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Vorrichtung zum Mischen von Heigluft mit Luft niedrigerer Temperatur
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum NE-schen von Heißluft mit Luft niedrigerer
Temperatur und zum selbsttätigen Einstellen des gewünschten Mischverhältnisses durch
eine in der Mischluftleitung angeoirdnete Absperr- und Drosselvorrichtung, die durch
einen von der Mischlufttemperatur abhängigen Druckmittelmotor über elektrische Mittel
betätigt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Regeleinrichtung für eine Mischvorrichtung
der oben bezeichneten Art zu schaffen, die eine genaue Temperatureinstellung der
Mischluft ermöglicht und auf geringe Temperaturänderungen der Mischluft bereits
anspricht.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum Mischen von Heißluft mit Luft
niedrigerer Temperatur nach der eingangs angeführten Gattung, schrägt die Erfindung
vor, daß der Motor als pneumatischer Motor über Druckregelventile zum Einstellen
eines konstanten Luftdruckes im Motor mit einer Druckquelle verbunden ist und ein
elektromagnetisch gesteuertes Abblaseventil aufweist, dessen Magnetspule durch einen
von der Mischlufttemperatur abhängigen elektrischen Widerstand über einen primären
elektrischen Steuerstromkreis beeinflußt wird, und hierfür die Magnetspule mit einem
Verstärker in einem sekundären Steuerstromkreis liegt, während der von der Mischlufttemperatur
gesteuerte elektrische Widerstand den jeweiligen Regelstoß über den primären Steuerstromkreis,
den Verstärker zum sekundären Stromkreis bringt.
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Vorzugsweise ist in den primären Steuerstromkreis eine Brücke eingeschaltet,
deren Eingangsklemmen mit einer Gleichstromquelle und deren Ausgangsklemmen niit
der Steuerwicklung des Magnetverstärkers verbunden sind und in deren einen Zweig
der von der Mischlufttemperatur abhängige Widerstand angeschlossen sowie ein von
Hand einstellbarer Temperaturwählwiderstand eingeschaltet ist. Der Anker des Steuermagneten
kann zugleich die Ventilklappe des Abblaseventils vom Druckmittelmotor bilden.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist für die Beheizung der verschiedensten
Räume geeignet, besonders jedoch zur Beheizung von Flugzeugkabinen, Eisenbahnwagen,
Omnibussen und dergleichen Fahrzeugen.
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Bei Verwendung der Vorrichtung zur Beheizung einer Flugzeugkabine
ist die mit der Flugzeugkabine verbundene Mischluftleitung an den Ausgangsstutzen
einer zum Kühlen dienenden Turbine angeschlossen, die durch Heißluft angetrieben
wird und eine Heißluftumgehungsleitung mit einer vom Druckmittelmotor gesteuerten
Drosselvorrichtung zur Mischluftleitung aufweist.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand schematischer Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen erläutert.
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Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Mischvorrichtung und zeigt die pneumatischen Steuereinrichtungen sowie die Schaltung
der elektrischen Steuerstromkreise; Fig. 2 zeigt, teilweise im Schnitt, den in Fig.
1
schematisch angedeuteten temperaturempfindlichen Widerstand in der Mischluftleitung;
Fig. 3 ist eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht eines Teils der Mischvorrichtung,
die in einem gemeinsamen Gehäuse das magnetisch zu betätigende Abblaseventil, den
pneumatischen Motor und die Druckregelventile enthält; Fig. 4 ist ein im wesentlichen
der Linie 4-4 in Fig. 3 folgender Schnitt; Fig. 5 ist eine Seitenansicht
der in Fig. 4 dargestellten Bauart, wobei ein Teil des Gehäuses weggebrochen ist-,
Fig. 6 ist ein im wesentlichen der Linie 6-6 in Fig. 4 folgender Schnitt;
Fig.
