DE1132550B - Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer waessrigen Loesung eines komplexen Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer waessrigen Loesung eines komplexen Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden GasInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
S37059IVa/12n
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 5. JULI 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 5. JULI 1962
Es ist bekannt, aus ammoniakalischen Schwermetallsalzlösungen
das Metall durch Behandlung mit einem reduzierenden Gas wie Wasserstoff oder CO bei
erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck auszufällen, wobei Druck und Temperatur um so niedriger sein
können, je edler das auszuscheidende Metall ist. So kann man z. B. aus einer ammoniakalischen, Ag und
Cu enthaltenden Lösung zuerst das Ag durch 3stündige Behandlung mit Wassergas bei 50° C und 130 at als
schwammigen kupferfreien Niederschlag quantitativ ausfällen und anschließend aus der silberfreien Lösung
durch weitere 3stündige Behandlung mit Wassergas bei 200 ° C und 130 at den größten Teil des Cu in Pulverform
niederschlagen. Allerdings beträgt die Kupferausbeute bei diesem Verfahren nur rund 95 0J0, und die Reinheit
des abgeschiedenen Kupfers entspricht mit 98,5 % Cu nicht den Anforderungen des Marktes. Ältere Literaturangaben,
nach denen sich dieses Verfahren auch zur Abscheidung unedlerer Metalle, wie Ni, Co oder Zn,
eignet, haben sich als unrichtig erwiesen. Die experimentelle Nachprüfung hat ergeben, daß nach diesem
Verfahren wohl Ag und Cu, nicht aber Ni, Co und Zn als Metallpulver ausgefällt werden können.
Während die edleren Metalle, wie Ag und Cu, ohne Schwierigkeiten in Form eines pulverigen oder
schwammigen Niederschlages erhalten werden können, bereitet die Abscheidung der unedleren Metalle erhebliche
Schwierigkeiten. So ist z. B. die Abscheidung des Zn in Metallpulverform bisher noch auf keine Weise
gelungen. Das unedelste Metall, das durch Einwirkung reduzierender Gase wie Wasserstoff oder CO unter
Druck bei erhöhter Temperatur gerade noch in elementarer Form ausgefällt werden kann, ist Cd. Selbst zur
Abscheidung von Metallen, die nicht um vieles edler als Cd sind, vor allem Ni und Co, müssen besondere
Maßnahmen angewendet werden. Vor allem muß der PH-Wert auf einer bestimmten Mindesthöhe gehalten
werden. Trotzdem tritt bei der Ausfällung dieser Metalle eine weitere Schwierigkeit auf, indem sich nämlich
die Metalle nicht als Pulver, sondern bevorzugt als ziemlich dichte zusammenhängende Folie an den
Gefäßwänden abscheiden. Selbst heftiges Rühren während der Abscheidung ändert an dieser Erscheinung
nichts, vielmehr scheidet sich in diesem Fall das Metall außerdem auch auf der Welle und an den
Flügeln des Rührers als zusammenhängender Überzug ab. Das ist unerwünscht, weil die Entfernung
des Metallüberzuges aus dem Reaktionsgefäß erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Außerdem kann ein
reines feinkörniges Metallpulver im Gegensatz zu einem dichten Metall direkt in die Pulvermetallurgie
eingesetzt werden.
Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer
wäßrigen Lösung eines komplexen
Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas
Anmelder:
Sherritt Gordon Mines Limited, Toronto (Kanada)
Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Wittek,
Patentanwalt, Heidelberg-Schlierbach, Im Grund 20
Nicolaus Mackiw, Vasyl Kunda, Ottawa, und Wei-Cheng-Lin, Hull (Kanada),
sind als Erfinder genannt worden
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, das die geschilderten Nachteile vermeidet.
