-
Mehrsystemige Rundstrickmaschine zur Herstellung von Netzstrümpfen
Die Erlmdung betrifft eine mehrsystemige Rundstrickmaschine zur Herstellung von
Netzstrümpfen mit diagonal versetzten Netzmaschen, welche Gruppen von Musterschiebern
aufweist, deren Musterfüße innerhalb jeder Gruppe von Schieber zu Schieber in der
Höhe treppenförmig versetzt angeordnet sind, wobei die Anordnung der Musterfüße
sich in jeder Gruppe wiederholt.
-
Die Maschinen zur Herstellung von Netzstrümpfen mit diagonal verlaufenden
Netzmaschen unterscheiden sich voneinander durch die Anzahl der Systeme und haben
normalerweise ein oder zwei Systeme.
-
Bei den einsystemigen Rundstrickmaschinen für Strümpfe erhält man
bei jeder Umdrehung des Nadelzylinders nur eine Maschenreihe, und zwar abwechselnd
eine normale Maschenreihe und eine Reihe, bei der auf bestimmten Nadeln Fanghenkel
gearbeitet werden.
-
Bei Rundstrickmaschinen, die mit zwei Systemen ausgestattet sind,
erhält man bei jeder Zylinderumdrehung zwei Maschenreihen, und zwar eine normale
Maschenreihe am ersten System, d. h. jenem, welches dem üblichen System einer
einsystemigen Maschine entspricht, und eine Reihe aus Maschen und Fanghenkeln am
zweiten System. Die Maschine mit zwei Systemen erlaubt es demnach, Netzstrümpfe
in einer Zeit herzustellen, welche praktisch nur die Hälfte jener Zeitspanne beträgt,
die erforderlich ist, um solche Strümpfe auf einer Maschine mit nur einem System
zu erzeugen.
-
Wenn auch die zweisystemige Rundstrickmaschine eine erhöhte Produktion
zuläßt, so haftet ihr doch der Mangel an, daß bei den auf ihr hergestellten Netzstrümpfen
mit diagonal versetzten Netzmaschinen die Diagonalen im Maschenmuster Unterbrechungen
aufweisen. Die Diagonalen zeigen, anstatt in kontinuierlicher Weise in Form von
Spiralen zu verlaufen, entlang eines bestimmten Maschenstäbchens des Strumpfes Sprungstellen;
ein Fehler, welcher »Wechsel« genannt wird.
-
Die vorliegende Erfindung hat nun zum Ziel, eine Strumpf-Rundstrickmaschine
mit mehreren Systemen (im allgemeinen zwei) der eingangs angegebenen Art zu schaffen,
die es erlaubt, einen Strumpf mit diagonal versetzten Netzmaschen zu arbeiten, welcher
den oben angeführten Fehler nicht aufweist.
-
Die Rundstrickmaschine ist erfindungsgemäß dadurch ausgezeichnet,
daß eine der Gruppen von Musterschiebern einen Schieber mehr oder einen solchen
weniger als die anderen aufweist, welchem eine Nadel mehr oder eine Nadel weniger
im Nadelzylinder entspricht. Mit anderen Mlorten ausgedrückt, wenn mit n die Anzahl
der Gruppen von Schiebern bezeichnet wird (die der Anzahl der Wiederholungen des
Musters bei jeder Zyaderumdrehung entspricht) und mit g die Anzahl der Schieber
innerhalb jeder Gruppe (die dem Rapport des Musters entspricht), so ist die Gesamtzahl
der Schieber bzw. der zugehörigen Nadeln gleich dem Produkt aus n - g,
vermehrt oder vermindert um 1.
-
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung ist bei einer Rundstrickmaschine,
bei der auf einer Hälfte des Nadelzylinders die Musterschieber mit einem zusätzlichen
zweiten Musterfuß versehen sind, der zusätzliche Musterschieber mit der zugehörigen
Nadel an der Grenze zwischen den Gruppen mit Schiebern mit je einem Musterfuß
und jenen mit Schiebern mit je zwei Musterfüßen vorgesehen, oder es ist an
dieser Grenzstelle ein Musterschieber mit zugehöriger Nadel weniger angeordnet.
Der hinzugefügte bzw. weggelassene Schieber kann hierbei von dem Typ mit
einem langen Musterfuß oder mit zwei mittleren Musterfüßen sein. Falls der hinzugefügte
Schieber zwei mittlere Musterfüße besitzt, so muß der Musterfuß größerer Höhe dem
jenes Schiebers
entsprechen, welcher ihm vorausgeht und einen einzigen
mittleren Musterfuß besitzt. Im umgekehrten Falle, wenn der hinzugefügte Schieber
einen einzigen mittleren Musterfuß aufweist, muß dieser Musterfuß dem längeren Musterfuß
jenes Schiebers entsprechen, welcher auf diesen Schieber folgt und selbst zwei mittlere
Musterfüße aufweist.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist bei einer Maschine,
welche mit einer zur Herstellung des Doppelrandes bestimmten Scheibe mit übertragungsplatinen
versehen ist, deren Abstand voneinander doppelt so groß ist wie der Abstand der
Nadeln im Nadelzylinder, und mit Musterschiebern, die unterhalb der Musterfüße abwechselnd
einen hohen und einen tiefen übertragungsfuß zur Maschenübertragung bei der Doppelrandbildung
aufweisen, an einer Stelle der Scheibe der Abstand zwischen zwei benachbarten übertragungsplatinen
eineinhalbmal so groß wie der Abstand zwischen je zwei der übrigen übertragungsplatinen,
und es befinden sich an dieser Stelle der Scheibe im Nadelzylinder zwei benachbarte
Musterschieber mit übertragungsfüßen gleicher Höhe.