7 ist ein in größerem Maßstabe gezeichneter Teilschnitt, der im wesentlichen
längs der Linie 7-7
in Fig. 4 verläuft; Fig. 8 ist ein in größerem
Maßstabe gezeichneter Schnitt durch einen Drosselteil, der in Verbindung mit der
aus Fig. 7 ersichtlichen Druckregeleinrichtung verwendet wird.
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Die Mischvorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
in Form einer in ein Flugzeug eingebauten Anlage dargestellt; hierbei wird das Innere
10 einer Flugzeugkabine 11 mit gemischten Mengen von Luft mit hoher
und niedriger Temperatur über eine Mischluftleitung 12 versorgt. Die dieser Mischluftleitung
zugeführte erhitzte Luft kann unter Ausnutzung des durch die Bewegung des Flugzeugs
hervorgerufenen Staudrucks durch einen hier nicht gezeigten Wärmetauscher üblicher
Bauart geleitet oder mit Hilfe eines Verdichters durch einen Wärmetauscher gedrückt
werden, wenn die Mischluftvorrichtung bei anderen Fahrzeugen oder bei stationären
Anlagen verwendet wird. Gewöhnlich weist die einen solchen Wärmetauscher verlassende
Luft eine höhere Temperatur auf, als sie in einer Flugzeugkabine oder einem anderen
Raum erwünscht ist. Aus diesem Grunde wird die von dem Wärmetauscher abgegebene
Heißluft in an sich bekannter Weise mit kühlerer Luft gemischt, bevor sie dem züi
beeinflussenden Raum zugeführt wird. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird
die aus dem nicht gezeigten Wärmetauscher austretende heiße Luft über eine Leitung
15 dem Einlaßstutzen 16 einer Turbine 17 zugeführt. Diese Turbine
bildet einen Teil der Flugzeugausrüstung und wird gewöhnlich mittels Luft betrieben,
die der Turbine unter Ausnutzung des durch die Vorwärtsbewegung des Flugzeugs hervorgerufenen
Staudrucks oder durch einen ebenfalls nicht gezeigten Verdichter zugeführt wird;
die Turbine dient z. B. zum Antreiben eines Gebläses od. dgl.
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Da die Turbine 17 üblicherweise aus der ihr zugeführten heißen
Luft einen größeren Teil der darin enthaltenen Wärme entfernt, wird diese abgekühlte
Luft mit der heißen Eingangsluft durch eine an die Heißluftleitung 15 angeschlossene
Umgehungsleitung 19 gemischt.
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Dieses Mischen erfolgt mit Hilfe einer Absperr-und Drosselvorrichtung
20 mit einer Ventilklappe 21, die in der Umgehungsleitung 19 angeordnet ist
und die Aufgabe hat, den Heißluftstrom in der Umgehungsleitung mengenmäßig einzustellen.
Das Ventil 21 wird unter dem Einfluß des wärmeempfindlichen Widerstandes 22,23 in
der Mischluftleitung gesteuert. Der elektrische Steuerstromkreis mit dem Widerstand
23 und die pneumatische Steuereinrichtung mit dem Ventil 21 bewirken die
erforderliche Einstellung der Heißluftmenge in der Umgehungsleitung 19; in
Fig. 1
sind diese elektrischen und pneumatischen Steuereinrichtungen insgesamt
jeweils mit 24, 25 bezeichnet. Der elektrische Steuerstromkreis 24 kann auf
einer Schalttafel oder in einem Schaltkasten untergebracht sein, während die wesentlichen
Teile der pn#umatischeu Einrichtung 25 vorzugsweise zu einer Einheit zusammengefaßt
und in einem abgedichteten Gehäuse angeordnet sind und gemäß Fig. 3 bis
6 einen geschlossenen Bauteil bilden.
