-
Selbsttätige Belichtungszeitregelung bei photographischen Kameras
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Belichtungszeitregelung bei photographischen
Kameras.
-
Es sind bereits mehrere Arten für eine selbsttätige Regelung oder
Einstellung der Belichtungszeit bei photographischen Kameras bekannt, bei welcher
der Kameraverschluß nach erfolgtem Auslösen und öffnen in Offenstellung festgehalten
wird. Diese bekannten Einstell- bzw. Regelarten weisen indessen wesentliche Nachteile
und Mängel auf, insbesondere im Hinblick auf den zu ihrer Verwirklichung erforderlichen
beträchtlichen Aufwand sowie hinsichtlich ihrer Funktionssicherheit und -genauigkeit.
-
Es ist auch schon eine photographische Belichtungsregeleinrichtung
bekanntgeworden, bei welcher die Regelung der Belichtungszeit mittels eines elektromagnetischen
Systems erfolgt, das nach dem ballistischen Prinzip arbeitet und als Drehspulsystem
ausgebaut ist. Bei der bekannten Anordnung ist das Drehspulsystem im Entladekreis
eines vom Strom einer Photozelle gespeisten Kondensators angeordnet, der bei der
Auslösung des Verschlusses entladen wird. Die stets in ein und derselben Ausgangslage
befindliche Drehspule wird hierbei in Bewegung gesetzt und dann wieder gestoppt,
wenn ein an der Drehspule befestigtes Teil, beispielsweise ein Zeiger, auf einen
ortsfesten Kontakt auftrifft und zwecks Einschaltens einer Betätigungsvorrichtung
dort einen Kontaktschluß herbeiführt. Die Bewegungszeit, welche die Spule bzw. das
mit ihr verbundene Teil zum Zurücklegen des konstanten Weges von der Ausgangslage
bis zum Auftreffen auf den Kontaktpunkt benötigt, wird hierbei durch die jeweilige
Größe des Entladestroms des Kondensators bestimmt. Von Nachteil ist bei dieser bekannten
Anordnung, daß es vorkommen kann, daß der Kondensator, bedingt durch eine zu einem
früheren Zeitpunkt herrschende größere Beleuchtungsstärke, eine wesentlich größere
Ladung abgibt, als sie auf Grund einer im Augenblick der Auslösung vorherrschenden
geringeren Beleuchtungsstärke vorhanden ist. Die Folge hiervon ist, daß die Belichtungszeitregeleinrichtung
falsche Ergebnisse liefert, d. h. im vorliegenden Falle zwangläufig zu einer
unterbelichteten Aufnahme führen muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur selbsttätigen
Belichtungszeitregelung zu schaffen, das sich durch Sicherheit, Konstanz sowie durch
Genauigkeit der geregelten Belichtungszeiten auszeichnet und dessen Verwirklichung
ohne hohen Aufwand durchführbar ist. Weiterhin soll dasselbe bei Kameras verschiedenster
Art und unabhängig von deren jeweiligem Aufbau anwendbar und in seinen Zusammenhängen
leicht überblickbar sein.
-
Eine Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß in Abhängigkeit vom Auslösen des Verschlusses ein Strom oder eine Spannung konstanter
Größe an ein elektromagnetisches System angeschaltet wird, dessen bewegliches Teil
eine Ausgangslage besitzt, die von einem durch eine Photozelle oder ein Photoelement
fließenden, in seiner Größe der jeweiligen Beleuchtungsfläche und Beleuchtungsstärke
der Photozelle bzw. des Photoelements entsprechenden Strom abhängt, und daß der
festgehaltene Verschluß zum Schließvorgang in Abhängigkeit von der Zeitdauer freigegeben
wird, welche das bewegliche Teil des elektromagnetischen Systems unter Wirkung des
Stroms bzw. der Spannuna konstanter Größe zum Zurücklegen des durch die Ausgangslage
dieses Teils bestimmten Weges benötigt.
-
Dem erfindungsgemäßen Verfahren zur selbsttätigen Regelung der Belichtungszeit
liegt das an sich bekannte ballistische Prinzip zugrunde. Auf diesem aufgebaute
Meßsysteme zeichnen sich, wie eine vielfältige und vieljährige Praxis erwiesen hat,
durch besondere Einfachheit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit aus. Diese Vorteile
gelten in vollem Umfange auch für das Verfahren gemäß der Erfindung.
-
Darüber hinaus besitzt dieses den weiteren, wichtigen Vorteil, daß
zu seiner Durchführung keine verwickelt aufgebauten bzw. empfindlichen Vorrichtungen,
wie mechanische Hemmvorrichtungen oder Vorrichtungen zur Abtastung der Stellung
des beweglichen Teils eines photoelektrischen Meßwerks, erforderlich sind. Das überraschende
und neuartige
Prinzip des erfindungsgemäßen Belichtungszeitregelverfahrens
besteht vielmehr darin, den ausgelösten Verschluß in Offenstellung festzuhalten
und diese Festhaltung in Abhängigkeit von der Zeitdauer zu lösen, welche das bewegliche
Teil eines elektromagnetischen Systems benötigt, um unter der Wirkung .eines Stroms
bzw. einer Spannung konstanter Größe einen durch eine veränderliche Ausgangslage
und einen weiteren, fest vorgegebenen Punkt bestimmten Bewegungsweg zurückzulegen,
Die Lage, welche das bewegliche Teil des elektromagnetischen Systems am Beginn seines
Bewegungsweges einnimmt, ist von den jeweiligen Lichtverhältnissen sowie gegebenenfalls
von weiteren Belichtungsfaktoren, wie Blende, Filinempfindlichkeit oder Filter,
abhängig. Damit ist die jeweilige Ausgangsstellung des beweglichen Teils ein Maß
für die Größe der bei einer Aufnahme zu erwartenden Belichtungszeit, deren Wert
an einer mit dem beweglichen Teil zusammenarbeitenden Skala sichtbar gemacht werden
kann. Hieraus ergibt sich der bedeutsame Vorteil, daß ohne das Erfordernis irgendeiner
zusätzlichen Vorrichtung die Bedienungsperson in der Lage ist, sich vor einer Aufnahme
Kenntnis über die Größe der zu erwartenden Belichtungszeit zu verschaffen und sich
ein Urteil darüber zu bilden, ob die Aufnahme unter Berücksichtigung der gegebenen
Lichtverhältnisse sowie der Vorwahl bzw. Einstellung der übrigen Belichtungsfaktoren
überhaupt durchführbar ist bzw. ob die zu erwartende Belichtungszeit für das betreffende
Aufnahmeobjekt geeignet ist.
