die Leitungsführung vom Kardanring zum Rotorträger am Kardanring gelagert. Soll das Pendel oder das von diesem getrennte, den Befestigungspunkt tragende Organ direkt auf der Achse aufgehängt werden, dann muß diese Achse in Gestalt eines Achsstumpfes an dem Teil befestigt sein, das an der dem Kreisel abgewandten Seite liegt, während das andere Teil sich dann z. B. mittels eines Kugellagers um diesen Achsstumpf drehen kann. Bei dieser Anordnung tragen z. B. die festen Stätzböcke Achsstümpfe, um die sich der Kardanring des Horizontkreisels drehen kann, und besitzt der Kardanring Achsstümpfe, um die sich der Rotorträger dreht. Die Pendel oder die von diesen getrennten Organe können sich dann auch um diese Achsstümpfe drehen. Wären die Achsstümpfe auf der anderen Seite befestigt, dann könnte das Pendel oder ein von diesen getrenntes Organ, wenn es auf einem von den Achsstümpfen drehbar wäre, ein Moment auf das. mit diesen Stümpfen verbundene Teil ausüben. Bei dieser Ausführung ist es zweckmäßig, ein rohrförnüges Teil um den Achsstumpf und das Aufhängelager zu legen, welches an dem Teil, das an der dem Kreisel abgewandten Seite liegt, befestigt ist und nun das Lager für das Pendel oder das von diesem getrennte Organ tragen kann. Schließlich kann man in diesem Fall das Pendel oder das von diesem getrennte Organ auf einem Wellenstümpfchen drehbar lagern, das auf der dem Kreisel abgewandten Seite des Kardanringes oder auf der dem Kardanring abgewandten Seite der festen Unterstützung liegt.
  • Um die elektrischen Leitungen auf der dem Kreisel abgewandten Seite zu verdrehen, muß das Pendel ein gewisses Moment ausüben, das es nur liefern kann, wenn seine Lage von der Senkrechten abweicht. Diese Lageabweichung wird ein zwar kleines, jedoch unerwünschtes, verbleibendes Moment auf den Kreisel hervorrufen. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann dieses Moment dadurch auf einen geringeren Wert zurückgeführt werden, daß in der Ruhelage die Zentren der Befestigungspunkte der elektrischen Leitungen an dem kreiselstabilisierten und dem wenigstens angenähert stabilisierten Organ mit der entsprechenden Kardanachse und der Drehachse des wenigstens angenähert stabilisierten Organs in einer Ebene liegen und in der Ruhelage die Drehachse des, wenigstens angenähert stabilisierten Organs weiter von dem Befestigungspunkt der Leitungen an dem kreiselstabilisierten Organ entfernt ist als die Kardanachse. Eine derartige Verlagerung ist sehr einfach dann zu verwirklichen, wenn das. Pendel auf einer hohlen Achse gelagert ist, welche die Drehachse des Rotorträgers oder des Kardanringes umfaßt, indem man die Bohrung dieser Achse exzentrisch anordnet. Wenn das Pendel jedoch um einen festen Achsstumpf drehbar ist wird darauf ein exzentrisches Teil zur Lagerung des vom Pendel getrennten Organs befestigt, und wenn das Pendel um ein besonderes Wellenstümpfchen auf der Außenseite des Kardanringes oder des festen Stützbockes drehbar ist, dann wird dieses Stümpfchen mit Bezug auf die zugehörige Kardanachse versetzt angeordnet. Der Drehpunkt muß in der Normallage der Vorrichtung z. B. nach unten verlegt werden, wenn die elektrischen Leitungen über der Kardanachse liegen, und er muß nach oben verlegt werden, wenn diese Leitungen unter der Kardanachse liegen.