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Bei der Anordnung nach Fig. 1 werden die öffnungs- und Schließbewegungen
des Ventils 21 in der Unigehungsleitung 19 durch einen pneumatischen Motor
30 geregelt. Hierbei handelt es sich um einen Motor mit Kolbenbetätigung,
der einen in einer Kolbenkammer27 angeordneten, unter Federspannung stehenden und
mittels einer Membran abgedichteten Kolben 31 umfaßt, dessen lineare Bewegungen
durch einen Steuerkurvenmechanismus 32 in Drehbewegungen der Ventilklappe
21 umgesetzt werden. Wenn kein Wärmebedarf besteht, wird das Ventil 21 durch eine
Feder 28 geschlossen gehalten. Wenn je-
doch die Temperatur in der
Mischluftleitung 12 unter die in dem elektrischen Steuerkreis 24 eingestellte Temperatur
sinkt, wird durch den temperaturempfindlichen Widerstand 23 der Steuerstromkreis
geschlossen und ein magnetisch betätigtes Abblaseventil 34 in zunehmendem Maße geschlossen.
Dieses fortschreitende Schließen des Abblaseventils 34 dient dazu, den Druck zu
erhöhen, der gewöhnlich in dem Abblasekanal 35 und der Kolbenkammer
27 des Druckmittelmotors herrscht. Infolgedessen bewegt sich der Kolben
31 in einer solchen Richtung, daß dem Ventil 21 eine Öffnungsbewegung erteilt
wird, damit sich die Heißluftmenge in der Umgehungsleitung 19 und damit ihr
Anteil an der Mischluft vergrößerL Um in der Abblaseleitung 35 und somit
auch in der Kolbenkammer 27 des Druckmittelmotors einen vorbestimmten konstanten
Druck aufrechtzuerhalten, wird ein Teil der Heißluft der Zufuhrleitung
15,
die dem Staudruck des Flugzeuges ausgesetzt ist oder von einem Verdichter
geliefert wird, über eine Leitung 40 abgezweigt und einem Druckregler 41 zugeführt,
der in Fig. 1 gesondert von dem Motor 30
dargestellt ist. Dieser Druckregler
41 umfaßt einen Strömungsweg in Gestalt einer Kammer 33, in der ein im wesentlichen
konstanter Druck aufrechterhalten wird, um die Kolbenkammer 27 mit Druck
zu beaufschlagen. Die diesem konstanten Druck ausgesetzte Kammer 33 weist
zwei in einem Abstand voneinander angeordnete Drosseleinsätze 43 und 44 auf, die
am Eingang und am Ausgang des erwähnten Strömungsweges angeordnet sind. Zwei unter
Federspannung stehende überdruckventile 45 und 46 sind in den pneumatischen Kieis
parallel zueinander zwischen den hintereinandergeschalteten Drosseleinsätzen 43
und 44 angeordnet. Diese Ventile dienen gemeinsam dazu, einen in der Kolbenkammer
27 oder dem Strömungsweg 33 herrschenden überschüssigen Druck zu entspannen.
Der Drosseleinsatz 43 ist so ausgebildet, daß an ihm ein vorbestimmter, anteiliger
Druckabfall auftreten kann, während die Drossel 44 vorzugsweise einen kleineren
Durchtrittquerschnitt besitzt als die Drossel 43, so daß unter gewöhnlichen Betriebsbedingungen
stets ein Bestreben vorhanden ist, daß sich in der Kolbenkammer 27 oder dem
Strömungsweg 33 ein gewisser Druck aufbaut. Wenn bei geschlossenem AbbIaseventil
34 in der Kolbenkammer 27 ein konstanter Druck aufrechterhalten werden soll,
muß der in dem Strömungsweg 33 entwickelte Druck mindestens gleich dem Federdruck
der überdruckventile 45 und 46 sein oder diesen Druck etwas überschreiten. Die Ventile
45 und 46 werden dann durch entsprechendes Abblasen den Druck in dem Strömungsweg
33 derart vermindern, daß er im wesentlichen eine vorbestimmte Höhe beibehält.