-
Ein weiterer, besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
diese nicht an einen bestimmten Aufbau oder an eine bestimmte Wirkungsweise einer
Kamera bzw. eines Verschlusses gebunden ist, sondern bei Kameras jeder Art anwendbar
ist.
-
In den Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung ist die Erfindung
an Hand von zwei Ausführungsbeispielen von Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens näher erläutert; die besonderen Vorteile dieser Vorrichtungen sind hierbei
im einzelnen aufgezeigt.
-
Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung einen photographischen
Objektivverschluß mit abgenommener Deckplatte und eine an diesen angeschlossene
bzw. in diesen eingebaute Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
für selbsttätige Belichtungszeitregelung; der Verschluß befindet sich in gespannter
Stellung; Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung ein Teil des Verschlusses gemäß
Fig. 1; der Verschluß ist gespannt; Fig. 3 zeigt wiederum in einer
Teildarstellung den Verschluß gemäß Fig. 1 unmittelbar nach dem Auslösen,
ein elektrischer Schalter für ein elektromagnetisches System ist geschlossen, während
die Verschlußblätter die Belichtungsöffnung noch abdecken; Fig. 4 zeigt in einer
weiteren Teildarstellung den Verschluß gemäß Fig. 1, und zwar in Offenstellung
der Verschlußblätter; in dieser ist der Verschlußblätterring mittels einer Sperrvorrichtung
festgehalten; Fig. 5 zeigt in Draufsicht, bei abgenommener Deckplatte, ein
Teil eines photographischen Objektivverschlusses mit einer vom Verschluß gemäß den
Fig. 6 bis 4 verschieden ausgebildeten Vorrichtung zum Festhalten des Verschlusses
in Offenstellung; der Verschluß befindet sich in gespannter Stellung: Fig.
6 ist eine Prinzipschaltskizze der in Fig. 1 gezeigten Anordnung;
Fig. 7 zeigt schematisch den zeitlichen Funktionsablauf der Vorrichtung gemäß
Fig. 1.
-
In den Fig. 1 bis 5 ist mit 1 ein Objektivverschlußgehäuse
bezeichnet, in dem Verschlußblätter 2 angeordnet sind. Zum Betätigen derselben dient
in an sich bekannter Weise ein in gestrichelten Linien dargestellter Antriebsring
3. Dieser wird zum Öffnen und Schließen der Verschlußblätter durch eine ein
Griffstück 4a besitzende und unter der Wirkung einer Antriebsfeder 5 (Fig.
1 und 5) stehende Spann- und Antriebsscheibe 4 angetrieben. Die Verbindung
zwischen dieser und dem Verschlußblätterring 3 ist in ebenfalls an sich bekannter
Weise durch eine Klinke 6 (Fig. 1 und 5) hergestellt, die an
der Scheibe 4 angelenkt ist und mit ihrem Maul 6 a einen am Verschlußblätterring
befestigten Stift 7 von halbkreisfönnigem Querschnitt umfaßt. Ferner greift
am Ring 3 eine Feder 89 (Fig. 1 und 5) an, welche den
Ring in Schließstellung zu halten sucht.
-
Zur Verriegelung der Antriebsscheibe 4 in gespannter Stellung dient
ein um eine Achse 8 gelagerter zweiarmiger Hebel 9, dessen einer Arm
mit einem Vorsprung 4 b der Antriebsscheibe in der in den Fig.
1 und 5 gezeigten Weise zusammenarbeitet. Der andere Arm des Hebels
liegt unter der Wirkung einer Feder 10 (Fig. 1 und 5) an einem
Stift 11 eines Auslösehebels 12 an. Dieser ist um eine Achse 13
gelagert
und steht unter Wirkung einer Feder 14, welche ihn im Uhrzeigersinn zu drehen sucht.
Weiterhin besitzt der Auslösehebel 12 ein Betätigungsgriffstück 12a, welches durch
einen Schlitz im Verschlußgehäuse nach außen ragt.
-
Wird der Auslösehebel 12 in Pfeilrichtung betätigt, so erfolgt über
den Hebel 9 eine Freigabe der Antriebsscheibe 4. Diese dreht sich unter Wirkung
ihrer Feder 5 im Uhrzeigersinn, wodurch über die Klinke 6
der Verschlußblätterring
3 zuerst im und sodann entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt wird. Hierdurch
werden die Verschlußblätter geöffnet und wieder geschlossen.
-
Gemäß der Erfindung ist nunmehr eine selbsttätige Regelung der Belichtungszeit
bei Kameras der eingangs erwähnten Gattung dadurch erzielt, daß in Abhängigkeit
vom Auslösen des Verschlusses ein Strom oder eine Spannung konstanter Größe an ein
elektromagnetisches System angeschaltet wird, dessen bewegliches Teil eine Ausgangslage
besitzt, die von einem durch eine Photozelle oder ein Photoelement 15 fließenden,
in seiner Größe der jeweiligen Beleuchtungsfläche und Beleuchtungsstärke der Photozelle
bzw. des Photoelements entsprechenden Strom abhängt, und daß der festgehaltene Verschluß
zum Schließvorgang in Abhängigkeit von der Zeitdauer freigegeben wird, welche das
bewegliche Teil des elektromagnetischen Systems unter Wirkung des Stroms oder der
Spannung konstanter Größe zum Zurücklegen des durch die Ausgangslage dieses Teils
bestimmten Weges bis zu seiner Endlage benötigt.
