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DE1138308B - Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen

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Publication number
DE1138308B
DE1138308B DEC20132A DEC0020132A DE1138308B DE 1138308 B DE1138308 B DE 1138308B DE C20132 A DEC20132 A DE C20132A DE C0020132 A DEC0020132 A DE C0020132A DE 1138308 B DE1138308 B DE 1138308B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
solvent
fat
water
acetone
extraction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC20132A
Other languages
English (en)
Inventor
John Charles Cavanagh
Edwin George Inman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Publication of DE1138308B publication Critical patent/DE1138308B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting
    • C11B1/102Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting in counter-current; utilisation of an equipment wherein the material is conveyed by a screw

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen, wie Fleisch, Fisch, Knochen u. dgl., unter stufenweiser Entwässerung und Entfettung mittels eines organischen Lösungsmittels, wie Aceton, oder einem Gemisch von Lösungsmitteln, das mit Wasser mischbar ist, Fett löst und einen Siedepunkt aufweist, der unterhalb des Siedepunktes des Wassers liegt.
  • Bei einem seit langem bekannten Verfahren dieser Art wird das Rohprodukt zunächst einer Vorbehandlung mit möglichst wasserfreiem Aceton unterworfen, worauf dann die eigentliche Entölung bzw. Entfettung mit Aceton od. dgl. als Extraktionsmittel erfolgt. Bei diesem in zwei Hauptphasen verlaufenden Verfahren kann die erste Phase, die Entwässerung, durch stufenweise Behandlung des Stoffes mit Aceton in der Weise durchgeführt werden, daß man zunächst an Stelle von möglichst wasserfreiem Aceton wäßriges Aceton verwendet und in jeder nachfolgenden Stufe mit steigender Acetonkonzentration arbeitet. Die für die anschließende Entfettungsphase erforderliche Behandlung des Steifes erfolgt dann mit möglichst wasserfreiem Aceton.
  • Die Entwässerung und Entfettung erfolgt bei diesem bekannten Verfahren absatzweise in mehreren Arbeitsgängen, wobei den verschiedenen Stufen des Verfahrens eine bestimmte Menge an neuem, mehr oder weniger hochkonzentriertem Lösungsmittel zugesetzt wird. Der Bedarf an Lösungsmittel und der Aufwand für dessen Wiedergewinnung ist daher bei diesem Verfahren außerordentlich hoch. Er beträgt je Tonne erzeugten Proteinproduktes, je nach Art des der Extraktion unterworfenen Rohproduktes, etwa 10 bis 30 t Lösungsmittel.
  • Es ist ferner seit langem eine Extraktionsvorrichtung bekannt, in der pflanzliche Stoffe in einem mehrstufigen, kontinuierlichen Gegenstromverfahren einer Entölung mit einem Lösungsmittel, wie Benzin od. dgl., unterworfen werden. Eine gleichzeitige Entwässerung der Stoffe ist hier weder beabsichtigt noch möglich. Mit der mehrstufigen Arbeitsweise wird im wesentlichen der Zweck verfolgt, in den in Reihe hintereinandergeschalteten Behältern der Extraktionsanlage öle verschiedener Arten zu gewinnen. In den Behältern selbst findet keine nennenswerte Extraktion statt, da die Stoffe getrennt von dem Lösungsmittel über Rohrleitungen bis unmittelbar auf den Boden der Behälter gebracht werden, von wo sie sofort mittels Förderschnecken abgeführt werden. Die Extraktion erfolgt vielmehr in den die Behälter miteinander verbindenden Förderschnecken, die zu diesem Zweck besonders lang ausgeführt sind. Die Erfindung bezweckt, das eingangs genannte Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen zu verbessern, insbesondere wirtschaftlicher zu gestalten.