Die hinter der Drossel 43 mit ihr in Reihe geschaltete zweite Drossel 44 wird somit
an die Kolbenkammer 27 und über diese auch an den Kanal 35 zum Abblaseventil
Luft abgeben, die einer Luftmenge entnommen wird, welche bereits im wesentlichen
konstant
ist, so daß der Druck in dem Abblasekana135 und in der Kolbenkammer27 bei geschlossenem
Abblaseventil 34 in hohem Grade konstant gehalten wird.
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Nach Fig. 1 weist das Abblaseventil34 einen Abblasenippel
50 (s. auch Fig. 4 und 7) auf, der an einem Ende des Abblasekanals
35 angeordnet ist und dem die unter Federspannung stehende Ventilklappe 34
zugeordnet ist. Diese Ventilklappe besitzt die Form eibes Ankers, der durch einen
aus einem Eisenkern 531 und einer Wicklung 54 bestehenden Elektromagneten
52 angezogen werden kann. Es sind Mittel vorgesehen, um den Speisestrom für
die Wicklung 54 entsprechend dem Wärmebedarf für die Mischluftleitung 12 einzustellen;
mit anderen Worten, das Magnetfeld in der Nähe des Ankers oder der Ventilklappe
34 wird verändert und damit die auf die Ventilklappe wirkende Zugkraft, so daß dadurch
die Klappe in Richtung auf die Schließstellung bewegt und die aus dem Kanal
35 abgeblasene Luftmenge verändert wird.
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Die Wicklung 54 liegt in einem Sekundärstromkreis eines Transformators
55, der eine Primärwicklung 56
und zwei Sekundärwicklungen
57 und 58 umfaßt. Die Wicklung 57 liegt in dem Sekundärkreis
in Reihe mit der Wicklung 54 des Magnetventils sowie mit einer Ausgangswicklung
60 eines Magnetverstärkers 61 mit einer Steuerwicklung 62,
die zusammen mit der Wicklung 60 auf einem gemeinsamen Kern 63
angeordnet
ist. Der Kern 63 besteht aus einer bekannten Legierung mit hoher Empfindlichkeit
für kleine Änderungen eines durch die Wicklung 62 fließenden Gleichstroms.
Infolgedessen erreicht der Kern 63 bei einer nur geringen Steigerung der
Stärke des durch die Wicklung 62 fließenden Stroms schnell einen Zustand
der magnetischen Entsättigung. Ferner kann in dem sekundären Stromkreis zwischen
den Wicklungen 60 und 54 ein Gleichrichter 64 liegen, der den Wirkungsgrad
und die Empfindlichkeit des Verstärkers dadurch steigert, daß er die Entmagnetisierung
des Kernes 61 durch entgegengesetzt gerichtete oder negative Wechselstromimpulse
verhindert, so daß der durch die Steuerwicklung 62 fließende Strom ungehindert
seine volle Entsättigungswirkung auf den Kern 61 ausüben kann.
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Um den durch die Steuerwicklung 62 des magnetischen Verstärkers
61 fließenden Gleichstrom in Ab-
hängigkeit von der Änderung des Widerstandes
des temperaturempfindlichen Widerstandes 23 in der Mischluftleitung 12 zu
verändern, ist dieser Widerstand mit einem veränderbaren Temperaturwählwiderstand
65 in Reihe geschaltet; beide Widerstände zusammen stellen einen Zweig einer
Wheatstoneschen Brückenschaltung dar. Die übrigen Zweige der Brücke umfassen die
drei Widerstände 66, 67 und 68. Die Stromzufuhrklemmen der Brücke
sind mit 70 und 71
und die Ausgangsklemmen mit 72 und
73 bezeichnet. Diese Ausgangsklemmen sind an die Enden der Steuerwicklung
62 angeschlossen. Die Eingangsklemmen 70 und 71 der Brücke
sind mit dem Ausgang eines Gleichrichters 74 verbunden, dem von der Sekundärwicklung
58 eines Transformators 55 aus ein Wechselstrom zugeführt wird.