Es wurde gefunden, daß es möglich ist, Nickel und Kobalt in Form eines lockeren, nicht zusammenhängenden
Pulvers sehr gleichmäßiger Korngröße, die außerdem auch innerhalb weiter Grenzen eingestellt
werden kann, und unter Vermeidung störender Folienbildung aus ihren ammoniakalischen Salzlösungen
durch direkte Reduktion mit Hilfe eines reduzierenden Gases bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck
abzuscheiden, wenn dafür gesorgt wird, daß vor Beginn der eigentlichen Reduktion eine ausreichende Zahl von
Feststoffpartikeln suspendiert ist. Diese Keime wirken dabei nicht als Kristallisationskeime für die Abscheidung
des Metallsalzes, sondern für die Abscheidung der elementaren Metallkristalle auf den
Keimen selbst. Die Metallabscheidung erfolgt dabei praktisch ausschließlich an diesen Keimen, die dadurch
vergrößert werden, so daß auch das abgeschiedene Metall sich in Suspension befindet. Der geringe
Teil, der sich an den Wänden abscheidet, ist so minimal, daß er den Prozeß nicht stört, und kann für beliebig
viele Chargenwiederholungen im Reaktionsgefäß be-
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3 4
lassen werden. Die suspendierten Keime müssen äußerst Verfahren besser geeignet sind als die mit Fe S O4 allein
fein sein, sowohl um ein Absetzen zu verhindern, wie hergestellten.
auch um eine genügend große Oberfläche für die ab- Vorzugsweise wird nach beendeter Ausfällung des
zuscheidenden Metallkristalle zu bilden. Die maximal Metalls der Metallniederschlag in an sich bekannter
brauchbare Korngröße beträgt etwa 50 μ. Da, wie 5 Weise von der erschöpften Lösung abgetrennt und
gefunden wurde, die Reaktionsgeschwindigkeit um so einer frischen Charge der zu behandelnden Lösung eingrößer
ist, je kleiner die verwendeten Kristallkeime verleibt, wobei aus dieser das Metall ausgefällt wird,
sind, werden erfindungsgemäß Keime mit einem Die in der ersten Charge vergrößerten Keime wirken
Teilchendurchmesser von etwa 1 bis 5 μ bevor- weiterhin als Kristallisationskeime und verhindern die
zugt. ίο Bildung eines zusammenhängenden Metallüberzuges
So feine Partikeln können aber durch mechanische an den Wänden und am Boden des Fällungsgefäßes.
Zerkleinerung des abzuscheidenden Metalls technisch Diese Operation kann so lange wiederholt werden, bis
wirtschaftlich nicht gewonnen werden. die Partikeln des Metallniederschlages die gewünschte
Erfindungsgemäß werden daher die Partikeln ent- Größe erreicht haben. Nach einer gewissen Zahl von
weder aus einem fremden Stoff hergestellt, der sich 15 Wiederholungen der Metallausfällung auf Keimen, die
mechanisch leicht auf die erforderliche Kleinheit zer- in vorhergehenden Operationen gefällt oder vergrößert
kleinern läßt, oder vorzugsweise durch chemische worden sind, fängt ein kleiner Teil des in der nächsten
Fällung. Die chemische Zusammensetzung der Par- Charge ausgefällten Metalls an, sich an den Wänden
tikeln ist, wie weiter gefunden wurde, nur von unter- des Reaktionsgefäßes und am Rührer in Form einer
geordneter Bedeutung, da sie ja nur als Keime zu 20 zusammenhängenden Folie abzuscheiden. Die Anzahl
wirken brauchen und daher mengenmäßig im Ver- der Chargenwiederholungen nach dem ersten Aufgleich zur Menge des abgeschiedenen Metalls nicht ins treten dieser Abscheidungen hängt von den Reaktions-Gewicht
fallen. Werden z. B. Partikeln von 1 μ Durch- bedingungen ab und beträgt im allgemeinen etwa
messer durch abgeschiedenes Metall nur auf 10 μ ver- fünfzig Chargen. In einem besonderen Fall (vgl.
größert, so entspricht dieses Verhältnis einer Volumen- 25 Tabelle 3, Versuch 24) betrug diese Chargenanzahl
Vermehrung auf das Tausendfache, so daß die Materie vierzig.
des Partikels nur 0,1 % des niedergeschlagenen Metall- Man kann aber auch die Teilchenvergrößerung
pulvers ausmacht. Es ist aber ohne weiteres möglich, durch weitere Wiederholungen der Operation noch
Partikeln von 1 auf 50 μ anwachsen zu lassen, was einer weiter treiben, und zwar so lange, bis sich eine nennens-Volumenvergrößerung
auf das 12500Ofache oder 3° werte Menge Metall als Folie abgeschieden hat, was
einem Gehalt des niedergeschlagenen Metalls an bei etwa zwanzig weiteren Wiederholungen der Fall ist.