-
Der Aufbau einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dienenden Vorrichtung ist gemäß der Erfindung so vorgenommen, daß zum Festhalten
des ausgelösten Verschlusses in Offenstellung ein Sperrteil 40 oder 75 angeordnet
ist, das mit einer an einem Teil des Verschlußantriebsmechanismus, beispielsweise
an der Antriebsscheibe 4 oder am Verschlußblätterring 3, angeordneten Nase
zusammenarbeitet
und das den Verschluß zum Schließen freigibt, sobald das bewegliche Teil des elektromagnetischenSystems
nachDurchlaufen seines Weges die Endlage erreicht.
-
Ein Sperrteil dieser Art, das beispielsweise eine Klinke oder ein
Hebel sein kann, ist einfach ausbildbar und sowohl in räumlicher als auch in funktionsmäßiger
Hinsicht ohne Schwierigkeiten in jedem Kamera- oder Verschlußaufbau anordenbar.
Dies ergibt sich daraus, daß es im Kamera- und Verschlußbau an sich bekannt ist,
nach dem Auslösen einen Verschluß mittels eines Sperrteils in Offenstellung festzuhalten.
Ein Beispiel hierfür bilden die an sich bekannten »B«-Mechanismen, welche zur Erzielung
von nicht selbsttätig ablaufenden Belichtungszeiten dienen und zum Festhalten des
Verschlusses in Offenstellung ein Sperrteil besitzen, welches in Ab-
hängigkeit
von der Betätigung des Verschlußauslösers in Wirkstellung führbar ist. Da ein solcher
Mechanismus zur Standardausrüstung der meisten an sich bekannten Verschlüsse und
Kameras gehört, besitzen somit diese bereits einen Verschlußmechanismus, welcher
ohne prinzipielle Änderung die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gestattet.
-
Das Lösen des den Verschluß in Offenstellung haltenden Sperrteils
erfolgt in den Ausführungsbeispielen durch das bewegliche Teil eines zweiten, eine
Magnetspule 35 besitzenden elektromagnetischen Systems 16, in dessen
Stromkreis ein weiter unten näher beschriebener Schalter angeordnet ist, welcher
vom beweglichen Teil des ersten elektromagnetischen Systems 17 nach Durchlaufen
seines Weges bis zur Endlage betätigbar ist.
-
Die Verwendung eines besonderen elektromagnetischen Systems zur Betätigung
des den Verschluß in Offenstellung festhaltenden Sperrteils erbringt den Vorteil,
daß als erstes elektromagnetisches System ein solches von relativ geringer Leistung,
jedoch von hoher Empfindlichkeit und Genauigkeit Anwendung finden kann. Dies ergibt
sich daraus, daß dieses System hinsichtlich der Betätigung des Sperrteils lediglich
eine nur eine geringe Kraft beanspruchende Schaltfunktion zu erfüllen hat. Unter
Nutzung dieses Umstandes ist im Ausführungsbeispiel als erstes elektromagnetisches
System ein Drehspulmeßwerk 17
angeordnet, dessen von einem Pennanentmagnet
18
umschlossene Drehspule 19 einen mit einer ortsfest angeordneten
Belichtungszeitskala 20 zusammenarbeitenden Zeiger 21 trägt. Zwischen der Spule
19
und dem Photoelement 15 besteht eine die Leitungen 22 und
23 umfassende elektrische Verbindung, in der ein veränderbarer Widerstand
34 angeordnet ist.
-
Als Quelle für den Strom bzw. die Spannung konstanter Größe für das
erste elektromagnetische System 17 dient in den Ausführungsbeispielen eine
Batterie 24 (Fig. 1 und 6), welche durch Leitungen 25 und
26 mit der Meßwerkspule 19 verbunden ist. In dieser Verbindung befindet
sich ferner ein Einstellwiderstand 90.
-
Ein schaltungsgünstiger und vor allem raum- und teilesparender Aufbau
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gemäß dem Ausführungsbeispiel dadurch erzielbar,
daß die Batterie 24 gleichzeitig auch zur Speisung des zweiten elektromagnetischen
Systems dient. Zu diesem Zweck besteht zwischen der Batterie und dem Elektromagnet
16 eine die Leitungen 27
und 28 umfassende Verbindung, in der
ein von der Drehspule 19 des ersten elektromagnetischen Systems betätigbarer
Schalter 29, 30 angeordnet ist.
-
Dieser Schalter befindet sich in unbeeinflußtem Zustand in der in
Fig. 1 ausgezogen gezeichneten Offenstellung, in welcher der Stromkreis zwischen
der Batterie 24 und dem zweiten elektromagnetischen System 16 unterbrochen
ist. Das Schließen des Schalters erfolgt durch den Zeiger 21 der Drehspule
1.9 nach Durchlaufen seines Weges bis zur Endlage. Die Lagen, welche hierbei
der Zeiger 21 und das durch diesen beeinflußte Teil 29 des Schalters einnehmen,
sind in Fig. 1 in gestrichelten Linien eingezeichnet.
-
Die beschriebene Schaltungsanordnung zeichnet sich dadurch aus, daß
das zweite elektromagnetische System 16 nur kurzzeitig an Spannung zu liegen
braucht, was zu einem nur geringen Stromverbrauch und somit zur Schonung der Batterie
führt. Dies ergibt sich daraus, daß der Schalter 29, 30 und damit der Stromkreis
für das zweite elektromagnetische System 16 nur bis zum erfolgten Lösen des
den Verschluß in Offenstellung haltenden Sperrteils geschlossen sein müssen.