  • Gemäß der Erfindung wird das frische Lösungsmittel in der letzten Behandlungsstufe des Stoffes des vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden Verfahrens in weitgehend reiner Form zugesetzt und unter Anreicherung mit Fett und Wasser insgesamt bis in die erste Behandlungsstufe geführt. Die Menge des zugeführten Lösungsmittels wird hierbei je nach Wassergehalt des Rohproduktes derart bemessen, daß in der ersten Behandlungsstufe die gesamte Flüssigkeit in zwei voneinander getrennten Phasen, nämlich Lösungsmittel/Wasser einerseits und Fett andererseits, vorliegt. Zweckmäßig wird die Extraktion in der ersten Behandlungsstufe bei einer Temperatur vorgenommen, die oberhalb des Schmelzpunktes des jeweiligen Fettes liegt. Es ist auch möglich, zunächst im Gegenstrom eine Entwässerung und erste Entfettung mit einem Lösungsmittel durchzuführen, an die sich dann eine weitere Entfettung mit einem anderen, ebenfalls im Gegenstrom zugeführten Lösungsmittel anschließt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gelangt das der letzten Behandlungsstufe zugesetzte frische Lösungsmittel über verschiedene Zwischenstufen bis in die erste Behandlungsstufe des der Extraktion unterworfenen proteinhaltigen Stoffes. Auf diesem Weg mischt sich das Lösungsmittel mehr und mehr mit dem extrahierten Wasser, wobei zuvor gelöstes Fett wieder ausgeschieden wird. In der ersten Behandlungsstufe erhält man daher zwei getrennte flüssige Phasen, nämlich ein Gemisch aus Wasser und Lösungsmittel als erste Phase, welche keine nennenswerten Fettmengen in Lösung aufnehmen kann, und zum anderen als zweite Phase das Fett, welches sich auf Grund seines unterschiedlichen spezifischen Gewichtes von der ersten Phase trennt. Die gesamte Flüssigkeit kann dann zwecks Wiedergewinnung des Lösungsmittels und Abtrennung des Fettes aus der ersten Behandlungsstufe abgezogen werden. Die Abtrennung des Fettes läßt sich auf Grund der verschiedenen spezifischen Gewichte der einzelnen Phasen durch Absetzenlassen, Zentrifugieren od. dgl. leicht erreichen, während das Lösungsmittel durch Destillation von dem Wasser getrennt werden kann.
  • Dadurch, daß die Entfettung und Entwässerung der Stoffe von dem im Gegenstrom durch die verschiedenen Stufen hindurchgeführten Lösungsmittel in Wechselwirkung derart bewirkt wird, daß die Fettmengen, die in den verschiedenen Behandlungsstufen von dem Lösungsmittel gelöst werden, bei zunehmender Anreicherung der Lösung mit Wasser wieder ausgeschieden werden, bis schließlich in der ersten Behandlungsstufe des Verfahrens die beiden flüssigen Phasen vorliegen, in denen das Fett vollständig oder nahezu vollständig von dem Lösungsmittel getrennt ist, wird eine erhebliche Einsparung an Lösungsmittel erzielt und demgemäß auch der Aufwand für die Wiedergewinnung des Lösungsmittels beträchtlich herabgesetzt. Je nach Art des der Extraktion unterworfenen Stoffes werden lediglich etwa 3 bis 6 t Lösungsmittel je Tonne gewonnenen Proteinproduktes oder etwa 1 bis 2 t Lösungsmittel je Tonne Protein-Rohstoffes benötigt. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet daher erheblich wirschaftlicher als die bekannten Verfahren.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren können verschiedene organische Lösungsmittel Verwendung finden. Geeignet ist insbesondere Aceton, daneben aber auch Äthanol, Methanol, azeotropische Mischungen von Lösungsmitteln, wie eine Mischung von Aceton, Methanol und Methyläthylketon, oder Trichloräthylen, Dichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff, Isopropylalkohol und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol od. dgl. Die Auswahl des oder der Lösungsmittel richtet sich nach deren Eignung zur Entwässerung, Fettlösung und Fettausschmelzung, außerdem nach dem Verwendungszweck der Produkte. Wenn die Produkte als Nahrungsstoffe verwendet werden, dürfen sie selbstverständlich keine schädlichen Bestandteile oder Verunreinigungen aufweisen.
