DE115573C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch die Patentschriften 36654, 71564 und 71625 sind Stimmvorrichtungen für Pianinos bekannt geworden, bei welchen die Stimmwirbel als Stützhebel ausgebildet sind, welche in Vertiefungen der Platte eingesteckt und mittelst einer Druckschraube aus ihrer ursprünglichen Lage herausgedrückt werden, um die Saite zu spannen.

Diese Vorrichtungen sollen nun den Nachtheil haben, dafs der Wirbel einen verhältnifsmäfsig grofsen Ausschlag machen mufs, wenn nach dem Einstecken der Wirbelenden die Spannung der Saiten erfolgen soll. Die Saite kann zwar vor dem Einlegen der Stützhebel auf diese aufgewickelt werden, mufs aber so locker bleiben, dafs es möglich ist, den Stützhebel ohne grofse Anstrengung in seine Lage zu bringen. Infolge dessen erfordert diese Wirbelbefestigungsart eine nicht unbedeutende Nachspannung der Saiten.

Nach vorliegender Erfindung soll der Stützhebel, der als Wirbel dient, eine Drehachse erhalten, die möglichst nahe an die Druckschraube herangelegt wird, welche die Wirbelspannung veranlafst, und es soll ein Stützblock für die Drehachse benutzt werden. Ein solcher gelenkartiger Stützhebel soll nach dem Aufwickeln der Saiten leicht einzulegen und zu spannen sein.

Fig. ι zeigt einen Aufrifs, Fig. 2 einen Grundrifs der Stimmvorrichtung, während Fig. 3 und 4 zwei Ansichten des Wirbels und Fig. 5 und 6 zwei Ansichten des Stützblockes für denselben darstellen.

Der Wirbel n> ist an seinem vorderen Ende in bekannter Weise mit einem Vierkant versehen, um beim Aufwickeln der Saite s einen Schlüssel verwenden zu können. An seinem entgegengesetzten Ende hat er zwei Zapfen, mit welchen er in Ausschnitten des Stützblockes drehbar gelagert ist. Ist der Wirbel n> in die gezeichnete Stellung gebracht, so dafs der Stützblock b sich mit seiner vorderen Kante c in eine Vertiefung der Platte ρ einlegt, und sich mit seiner hinteren Kante gegen eine Rippe r der Platte stützt, so kann der Wirbel w mittelst der Druckschraube d gespannt werden, welche ihn durchdringt und an der Platte ρ ein Gegenlager findet. Durch Anziehen der Schraube d macht der Wirbel einen Ausschlag um seine Zapfen a. Es gehört nur eine geringe Drehung der Schraube dazu, um den Wirbel w zu einem kleinen Ausschlag um seine Zapfen α zu veranlassen und die Saite s zu spannen.

Diese Stimmvorrichtung soll den Vorzug haben, dafs sie sehr leicht eingesetzt werden kann. Dazu wird nämlich der Wirbel w mit seinem Stützblock b in der Weise zusammengelegt, wie Fig. ι durch Punktirung erkennen läfst, und der Schlüssel auf das Vierkant des Wirbels aufgesteckt. Auf den mit seinem Stützblock b zusammengesetzten Wirbel w wird zunächst das Ende der Saite s durch Drehung des Wirbels aufgewickelt, darauf wird der Stützblock mit seiner Kante c auf die Platte ρ aufgesetzt und endlich durch Hochdrücken mit dem Schlüssel die Stimmvorrichtung aus der

punktirten in die in vollen Linien dargestellte Lage gebracht. Mittelst der Spannschraube d wird alsdann die Saite s genau gestimmt.

Wird der Ausschnitt, in welchem der Zapfen α des Wirbels sich dreht, im Stützblock b so weit nach vorn gelegt, wie gezeichnet, so kann der Druck der Zapfen gegen den Block niemals abhebend auf letzteren einwirken, sondern ihn vielmehr stets gegen die Platte ρ zu drücken bestrebt sein.

Der Stützblock wird vortheilhaft, wie Fig. 5 und 6 zeigen, gabelförmig gestaltet und der Wirbel w an seinem unteren Ende, entsprechend Fig. 3 und 4, so ausgebildet, dafs er in die Gabel des Stützblockes hineinpafst und mit seinen Zapfen aa, welche die Drehachse bilden, in die Ausschnitte des Stützblockes sich einlegt. Auf diese Weise sind beide gelenkartig und leicht lösbar mit einander verbunden. Damit die Stützblöcke einer neben dem anderen gereiht werden können, ohne sich in ihrem vorderen Theil zu berühren, ist an jedem derselben eine Leiste / angegossen, die als Anschlag für den nächsten Stützblock dient.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stimmvorrichtung für Saiteninstrumente, bei welcher die Saite an einem mit einer durchgehenden Druckschraube (d) versehenen Hebel befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dafs der Stimmwirbel (w) mit einem Stützblock (b) gelenkartig verbunden ist, zu dem Zwecke, durch einen kleinen Ausschlag des Wirbels die Spannung der Saiten (s) bewirken zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.