  • Sind Pendel und getrenntes Organ um verschiedene Achsen drehbar, dann kann die Kompensation der Kräfte, die von den Stromzuleitungen auf das Pendel ausgeübt werden, auf verschiedene Weise zustande gebracht werden. Die Drehachse des Organs kann auf dieselbe Weise versetzt werden wie beim Pendel, und Organ und Pendel können derart gekuppelt werden, daß sie sich über gleiche Winkel bewegen. Vorzuziehen ist jedoch in Weiterbildung der Erfindung eine Anordnung, bei der das Organ um dieselbe geometrische Achse drehbar ist wie der Rotorträger oder der Kardanring und bei der Pendel und Organ derart gekuppelt sind, daß das Organ einen größeren Winkel zurücklegt als das Pendel. Die Auflagepunkte der biegsamen Leitungen auf dem Organ und auf dem Teil, das sich auf derselben Seite befindet wie der Kreisel, beschreiben in diesem Falle konzentrische Kreise, während die Enden des Leitungsbündels bei entsprechenden Stellungen von Pendel und Kreisel gleiche Drehungen ausgeführt haben, so daß in diesem Bündel keine Torsion auftritt und auf den Kreisel deshalb auch kein Moment infolge einer derartigen Torsion ausgeübt wird. Eine derartige Anordnung ist daher nicht nur vorteilhaft, wenn für das Pendel kein Raum vorhanden ist und das Pendel daher anderswo angeordnet werden muß, sondern auch dann, wenn ein solcher Raum zur Verfügung steht. Organ und Pendel können dann nebeneinander liegen, während Kreisel und Organ sich um dieselbe Achse drehen und die Drehachse des Pendels mit Bezug auf die obenerwähnte Achse versetzt ist. Wenn Pendel und Organ in diesem Falle zwischen Teilen liegen, die sich mit Bezug aufeinander drehen können, dann muß das Lager des Pendels die Achse des drehbaren Teiles umfassen und einen ziemlich großen Querschnitt haben. Liegen Pendel und Organ auf der Außenseite des Kardanringes oder der festen Stütze, dann können sie auf einem kurbelförnügen Achsstümpfchen drehbar gelagert werden. Die Kupplung kann mittels einer Verbindung mit Stift und Schlitz zustande gebracht werden.
  • Die Verwendung eines Kompensationspendels gemäß der Erfindung ist besonders wichtig bei einer Einstellachse des Kreisels, um welche lang andauernde Lageabweichungen möglich sind. Bei einem auf einem Schiff angeordneten Horizontkreisel liegt gewöhnlich die eine Einstellachse parallel zur Schiffslängsachse, während die andere Einstellachse parallel zur Schiffsquerachse liegt. Die Bewegungen um die Querachse sind ihrer Amplitude nach meistens kleiner als die Bewegungen um die Längsachse. Außerdem kommen lang andauernde Lageabweichungen nur um die Längsachsee vor, und zwar bei Schlagseite oder bei Fahrt in einer Kurve. Bei seiner Präzessionsbewegung reagiert ein Kreisel nur sehr träge. Das von den elektrischen Leitungen ausgeübte Moment hat deshalb, wenn die Pendelung symmetrisch mit Bezug auf die richtige Stellung ausgeführt wird, nur ein sehr leichtes Pendeln des Rotorträgers um seine richtige Stellung zur Folge. Die Verwendung eines Kompensationspendels gemäß der Erfindung ist daher bei der Querachse nicht sehr wichtig und kann im allgemeinen unterbleiben. Bei der Schiffslängsachse, um bei Schlagseite und Fahrt in einer Kurve während längerer Zeit eine Abweichung in einer Richtung auftreten kann, können die Stromzuleitungen während längerer Zeit ein Moment in einer Richtung auf den Kreisel ausüben und auf diese Weise einen wahrnehmbaren Fehler der Einstellung des Kreisels verursachen. Die Verwendung des Kompensationspendels bei dieser Achse ist also viel wichtiger.
  • Bei der Fahrt in einer Kurve hat das Schiff Schlagseite nach außen. Der Kreisel folgt dieser Schlagseite nicht, das Pendel ebensowenig. Das Pendel ist jedoch der Zentrifugalkraft unterworfen und führt demzufolge eine etwas stärkere Kompensation herbei als bei Schlagseite ohne Fahrt in einer Kurve. Wie oben erwähnt, ist bei normaler Schlagseite die Kompensation nicht vollständig. Bei richtiger Wahl der Dimension des Pendels kann die Kompensation bei Fahrt in einer Kurve besser sein, weil das Pendel nach außen abweichen will und sich also weiter mit Bezug auf das Aufhängemittel des Kreisels bewegt, als der Abweichung aus der vertikalen Lage entspricht. Hat man Maßnahmen zur Erniedrigung des Einflusses der von den Stromzuleitungen auf das Pendel ausgeübten Kräfte getroffen, damit bei konstantem Kurs eine bessere Kompensation zustande kommt, dann tritt, wie aus der obenstehenden Erläuterung hervorgeht, bei Fahrt in einer Kurve eine überkornpensation auf. Eine völlige Kompensation für beide Zustände ist nicht möglich, und man wird für jeden Fall den Kompromiß suchen müssen, der im Hinblick auf die besonderen Umstände am geeignetsten erscheint.