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Der Gesamtwiderstand der Widerstände 23, 65 und 68 steigt
infolge der Zunahme des Widerstandes der Widerstandswicklung 23 an, wenn
die Temperatur in der. Mischluftleitung 12 die am Wählwiderstand 65
eingestellte
Temperatur überschreitet. Der Spannungsunterschied zwischen den Ausgangsklemmen
12 und 73 der Brückenschaltung wird somit vergrö&rt, da sich der Unterschied
zwischen dem Gesamtwiderstand der Widerstände 23, 65 und 68 und dem
Gesamtwiderstand der festen Widerstände 66 und 67 der Brücke erhöht.
Dieser vergrößerte Spannunüunterschied führt zu einer Steigerung der Stärke des
durch die Steuerwicklung 62 des magnetischen Verstärkers 61. fließenden
Stroms. Durch diesen stärkeren Strom wird der Kein 63 des magnetischen Verstärkers
entsättigt, infolgedessen erhöht sich der Wechselstromwiderstand der Ausgangswicklung
60, so daß sich die Stärke des in der Wicklung 54 des das Abblaseventil 34
des Druckmittelmotors betätigenden Elektromagneten 52 verringert. Dadurch
verkleinert sich die durch den Elektromagneten 52 auf das Abblaseventil 34
ausgeübte magnetische Anziehungskraft, so daß sich die Ventilklappe 34 von dem Abblasenippel
50
entfernt, wobei der Druck in der Abblaseleitung 35
und der Kolbenkammer
27 des Druckmittehnotors zurückgeht. Diese Druckabnahme in der Kolbenkammer
ermöglicht es dem Kolben 31, sich in der Richtung zu bewegen, in der er durch
die Kolbenfeder vorgespannt ist. Durch diese Kolbenbewegung wird dem Ventil 21 in
der Umgehungsleitung 19 eine Schließbewegung erteilt, so daß die Heißluftmenge
in dieser Leitung verringert wird. Das hat zur Folge, daß ein kleinerer Anteil von
heißer Luft mit der aus der Turbine austretenden kalten Luft vermischt wird, die
als Mischluft der Umhüllung 10 der Flugzeugkabine über die Leitung 12 zugeführt
wird.
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Wenn die Temperatur in der Mischluftleitung 12 einen Wert erreicht,
der im wesentlichen der an der Wheatstoneschen Brücke eingestellten Temperatur gleichkommt,
so bleiben der Ausgangsstrom der Brücke und die Stellungen des Abblaseventils 34,
des Kolbens 31 des Druckmittelmotors und des Ventils 21 in der Umgehungsleitung
19 unverändert. Sie ändern sich erst dann, wenn sich die Temperatur in der
Mischluftleitung 12 ändert, was zu einer Änderung des Widerstandes der in die Brücke
eingeschalteten Widerstandswicklung 23 führt.
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Die Ausbildung und Anordnung der in Fig. 1
bis 8 dargestellten
pneumatischen Einrichtungen sowie deren Zusammenfassung zu einem kleinen Bauteil
sind an Hand von Fig. 3 erläutert.
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Das Abblaseventil 34, die Druckreglereinrichtung 41, der Druckmittelmotor
30 und das Steuerventil 20, 21 in der Umgehungsleitung 19 sind zu
einer Baueinheit zusammengefaßt. Diese Baueinheit besteht allgemein aus einem hohlen
oberen Gußkörper 80
mit einem Basisflansch 81 sowie einem hohlzylindrischen
unteren Gußkörper 82 mit einem Basis.-flansch 83. Die beiden Basisflansche
81 und 83 sind im Grundriß kreisrund und durch einen äußeren, zylindrischen
Mantel oder ein Gehäuse 84, das die Kolbenkammer 27 bildet, miteinander verbunden.