  • Besonders vorteilhaft für die Entwässerung und Entfettung ist Aceton, dessen Eigenschaft, Fett zu lösen, stark vom Wassergehalt beeinflußt ist. Bei geringem Wassergehalt kann Aceton bis zu 30% Fett lösen, während es bei höherem Wassergehalt keine nennenswerten Fettmengen mehr löst. Da der Siedepunkt des Acetons (56,5° C) erheblich von dem Siedepunkt des Wassers abweicht, läßt sich das Aceton verhältnismäßig leicht durch Destillation wiedergewinnen. Vorteilhaft sind auch die vergleichsweise geringe spezifische Wärme und die geringe Verdampfungswärme des Acetons sowie seine Eigenschaft, mit Wasser keine azeotropischen Mischungen zu bilden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens werden die proteinhaltigen Stoffe auf geeignete Größe, zweckmäßig auf etwa 3 bis 6 mm zerkleinert und dann im Gegenstromverfahren behandelt. Die Einrichtung, in der die Extraktion stattfindet, wird selbstverständlich so ausgebildet, daß der Verlust an Lösungsmittel möglichst gering ist. Die Temperatur in der ersten Behandlungsstufe kann so hoch gehalten werden, daß ein beträchtlicher Teil des Fettes schon herausgeschmolzen wird. In den meisten Fällen wird hierfür eine Temperatur zwischen 40 und 60° C genügen. Das Verfahren wird vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels und über dem Schmelzpunkt des Fettes liegt.
  • Die in der Gegenstrom-Extraktionsanlage behandelten Stoffe werden zum Abschluß des Verfahrens zweckmäßig erhitzt, um das restliche Lösungsmittel, was durch Abquetschen, Zentrifugieren, Abfiltern od. dgl. nicht zu entfernen ist, herauszutreiben. Das getrocknete Produkt kann gegebenenfalls mit Dampf nachbehandelt werden, um die letzten Spuren des Lösungsmittels zu entfernen und dem Produkt die normale Feuchtigkeit zu geben. Das Produkt kann dann auf die gewünschte Normgröße zerkleinert werden.
  • Zur Abtrennung des Fettes kann die Flüssigkeit bis zur Erhärtung des Fettes abgekühlt werden. Das erhärtete Fett läßt sich dann beispielsweise durch Filtrieren leicht entfernen. Andererseits können die Fette oder Öle auch durch Zentrifugieren der gesamten Flüssigkeit bei einer Temperatur abgetrennt werden, die oberhalb des Schmelzpunktes des Fettes liegt. Gewöhnlich wird das Lösungsmittel von der gesamten Flüssigkeit abdestilliert, so daß eine Mischung von Fett und Wasser zurückbleibt. Das Fett kann dann vom Wasser durch Zentrifugieren oder auf andere Weise abgetrennt werden.
  • Wenn die Rohstoffe einen sehr großen Feuchtigkeitsgehalt besitzen, beispielsweise mehr als 68%, kann es zweckmäßig sein, den Feuchtigkeitsgehalt zunächst herabzusetzen, bevor die Rohstoffe der beschriebenen Extraktionsbehandlung unterworfen werden. Die Herabsetzung des Wassergehalts kann am besten durch Vorverdampfung eines Teils des Wassers bei vermindertem Druck und bei Temperaturen durchgeführt werden, die erheblich unter 100'C liegen. Die Zweckmäßigkeit einer solchen Vorbehandlung der Rohstoffe ergibt sich aus gewissen Faktoren, die bei der Behandlung der Stoffe eine Rolle spielen; diese betreffen das Gerinnen bzw. das Vermeiden des Gerinnens bestimmter Proteine der Rohstoffe und die Notwendigkeit, eine Beschädigung der Proteine und anderer in den Stoffen enthaltener Komponenten, wie Vitamine, zu vermeiden. Es ist zweckmäßig, den Feuchtigkeitsgehalt des Rohmaterials durch das Vorverdampfen auf etwa 25 bis 45 Gewichtsprozent herabzusetzen.
  • Wenn das dem Verfahren unterworfene Rohmaterial einen sehr hohen Wassergehalt besitzt, ist auch in der Trennflüssigkeit der Anteil des Wassers sehr hoch. Dies führt dazu, daß bestimmte Proteine in die Lösung gehen oder andere Proteine in einem unerwünschten kolloidalen Zustand vorliegen.
  • Um dies zu vermeiden, kann man mit einem überschuß an Lösungsmittel arbeiten, wodurch der Anteil des Wassers in der Trennflüssigkeit verringert wird. Da hierbei im Verhältnis zu der Menge des Rohmaterials mehr Lösungsmittel benötigt wird, muß auch entsprechend mehr Lösungsmittel regeneriert werden. Man vermeidet dies, wenn, wie erwähnt, das Rohmaterial vor der Behandlung zunächst einer Vorverdampfung unterworfen wird, so daß hier bereits ein Teil des Wassers entfernt wird.
