-
Förderwagen Die Erfindung betrifft einen Förderwagen, insbesondere
für Materialtransport im Grubenbetrieb, mit einem auf einem Fahrgestell gelagerten
oben offenen Förderwagenkasten, dessen Seitenwände um waagerechte Achsen nach außen
aufklappbar sind.
-
Die im Grubenbetrieb üblicherweise verwendeten Förderwagen besitzen
eine Förderwagenmulde, die aus einem vollwandigen, starr mit dem Fahrgestell verbundenen
Blechtrog besteht. Die Be- und Entladung dieser hauptsächlich für den Transport
von Kohle oder anderem Haufwerk vorgesehenen Förderwagen mit Bedarfsmaterial, wie
beispielsweise Ausbaumaterial, Hölzern, Ziegelsteinen, Zementsäcken, Maschinenteilen
usw. ist umständlich und zeitraubend. Das zur Verladung kommende Gut muß dabei über
den verhältnismäßig hohen Muldenrand gehoben oder geworfen werden. Zur schnelleren
Entladung wird der Förderwagen oft auch umgeworfen. Die Ladung und der Wagen werden
dadurch einer sehr rauhen Behandlung ausgesetzt.
-
Bekannt sind Förderwagen mit oben offenen Wagenkästen, die kippbar
auf dem Fahrgestell gelagert sind und deren Seitenwände um waagerechte Achsen aufklappbar
sind. Es sind auch Eisenbahngüterwagen mit Schiebetüren nicht mehr neu, die durch
Verschieben in vertikaler Richtung geöffnet werden. Außerdem sind Lastkraftwagen
bekannt, deren Seiten- oder Stirnwände auf das Dach des Fahrzeuges hochgeklappt
werden können, um freien Zugang zum Inneren des Fahrzeuges zu haben.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Förderwagen
zu schaffen, der den vielfältigen Förderaufgaben, wie sie insbesondere im Grubenbetrieb
vorliegen, wo regelmäßig nebeneinander Schüttgüter, wie Berge, Sand usw., und Stückgüter,
wie Maschinen, Ausbauteile, Ziegelsteine, Zementsäcke usw., transportiert werden
müssen, in besonderer Weise angepaßt ist, und der sich vor allem leichter und einfacher
als die bisher für diese Zwecke verwendeten Wagen beladen und entladen läßt.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Förderwagen,
dessen Seitenwände um waagerechte Achsen nach außen aufklappbar sind, darin gesehen,
die Seitenwände außerdem in Führungen vertikal verschiebbar zu lagern. Die Anordnung
kann dabei so getroffen sein, daß die Seitenwand nach dem vertikalen Anheben in
waagerechter oder geneigter Lage über dem Förderwagen ablegbar ist, wie dies bei
Lastkraftwagen bereits bekannt ist. Die Führungen für die Seitenwände verlaufen
zweckmäßig längs des Umfangs der Wagenstirnwände. Sie können mit öffnungen versehen
sein, die ein Herausnehmen der Seitenwände aus den Führungen gestatten.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Förderwagen können die Seitenwände somit
je nach den Erfordernissen aus ihrer Schließstellung in die Öffnungsstellung entweder
hochgeschoben werden oder sie können um waagerechte Achsen nach außen aufgeklappt
werden. Ferner ist es möglich, die Seitenwände bei Bedarf von dem Förderwagen abzunehmen.
Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn der Förderwagen mit sperrigem Material
beladen ist, das aus dem Förderwagenkasten oben herausragt, da es in diesem Fall
nicht möglich ist, die Seitenwände in den Führungen so weit hochzuschieben, bis
sie etwa waagerecht über dem Förderwagenkasten liegen.