-
Weiterhin besitzt die gezeigte Anordnung, die von einer einzigen Batterie
für beide elektromagnetische Systeme Gebrauch macht, eine überraschend einfache
und sichere, das erste elektromagnetische System vor Beschädigungen schützende »überlastsicherung«.
Diese wirkt derart, daß durch das Schließen des Schalters 29, 30 der von
der Batterie gelieferte Strom auf zwei Systeme verteilt wird, so daß sich für das
erste elektromagnetische System eine Entlastung ergibt. Die Größe des sodann noch
durch die Drehspule 19 fließenden Stroms läßt sich so bemessen, daß der Zeiger
21 gerade in sicherer Anlage am Schalter 29, 30 verbleibt.
-
Das zum Festhalten des Verschlusses in Offenstellung dienende Sperrteil
ist im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4 ein Hebel 33, welcher
zur Erzielung eines raum- und teilesparenden Aufbaus der Vorrichtung einstückig
mit dem beweglichen Teil des zweiten elektromagnetischen L Systems 16 ausgebildet
ist. Dieser Hebel ist um eine Achse 36 im Verschluß gelagert und steht unter
der Wirkung einer Feder 37, welche den einen Arm 33 a des Hebels
in Anlage an einem ortsfesten Anschlagstift 38 zu halten sucht. Zum Festhalten
des Verschlusses in Offenstellung ist am anderen Arm 33 b des Hebels
33 eine unter der Wirkung einer Feder 39 stehende Klinke 40 drehbar
gelagert, welche mit einem am Verschlußblätterring 3 angeordneten Stift 41
zusammenarbeitet. Die Klinke 40 befindet sich im unbeeinflußten Zustand des Hebels
33 im Weg des Stifts 41, wobei sie eine öffnungsbewegLing des Verschlußblätterrings
zuläßt, eine Schließbewegung desselben dagegen verhindert (Fig. 4).
-
Ein Sperrteil der vorstehend beschriebenen Art gewährleistet inVerbindung
mit der schon erläuterten Schaltungsanordnung eine besonders einfache, aufwandsparende
und sicher wirkende Vorrichtung zum Festhalten des Verschlusses in Offenstellung.
Das einzige Erfordernis für die Anwendbarkeit eines solchen Sperrteils besteht darin,
daß der Antriebsmechanismus des Verschlusses ein während des Belichtungsablaufs
hin- und hergehendes Teil aufweist.
-
Anstatt am Hebel 33 könnte die Klinke 40 in gleicher Weise
auch am Verschlußblätterring 3 angeordnet sein. Ferner ließe sich eine Klinke
dadurch
erübrigen, daß der mit dem Stift 41 zusammenarbeitende Arm
33 b des Hebels 33 federnd ausgebildet ist.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur selbsttätigen
Belichtungszeitregelung ist es erforderlich, zwischen dem Auslösen des Verschlusses
und dem Einschalten des ersten elektromagnetischen Systems an den Strom bzw. die
Spannung konstanter Größe ein festes Abhängigkeitsverhältnis zu schaffen. Dies läßt
sich in vorteilhafter und vor allem die Kamerabedienung nicht belastender Weise
dadurch erreichen, daß im Stromkreis des ersten elektromagnetischen Systems ein
Schalter angeordnet ist, der in Abhängigkeit von der Bewegung eines Teils des Verschlußantriebsmechanismus
in der Weise betätigbar ist, daß er im Ruhezustand des Verschlusses in Offenstellung
gehalten ist und bei Bewegungsbeginn des Verschlußantriebsmechanismus in Schließstellung
gelangt.
-
Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4 ist ein solcher
Schalter durch einen ortsfest angeordneten, gegenüber dem Verschlußgehäuse isolierten
Kontaktstift 42 und einen bewegbaren Kontakthebel 43 gebildet. Letzterer ist um
eine Achse 44 schwenkbar und liegt im Ruhezustand des Verschlusses (Fig.
1) unter Wirkung einer Feder 45 an einem Stift 46 des Verschlußblätterrings
3 an. Wird der Verschluß ausgelöst, so bewegt sich der Verschlußblätterring
3 zum öffnen der Verschlußblätter in Uhrzeigerrichtung, und der Kontakthebel
43 kommt unter Wirkung der Feder 45 nach einem kleinen Winkelweg des Ringes
3 zur Anlage am Kontaktstift 42, wodurch der Stromkreis für das erste elektromagnetische
System 17 geschlossen wird. Dies bewirkt, daß die Drehspule 19 eine
Drehbewegung im Uhrzeigersinn ausführt und am Ende derselben den Schalter
29, 30 schließt.
-
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 dient zum Betätigen des
dem ersten elektromagnetischen System 17 zugeordneten Schalters 42, 43 die
Spann-und Antriebsscheibe 4. Der Schalter selbst umfaßt hierbei zwei ortsfest im
Verschluß angeordnete, gegeneinander isolierte Kontaktträger 47 und 48, an denen
ein Kontaktniet 49 bzw. 50 angeordnet ist. Der Träger 48 ist hierbei federnd
ausgebildet. Um den Schalter sowohl bei gespanntem als auch bei ungespanntem Verschluß
in Offenstellung zu halten, besitzt die Antriebsscheibe 4 zwei Betätigungsteile
51 und 52; von diesen arbeitet die Abbiegung 51 bei gespanntem Verschluß
mit dem Federarm 48 zusammen, während der Stift 52 im ungespannlen Zustand
des Verschlusses diesen Federarm vom Schalterteil 47, 49 abhebt. Der Stift
52 bewegt sich hierbei berührungslos unter dem Kontaktträger 47 weg, welcher
Zweckmäßigerweise als das gegen Masse isolierte Schalterteil ausgebildet ist.
-
Beide der vorstehend beschriebenen Schalteranordnungen zeichnen sich
dadurch aus, daß sie den Stromkreis für das erste elektromagnetische System
17 nur so lange geschlossen halten, wie sich der Verschluß in Tätigkeit befindet.