Partikelnmaterie von 0,0008 % entspricht. Das Reaktionsgefäß wird dann entleert, mit einer
Man kann daher jede beliebige Substanz, die in Ammonsulfatlösung gefüllt und unter Rühren ein
genügend kleiner Korngröße suspendierbar ist, in sauerstoffhaltiger Gasstrom hindurchgeleitet, wobei
geringer Menge aus der Lösung des abzuscheidenden 35 sich das Metall gemäß der Reaktionsgleichung
Metalls oder auch gesondert als suspendierte Partikeln
ausfällen und diese als Keime verwenden, wie z. B. Μ· mtT ν ςη ,1O ^ ν;λμη 1I sn j- W π
das Sulfid des auszufällenden Metalls. H2S, Na2S, Nl + (NH^SO4 + T0* ^ Ni(NH3)2SO4 + H2O
K2S, (NH4)HS, Na2S2O3, Polythionate od. dgl. sind
dabei als Fällungsmittel gut geeignet. Die Keime 40 auflöst. Aus der erhaltenen Lösung kann dann das
können aber auch aus anderen Bestandteilen der zu Metall nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wieder
behandelnden Lösung oder einer anderen Lösung aus- in Pulverform ausgefällt werden,
gefällt werden. So gibt z. B. eine geringe Menge Sowohl durch geeignete Wahl der Anzahl der
Aluminiumsulfat mit der ammoniakalischen Lösung Chargenwiederholungen wie auch durch die Wahl der
des Metalls einen Niederschlag von Al(OH)3, der eben- 45 Reaktionsbedingungen, insbesondere Druck, Tempefalls
gute Keime abgibt. ratur, pH-Wert und Ammoniakgehalt der Lösung,
Selbst der geringe Gehalt an Verunreinigungen durch kann die scheinbare Dichte des erzeugten Metalldie
Keimmaterie kann aber dadurch noch weiter pulvers in weiten Grenzen variiert werden. So kann
herabgesetzt bzw. völlig eliminiert werden, daß als man z. B. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Ni-Keime
Partikeln des abzuscheidenden Metalls selbst 5° Pulver mit einer scheinbaren Dichte von 0,5 bis zu
verwendet werden. Solche aus dem gleichen Metall 3,7 g/cm3 herstellen. Das erfindungsgemäße Verfahren
bestehenden Keime können z. B. durch Zugabe ist nachstehend an Hand der Ausführungsbeispiele
geringer Mengen eines geeigneten Reduktionsmittels beispielsweise näher erläutert,
erzeugt werden, das geringe Mengen des elementaren
Metalls in Form kolloidal suspendierter Partikeln aus- 55 . .