-
Es kann zweckmäßig sein, den Wagenkasten kippbar auf dem Fahrgestell
zu lagern, wie dies an sich bekannt ist. Zu diesem Zweck kann, wie ebenfalls bekannt,
für jede Kipprichtung je ein besonderes Kipplager vorgesehen sein, wobei die beiden
Kipplager beiderseits der Mittelachse des Förderwagenkastens liegen. Schließlich
kann es auch zweckmäßig sein, den Förderwagenkasten leicht abnehmbar auf dem Fahrgestell
zu lagern und so auszubilden, daß mehrere gleichartige Förderwagenkästen aufeinandergestapelt
werden können. Die Kippbarkeit des Förderwagenkastens gehört jedoch, wie die Anordnung
von leicht abnehmbar auf dem Fahrgestell angeordneten Förderwagenkästen, nicht mehr
zur erfindungsgemäßen Ausbildung des Förderwagens. Der Förderwagenkasten eignet
sich gut für alle im Grubenbetrieb auftretenden Förderaufgaben. Er kann als kippbarer
Seitenentleerer für den Transport von Schüttgütern verwendet werden; er eignet sich
auf Grund der hochschiebbaren und gegebenenfalls herausnehmbaren Seitenwände in
gleichem Maße für die Beförderung von Stückgütern beliebiger Art, wobei
das
Beladen und Entladen des Wagens keine besonderen Schwierigkeiten mehr bereitet.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht eines Förderwagens gemäß der Erfindung, Fig. 2
den Förderwagen gemäß Fig. 1 in Draufsicht, Fig. 3 den Förderwagen gemäß den Fig.
1 und 2 im Längsschnitt, Fig. 4 einen Querschnitt durch den Ladekasten des Förderwagens;
Fig. 5 eine Frontansicht des Förderwagens, wobei der seitlich gekippte Ladekasten
gestrichelt angedeutet ist, Fig.6 in vergrößerter Darstellung die Zapfenlagerung
der Seitenwand, Fig. 7 eine Verriegelungsvorrichtung für die Seitenwände und Fig.
8 die Führung der Kippachsen in vergrößerter Darstellung.
-
Der dargestellte Förderwagen besteht aus einem Fahrgestell n der bei
Grubenförderwagen üblichen Bauart mit starren Radsätzen o und einem Förderwagenkasten
p, der nach beiden Seiten hin kippbar auf dem Fahrgestell gelagert ist. Die Radsätze
o sind an zwei Längsträgern g starr befestigt.
-
Der nach oben hin geöffnete Ladekasten p besteht aus Seitenwänden
a, Stirnwänden q und einem flachen Boden r.
-
Die Seitenwände a befinden sich in Führungen an den Stirnwänden q
des Ladekastens und können angehoben und unter Drehen um eine horizontale Achse
gegebenenfalls bis in eine waagerechte Lage gebracht werden, in der sie auf den
gegenüber den Seitenwänden a etwas überhöhten Stirnwänden q aufliegen.
Sie können aber auch so weit verschoben werden, daß sie auf der jeweils in Normalstellung
verbleibenden anderen Seitenwand in Schräglage aufliegen. Die Führung der Seitenwände
ist derart, daß beim Hochschieben der Laderaumquerschnitt nicht eingeengt wird.
-
Die Seitenwände sind, wie insbesondere die Fig. 4 und 6 erkennen lassen,
mit übereinanderliegenden Zapfen ci und a" versehen, welche in Rillenführungen
b' und b" eingreifen. Die Zapfen a' liegen in den Führungen
b', während die Zapfen a" in die Führungen b" eingreifen. Die Führungen
b' und b" werden durch nebeneinanderliegende Winkeleisen gebildet, die am Außenrand
der Stirnwände q fest angebracht sind, wobei die Führungen b" für die Zapfen ä '
gegenüber den Führungen b' der Zapfen ä etwas zum Inneren des Ladekastens hin versetzt
angeordnet sind. Etwa im oberen Drittel des Förderwagenkastens bei s beginnen die
Führungen b' und erstrecken sich bogenförmig bis zum Oberrand des Wagenkastens.
Die Führungen b" beginnen dagegen im unteren Drittel des Wagenkastens bei t und
erstrecken sich über den freien Umfang der Stirnwände q. In den Führungen b' und
b" sind Öffnungen cl und c, vorgesehen, die es ermöglichen, die Zapfen ä und ci
' aus den Führungen herauszunehmen. Die Öffnungen cl und c. liegen derart, daß die
Seitenwände a von dem Förderwagen abgenommen werden können, nachdem sie um ein gewisses
Maß angehoben worden sind.
-
In den in Fig. 4 dargestellten Schnitt ist die rechte Seitenwand a
geschlossen. Die Zapfen a' befinden sich am unteren Ende der Führungen b' und sind
hier in den pfannenartig ausgebildeten Rillenenden gelagert. Die Zapfen a" der rechten
Tür befinden sich dagegen außerhalb der Führungen b". Es ist daher möglich, in dieser
Stellung die Seitenwand a um das durch die Zapfen ä und die Enden der Rillenführungen
b' gebildete Schwenklager nach Lösen einer Verriegelung nach außen aufzuklappen,
wie dies in Fig. 5 auf der linken Seite des Förderwagenkastens gestrichelt dargestellt
ist. Auf diese Weise wird ein weitgehend selbsttätiges Entladen des gekippten Förderwagenkastens
infolge Herausrutschens der Ladung ermöglicht.