  • Bei dem Extraktionsprozeß fallen bestimmte Geschmacksstoffe oder Extrakte, die in dem proteinhaltigen Material enthalten sind, an. Sie bleiben nach der Entfernung des Fettes und des Lösungsmittels in der Trennflüssigkeit zurück und können hieraus zurückgewonnen werden. Es ist zweckmäßig, die zur Entfernung oder Wiedergewinnung des Lösungsmittels aus der zurückbleibenden Trennflüssigkeit erforderliche Destillation unter vermindertem Druck durchzuführen, um die genannten Stoffe in der Trennflüssigkeit nicht zu beschädigen. Es handelt sich hier vor allem um lösbare Proteine, Vitamine, bestimmte Aminosäuren und Amine, die in einem Gemisch aus Wasser und Lösungsmittel lösbar sind. Das Ausmaß der Druckminderung richtet sich nach der Art und Menge der Proteine oder der anderen Stoffe, die in der Trennflüssigkeit vorhanden sind, und auch danach, ob die genannten Stoffe als verkaufsfähige Nebenprodukte gewonnen werden oder ob sie den aus dem Rohmaterial gewonnenen Proteinstoffen zugesetzt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar für die Extraktion von Stoffen, wie Fleisch, Fisch oder Walfischfleisch, Krebse und ähnliche proteinhaltige Stoffe. Für das Verfahren sind insbesondere die Abfälle von Fleischfabriken, Walfischverarbeitungsanlagen od. dgl. geeignet. Da die für die Extraktion des Rohmaterials erforderliche Zeit kurz ist (sie beträgt etwa 20 Minuten), läßt sich schon mit einer kleinen Anlage ein sehr hoher Durchsatz erzielen. Die Kosten einer Anlage sind verhältnismäßig gering.
  • Im folgenden sind einige Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben: Beispiel 1 68 g gehackte Knochen und Leber mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 60% wurden im Gegenstromverfahren mit Aceton behandelt. Hierbei wurden 20,5 g eines leicht zerreibbaren Proteinproduktes erhalten, welches einen sehr geringen Fettgehalt aufwies. Das Produkt besaß ein makelloses Aussehen. Beispiel 2 Eine Mischung von 1471 g Fleisch und Knochen mit einem Wassergehalt von etwa 43% wurde mit Aceton im Gegenstromverfahren behandelt. Für das Verfahren wurden etwa 50001 Aceton je Tonne erhaltenen Proteinproduktes verwendet. Das Ausbringen betrug 401 g eines entwässerten Proteinproduktes entsprechend 27,3 Gewichtsprozent, und 260 g Fett entsprechend 17,7 Gewichtsprozent.
  • Beispiel 3 Dieses Beispiel wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit des Verfahrens bei der Entfettung aufzuzeigen. 500 g Ochsennierenfett mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 3,4 "'/o wurden vier aufeinanderfolgenden Behandlungen mit Aceton unterzogen. Hierbei wurden 468 g entsprechend 92,7 % Fett und 16,5 g entsprechend 3,3 "'/o getrocknetem Proteinprodukt erhalten.
  • Beispiel 4 Gehacktes Fleisch mit einem Wassergehalt von etwa 60'"'/o wurde im Gegenstromverfahren mit Aceton behandelt. Die verwendete Acetonmenge entsprach 50001 je Tonne getrockneten Proteinproduktes. Nachdem das Proteinprodukt die- Feuchtigkeit der Luft angenommen hatte, ergab eine Analyse folgende Werte:
    Protein .......... 88,7 Gewichtsprozent
    Fett . . . . . . . . . . . . . 1,04 Gewichtsprozent
    Asche . . . . . . . . . . . 2,26 Gewichtsprozent
    Feuchtigkeit ...... 6,83 Gewichtsprozent
    98,83'/o
    Beispiel 5 Zerriebene Ochsenknochen mit einem Wassergehalt von etwa 40% wurden einem fünfstufigen Gegenstromverfahren mit Aceton unterworfen. Die Menge des hierbei verwendeten Acetons entsprach 50001 je Tonne Ausbringen an Proteinprodukt. Nachdem das Produkt die Luftfeuchtigkeit angenommen hatte, ergab eine Analyse folgende Werte:
    Protein . . . . . . . . . . 54,30 Gewichtsprozent
    Fett . . . . . . . . . . . . . 3,95 Gewichtsprozent
    AscheundKnochen-
    substanz ....... 31,90 Gewichtsprozent
    Feuchtigkeit ...... 6,38 Gewichtsprozent
    96,531/0
    Beispiel 6 Zerriebene Ochsenknochen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 45% wurden einem siebenstufigen Gegenstromverfahren mit Aceton unterworfen. Auch hier betrug die Menge an Aceton 50001 je Tonne ausgebrachten Produkts. Das ausgebrachte Produkt wurde nach dem Ausgleich mit der Luftfeuchtigkeit wie folgt analysiert:
    Protein . . . . . . . . . . 54,10 Gewichtsprozent
    Fett . . . . . . . . . . . . . 1,64 Gewichtsprozent
    Asche undKnochen-
    substanz ....... 35,10 Gewichtsprozent
    Feuchtigkeit ...... 5,73 Gewichtsprozent
    96,57,1/0
    Die nach den obigen Beispielen hergestellten Produkte wurden in schraubendichten Gefäßen bei normalen Temperaturen mehrere Monate lang gelagert, ohne daß eine Verschlechterung des Produktes nachgewiesen werden konnte. Das erfindungsgemäß hergestellte Protein ist verhältnismäßig unversehrt, da es keiner längeren Hitzeeinwirkung unterworfen wird.