fällt, wie z. B. Hypophosphite, Hydrosulfite, Hydro- Ausfuhrungsbeispiel 1
sulfide, Phosphite, Cyanide, Formiate, Thiosulfate, (Chemisch gefällte Keime)
Sulfite, Hydrochinon, Hydrazinsulfat oder Metallionen
in einer niedrigen Oxydationsstufe wie Fe++-, Sn++-, Es wurde aus praktisch Fe-, Cu- und Co-freien
Mn++- oder Ce++-Ionen. Die besten Resultate erhält 60 Nickelsulfatkristallen eine wäßrige ammoniakalische
man dabei mit geringen Mengen des Fällungsmittels, Ni-Lösung mit einem Verhältnis Ni: NH3 ^ 1: 2
wie z. B. 0,1 bis 10 g Fe++je Liter. In manchen Fällen mit einem Nickelgehalt von 70 g/l hergestellt, filtriert
ist es aber vorteilhaft, für die Keimbildung ein Gemisch und in einen Autoklav gebracht. Für die einzelnen
mehrerer Fällungsmittel zu verwenden. So kann man Versuche dieser Reihe wurden verschiedene Mengen
z. B. mit einem Gemisch von 0,5 g FeSO4 und 0,5 g 65 an FeSO4 als Keimbildner zugesetzt, die in Tabelle I
Al2(S O4) 3 aus einer Co-Lösung mit einem hohen angegeben sind. Die Lösung wurde im Autoklav auf
Gehalt an (NH4)2SO4, z.B. über 140 bis 170g/l, 93 bis 260°C, vorzugsweise 154°C, erhitzt und unter
Keime abscheiden, die für das verwendungsgemäße einem Wasserstoffpartialdruck von 7 bis 42, Vorzugs-
weise 28 atü gehalten und dabei gründlich geschüttelt,
um eine gute Verteilung des Gases in der Flüssigkeit zu gewährleisten und das reduzierte Nickel in Suspension
zu halten. Es wurden folgende Resultate erzielt:
Tabelle I | Versuch Nr. | Zusatz an FeSO4 g/l |
Reaktionszeit Minuten |
1 | 0 | 400*) | |
2 | 1 | 45 | |
3 | 2 | 28 | |
4 | 4,5 | 20 |
*) Bei dem Versuch Nr. 1 schied sich die Hauptmenge des Nickels als zusammenhängende Folie an den Wänden des Apparates
ab, und nur 5 % fielen als Pulver aus. Bei den Versuchen Nr. 2 bis 4 fiel das ganze Nickel ausschließlich in Form eines
Pulvers an.
Mit NaH2Po2 als Fällungsmittel erhält man unter
vergleichbaren Bedingungen (204° C, 56 atü Wasserstoffpartialdruck) ähnliche Resultate, nämlich Reduktionsgrade
von 99,0 bis 99,9 % bei Reaktionszeiten von 70 bis 120 Minuten.
Ausführungsbeispiel 2
(Keime aus eigenem Metall)
(Keime aus eigenem Metall)
Aus der im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Nickellösung wurde mit verschiedenen Mengen eines
gefällten Nickelpulvers als Keime mit und ohne Ferrosulfatzusatz das Nickel bei 1980C und einem Wasserstoffpartialdruck
von 24,5 atü ausgefällt. Die Resultate sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengestellt.
Für die Versuche Nr. 1 bis 4 wurde das nach Ausführungsbeispiel 1, Versuch Nr. 4, und für die Versuche
Nr. 5 bis 7 das nach Ausführungsbeispiel 2, Versuch Nr. 4, gewonnene Nickelpulver als Keimsubstanz
verwendet.
Versuch | FeSO4 | Keimsubstanz | Reduktionszeit |
Nr. | g/l | Nickelpulver | Minuten |
1 | 1,0 | 0 | 45 |
2 | 1,0 | 40 | 30 |
3 | 1,0 | 80 | 15 |
4 | 1,0 | 300 | 4 |
5 | 0 | 50 | 180 |
6 | 0 | 100 | 105 |
7 | 0 | 300 | 55 |
IO
Der günstigste Temperaturbereich für die Ausfällung liegt zwischen 93 und 260° C und vorzugsweise zwischen
175 und 190° C, der günstigste Druckbereich zwischen 7 und 42 atü. Vorzugsweise wird mit einem
Wasserstoffpartialdruck von 21 bis 28 atü gearbeitet. Die Reaktionsgeschwindigkeit steigt mit wachsender
Temperatur und wachsendem Wasserstoffpartialdruck rasch an. Das Verhältnis von Metall zu Ammoniak
in der Lösung hat auch einen großen Einfluß. Vorzugsweise wird ein Molverhältnis entsprechend
Ni: NH3 j=» 1: 2 verwendet.
Auch ist ein intensives Rühren sehr vorteilhaft, da es die Reaktionszeit erheblich herabzusetzen gestattet,
während die Ausgangskonzentration an Schwermetallionen in der Lösung nur geringen Einfluß auf die Reaktionsgeschwindigkeit
hat.