-
In der in Fig. 4 dargestellten Anordnung ist die linke Seitenwand
a unter Verschwenken um die Zapfen ä ' in den durchlaufenden Führungen b" von der
linken auf die rechte Seite des Förderwagens verschoben worden, so daß sie in Schräglage
auf der geschlossenen rechten Seitenwand aufliegt.
-
Die Zapfen ä haben dazu die Führungsrillen b' bei cl
verlassen, so daß die Seitenwand nur noch durch Eingriff der Zapfen a" in die Rillen
b" gehalten und geführt wird.
-
Es ist möglich, die Seitenwand a in den Rillen b" unter Verschwenken
um die Zapfen a" auch nur so weit zu verschieben, bis sie in waagerechter Lage auf
den Stirnwänden q des Förderwagens aufliegt.
-
Um die Seitenwände abzunehmen, müssen diese so weit angehoben werden,
bis die Zapfen a" in den Bereich der COfnungen c2 und gleichzeitig die Zapfen a'
in den Bereich der Öffnungen cl gelangen. Die Zapfen lassen sich in dieser Stellung
aus den Rillenführungen b' und b" herausnehmen.
-
In der Schließstellung werden die Seitenwände a durch eine Verriegelung
d an der Unterkante der Wand gegen ein unbeabsichtigtes seitliches Ausschwenken
gesichert. Die Verriegelung d besteht, wie Fig. 7 zeigt, aus einem Schwenkhebel
d', der mit einem unteren Ansatz d"' die Seitenwand a unten umgreift
und festlegt. Ein vertikal verschiebbares Rohrstück d", welches an den Stirnwänden
q befestigt ist, läßt sich über das obere Ende des Hebels d' schieben. Dieses
Rohrstück dient als Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Betätigen der Riegelvorrichtung.
Zum Entriegeln wird das Rohrstück d" angehoben, bis es den Handhebel freigibt, darauf
wird der Handhebel in die gestrichelte eingezeichnete Lage versehwenkt, so daß das
Winkelstück dd" die Seitenklappen a freigibt.
-
Der Ladekasten p ist auf zwei Längsachsen e' und e" gelagert (Fig.
8), die in vertikalen Führungen i geführt sind. Die Längsachsen e und e" liegen
beiderseits der Längsmittelachse des Förderwagenkastens. Man erhält auf diese Weise
eine gute Seitenkippung des Ladekastens über die Wagenräder hinweg bei nur geringer
Schwerpunktverlagerung in der vertikalen Richtung. Außerdem wird dem Ladekasten
in der Grundstellung so viel Stabilität verliehen, daß das Einrasten eines Verriegelungsbolzens
f (Fig. 3 und 5) und damit das Herstellen einer festen Verbindung zwischen dem Förderwagenkasten
und dem Fahrgestell leicht möglich ist. Das Fahrgestell ist vorn und hinten mit
einer Schutz- und Tragwand h versehen. An der Schutz- und Tragwand sind innen die
genannten Führungsschienen i angeordnet, die unten muldenförmig verschlossen sind
und die zum Einführen der Kippachsen e' und e" und zu deren drehbarer Lagerung dienen.
Das seitliche Kippen des Ladekastens wird durch das Anschlagen der jeweils
freien
Kippachse in ihrer Führungsschiene sowie durch Anschlag eines Versteifungswinkels
k an der nach oben sich verjüngenden Schutz- und Tragwand h begrenzt (Fig. 5).
-
Der Förderwagenkasten kann jederzeit mittels eines Krans oder eines
Hubstaplers abgehoben und wieder eingesetzt und wie Ladepaletten oder Transportbehälter
abgestellt werden. Es ist möglich, mehrere gleichartige Ladekästen aufeinander zu
stapeln. Gegen Abrutschen der aufeinandergestapelten Ladekästen in Längs- und Querrichtung
dienen z. B. kleine Nocken m, die an Versteifungsträgern l des Ladekastenbodens
r angebracht sind. Bei der Anordnung gemäß Fig.4 sind zwei Ladekästen aufeinandergestapelt.