  • Zur Durchführung des Verfahrens können bekannte Vorrichtungen verwendet werden. Es kann jedoch zweckmäßig sein, das Verfahren in einer Spezialanlage durchzuführen. Ein Ausführungsbeispiel einer besonders vorteilhaften Anlage ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen Vorratsbehälter 26 für zerkleinerte Rohstoffe. Eine Förderschnecke 25 bringt die Rohstoffe zu einem Entwässerungs- und Ausschmelzungstank 17, der eine erste Stufe des Verfahrens bildet. Nach dem Tank 17 folgen eine Preßschnecke 21 und zwei Extraktionsanlagen 11 und 11 b, die in Reihe hintereinandergeschaltet sind und die Stufen 2 und 3 der Anlage bilden. Jede dieser Stufen umfaßt einen Behälter 11 bzw.11b mit einer in seiner Mitte angeordneten, horizontal gelagerten Welle 12, an der ein Rührwerk 13 und mehrere Schaufeln 14 angebracht sind. Eine Preßschnecke 15 ist auf der Welle 12 gelagert und durchdringt die Wandungen der Behälter 11 und 11 b. Die Stoffe werden nach und nach von dem Vorratsbehälter 26 abgezogen und von der abgedichteten Schnecke 25 zu dem Extraktionstank 17 der ersten Stufe gefördert. Frisches Lösungsmittel wird der dritten Stufe der Extraktionsanlage zugeführt.
  • In jedem Behälter wird ein gewisser Flüssigkeitsspiegel aufrechterhalten. Die Stoffe werden durch das Rührwerk 13 des Behälterrs 11 mit dem Lösungsmittel verrührt. Kleine Mengen des Lösungsmittels und des Stoffes werden jeweils durch die Schaufeln 14 aufgenommen und bei ihrer Bewegung nach oben der Preßschnecke 15 aufgegeben. Wenn die Stoffe die Preßschnecke, die einen Lochboden aufweist, durchlaufen, wird das überschüssige Lösungsmittel hiervon abgepreßt. Das abgepreßte Lösungsmittel wird durch eine Leitung 18 zu dem die erste Stufe bildenden Tank 17 gebracht, wo es mit frischem Material gemischt wird. Die Stoffe werden von der Preßschnecke 15 dem Behälter 11 b der zweiten Extraktionsanlage zugeführt, in welchem sich der beschriebene Vorgang wiederholt. Die von den Stoffen durch die Preßschnecke 15 b abgequetschte Flüssigkeit wird durch die Leitung 19 der ersten Extraktionsanlage 11 wieder zugeführt. Die Stoffe werden durch die Preßschnecke 15 b in einen geeigneten Apparat, beispielsweise einen Austreiber 27 gebracht, wo das in den Stoffen enthaltene restliche Lösungsmittel durch Verdampfen entfernt wird. Das durch Verdampfung herausgetriebene Lösungsmittel wird dann kondensiert und anschließend wieder der Speiseleitung für das Lösungsmittel zugeführt. Die Stoffe werden der Preßschnecke 21 vorzugsweise in der Form eines dünnen Breies zugeführt, der das durch die Presse 15 abgequetschte Lösungsmittel enthält. Die Zuführung zu der Preßschnecke 21 erfolgt mittels einer Pumpe 22 durch eine Leitung 20. Die durch die Preßschnecke 21 abgepreßte Flüssigkeit wird durch eine Leitung 23 einem Filter 29 zugeführt, in dem feine Fests-toffteilchen entfernt werden. Die Flüssigkeit gelangt von dem Filter in eine Destillations- und Fraktionierungsanlage, in der das. Lösungsmittel wiedergewonnen wird und anschließend das Fett abgetrennt und gewonnen wird. Der Filter 29 wird durch frisches Lösungsmittel gereinigt, welches durch die Leitung 30 im Gegenstrom zugeführt wird. Die zurückströmende Flüssigkeit fließt durch die Leitung 31 dem Tank 17 zu. Jeder der einzelnen Behälter ist ausgerüstet mit einer Belüftung und mit Sicherheitseinrichtungen (Brechplatten), um das Entstehen von Überdruck in den Behältern zu verhindern. Die einzelnen Behälter werden durch eine Leitung 24, die zu dem Tank 17 oder zu einem anderen Abfluß führt, entwässert.