  • In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt die Verwendung eines Kompensationspendels gemäß der Erfindung bei einem Horizontkreisel; Abb. 2 a, 2 b und 2 c sind Diagramme zur Erläuterung der Wirkung der exzentrischen Lagerung des Pendels; Abb. 3 a und 3 b zeigen andere Pendelausführungen zur Kompensation der von den Stromzuleitungen auf das Pendel ausgeübten Kräfte.
  • In Abb. 1 ist 101 ein Rotorträger, der auf einer in einem Kardanring 103 gelagerten Welle 102 sitzt. Der Kardanring 103 ist mit seiner Achse 104 in Stützböcken 105 und 106 drehbar gelagert, die auf einem Schiff aufgestellt sind. Die Achse 104 ist parallel zur Schiffslängsachse angeordnet und dreht sich in Kugellagern, damit die Lagerreibung niedrig bleibt. Die Stütze 106 für die Achse 104 und die mit ihr verbundenen Teile sind zur besseren übersicht in axialer Richtung auseinandergezogen gezeichnet. Die Stütze 106 besitzt einen zylindrischen Achsstumpf 113, um den sich das Kompensationspendel 111 auf einem an ihm angeordneten Kugellager 112 drehen kann. Ein Bündel von Stromzuleitungen 109 läuft von einer Klemme 107 auf der Stütze 106 durch eine Tülle 110 auf dem Pendel, in der das Bündel festgeldemmt ist, zu einer Klemme 108 auf dem Kardanring. Ein Teil dieser Stromzuleitungen dient zur Speisung des mit der Welle 102 verbundenen Stützmotors 116 und einem nicht gezeichneten Stellungsabgriff, durch den Lageabweichungen des Kardanringes mit Bezug auf die Schwerkraftrichtung festgestellt werden, und läuft nicht weiter als bis auf den Ring 103. Ein anderer, nicht gezeichneter Teil der Leitungen zur Speisuno, des Antriebsmotors des Kreisels und eines Stellungsabgriffs zur Feststellung der Lage des Rotorträgers bei seiner Bewegung mit der Welle 102 mit Bezug auf die Schwerkraftrichtung führt über den Ring 103 zum Rotorträger. Obwohl auch hier ein Kompensationspendel Verwendung finden könnte. ist aus den obenerwähnten Gründen darauf verzichtet worden. Der Achsstumpf 113 besitzt eine exzentrische Bohrung, die in der Richtung des Pfeiles 115 mit Bezug auf die Mittelachse des Stumpfes verlegt ist und die ein Kugellager 114 und den Achsstumpf 104 aufnimmt.
  • Schlingert das Schiff um die Achse 104, dann bleibt der Kardanring 103 in der horizontalen Lage und das Pendel 111, von der kleinen Abweichung infolge der von den Stromzuleitungen 109 ausgeübten Kräfte abgesehen, in der vertikalen Lage. In den Stromzuleitungen tritt demzufolge zwischen der Tülle 110 und der Klemme 108 keine nennenswerte Torsion auf, und das von den Stromzuleitungen auf den Kreisel ausgeübte Moment ist auf einen Bruchteil des Momentes zurückgeführt, das ohne Pendel ausgeübt werden würde. Liegt der Kreisel nicht im Schlingerzentrum des Schiffes, dann treten Horizontalbeschleunigungen auf. Da der Kreisel jedoch meistens nicht sehr weit vom Schlingerzentrum entfernt aufgestellt wird und die Frequenz eines schlingernden Schiffes ziemlich niedrig ist, sind die Horizontalbeschleunigungen in diesem Falle nur von der Größenordnung von Ihn bis 1/5o g. Die Lageabweichung des Pendels 111 infolge dieser Beschleunigungen ist dann nicht größer als lll;.-, bis 21, wenn die Amplitude des Schlingerns des Schiffes in der Größenordnun g von 30' liegt, und zwar in einer derartigen Richtung, daß eine stärkere Kompensation zustande kommt, die unter Umständen den ungünstigen Einfluß der zwischen der festen Klemme und dem Pendel lieaenden Stromzuleitungen auf das Pendel einiedrigt. Auch in diesem Falle wird das von den Stromzuleitungen auf den Kreisel ausgeübte Moment auf einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes zurückgeführt.
