DE1111079B - Sprengstoffe oder Treibmittel - Google Patents
Sprengstoffe oder TreibmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Sprengstoff und Treibmittel mit einem Gehalt an anorganischem
Nitrat mit erhöhter Detonationsstabilität und -Übertragung. Bei plastischen Explosivstoffen wird eine
niedrigere plastische Viskosität und eine niedrigere Fließgrenze und bei pulvrigen Explosivstoffen eine
höhere Dichte erhalten.
Die plastischen Ammoniumnitrat-Explosivstoffe enthalten kristallisiertes Ammoniumnitrat, das in
einer Flüssigkeit oder einer Gelphase suspendiert ist. Zur Aufnahme des bei der Detonation aus dem
Nitrat freigesetzten Sauerstoffs werden verschiedene brennbare Bestandteile, wie Holzmehl, Aluminium,
Nitrokohlenwasserstoffe, hinzugegeben. Das Medium, in dem Ammoniumnitrat suspendiert ist, enthält im
allgemeinen eine Explosivstoffmischung, z. B. Nitroglycerin, Nitroglykol und Cellulosenitrat, kann aber
auch eine nicht explosive Mischung, z. B. Cellulosenitrat in Nitrobenzol, sein. Zur Herstellung eines
Treibmittels wird die Mischung so hergestellt, daß sie rasch verbrennt, aber nicht detoniert. Das Ammoniumnitrat
kann zum Teil durch andere anorganische Nitrate, wie Natriumnitrat, ersetzt sein.
Zur Herstellung plastischer Ammoniumnitrat-Explosivmischungen werden die Bestandteile miteinander
geknetet. Das homogene Produkt kann direkt verwendet werden; es wird aber im allgemeinen durch
eine Öffnung ausgepreßt und mit einer Hülle versehen oder in einen geeigneten Behälter eingeführt.
Es war ein lange nicht gelöstes Problem, auspreßbare Explosivstoffe mit einem hohen Gehalt an Ammoniumnitrat
herzustellen. Diese Aufgabe ist bisher gelöst worden, indem Verbindungen hinzugegeben
wurden, die niedrigschmelzende Mischungen mit Ammoniumnitrat ergeben, z. B. Carbamid, oder indem
Verbindnungen hinzugefügt wurden, die die Benetzung von Ammoniumnitrat durch Gelatine (die
viskose Phase) verbessern, z. B. paratertiäres Octylphenyldiäthylphosphat.
Die vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Sprengstoffe und Treibmittel mit einem Gehalt an
anorganischem Nitrat, besonders an Ammoniumnitrat, wobei sie als Bestandteil Nitrat enthalten oder daraus
hergestellt sind, das mit 0,001 bis 1,5 g Alkylamin mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
pro 100 g Nitrat behandelt wurde. Fettamine, d. h. Alkylamine mit langen Kohlenstoffketten, 12 bis
20 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Dodecylamin, Hexadecylamin und Octadecylamin, erwiesen sich als besonders
geeignet.
Die Alkylamine, z. B. Hexadecylamin, sind so stark basisch, daß sie die Eigenschaft haben, mit Ammo-Sprengstoffe
oder Treibmittel
Anmelder:
Nitroglycerin Aktiebolaget,
Gyttorp (Schweden)
Gyttorp (Schweden)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 31. Oktober und 4. Dezember 1958
Schweden vom 31. Oktober und 4. Dezember 1958
Bertil Petrus Enoksson, Gyttorp (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
niumnitrat unter Entwicklung von Ammoniak zu reagieren. Die Reaktion findet an der Oberfläche der
Kristalle statt, wodurch das Alkylamin mit den Kristallen durch die Aminogruppe verbunden wird.
Primäre Amine wurden zuerst erprobt, da sie leicht im Handel erhältlich sind, aber auch sekundäre und
tertiäre Amine, wie z. B. Stearindimethylamin, können verwendet werden.
Es wurde im allgemeinen etwa 0,1 g Alkylamin pro 100 g Ammoniumnitrat hinzugegeben. Niedrigere
Mengen als 0,005 g pro 100 g Ammoniumnitrat zeigten keine ausreichende Wirkung auf Nitratkristalle
von weniger als 0,1 mm. Bei grobem Ammoniumnitrat, d. h. granuliertem Ammoniumnitrat,
kann eine so geringe Menge wie 0,001 g pro 100 g Ammoniumnitrat von Interesse sein. Die Zugabe
kann bei einem kleinen Teil Ammoniumnitrat durchgeführt werden, der dann mit der Masse Ammoniumnitrat
vermischt wird.