-
Im folgenden wird die Erfmdung an Hand der Zeichnungen näher erläutert,
welche Ausführungsbeispiele darstellen. Hierbei zeigt Fig. 1 verschiedene
Gruppen von Schiebem mit mittleren Musterfüßen verschiedener Höhe bei einer zweisystemigen
Rundstrickmaschinie zur Herstellung von Netzstrümpfen mit diagonal versetzten Netzmaschen;
Fig. 2 zeigt die gegenseitige Anordnung der verschiedenen Schieber im Nadelzylinder;
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht des Nadelzylinders, wobei die Anordnung
der zusätzlichen Nadel mit dem zugehörigen Schieber angedeutet ist; Fig. 4 a zeigt
ein erlindungsgemäßes Arbeitsschema der Schieber in der Übergangszone zwischen den
Schiebern mit einem einzigen mittleren Musterfuß und den Schiebern mit zwei mittleren
Musterfüßen, und zwar im Falle der Anordnung eines zusätzlichen Schiebers; Fig.
4b zeigt die bisher übliche Anordnung der Schieber, die an der Zone des »Wechsels«
liegen, also der Sprungstelle im sonst diagonalen Verlauf der Netzmaschen; Fig.
4c zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Arbeitsschema der Schieber an der übergangszone
zwischen Schiebern mit einem einzigen mittleren Musterfuß und Schiebern mit zwei
mittleren Musterfüßen, und zwar im Falle der Weglassung eines Schiebers; Fig.
5 zeigt eine weitere bisher übliche Anordnung der Schieber in der Zone des
»Wechsels«, wobei die Reihenfoloe der Schieber gegenüber jener gemäß Fig. 4b umgekehrt
ist; Fig. 6 zeigt in Draufsicht und teilweisem Schnitt die Scheibe für die
übertragungsplatinen; Fig. 7 ist eine schematische Darstellung der übergangszone
in der Scheibe für die übertragungsplatinen.
-
Außer den kleinen Füßen B und P an den Enden der Schieber sind an
diesen noch mittlere Musterfüße verschiedener Höhe vorgesehen, beispielsweise der
Musterfuß 10 des Schiebers 1 und die beiden Musterfüße 10 und
0 Ill() des Schiebers 5. Die Schieber mit zwei mittleren Musterfüßen
bilden die Gruppen 5, 6, 7, 8 und 9, 10, 11, 12, welche auf der einen
Hälfte des Nadelzylinders angeordnet sind, und die Schieber mit je einem
mittleren Musterfuß bilden die Gruppen 1, 2, 3, 4 und 13, 14,
15, 16 und sind auf der anderen Hälfte des Nadelzylinders angeordnet
(Fig. 1 und 2). Die beiden mittleren Musterfüße der einen Art von Schiebern
haben untereinander verschiedene Höhe und sind außerdem niedriger als der einzige
Musterfuß der anderen Art von Schiebern.
-
Die beiden mittleren Musterfüße der Schieber 5, 6,
7, 8
und 9, 10, 11, 12 gestatten die Verschiebung dieser Schieber mit Hilfe zweier
verschiedenerSteuerteile, welche wechselweise mit dem einen oder dem anderen Musterfuß
zusammenwirken, ohne daß sich während der Bewegung eine gegenseitige Behinderung
ergeben könnte.
-
Die Musterfüße 0 10 und 0 1110 wirken so als Ergänzung
zu den Musterfüßen 1110 bzw. 10 und die Musterfüße 0 110 und
0 IVO wirken als Ergänzung zu den Musterfüßen IVO bzw. 110.
-
Die Zonen 11 und III des Nadelzylinders (Fig. 2) sind von Gruppen
von Schiebern der Art 5, 6, 7, 8
und 13, 14, 15, 16 gebildet,
um die Netzmaschen herzustellen, während die Zonen I und IV Schieber der Art
9, 10, 11, 12 und 1, 2, 3, 4 aufweisen, welche zum Unterschied
gegenüber den zuvor genannten Schiebern höhere Füße P an ihren oberen Enden besitzen,
um in an sich bekannter Weise in bestimmten Strumpfabschnitten von den Netzmaschen
auf die normalen Maschen überzugehen.
-
Der Nadelzylinder (Fig. 3) zeigt eine bestimmte Anzahl von
Nuten, welche, wie bereits zuvor erklärt, durch die Formel n - g ± 1-
gegeben ist. Wird beispielsweise angenommen, daß das von den Netzmaschen gebildete
Muster durch Gruppen von vier Schiebern mit den zugehörigen Nadeln gebildet wird,
und wird des weiteren angenommen, daß bei jeder Umdrehung des Nadelzylinders der
Rapport (die Mustereinheit) hundertmal wiederholt werden soll, so ergibt sich die
Gesamtzahl der Schieber, falls einer hinzugefügt werden soll, mit 401.