Der Einfluß der verschiedenen Reaktionsbedingungen auf die Reaktionszeit ist in der nachstehenden
Tabelle III zusammengestellt. Als Maß für die Reaktionsgeschwindigkeit ist darin verschiedentlich außer
bzw. an Stelle der für die Fällung des gesamten Metallgehaltes der Lösung erforderlichen Zeit die Halbwertszeit
angegeben. Das ist die Zeit, die zur Reduktion der Hälfte der auszufällenden Metallionen erforderlich ist.
Soweit der Ammoniakgehalt der Lösung zahlenmäßig angegeben ist, bezieht er sich auf das Molverhältnis
von NH3 zu Schwermetallionen in der Lösung. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Tabelle die verschiedenen
Versuchsreihen, in denen jeweils nur eine Versuchsvariable abgeändert worden ist, durch die
Buchstaben A bis G besonders hervorgehoben.
Tempe | Wasser- stoflF- |
Gelöstes Metallion | g/ | I | Cu | NH -Gehalt | Gramm | Zugesetztes Metallpulver |
Rührge schwin |
Halb- | Gesamt- | |
Nr. | ratur | partial- | 0 | Fe++ | aus früheren | digkeit | WCl Ia- ■7Ρ>ΐί" |
reduk- | ||||
druck | Co | 0 | Versuchen | Umdr./ | ZCJLL | tionszeit | ||||||
°C | atü | Ni | 0 | 0 | NH3: Me | je Liter | gNi/1 | Min. | Minuten | |||
1 | 150 | 14 | 65 | 0 | 0 | 0 | 100 | . , | 135 | |||
2 | 177 | 14 | 65 | 0 | 0 | . | 0 | 100 | — | 45 | —. | |
3 | 204 | 14 | 65 | 0 | 0 | ■—■ | 0 | 100 | — | 30 | — A | |
4 | 177 | 7 | 65 | 0 | 0 | 0,2 | 100 | — | 135 | — | ||
5 | 177 | 14 | 65 | 0 | 0 | 0,2 | 100 | — | 75 | — | ||
6 | 177 | 21 | 65 | 0 | 0 | — | 0,2 | 100 | — | 55 | — | |
7 | 177 | 28 | 65 | 0 | 0 | 0,2 | 100 | — | 45 | — B | ||
8 | 177 | 35 | 65 | 0 | 0 | — | 0,2 | 100 | —. | 39 | — | |
9 | 177 | 42 | 65 | 0 | 0 | — | 0,2 | 100 | — | 35 | — | |
10 | 204 | 28 | 70 | 0 | 0 | 1 | 0,2 | 100 | — | 7 | (a) | |
11 | 204 | 28 | 70 | 0 | 2 | 0,2 | 100 | — | 6 | 10 | ||
12 | 204 | 28 | 70 | 0 | 3 | 0,2 | 100 | — | 5 | 15 C | ||
13 | 204 | 28 | 70 | 4 | 0,2 | 100 | — | 7 | >25 |
(a) Keine vollständige Reduktion (nur 60 %).
Tabelle III (Fortsetzung)
Tempe | Wasser- stoff- |
Gelöstes Metallion | g/l | Co | Cu | ΧΤΈΤ rjafialf- | Gramm | Zugesetztes Metallpulver |
Rührge schwin |
Halb- | Gesamt- | |
Nr. | ratur | partial- | 80 | 0 | 4.N Xjl3~ VJcildit | Fe++ | aus früheren | digkeit | werts- | reduk- | ||
druck | 65 | 0 | Versuchen | Umdr./ | zeit | tionszeit | ||||||
0C | atii | Ni | 40 | 0 | NH3: Me | je Liter | gNi/1 | Min. | Minuten | |||
14 | 177 | 24,5 | 0 | 18 | 0 | ^2 | 0,1 | 100 | 60 | |||
15 | 177 | 24,5 | 0 | 7 | 0 | f«2 | 0,1 | 100 | — | 40 | — | |
16 | 177 | 24,5 | 0 | 70 | 0 | ^2 | 0,1 | 100 | — | 25 | — D | |
17 | 177 | 24,5 | 0 | 70 | 0 | sü2 | O5I | 100 | — | 15 | — | |
18 | 177 | 24,5 | 0 | 70 | 0 | «2 | 0,1 | 100 | — | 7 | — | |
19 | 177 | 24,5 | 0 | 0 | 0 | "VT TT | 1,0 | 0 | 550 | __ | 80 | |
20 | 177 | 24,5 | 0 | 0 | 0 | . NH3- I Überschuß | |
1,0 | 0 | 730 | — | 40 E | |
21 | 177 | 24,5 | 0 | 45 | <0,005 | \ NH3- f | 1,0 | 0 | 900 | — | 35 | |
22 | 204 | 28 | 50 | I Überschuß \ | 0 | 0 | _ | _ | (b) | |||
23 | 204 | 28 | 50 | Überschuß | 1 | 0 | " | — | 45 F | |||
24 | 149 | 28 | 0,7 | 0,1 bis 10 | (C) | (C) | (c) G | |||||
(b) Nach 100 Minuten keine vollständige Reduktion. Das ausgefällte Kobalt fiel praktisch ausschließlich als schwer entfernbare
zusammenhängende Folie an den Apparatewänden und dem Rührer an.