Die beste Wirkung wird erzielt, wenn das Amin zu einem bereits kristallisierten Nitrat hinzugegeben
wird, das eine höhere Temperatur hat, als der Schmelzpunkt der hinzugegebenen Verbindung beträgt,
und man läßt dann das Salz unter Rühren abkühlen. Das Amin kann aber auch in eine Lösung
109 647/202
3 4
oder Schmelze von Ammoniumnitrat vor oder wäh- Beispiel 1
rend der Kristallisation hinzugegeben werden. Da das Eswurde einDynamit folgender Zusammensetzung
Alkylammmolekul erheblich großer als das Am- hergestellt· jo e
moniumnitrat ist, wird es an die Oberfläche der s
Kristalle gezwungen und gibt auch in diesem Fall den 5 !Nitroglycerin 24,1 %
gewünschten Schutz. Man kann auch ein Salz von Nitroglykol ll,8«/o
Alkylamin oder eine Lösung davon, z. B. Hexa- A???!!T5 ', behandelt mit
decylammoniumchlorid oder -acetal an SteUe des _ °'16^ Dodecylamm 54,4%
Alkylamins selbst, verwenden. Cyclische Nitrokohlenwasserstoffe 6,0 »/ο
Bei Anwendung dieses behandelten Ammonium- io Nitrocellulose 1,4%
nitrats in plastischen Explosivstoffen werden die ir vwi, "ηΛ
nlj,°
plastische Viskosität und die Fließgrenze der Mischun- kreide (chalk) U,2%
gen und daher auch die für das Knetverfahren erfor- Beim Auspressen des Dynamits mit einer durchderliche
Kraft vermindert, und das Auspressen der schnittlichen Scherungsgeschwindigkeit von 8,27 pro
Mischung kann bei einem niedrigeren Druck oder mit 15 Sekunde (cm/cm Sekunde) wurde eine Schubspanhöherer
Geschwindigkeit geschehen. Die maximale nung von 2,3 · 10* dyn/cm2 benötigt. Das gleiche
Menge an festen Substanzen in der Mischung kann Dynamit, das kein Dodecylamin enthielt, erforderte
auch erhöht werden. Es ist technisch sehr bequem, bei der gleichen Scherungsgeschwindigkeit eine Schubdie
Behandlung von Ammoniumnitrat vor seiner Ver- spannung von 2,8 · IO4 dyn/cm2. Nach 24stündigem
teilung in der viskosen Phase durchzuführen, und es 20 Lagern war das Dynamit, das keinen Dodecylaminist
daher leichter zu behandeln und leicht gleich- zusatz enthielt, in der verwendeten Strangpresse nicht
förmig zu verteilen. Es ist aber auch möglich, das ge- auspreßbar, d. h., es wurde eine höhere Schubspanwünschte
Ergebnis durch Zugabe des Alkylamins nung als 9,2 · 104 dyn/cm2 benötigt, während das
zu der plastischen Mischung zu bewirken. Dynamit mit einem Gehalt an Dodecylamin eine
Die plastischen Ammoniumnitrat-Explosivstoffe 25 Schubspannung von 2,5 · 104 dyn/cm2 bei einer Sche-
zeigen oft lästiges Altem. Zur Erzielung einer hohen rungsgeschwindigkeit von 8,27 Sek. - 1 erfordert.
Detonationsgeschwindigkeit gealterter Explosivstoffe . .