Dies gewährleistet, daß der Stromverbrauch sowohl für das erste als auch für das
zweite elektromagnetische System gering ist.
-
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung angeordnet,
welche den öffnungsbeginn des Verschlusses gegenüber dem Schließen des Schalters
42, 43 bzw. 49, 50 verzögert.
-
Durch eine solche Vorrichtung ist erreicht, daß das bewegliche Teil
19 des durch das Schließen des genannten Schalters an den Strom bzw. die
Spannung konstanter Größe anschaltbaren ersten elektromagnetischen Systems
17 gegenüber dem öffnungsbeginn der Verschlußblätter einen »Vorlauf« bestimmter
Größe zugeordnet erhält, so daß das bewegliche Teil in dem vom Beginn des Öffnens
der Verschlußblätter bis zur Abgabe des Steuerkommandos zur Freigabe des in Offenstellung
festgehaltenen Verschlusses sich erstreckenden Zeitintervalls nur noch ein Teil
seines jeweiligen Gesamtbewegungsweges zurückzulegen hat bzw. daß die Abgabe des
Steuerkommandos beim öffnungsbeginn des Verschlusses bereits erfolgt ist.
-
Damit ist der Vorteil geschaffen, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch Belichtungszeiten kürzester Dauer erzielbar sind, ohne daß die Ansprechzeit
des zweiten elektromagnetischen Sy-
stems, also des Elektromagnets
16, hierauf von Einfluß ist. Zur Gewährleistung dessen ist die durch die
genannte Vorrichtung bewirkte Verzögerungszeit so zu bemessen, daß sie in ihrer
Größe nicht kleiner ist als die Ansprechzeit des Elektromagnets 16, d. h.
die Zeit vom Schließen des Stromkreises dieses Magnets bis zum Anziehen des Hebels
33. Dieser Sachverhalt ist in Fig. 7 anschaulich dargestellt. Dort
sind auf einem Zeitstrahl ti hintereinander die von der Größe des jeweiligen Bewegungsweges
abhängende Bewegungszeit T, der Drehspule 19 und die stets konstant bleibende
Ansprechzeit T 2 des Elektromagnets 16
abgetragen. Auf einem zweiten Zeitstrahl
t2 sind dagegen die Verzögerungszeit T, sowie die mit T4, T5
und
T 6 bezeichneten Zeitabschnitte eines Objektivverschluß-Arbeitsdiagramms,
nämlich öffnungszeit, Offenzeit und Schließzeit, hintereinandergereiht.
-
Bei dem mit >J« bezeichneten tj-, t.-Strahlenpaar ist eine sehr kleine
Bewegungszeit T, der Drehspule 19 angenommen. Dies bedeutet, daß die Intensität
des Aufnahmelichts sehr groß ist und demgemäß die Ausgangslage des Zeigers 21 nur
wenig vom Schalter 29, 30 entfernt ist. Die hieraus resultierende effektive
Belichtungszeit tff muß demgemäß sehr kurz sein. Wie ersichtlich, ist dies auf Grund
des Vorhandenseins der Verzögerungszeit T,. voll gewährleistet. Die Größe derselben
ist nur wenig von der Zeit T2 verschieden. Dem ZeitstrahlenpaarAI« liegt demgegenüber
eine relativ lange Bewegungszeit T,' der Drehspule 19 zugrunde,
d. h., die Intensität des Aufnahmelichts ist wesentlich geringer als im Fall
>J«. Wie ersichtlich, führt dies zu einer entsprechend langen Offenzeit T,
und damit auch zu einer im Verhältnis langen Effektivzeit t,if. Die Differenz der
Belichtungszeiten für »I« und AI« entspricht genau der Differenz der Zeiten T,'
und Tj.
-
Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4 umfaßt die Vorrichtung
zur Verzögerung des öffnungsbeginns des Verschlusses ein eine eigene Antriebskraft
besitzendes Räderhemmwerk an sich bekannter Art sowie eine hierdurch lösbare Sperrvorrichtung.
Das Räderhemmwerk ist durch die ausgelöste Bewegung eines Teils des Verschlußantriebsmechanismus
auslösbar, während die Sperrvorrichtung den ausgelösten Verschlußantriebsmechanismus
nach erfolgtem Schließen des Schalters 42, 43 festhält und durch das Räderhemmwerk
nach Zur'ücklegen eines Ablaufweges bestimmter Größe desselben zum Zwecke des öffnens
des Verschlusses lösbar ist.
-
Das Räderhemmwerk ist aufgebaut aus einem gezahnten Segment
53, einem Zahnrad 54, einem
Schwungrad 55 sowie den
Trieben 56 und 57. Zum Antrieb des Werks dient eine Feder
58, die einerseits an einem ortsfesten Stift 91 (Fig. 1) und
andererseits an einem Stift 59 des Zahnsegments 53 eingehängt ist.
-
Das Spannen der Antriebsfeder 58 erfolgt im Ausführungsbeispiel
gleichzeitig mit dem Spannen der Verschlußantriebsfeder 5. Zu diesem Zweck
besteht zwischen der Scheibe 4 und dem Zahnsegment 53
eine Hebelverbindung,
welche in Fig. 1 gezeigt ist. Diese Verbindung umfaßt einen ersten Hebel
60,
welcher um eine Achse 61 im Verschlußgehäuse gelagert ist und dessen
einer Arm 60a mit einem abgeschrägten Stift 62 der Scheibe 4 in an sich bekannter
Weise zusammenarbeitet. Der andere Arm 60b des Hebels 60 steht dagegen
in Stift-Schlitz-Verbindung 60 c, 63 mit einem weiteren
zweiarmigen Hebel 64. Dieser ist um einen Stift 65 an der oberen Lagerplatte
66 des Räderhemmwerks gelagert und steht in Stift-Schlitz-Verbindung 64a,
67 mit dem Zahnsegment 53.