Der obere Gußteil 80 enthält das Abblaseventil 34 und die Druckreglereinrichtung
41, während das untere Gußstück 82 eine Verankerung für das Gehäuse 20 des
Steuerventils 21 bildet. Das Gehäuse 84 umschließt den pneumatischen Motor
30.
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Das Steuerventil 21 ist am unteren Ende einer Ventilachse
90 befestigt, die in einem Bohrloch 91
in dem unteren Gußkörper
82 drehbar gelagert ist. Das obere Ende der Achse 90 trägt einen nach
Art eines Armsterns ausgebildeten Kreuzkopf 93 mit auf entgegengesetzten
Seiten ausgebildeten und senkrecht
geschlitzten Führungsarmen 94;
mit Hilfe dieser Führungsarme kann der Kreuzkopf 93 und damit auch das Steuerventil
21 von einem Betätigungsbügel 95
aus gedreht werden, der auf dem Kolben
31 innerhalb des Gehäuses 84 drehbar gelagert ist.
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Der Kolbenboden 31 umfaßt einen innenliegenden, becherförmigen
Versteifungsteil 96 und einen außenliegenden Kappenteil oder eine Platte
97; zwischen diesen beiden Bauteilen ist der mittlere Abschnitt einer biegsamen
Membran 98 eingespannt, die aus Gummi oder ähnlichem Baustoff bestehen kann.
Im entspannten Zustand besitzt die Membran die Form eines tiefen Bechers, dessen
äußerer Rand bei 99
nach außen abgewinkelt und mit abdichtender Wirkung mit
der Unterseite des Basisflansches 81 des Gußteils 80 verspannt ist.
Der äußere Rand wird durch einen seitlich abgewinkelten Flansch 100 des Gehäuses
84 gegen den Gußteil 80 gedrückt; Spannschrauben 101 halten die verschiedenen
Teile zusammen. Die Membran ist auf sich selbst zurückgefaltet, so daß ein doppelt
gelegter Abschnitt 102 zwischen der zylindrischen Wand des Kolbenmantels
96 und der Innenfläche des Gehäuses 84 liegt, wobei der Kolben
31 innerhalb des Gehäuses 84 wirksam abgedichtet ist, dan-üt sich die so
nach außen abgeschlossene Druckkammer vergrößern und verkleinern kann, wenn sich
der Kolben in dem Gehäuse bewegt. Die verschiedenen Kolbenteilb werden durch einen
zentralen Niet 103 zusammengehalten, der auch eine Platte 104 festhält, von
der aus sich eine zentrale Nabe 105 nach unten erstreckt; diese Nabe dient
zur drehbaren Lagerung des Bügels 95. Der Bügel umfaßt zwei einander gegenüberliegende,
nach unten ragende seifliche Anne 106, die an ihren unteren Enden Lagerbolzen
tragen. Auf jedem dieser Bolzen sind jeweils eine äußere Rolle 108 und eine
innere Rolle 109 gelagert.
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Das untere Gußstück 82 weist eine nach oben ragende zylindrische
Wand 110 auf, in der zwei einander gegenüberliegende gekrümmte oder spiralförmige
Schlitze 111 gleicher Steigung und Richtung vorgesehen sind. Die beiden Lagerbolzen
erstrecken sich derart durch die Schlitze 111, daß die äußeren Rollen
108 innerhalb der Schlitze bewegbar sind, während sieh die inneren Rollen
in die senkrechten Schlitze in den Führungsarmen 94 hinein erstrecken. Ferner ist
eine Schraubenfeder 28 ( Fig. 1) vorgesehen, die sich mit ihrem unteren
Ende an dem Basisflansch 83 des unteren Gußteils 82 abstützt, während
ihr oberes Ende gegen einen Ring 113 drückt, der die Platte 104 umgibt und
sich seinerseits nach oben an der Unterseite des Kolbenteils 31 abstützt.