wird ein stärkerer Initialimpuls und fester Einschluß Beispiel 2
oder die Verwendung größerer Durchmesser not- Es wurde ein Dynamit folgender Zusammensetzung
wendig. Die Detonationsübertragung, d. h. die maxi- 30 hergestellt:
male Entfernung, über die die Detonation von einer Nitroglycerin 241%
Patrone zur anderen fortgepflanzt wird, ist vermin- Nitroelvkol 118°/
dert. Das ist besonders beim Sprengen bei niedrigen Ammoniumnitrat''.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 54,4%
Temperaturen sehr nachteilig. Diese Nachteile wer- Cyclische Nitrokohlenwasserstoffe 6,0«/ο
den bei dem erfindungsgemaßen Verfahren durch die 35 Nitrocellulose 1 4%
Verwendung von Alkylaminzusätzen zu dem Explosiv- Holzmehl 21 %
stoff erheblich vermindert. Auch das Zusammen- Kreide (chalk)
02%
backen des Explosivstoffs beim Lagern ist verringert. '
Die von diesen Zusätzen herrührenden Verbesserun- Es wurde ein weiteres Dynamit gleicher Zusam-
gen vermindern die Benetzung der Salzoberflächen 40 mensetzung aus einem mit 0,1% Octadecylamin be-
durch die flüssige Phase, und daher werden Luftblasen handelten Ammoniumnitrat hergestellt. Die zwei
geeigneter Dimensionen auf den Salzkristallen, selbst Dynamite wurden in einem Laboratoriumsstrangpreß-
nach längerer Lagerung, zurückgehalten. Die Emp- apparat mit einer durchschnittlichen Scherungsge-
findlichkeit des gelagerten Explosivstoffs bleibt nicht schwindigkeit von 4,56 Sek. cm-1 verglichen. 3 Stun-
nur erhalten, sondern auch der frisch hergestellte 45 den nach der Herstellung erforderte das Dynamit, das
Explosivstoff hat höhere Detonationsübertragung und das mit Octadecylamin behandelte Salz enthielt, eine
bessere Detonationsstabilität bei niedrigeren Tempe- Schubspannung von 2,8 · 104 dyn/cm2, während das
raturen. Diese erwähnten Eigenschaften der Alkyl- Dynamit ohne Octadecylamin eine Schubspannung
aminzusätze sind nicht auf plastische Explosivstoffe von 4,1 · 104 dyn/cm2 benötigte. 24 Stunden nach der
beschränkt, sondern werden auch bei pulvrigen Am- 50 Herstellung erforderte das Dynamit, das Octadecylamin
moniumnitrat-Explosivstoffen erhalten; bei den letz- enthielt, eine Schubspannung von 3,0-104 dyn/cm2,
teren erzielt man auch eine höhere Dichte und bessere während das Dynamit ohne Octadecylamin nicht aus-
Lagereigenschaften. preßbar war, d. h. eine höhere Schubspannung als
Die erfindungsgemäß hergestellten Explosivstoffe 9,2 · 104 dyn/cm2 erforderte,
können auch andere Bestandteile enthalten, die 55 .
üblicherweise in derartigen Produkten verwendet wer- Beispiel
den; z.B. Sensibilisatoren, kohlenstoffhaltige Brenn- 100gDynamit nach Beispiel 1, das 0,1%· Octa-
stoffe und feinverteilte, brennbare Metallpulver. FoI- decylamin enthielt, wurden mit weiterem Ammonium-
gende Sensibilisatoren können z.B. verwendet wer- nitrat vermischt, das 0,1% Octadecylamin enthielt,
den: explosive Salpetersäureester, wie Nitroglycerin, 60 bis die gleiche Auspreßbarkeit erhalten wurde wie
Nitroglykol und nitrierte Kohlenwasserstoffe, z. B. bei einem Dynamit gleicher Zusammensetzung wie im
Nitrotoluol. Als Beispiele kohlenstoffhaltiger Brenn- Beispiel 1, aber ohne Octadecylamin. Zu diesem
stoffe seien Kohle und Holzmehl erwähnt. Das fein- Zweck wurde eine Zugabe von 7 g Ammoniumnitrat
verteilte, brennbare Metallpulver kann gepulvertes benötigt.
Aluminium oder Ferrosilicium sein. 65 .
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 4
Alle angegebenen Prozentzahlen bedeuten Gewichts- 280 kg plastischer Explosivstoff nach Beispiel 1
prozent. wurden mit 292 kg Explosivstoff mit Ammonium-
nitrat, das 0,1% Octadecylamin enthielt, verglichen, d. h. mit einer Mischung von 280 kg der gleichen
Zusammensetzung wie der anderen Probe und 12 kg Ammoniumnitrat mit einem Gehalt an 0,1 °/o Octadecylamin.
Trotz der größeren Menge dieses Salzes erforderte der letztere Explosivstoff eine etwas geringere
Energie beim Kneten als die andere Probe. Beim Auspressen mit einer Scherungsgeschwindigkeit
von 4,56 Sek.-1 erforderte das Amin enthaltende Dynamit eine Schubspannung von 3,5 · 104 dyn/cm2,
während die Vergleichsprobe eine Schubspannung von 4,1 ·104 dyn/cm2 benötigte. Die Fallhammerwerte, die Reißempfindlichkeit, die Detonationstemperatur,
die chemische Stabilität und die Detonationsgeschwindigkeit waren bei beiden Proben sehr ahn-
lieh. Die Detonationsübertragung von Patrone zu Patrone (22 mm Durchmesser) war bei dem Octadecylamin
enthaltenden Dynamit 10% höher als bei der Vergleichsprobe.