-
Das Räderhemmwerk wird in gespannter Stellung durch einen zweiarmigen
Sperrhebel 69 festgehalten. Dieser ist uni eine Achse 68 gelagert
und arbeitet mittels einer an ihm ausgebildeten Spermase 69 a mit
einem am Zahnrad 54 befestigten Sift 70 von dreieckförmigem Querschnitt (Fig.
2 bis 4) zusammen. Das Lösen des Sperrhebels 69 zwecks Freigabe des Räderhemmwerks
erfolgt durch einen Arm 3 a des Verschlußblätterrings 3. Dieser
Arm trifft nach dem Auslösen des Verschlusses auf den Arm 69 b des
Sperrhebels auf und verschwenkt diesen entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß dessen
Sperrnase 69a außer Eingriff mit dem Stift 70 des Zahnrads 54 kommt. Das
Auslösen des Räderhemmwerks geschieht nach Zurücklegen eines kleinen Winkelweges
des Verschlußblätterrings; die Verschlußblätter halten hierbei infolge ihrer gegenseitigen
überdeckung den Verschluß noch geschlossen.
-
Die Sperrvorrichtung, welche den ausgelösten Verschlußantriebsmechanismus
nach erfolgtem Schließen des im Stromkreis des ersten elektromagnetischen Systems
17 angeordneten Schalters 42, 43 festhält, umfaßt einen einarmigen Hebel
71. Dieser ist um eine Achse 72 an der oberen Lagerplatte
66 des Räderhemmwerkes gelagert und arbeitet mittels einer Spermase
71 a mit dem Arm 3 a des Verschlußblätterrings zusammen.
Diese Zusammenarbeit erfolgt in der Weise, daß die Nase 71 a den Arm
3 a festhält, nachdem dieser den Sperrhebel 69 des Räderhemmwerkes
ausgelöst hat. Das Lösen der durch den Hebel 71 bewirkten Festhaltung erfolgt
durch das Räderhemmwerk, und zwar durch den beim Ablauf desselben bewegten Hebel
64, mit welchem der Sperrbebel in Mitnahmeverbindung steht.
-
Die Wirkungsweise der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folgende: Durch Betätigen
des Auslösehebels 12 in Pfeilrichtung wird die in Spannstellung (Fig.
1) befindliche Spann- und Antriebsscheibe 4 und damit auch der Verschlußblätterring
3 zu einer Drehung im Uhrzeigersinn freigegeben. Hierbei gelangt zuerst der
Kontakthebel 43 unter der Wirkung seiner Feder 45 in Anlage an den Kontaktstift
42, wodurch das erste elektromagnetische System an die Batterie 24 angeschlossen
wird. Unter Wirkung des von dieser gelieferten Stroms bewegt sich die Drehspule
19 von ihrer jeweiligen, durch die Beleuchtungsfläche und Beleuchtungsstärke
des Photoelements 15 bestimmten Ausgangslage in Richtung auf den Schal-Ler
29, 30.
-
Weiterhin trifft nach erfolgtem Schließen des Schalters 42, 43 der
Verschlußblätterring mit seinem Arm 3 a auf den Arm 69 b des Sperrhebels
69 und sodann auf die Spermase 71a des Hebels 71 auf. Der Wegunterschied
zwischen dem Auftreffen des Arms 3 a auf den Arm
69 b und dem Auftreffen auf die Nase 71 a genügt, um den Sperrhebel
69 so weit zu verschwenken, daß das Räderhemmwerk freigegeben wird. Dieses
läuft ab, wobei der Hebel 64 den Sperrhebel 71 zum Zweck des Lösens der Festhaltung
des Verschlußblätterrings 3 verschwenkt. Nach erfolgter Freigabe setzt der
Ring3 unter Wirkung der an der Scheibe 4 angreifenden Antriebsfeder 5 seine
Bewegung im Uhrzeigersinn fort, wobei die Verschlußblätter 2 geöffnet werden.
-
Nach erreichter Offenstellung werden die Verschlußblätter in dieser
durch Zusammenwirken des Sperrhebels 33, 40 mit dem Stift 41 des Verschlußblätterrings
festgehalten. Ein Lösen dieser Festhaltung und damit ein Freigeben des Verschlusses
zum Schließen erfolgt erst, wenn in Abhängigkeit vom Auftreffen des Zeigers 21 der
Drehspule 19 auf den Schalter 29, 30 und damit einem Schließen desselben
der Elektromagnet 16 anspricht. Dies bewirkt, daß der Sperrhebel
33, 40 angezogen wird und sich dadurch vom Stift 41 löst. Gegen Ende der
nunmehr erfolgenden Schließbewegung des Verschlußblätterrings wird durch den Stift
46 desselben der Schalter 42, 43 des ersten elektromagnetischen Systems
17 geöffnet. Hierdurch wird die Drehspule 19
von der Batterie 24 abgeschaltet
und kehrt in eine von der Beleuchtungsfläche und Beleuchtungsstärke des Photoelements
15 abhängende Ausgangslage zurück. Gleichzeitig wird durch das öffnen des
Schalters 42, 43 auch die Magnetspule 35 stromlos, so daß der Hebel
33, 40 unter Wirkung der Feder 37 in die in den Fig. 1 bis
3 gezeigte Ausgangslage zurückkehrt.
-
Eine andere Ausbildung einer Vorrichtung zur Verzögerung des öffnungsbeginns
des Verschlusses gegenüber dem Schließen des im Stromkreis des ersten elektromagnetischen
Systems angeordneten Schalters ist in Fig. 5 gezeigt. Hier ist zur Erzielung
der Verzögerung zwischen der Spann- und Antriebsscheibe 4 und dem übrigen Verschlußantriebsmechanismus
eine Leerwegverbindung ausgebildet.