-
Die 401. Nadel ist in der ersten Nut A' der mit
b
bezeichneten Hälfte des Zylinders angeordnet. (Fig. 3). Das
Bezugszeichen A' bezeichnet auch in der Fig. 4 a den Schieber mit zwei mittleren
Musterfüßen, welcher sich in der 401. Nut befindet. Der letzte Schieber
- in der letzten Nut - der mit a bezeichneten Zylinderhälfte muß in
diesem Falle ein Schieber 4 mit einem Musterfuß IVO sein (Fig. 1),
damit keine
Sprungstelle im diagonalen Verlauf der Netzmaschen entsteht. Es können aber auch
andere Schieber Verwendung finden, etwa ein Schieber 9
mit Musterfuß IVO (Fig.
1) als erster Schieber der Zylinderhälfte b und ein Schieber
1 mit Musterfuß 10
als letzter der Zylinderhälfte a. Die 401. Nadel
ist auf jeden Fall an jener Stelle anzuordnen, wo die Zone der Schieber
1, 2, 3, 4; 13, 14, 15, 16 mit mittlerem Musterfuß
10, 110, 1110, IVO (Fig. 1) endigt und wo die Zone der Schieber
5, 6, 7, 8; 9, 10, 11, 12 mit zwei mittleren Musterfüßen beginnt.
-
In der Fig. 4 a ist die an sich kontinuierliche Verschiebungsbewegung
der Schieber schrittweise dargestellt, und zwar bei der Herstellung der diagonal
versetzten Netzmaschen in der übergangszone unter Verwendung eines zusätzlichen
Schiebers A'. Bei Betrachtung der schraffierten Schieber in der Fig. 4a,
welche den Nadeln zugeordnet sind, die die Netzmaschen bilden, ist leicht zu erkennen,
daß diese Schieber genau einer Diagonalen folgen und auch
beim Übergang
von einem zum anderen Steuerteil des üblichen Steuerschiebers den gleichen Rapport
einhalten, so daß keine Sprungstellen entstehen. In der Fig. 4 a sind mit
l', 2', Y, 4' die Ebenen bezeichnet, in welchen zur Herstellung der
Netzmaschen die entsprechenden Steuerteile auf die Musterfüße 10,
110,
1110, IVO der Schieber gemäß Fig. 1 einwirken.
-
Die Fig. 4b und 5 zeigen klar (immer auf Grund der Anordnung
der schraffierten Schieber) die Unterbrechung der Diagonalen oder den »Wechsel«,
wenn die Anzahl der Nadeln gleich dem Produkt n - g ist.
-
In jenem Falle, wo der Nachteil des »Wechsels« durch die Weglassung
einer Nadel, ausgedrückt durch die Formel n - g - 1, behoben werden
soll (Fig. 4 c), wird dort ein Schieber weggelassen, wo die Zone der Schieber
1, 2, 3, 4; 13, 14, 15, 16 (Fig. 1)
endigt
und die Zone der Schieber 5, 6, 7, 8,- 9, 10,
11, 12 beginnt. Dieser
wegzulassende Schieber kann sowohl von der Art mit nur einem Musterfuß als auch
von jener mit zwei mittleren Musterfüßen (Fig. 4c) sein.
-
Bei Rundstrickmaschinen mit gerader Nadelanzahl ist die Teilung der
Scheibe, welche die übertragungsplatinen trägt, doppelt so groß wie die des Nadelzylinders.
Bei der erfindungsgemäßen Maschine mit ungerader Nadelanzahl sind in der Scheibe
g 2 n Nuten vorgesehen, die gleichen Abstand voneinander
haben, mit Ausnahme von einer Stelle 1, an der der Abstand zwischen den Nuten
eineinhalbmal so groß ist wie der Abstand zwischen den übrigen Nuten.
-
Im Falle eines Zylinders mit 401 Nadeln werden mit Hilfe einer Teilscheibe
auf der Scheibe 401 Teilstriche aufgetragen, wobei 200 Nuten zwischen ihrer ersten
und ihrer letzten Nut eine in den Zeichnungen (Fig. 6 und 7) gekreuzt
schraffierte Zone T einschließen, deren Breite gleich dem eineinhalbfachen Abstand
der anderen Nuten voneinander ist.
-
Entsprechend dieser Zone 1 wirken zwei Nadeln M,
N (Fig. 7) mit Schiebern zusammen, welche untere Füße B gleicher
Länge aufweisen.
-
Auf dem Strumpf ergibt sich entsprechend dieser gekreuzt schraffierten
Zone T eine etwas breitere Kantenverbindung, als dies bei den Strümpfen, die auf
den üblichen Maschinen hergestellt werden, der Fall ist, der Unterschied ist aber
so gering, daß er auch dem geschulten Auge des Fachmanns kaum bemerkbar ist.