  • Für sämtliche Extraktionsanlagen wird vorzugsweise eine gemeinsame Welle 12 vorgesehen. Natürlich kann auch für jede Einzelanlage eine besondere Welle vorgesehen werden. Da die Feststoffe sich sehr dicht um die Welle 12 herumlegen, wenn sie von der Preßschnecke 15 b mitgenommen werden, erhält man eine sehr wirksame Abdichtung des Behälters 11 b zwischen seiner Ausgangsöffnung und der Einlaßöfnung des Abtreibers 27.
  • Der Abtreiber 27 ist so ausgebildet, daß die durch Preßschnecke 15 b zugeführten komprinnerten Stoffe von einer in ihm angeordneten Schnecke über seine ganze Länge mitgenommen werden. Zur Erhitzung kann heißes Wasser oder ein Dampfmantel um das Gehäuse des Abtreibers herumgeführt werden. Auch die spiraligen Teile der Schnecke können von heißem Wasser oder von Dampf durchströmt werden.
  • Die getrockneten und entfetteten Stoffe in dem Abtreiber 27 werden von einer Schnecke 28 aufgenommen und gegen einen federbelasteten Austrag gepreßt, der eine Abdichtung des Abtreibers 27 bildet. Hierdurch werden Verdampfungsverluste des Lösungsmittels beim Austrag des hergestellten Produktes aus dem Austreiber vermieden. Das von dem Lösungsmittel befreite Produkt wird in dem Behälter 32 gelagert. Die Dämpfe von den Extraktionsanlagen 11 und 11 b sowie von dem Abtreiber 27 werden durch Leitungen 33, 34 und 35 zu einer Abzugsanlage oder zu dem Kondensator der Destillationsanlage abgeleitet.
  • Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben, bei dem zerkleinerte Tierknochen in der beschriebenen Anlage mit Aceton behandelt werden.
  • Die in der Anlage behandelten festen Stoffe legen folgenden Weg zurück: Die Rohstoffe werden der ersten Extraktionsanlage 17 zugeführt, in der sie mit der Acetonflüssigkeit vermengt werden. Das in den Rohstoffen enthaltene Wasser wird von dem Aceton extrahiert und vermischt sich mit der Acetonflüssib keit. Gleichzeitig wird eine große Menge des in den Rohstoffen enthaltenen Fettes aus den festen Teilchen des Rohmaterials herausgeschmolzen. Es liegt dann in seiner herausgeschmolzenen Form oder in der Form von Kügelchen bzw. Tröpfchen vor. Nach dem Abquetschen des Stoffes in der ersten Presse 21 gelangt der Stoff in den Behälter 11, in dem er einer zweiten Behandlung mit der im Gegenstrom zugeführten Acetonflüssigkeit unterworfen wird. In dieser Stufe kann ein Teil des Fettes in einer herausgeschmolzenen Form vorliegen. Ein Teil des Fettes kann aber auch in der Flüssigkeit gelöst sein, da bei dieser Stufe der Wasseranteil in dem Aceton geringer ist als in dem Behälter 17. Nach Durchlaufen der zweiten Presse 15 gelangt der Stoff in das dritte Acetonbad. In dieser Stufe ist sehr wenig Wasser in der Acetonflüs.sigkeit, so daß etwaiges restliches Fett von der Flüssigkeit gelöst wird. Nach Durchgang durch die dritte Presse 15b ist der feste Stoff vollständig von Wasser und Fett befreit. In dieser Form wird er dem Abtreiber 27 zwecks Entfernen des in ihm enthaltenen restlichen Acetons zugeführt.