-
Eine solche Verbindung ist dadurch erreicht, daß die Lagerung der
Antriebsklinke 6 für den Verschlußblätterring 3 an einer gleichachsig
zur Spann-und Antriebsscheibe 4 angeordneten, besonderen Scheibe 73 vorgenommen
ist. Diese steht mit der Scheibe 4 in Stift-Schlitz-Verbindung 4 c, 74. Die
Scheibe 4 legt somit nach ihrer Auslösung und dem hierbei erfolgenden Schließen
des Schalters 49, 50
einen der Länge des in ihr ausgebildeten Schlitzes 4
c entsprechenden Leerweg zurück, bevor die eine Endkante des Schlitzes 4
c mit dem Stift 74 zwecks Mitnahme der Scheibe 73 in Eingriff kommt.
-
Als Sperre zum Festhalten des ausgelösten Verschlusses in Offenstellung
ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ein zweiarmiger Hebel 75 ausgebildet,
der um eine Achse 76 im Verschluß gelagert ist und durch eine Feder
77 im Uhrzeigersinn beeinflußt wird. Der eine Arm des Hebels trägt eine Sperrnase
75 b,
welche mit dem Vorsprung 4 b der Spann- und Antriebsscheibe
4 zusammenarbeitet. Der andere Arm
75 c des Hebels liegt
dagegen unter Wirkung der Feder 77 an einem Stift 78 des Auslösehebels
12 an.
-
Beim Betätigen des Auslösehebels 12 wird der die Spann- und Antriebsscheibe
4 in gespannter Stellung haltende Sperrhebel 9 entgegen der Wirkung seiner
Feder 10 verschwenkt, wobei er die Scheibe 4 freigibt. Gleichzeitig kann
der Sperrhebe175 unter Wirkung seiner Feder 77 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn
ausführen, wodurch seine Sperrnase 75 b in den Weg des Vorsprungs 4
b kommt. Dieser trifft in einer der Offenstellung der Verschlußblätter 2
entsprechenden Lage der Scheibe 4 auf die Sperrnase 75 b. Hierdurch wird
die Scheibe 4 festgehalten, und zwar so lange, bis durch Freigeben des Verschlußauslösehebels
12 der Sperrhebel 75 gegen Federwirkung aus dem Weg des Vorsprungs 4
b verschwenkt wird.
-
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung stellt eine Festhaltevorrichtung
an sich bekannter Art zur Erzielung von »B«-Aufnahmen dar. Sie ist wirksam, wenn
ein auf zwei Stellungen einstellbarer, um eine Achse93 gelagerter Stellhebe192 auf
Stellung »B« eingestellt ist.
-
Gemäß der Erfindung ist nunmehr die vorstehend beschriebene Sperrvorrichtung
in raum- und teilesparender Weise gleichzeitig auch zum Festhalten des Verschlusses
in Offenstellung bei »Automatik«-Aufnahmen ausgebildet. Zu diesem Zweck ist der
Hebel 75 mit dem beweglichen Teil des zweiten elektromagnetischen Systems
16 verbunden. Als Verbindungsmittel dient im Ausführungsbeispiel ein Schnurzug
79, der einerseits am Arm 75 c des Sperrhebels 75 und andererseits
am beweglichen Teil des zweiten elektromagnetischen Systems 16 befestigt
ist. Dieses Teil ist hierbei als ein einarmiger Hebe180 ausgebildet, welcher durch
eine Feder 81 in Richtung auf die Magnetspule 35 zu beeinflußt wird.
Die Feder 81 ist hierbei schwächer als die Feder 77 des Sperrhebels
75.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß Fig. 5
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist wie folgt: Durch Umstellen des Stellhebels
92 von Stellung »B« auf Stellung »A« = »Automatik« wird ein im Stromkreis
des zweiten elektromagnetischen Systems 1.6 befindlicher, bei »B«-Einstellung
offener Schalter 82 (Fig. 5) geschlossen. Wird nuninehr der Verschlußauslösehebel
12 betätigt, so gelangt der Sperrhebel 75 in gleicher Weise wie bei »B«-Aufnahmen
unter Wirkung seiner Feder 77 von der in Fig. 5 gezeigten Stellung
in eine Sperrstellung, in der seine Spermase 75 b im Wege des Vorsprungs
4 b der Antriebsscheibe 4 liegt. Diese Stellung hat der Sperrhebel
75 erreicht, bevor der Hebel 9 die gespannte Scheibe 4 freigibt. Der
mit der Magnetspule 35 des zweiten elektromagnetischen Systems zusammenarbeitende
mit dem Sperrhebel 75 durch den Schnurzug 79 verbundene Hebel
80 wird durch die vorgenannte Bewegung des Hebels 75 von der noch
stromlosen Magnetspule abgehoben, da, wie schon oben angeführt, die Feder77 stärker
als die Feder 81 ist.
-
Nach erfolgter Freigabe der Scheibe 4 durch den Sperrhebel
9 gibt diese zu Beginn ihrer Ablaufbewegung den federnden Kontakträger 48
frei, so daß dessen Kontakt 50 zur Anlage am Kontakt 49 des Kontakträgers
47 kommt. Diese Kontaktgabe bewirkt in gleicher Weise wie im Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 bis 4 eine Erregung des ersten elektromagnetischen Systems
17, dessen Drehspule 19
sich im Uhrzeigersinn zu drehen beginnt.
-
Nach Zurücklegen einer der Länge des Schlitzes 4c entsprechenden Ablaufstrecke
gelangt die Scheibe 4 in Anlage an den Stift 74 der Scheibe 73
und nimmt diese
zum öffnen der Verschlußblätter mit. Sodann wird nach Erreichen der Offenstellung
die Scheibe 4 an ihrem Vorsprung 4 b durch die Nase 75
b des Hebels 75 festgehalten.