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Es ist ersichtlich, daß dann, wenn sich der Luftdruck innerhalb der
vergrößerbaren Kolbenkammer 27 des Druckmittelmotors ändert, indem Luft durch
die öffnung des aus Fig. 6 ersichtlichen Drosseleinsatzes 44 in diese Kammer
eingelassen oder aus ihr abgeblasen wird, eine Bewegung des Kolbens 31
in
der einen oder anderen Richtung eintritt. Wenn sich der Kolben unter dem Einfluß
einer Steigerung des Drucks in der Kammer 27 nach unten bewegt, nimmt er
den Bügel 106 mit, und die äußeren Rollen 108 werden in den feststehenden
Schlitzen 111 in .,iner solchen Richtung geführt, daß die in den F'dhrungsarmen
94 beweglichen inneren Rollen 109 den Kreuzkopf 93 und die Ventilachse
90 zusammen mit Jer Ventilklappe 21 in der öffnungsrichtung des Steuerventils
20 in der Umgehungsleitung 19 drehen. Wenn sich der Kolben 31 des
Druckmittelmotors dagegen infolge einer Abnahme des Drucks in der Kolbenkammer
27 nach oben bewegt, bewirkt die vorgenannte Steuerkurvenanordnung, daß sich
das Steuerventil 21 in Richtung auf seine Schließstellung bewegt.
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Gemäß Fig. 2 bis 5 stellt die Druckregeleinrichtung 41 einen
Bestandteil der erwähnten Baueinheit dar, denn der obere Gußteil 80 besitzt
einen nach oben ragenden hohlen Fortsatz 115, durch den sich gemäß Fig.
6 ein senkrechtes Bohrloch 116 erstreckt, dessen unteres, Ende über
die Kammer 27 mit, dem Raum 33 in Verbindung steht, der weiter oben
als der Strömungsweg der Druckregeleinrichtung 41 bezeichnet wurde (s. Fig.
1). Weitere senkrechte Bohrlöcher 117 und 118 stehen mit einem
gemeinsamen Abblaseraum 119 in Verbindung; in. diese Bohrungen sind Führungsstücke
120 eingeschraubt, in denen die Schäfte 121 der beiden überdruckventile 45 und 46
gleitend beweglich sind. Diese Ventile arbeiten mit Ventileinsätzen 122 im Boden
des Abblaseraums 119
zusammen, die es ermöglichen, eine Verbindung zwischen
dem Strömungsweg 33 und dem Abblaseraum 119 herzustellen.
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Gemäß Fig. 1 und 6 ist der zu dem Strömungsweg
33 führende Drosseleinsatz 43 als berausnehmbarer Nippel 125 ausgebildet,
der in den Boden des Bohrloches 116 eingeschraubt ist. Der Nippel
125 ist bei 126 geschlitzt, um das Einsetzen und Entfernen züi erleichtern,
so daß man verschiedene Mittel mit Drosselöffnungen unterschiedlicher Größe einbauen
kann, um eine Anpassung an verschiedene Anlagen durchzuführen. Gemäß Fig.
8 ist der Drosseleinsatz 44 nach Fig. 1 als herausnehmbarer Nippel
127 ausgebildet und in ein Gewindebohrloch 128 eingeschraubt, so daß
eine Verbindung zwischen dem Strömungsweg 33 und dem Inneren der Druckkammer
27 entsteht.