  • An Hand der Abb. 2 a, 2 b und 2 c soll die Wirkung der exzentrischen Lagerung des Pendels erläutert werden. G ist die Drebachse des Rotorträgers oder des Kardanringes und S die Drehachse des Pendels. Beim Schlingern des Schiffes beschreibt die Klemme 208, die der Klemme 108 in Abb. 1 entspricht, den Kreisbogen I, die Tülle 210, die der Tülle 119 in Abb. 1 entspricht, den Kreisbogen 11 mit Bezug auf das Schiff. Das Moment, das die Leitungen 109 zwischen der Tülle 110 und der Stütze 106 ausüben, hat die Wirkung, daß das Pendel bei der Drehung mit Bezug auf das Schiff hinter dem Kreisel zurückbleibt. Bei passender Wahl der Abmessungen, der Exzentrizität und des Gewichts des Pendels im Hinblick auf die Art des Leitungsbündels kann dafür Sorge getragen werden, daß die Tülle bei der linearen Bewegung der Klemme 108 noch etwas vorbleibt. Auf den Kreisel wirkt daher einerseits wegen des Zurückbleibens des Pendels bei der Drehung ein gewisses zurückdrehendes Moment, andererseits wegen des Vorbleibens der Tülle bei der linearen Bewegung ein gewisses dieses zurückdrehende Moment kompensierendes Moment. Bei richtiger Wahl der obenerwähnten Werte kann man auf diese Weise den ungünstigen Einfluß des Ziarückbleibens des Pendels infolge der Kräfte, welche die Leitungen zwischen Pendel und Stütze auf das Pendel ausüben, zum größten Teil beseitigen. Die Richtung der Verschiebung der Achse des Pendels wird von der Lage des Befestigungspunktes des Leitungsbündels auf dem Pendel bestimmt. Die Verschiebung findet in derjenigen Ebene statt, die im Ruhezustand der Vorrichtung (d. h. in der Horizontallage) durch die betreffende Kardanachse und durch das Zentrum des Befestigungspunktes des Leitungsbündels geht. Diese Verschiebung ist in Abb. 2b und 2c für zwei andere Ausführungsbeispiele dargestellt.
  • Abb. 3 a zeigt eine Anordnung, bei der Pendel und Arm getrennt sind. 301 ist das Pendel mit dem Gewicht, 302 und dem Drehpunkt 303. Es ist mittels einer Stange 304, die an den Stiften 305 und 306 angelenkt ist, nüt dem Arm 307 gekuppelt, der bei 309 in einer Tülle das Leitungsbündel trägt und der sich bei 310 mit einem Kugellager um die betreffende Kardanachse 308 drehen kann, um die auch der Rotorträger oder der Kardanring drehbar ist. Die Stange 304 greift bei 305 und 306 an ungleichen Armen an, so daß sich der Arm j07 über einen größeren Winkel als das Pendel dreht. Demzufolge hat das Pendel die vertikale Lage noch nicht erreicht, wenn bei schräger Lage der Unterstützung der Kreiselvorrichtung der Arm 309 schon wieder die vertikale Lage angenommen hat. Die Abweichung, die das Pendel dabei von der vertikalen Richtung zeigt, nimmt mit der Neigung der Unterstützung der Vorrichtung zu und ermöglicht es dem Pendel, das mit der Neigung steigende Moment der Stromzuleitungen zu kompensieren.
  • Ist es nicht erwünscht, das von dem Leitungsbündel auf den Arm ausgeübte, Moment zu kompensieren, dann werden die Abstände der Stifte 305 und 306 von den Drehachsen des Pendels und des Armes einander gleichgemacht.
  • Abb. 3 b zeigt schließlich die schon besprochene Anordnung, bei der ein exzentrisches Pendel 314 und ein konzentrischer Arm 313 nebeneinander liegen und mittels eines Stiftes und eines Schlitzes gekuppelt sind. Kreisel und Arm 313 sind um die Achse 311 drehbar. Das Pendel dreht sich um einen Aufhängepunkt 315. Eine Verbindung mit Stift und Schlitz 316, 317 kuppelt Pendel und Arm.