-
Diese Festhaltung bleibt so lange wirksam, bis auf Grund des Kontakschlusses
des Schalters 29, 30,
welcher vom Zeiger 21 der Drehspule 19 am Ende
ihres jeweiligen Bewegungsweges betätigt wird, eine Erregung der Magnetspule
35 erfolgt, wodurch diese den Hebel 80 anzieht. Auf Grund der zwischen
diesem Hebel und dem Sperrhebel 75 bestehenden Verbindung 79 wird
hierbei letzterer entgegen der Wirkung seiner Feder 77 verschwenkt und gibt
dadurch die Scheibe 4 zum Schließen des Verschlusses frei. Kurz vor Erreichen der
Schließstellung wird der Schalter 49, 50 durch In-Anlage-Kommen des Stifts
52 am Kontaktträger 48 geöffnet. Hierdurch ist die Drehspule 19 von
der Batterie 24 abgeschaltet, so daß die erstere in ihre jeweilige Ausgangslage
zurückkehrt. Ebenso wird durch das öffnen des Schalters 49, 50 auch die Magnetspule
35 stromlos.
-
Um vor Durchführung einer Aufnahme prüfen zu können, ob die Batterie
einen Strom bzw. eine Spannung der vorgeschriebenen Größe abgibt, ist das erste
elektromagnetische System 17 mittels eines von Hand betätigbaren Schalters
83 (Fig. 1 und 6)
an die Batterie anschaltbar. Wird dieser Schalter
geschlossen, so muß bei Vorhandensein der vorgeschriebenen Stromstärke bzw. Spannung
der Zeiger 21 auf eine bestimmte Marke der Skala 20 zeigen. Ist dies nicht der Fall,
so muß die Größe des Widerstands 90 so weit geändert werden, bis die vorgeschriebene
Stellung des Zeigers 21 vorliegt. Sodann befindet sich die Vorrichtung in einem
zu richtigen Belichtungszeiten führenden Bereitschaftszustand.
-
Um bei dieser Prüfung das Photoelement 15 von der Meßwerkspule
abzuschalten, ist im Stromkreis 22, 23 des Photoelements ein weiterer Schalter
84 angeordnet. Dieser ist mit dem Schalter 83 zwecks gemeinsamer Betätigung
in der Weise gekuppelt, daß bei geöffnetem Schalter 83 der Schalter 84 geschlossen
ist, und umgekehrt.
-
In den Ausführungsbeispielen erfolgt das Lösen des den Verschluß in
Offenstellung festhaltenden Sperrteils mittelbar durch das erste elektromagnetische
System; auf Grund seiner leistungsschwachen Ausführung gibt seine Drehspule
19 nur das Kommando für die Einschaltung des zweiten elektromagnetischen
Systems 16, welches nunmehr seinerseits das Sperrteil beeinflußt.
-
In anderer Weise könnte das Sperrteil auch unmittelbar durch mechanische
Beeinflussung des beweglichen Teils des ersten elektromagnetischen Systems nach
Durchlaufen seines Weges bis zur Endlage lösbar sein. Hierzu bedarf es jedoch eines
Bewegungsmoments solcher Größe des elektromagnetischen Systems, daß hierdurch die
Festhaltung des Sperrteils überwindbar ist. Diese Bedingung läßt sich entweder durch
Anwendung entsprechender mechanischer übersetzungen zwischen dem beweglichen Teil
und dem Sperrteil oder durch Zwischenschalten
eines elektrischen,
insbesondere elektronischen Verstärkers zwischen das Photoelement und das erste
elektromagnetische System erfüllen. Der Aufbau eines solchen Verstärkers ist nicht
Gegenstand der Erfindung, so daß hierauf nicht näher eingegangen wird.
-
Im Falle einer unmittelbaren mechanischen Betätigung des Sperrteils
durch das bewegliche Teil des ersten elektromagnetischen Systems kann letzteres
vorzugsweise als Dreh- oder als Hubmagnet ausgebildet sein.
-
Eine Berücksichtigung der an der Kamera eingestellten Blendenöffnung
hinsichtlich der Regelung der Belichtungszeit ist in Fig. 1 in einfacher
Weise dadurch erzielt, daß vor dem Photoelement 15 eine Vorrichtung der Größe
der Beleuchtungsfläche des Photoelements angeordnet ist. Diese Vorrichtung ist hierbei
als Irisblende 85 ausgebildet, welche mittels eines Rings 86 betätigt
ist.
-
Zur Vermeidung einer besonderen Einstellbetätigung der Blende
85 ist diese in an sich bekannter Weise mit der Einstellung der mit
87, 88 bezeichneten Objektivblende gekuppelt. Eine Kupplung ist hierbei dadurch
erzielt, daß der Einstellring 87 der Objektivblende und der EinsteHring
86 der dem Photoelement zugeordneten Blende je eine Außenverzahnung
besitzen, welche miteinander im Eingriff stehen.
-
Durch Relativverstellung der beiden Blendeneinstellvorrichtungen zueinander
lassen sich weiterhin noch andere Belichtungsfaktoren als die Blende, wie Fihnempfindlichkeit
und Filter, berücksichtigen. Eine solche Relativverstellung könnte beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die Einstellringe der beiden Blenden voneinander entkuppelbar
sind und daß der Einstellring der dem Photoelement zugeordneten Blende gegenüber
einer Filmempfindlichkeits- oder Filterskala einstellbar ist.
-
Weiterhin könnte an Stelle der Vorrichtung zur Änderung der Größe
der Beleuchtungsfläche des Photoelements oder zusätzlich zu dieser eine Vorrichtung
zur Änderung der Beleuchtungsstärke des Photoelements, beispielsweise ein vor dem
Photoelement bewegbarer Graukeil, angeordnet sein, und schließlich könnte die Berücksichtigung
verschiedener Belichtungsfaktoren nicht durch Vorrichtungen der vorgenannten Art,
sondern in an sich bekannter Weise auf elektrischem Wege durchgeführt sein. Hierzu
würde im Stromkreis des Photoelements ein veränderbarer Widerstand, vorzugsweise
logarithmischer Charakteristik, Anordnung finden.