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Die Ausbildung des Abblaseventils 34 geht aus Fig. 4 und
7 hervor; der das Ventil steuernde Elektromagnet 52 wird durch einen
Fortsatz 129 verstellbar unterstützt, der mit dem Gußteil 80 aus einem
Stück bestehen oder an ihm befestigt sein kann. Das eigentliche Ventil 34 bildet
den Anker des Elektromagneten 52 und besteht aus einem langgestreckten, flachen
Streifen aus einem nachgiebigen, auf magnetische Anziehung ansprechenden Baustoff,
der zwischen seinen Enden bei 130 mit einem Ende eines L-förinigen Haltestücks
131 verspannt ist, das seinerseits an dem Fortsatz 129 mit Hilfe von
Klemmschrauben 132
verstellbar befestigt ist, die sich durch in dem Fortsatz
vorgesehene Schlitze 133 erstrecken. Ein Ende des Ankers 34 arbeitet mit
dem offenen Ende des Drosseleinsatzes 50 des Abblaseventils 34 zusammen;
gemäß Fig. 7 ist dieser Nippel in ein waagerechtes Bohrloch 134 in. einem
nach oben ragenden Fortsatz des Gußtells 80 eingeschraubt. Das andere Ende
des Ankers ist frei und übt eine Stabilisierungswirkung auf den Anker als Ganzes
aus, um unerwünschte Schwingungen zu verhindern. Der Nippel 50 kann gegenüber
der Wand des Bohrloches 134 durch einen Dichtungsring 136 üblicher Ausführung
abgedichtet sein, der in einer Ringnut am Umfang des Nippels angeordnet ist. Eine
mit einer Gegenmutter 139 versehene Klemmschraube 138 dient dazu,
den Nippel in der gewünschten. eingestellten Lage zu sichern.
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as Bohrloch 134 steht mit einem senkrechten Bohrloch 35 in
dem- Gußteil 80 in Verbindung, wodurch
eine Verbindung durch
den Boden des Gußteils mit dem Inneren der Kolbenkammer 31 des Druckmittelmotors
hergestellt ist.
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Wie aus Fig. 4 und 7 weiter ersichtlich ist, sind Mittel vorgesehen,
um die axiale Stellung des Elektromagneten 52 einzustellen, damit der Kein
53 dem Anker 34 mehr oder weniger stark genähert werden kann, und um die
Stärke des Magnetfeldes zu ändern, das der Elektromagnet 52 auf den Anker
in dessen verschiedenen Stellungen aufbringt. An einem Ende des Magnetkerns
53 sind daher mittels einer Klemmschraube 143 eine zum Einstellen dienende
Halterung 144 und ein Uförmiger Anschlag 145 befestigt. Eine Stellschraube 146 erstreckt
sich durch das freie Ende der Halterung 144, und ihr Ende ist in ein Ende des Fortsatzes
129 eingesehraubt. Die Schraube 146 besitzt den üblichen Anschlagbund 147
und trägt einen Sprengring 148, so daß die Halterung 144 der axialen Bewegung der
Schraube folgen muß, wenn diese in den Fortsatz 129 hineingedreht oder aus
ihm herausgedreht wird. Wenn die Stellschraube 146 in der einen oder anderen Richtung
gedreht wird, bewegt sich der Elektromagnet 52 somit als Ganzes zusammen
nüt den Halterungen 144 und 145 zu der Ventilklappe 34 oder von ihr weg. Das freie
Ende des Anschlags 145 ist so angeordnet, daß es mit einem Ende der Halterung
131 in Berührung kommt, um die Vorwärtsbewegung des Elektromagneten in Richtung
auf die Ventilklappe 34 zu begrenzen.
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Gemäß Fig. 3, 5 und 6 läßt sich der Gußteil
80
zusammen mit den übrigen Zubehörteilen in einem Deckel 26 von becherförmiger
Gestalt unterbringen. Der untere Rand dieses becherförmigen Deckels liegt an dem
Basisflansch 81 an. Durch den oberen Teil des Deckels erstreckt sich eine
Halteschraube 151,
die in einen Fortsatz 115 des Gußteils
80 eingeschraubt ist. An der Oberseite des Deckels befindet sich eine Öffnung
152 zur Aufnahme der Druckmittelleitung 40 (Fig. 1 und 6);
diese Leitung ist in die Öffnung 116 eingeschraubt.