  • Eine sehr einfache Konstruktion entsteht, wenn, wie schon oben erwähnt, bei einem Gerät gemäß Abb. 1 das Pendel an der Außenseite der Stütze 106 angeordnet wird. In Abb. 1 liegt das Pendel dann links von der Stütze 106, wo es um ein Achsstümpfchen drehbar angebracht sein kann. Es braucht in diesem Falle für das Pendel kein Raum zwischen Stütze und Kardanring vorgesehen zu werden. Das Kugellager des Pendels kann einen viel kleineren Querschnitt haben. Eine exzentrische Anordnung des Pendels wird in einfacher Weise durch eine Verlegung des Wellenstumpfes ermöglicht, ohne daß der Querschnitt des Lagers vergrößert zu werden braucht.
  • Die Drahtklemme 107 kann in diesem Falle auf der verlängerten Welle oder auf einem an der Stütze 106 befestigten Arm angebracht sein. Auch ein von einem getrennten Pendel a gesteuerter Arm kann auf diese Weise an der Außenseite der Stütze befestigt sein, während eine derartige Anordnung des Pendels oder des Armes an der Außenseite eines Kardanringes ebensogut möglich ist, wenn man auch für die Welle 102 (Abb. 1) ein Kompensationspendel zu verwenden wünscht. Wird das Achsstümpfehen kurbelartig ausgeführt, dann können ein konzentrischer Arm und ein exzentrisches Pendel nebeneinander auf dieser Stütze drehbar sein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Kardanisch gelagertes Kreiselgerät, das sich um wenigstens eine Achse gemäß der Richtung der Schwerkraft- einstellt und bei dem biegsame elektrische Leitungen zum Kardanring und/oder zum Rotorträger führen, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsamen Leitungen jeweils von einem Befestigungspunkt (110) ausgehen, der um eine zu der betreffenden Kardanachse (102, 104) parallele oder mit ihr konzentrische Achse (113) beweglich ist und um diese Achse unabhängig vom Kreisel wenigstens angenähert stabilisiert wird.
  2. 2. Kreiselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungspunkt (110) durch ein Schwerkraftpendel (111) stabilisiert wird. 3. Kreiselgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Befestigungspunkt (110) tragende, wenigstens angenähert stabilisierte Organ für die Leitungsführung vom festen Lagergestell (105, 106) zum Kardanring (103) an dem festen Lagergestell und/oder das entsprechende Organ für die Leitungsfühlung vom Kardanring (103) zum Rotorträger (101) am Kardanring gelagert ist. 4. Kreiselgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das den Befestigungspunkt tragende Organ mit dem Schwerkraftpendel (111) eine starre Einheit bildet. 5. Kreiselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ruhelage die Befestigungspunkte (208, 210) der elektrischen Leitungen an dem kreiselstabilisierten und dem wenigstens angenähert stabilisierten Organ mit der entsprechenden Kardanachse (G) und der Drehachse (S) des wenigstens angenähert stabilisierten Organs in einer Ebene liegen und die Drehachse des angenähert stabilisierten Organs (S) weiter von dem Befestigungspunkt (208) der Leitungen an dem kreiselstabilisierten Organ entfernt ist als die Kardanachse (G). 6. Kreiselgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwerkraftpendel (301, 314) und das den Befestigungspunkt (309, 312) tragende Organ (307, 313) um getrennte Achsen (303, 308 bzw. 311, 315) drehbar und derart miteinander gekuppelt sind, daß das den Befestigungspunkt tragende Organ (307, 313) sich um einen größeren Winkel dreht als das Pendel (301, 314). 7. Kreiselgerät nach Anspruch 1, dessen eine Kardanachse parallel zur Längsachse des Schiffes oder Flugzeuges liegt, dadurch gekennzeichnet, daß nur für diese Achse ein wenigstens angenähert stabilisierter Befestigungspunkt für die biegsamen elektrischen Leitungen vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 269 103.
DEN8715A 1953-04-02 1954-04-02 Kardanisch gelagertes Kreiselgeraet, das sich um wenigstens eine Achse gemaess der Richtung der Schwerkraft einstellt Pending DE1156242B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3218451A1 (de) * 1982-05-15 1983-11-17 Teldix Gmbh, 6900 Heidelberg Horizontiereinrichtung fuer einen kurskreisel

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2269103A (en) * 1942-01-06 Gyroscopic instrument

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