(c) Ausgefälltes Metallpulver jeweils in der nachfolgenden Operation als Kristallkeim verwendet, bis nach vierzig Wiederholungen
500 bis 800 g Nickelmetall je Liter suspendiert und die Teilchengröße von 1 μ nach der ersten Fällung auf 50 μ angewachsen
war.
In den vorstehend aufgeführten Versuchen ist fast ausschließlich
die Verwendung von Keimen beschrieben, die durch Fällung mit Fe S O4 hergestellt und gegebenenfalls
anschließend durch weitere AbscheidungvonMetall vergrößert worden sind, weil FeSO4 ein besonders bequem
zu handhabendes und leicht zugängliches Fällungsmittel ist. Daß aber die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens weder an eine bestimmte Zusammensetzung des Fällungsmittels, noch der verwendeten
Keime gebunden ist, sondern ausschließlich an die Größe und Zahl der suspendierten Keime, zeigt
die nachstehende Tabelle IV, in der beispielsweise die
Zusammensetzungen und Reduktionsbedingungen für einige Lösungen angegeben sind, aus denen mit verschiedenen
anderen Keimbildnern das Metall in Pulverform ausgefällt wurde.
Bei einigen der angeführten Versuche ist der Schwefelgehalt der ersten Fällung angegeben. Man sieht, daß
dieser schon in der ersten Fällung so niedrig ist, daß bereits eine geringfügige Vergrößerung des Teilchendurchmessers
in den weiteren Chargen, in denen die zuerst ausgefällten Teilchen als Keime dienen, den
Schwefelgehalt rasch unter jede technisch vorgeschriebene, hochstzulässige Grenze bringt.
Tempe | Wasserstoff- | Gelöstes Schwermetall |
Ni | Co | NHo-Gehalt | Fällungsmittel | Menge | Schwefel gehalt nach |
Reduk- tions~ |
Bemerkungen | |
Nr. | ratur | partialdruck | g/l | 0 | 24 | Ai XJL3 ^JWiLJlCl-LL | g/l | der ersten Fällung |
zeit | ||
0C | atü | 2 | 38 | NH3: Me | Art | 0,05 | % | Minuten | |||
1 | 177 | 42 | 1 | 24 | 3 | Na2S · 9 H2O | 0,6 | 0,16 | feinesPulver | ||
2 | 177 | 42 | 1 | 24 | 3 | s— | 0,1 | 1,23 | 60 | feinesPulver | |
3 | 177 | 42 | 0 | 60 | 3 | s— | 0,05 | 0,37 | 75 | feinesPulver | |
4 | 177 | 42 | 3 | s— | 0,05 | 0,16 | 60 | sehr feines | |||
5 | 177 | 42 | 2,5 | 50 | 2 | s— | 0,08 | 150 | Pulver | ||
50 | 0 | 0,5 | |||||||||
6 | 204 | 56 | 2,5 | 50 | NaNO2 | 0,5 | |||||
7 | 177 | 42 | 2,5 | 50 | S2O4 | 0,5 | |||||
8 | 204 | 56 | 2,5 | 50 | Hydrochinon | 0,5 | |||||
9 | 204 | 56 | 2,5 | 45 | Hydrazinsulfat | 1,0 | |||||
10 | 274 | 70 | 2,5 | 45 | Sn++ | 1,0 | |||||
11 | 204 | 56 | 2,5 | 50 | Mn++ | 0,5 | |||||
12 | 232 | 63 | Cu | 86 | Ce++ | 0,013 | |||||
13 | 190 | 56 | Cu | 86 | Graphit | 10 | |||||
14 | 177 | 63 | CaCO3 | 10 | |||||||
15 | 177 | 63 | Aktivkohle | ||||||||
Claims (9)
1. Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/
oder Kobalt in Pulverform aus einer wäßrigen Lösung eines komplexen Amminsalzes des Metalls S
durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas, vorzugsweise Wasserstoff, unter erhöhtem Druck
und erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Einwirkung des reduzierenden Gases
auf die Lösung in dieser feinverteilte Feststoffpartikeln suspendiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die suspendierten Partikeln durch
einen chemischen Fällungsprozeß erzeugt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Partikeln des abzuscheidenden
Metalls verwendet werden, die durch Zugabe geringer Mengen eines Reduktionsmittels, vorzugsweise