  • Der Weg des im Gegenstrom der Anlage zugeführten Acetons ist folgender: Reines, zurückgewonnenes Aceton wird der dritten Stufe (Behälter 11 b) der Extraktionsanlage zugeführt. Etwaige nicht gelöste Restfettmengen aus der Stufe 2 (Behälter 11) werden hier von dem Aceton gelöst. Die Flüssigkeit durchströmt dann die Stufe 2, wobei sich das Aceton mit Wassser und Fett anreichert, welches mit dem Feststoff von der Stufe 1 (Behälter 17) kommt. Mit zunehmender Verdünnung des Acetons durch Wasser wird ein Teil dcs Fettes aus der Lösung ausgeschieden. Es liegt dann in der ausgeschmolzenen oder kugeligen bzw. tröpfchenartigen Form vor. Die Acetonflüssigkeit strömt dann in die erste Stufe, in der das Aceton sehr stark mit dem aus den Rohstoffen stammenden Wasser verdünnt wird. Die Lösung kann hier etwa 30 Volumprozent Wasser aufweisen. In dieser Verdünnung löst das Aceton keine wesentlichen Fettmengen. Das mit den Rohstoffen der Stufe 1 zugeführte Fett und das von der im Gegenstrom fließenden Acetonflüssigkeit mitgebrachte Fett liegt daher in dieser Stufe in einer getrennten Phase vor. Die Flüssigkeit verläßt dann die Extraktionsanlage zwecks Filtrierung und Wiedergewinnung des Acetons sowie Abtrennung des Fettes.
  • Die Anzahl der einzelnen Stufen ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann dem jeweiligen Zweck entsprechend gewählt werden.
  • Der in den vorstehenden Ausführungen verwendete Ausdruck »Fett« umfaßt sowohl solche Substanzen, die bei normalen Temperaturen als feste Fette vorliegen, als auch solche Stoffe, die bei normalen Temperaturen als Öl vorliegen. Außerdem fallen hierunter auch wachsartige Stoffe.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen, wie Fleisch, Fisch, Knochen u. dgl., unter stufenweiser Entwässerung und Entfettung mittels eines organischen Lösungsmittels, wie Aceton, oder einem Gemisch von Lösungsmitteln, das mit Wasser mischbar ist, Fett löst und einen Siedepunkt aufweist, der unterhalb des Siedepunktes des Wassers liegt, derart, daß das Rohprodukt in seiner ersten Behandlungsstufe zunächst mit einer wäßrigen Lösung vorbehandelt wird und erst in einer nachfolgenden Behandlungsstufe mit im wesentlichen reinem Lösungsmittel nachbehandelt wird dadurch gekennzeichnet, daß das frische Lösungsmittel in der letzten Behandlungsstufe des Stoffes des zweckmäßig kontinuierlich arbeitenden Verfahrens in weitgehend reiner Form zugesetzt wird und unter Anreicherung mit Fett und Wasser insgesamt im Gegenstrom bis in die erste Behandlungsstufe geführt wird, wobei die Menge des zugeführten Lösungsmittels je nach Wassergehalt des Rohproduktes derart bemessen wird, daß in der ersten Behandlungsstufe die gesamte Flüssigkeit in zwei voneinander getrennten Phasen, nämlich Lösungsmittel/Wasser einerseits und Fett andererseits, vorliegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion in der ersten Behandlungsstufe bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des jeweiligen Fettes vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst im Gegenstrom eine Entwässerung und erste Entfettung mit einem Lösungsmittel durchgeführt wird, an die sich eine weitere Entfettung mit einem anderen, ebenfalls im Gegenstrom zugeführten Lösungsmittel anschließt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 551101, 551102, 552 284, 428 790; britische Patentschriften Nr. 526 047, 484117.
DEC20132A 1958-11-10 1959-11-09 Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus fetthaltigen, tierischen Stoffen Pending DE1138308B (de)

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