Ferrosulfat, aus der Lösung ausgefällt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Partikeln einer unlöslichen
Verbindung des abzuscheidenden Metalls verwendet werden, die durch ein Fällungsmittel,
vorzugsweise Sulfidionen, aus der Lösung ausgefällt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikeln aus in einer
vorhergehenden Charge abgeschiedenem und in
die neue Charge eingeführtem Metallpulver bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer vorhergehenden Charge
abgeschiedene Pulver mindestens so lange als Feststoffpartikeln für die nächstfolgende Charge
verwendet wird, bis sich das Metall teilweise als zusammenhängende Folie an den Wänden des
Apparates aus der Lösung abscheidet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das als zusammenhängende Folie
abgeschiedene Metall aus dem Reaktionsgefäß nach Entleerung desselben durch Einwirkung einer
Ammonsulfatlösung unter Hindurchleiten eines sauerstoffhaltigen Gasstromes und Rühren herausgelöst
und aus der anfallenden Aminsalzlösung gegebenenfalls das Metall nach dem Verfahren der
Ansprüche 1 bis 6 in Pulverform ausgefällt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens für die erste
Fällung Partikeln mit einer Teilchengröße von 1 bis 5 μ verwendet werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung während der
Ausfällung des Metalls intensiv gerührt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 463 913, 839 935, 690.
Deutsche Patentschriften Nr. 463 913, 839 935, 690.
© 209 615/225 6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES37059A DE1132550B (de) | 1954-01-07 | 1954-01-07 | Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer waessrigen Loesung eines komplexen Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES37059A DE1132550B (de) | 1954-01-07 | 1954-01-07 | Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer waessrigen Loesung eines komplexen Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1132550B true DE1132550B (de) | 1962-07-05 |
Family
ID=7482449
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES37059A Pending DE1132550B (de) | 1954-01-07 | 1954-01-07 | Verfahren zur Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer waessrigen Loesung eines komplexen Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1132550B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE463913C (de) * | 1926-04-10 | 1928-08-04 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Abscheidung von Schwermetallen aus ammoniakalischen Loesungen |
DE839935C (de) * | 1949-02-23 | 1952-05-26 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern |
DE894690C (de) * | 1940-12-07 | 1953-10-26 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Herstellung von Eisenpulver durch Reduktion der Oxyde |
-
1954
- 1954-01-07 DE DES37059A patent/DE1132550B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE463913C (de) * | 1926-04-10 | 1928-08-04 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Abscheidung von Schwermetallen aus ammoniakalischen Loesungen |
DE894690C (de) * | 1940-12-07 | 1953-10-26 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Herstellung von Eisenpulver durch Reduktion der Oxyde |
DE839935C (de) * | 1949-02-23 | 1952-05-26 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern |
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