20
1 Jahr lang gelagertes Ammoniumnitrat wurde getrocknet und gemahlen. Die Hälfte der Probe wurde
mit einem Zusatz von 0,1% Oleylamin vermischt und die andere Hälfte ohne diesen Zusatz als Vergleichsprobe
verwendet. Explosivstoffe mit der gleichen Zusammensetzung, wie sie im Beispiel 1 erwähnt
wurde, wurden aus diesen beiden Salzen hergestellt. Die Vergleichsprobe konnte nicht zu 25-mm-Patronen
ausgepreßt werden, während die mit Amin behandelte Probe ein Produkt ergab, das selbst zur Auspressung
zu 20-mm-Patronen zu weich war. Nach Iwöchigem Lagern betrug die Detonationsübertragung
von Patrone zu Patrone (22 mm Durchmesser) 425 mm für den Explosivstoff, der mit Amin behandeltes
Ammoniumnitrat enthielt, während die Übertragung bei der Vergleichsprobe, die nicht behandeltes
Nitrat enthielt, 165 mm war.
40
Kristallisiertes Ammoniumnitrat wurde beim Rühren mit 0,1% Isopropylaminlaurylsulfat, das in Wasser
zu einer Konzentration von 33% gelöst war, vermischt. Das Salz wurde bei 30° C im Vakuum getrocknet.
210 g dieses Salzes wurden zusammen mit 100 g einer 4%igen Lösung von Nitrocellulose in
Dibutylphthalat verknetet. Beim Auspressen mit einer Scherungsgeschwindigkeit von 4,56 sek.-1 erforderte
die plastische Masse eine Schubspannung von 2,8 · 104 dyn/cm2. Die Vergleichsprobe ohne Isopropylaminlaurylsulfat
erforderte bei der gleichen Scherungsgeschwindigkeit eine Schubspannung von 6,5 · 104 dyn/cm2.
Es wurde ein plastischer Explosivstoff (A) folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin — Nitroglykol
(70:30) 35,9%
Cyclische Nitrokohlenwasserstoffe
(nitriertes Toluol) 6,0%
Nitrocellulose 1,4%
Ammoniumnitrat 54,4%
Holzmehl 2,1%
Kreide (chalk) 0,2%
Es wurde ein weiterer Explosivstoff (B) folgender Zusammensetzung mit den gleichen Auspreßeigenschaften
hergestellt:
Nitroglycerin — Nitroglykol
(70:30) 35,9%
Cyclische Nitrokohlenwasserstoffe 2,0%
Nitrocellulose 1,4%
Ammoniumnitrat 58,4%
Holzmehl 2,1%
Kreide (chalk) 0,2%
Hexadecylamin 0,02 %
Octadecylamin 0,02%
Die Detonationsgeschwindigkeit und die Detonationsübertragung (Übertragungswert) wurden bei
diesen beiden Explosivstoffen bestimmt.
Die Detonationsgeschwindigkeit, m/Sek. mit einer Säule Explosivstoff von 25 mm Durchmesser, gezündet
durch einen Standard-Nr. 8-Detonator, betrug nach dem Lagern:
Explosivstoff | 6605 | |
A | 6535 | |
24 Stunden, | 6225 | |
fester Einschluß | 6410 | 5810 |
kein Einschluß | 6110 | 5930 |
1 Woche, kein Einschluß | 7335 | 6190 |
1 Monat, kein Einschluß | 3305 | |
3 Monate, kein Einschluß | 3650 | |
6 Monate, kein Einschluß | 3065 | |
Übertragungswert, mm bei einer Säule von Explosivstoff von 22 mm Durchmesser
Nach dem Lagern | Tempe ratur |
C | Explosivstoff A I B |
210 | 480 bis 490 |
24 Stunden | 17° | C | 200 bis | 210 | 500 bis 510 |
1 Woche | 17° | C | 200 bis | 210 | 460 bis 470 |
1 Monat | 17° | C | 200 bis | 210 | 400 bis 410 |
3 Monate .... | 17° | C | 200 bis | 210 | 430 bis 440 |
6 Monate .... | 18° | C | 200 bis | 60 | 430 bis 440 |
72 Stunden | 20° | C | 50 bis | 40 | 200 bis 210 |
216 Stunden | 20° | C | 30 bis | 60 | 260 bis 270 |
1 Monat | 20° | C | 50 bis | 80 | 250 bis 260 |
3 Monate .... | 20° | C | 70 bis | 80 | 320 bis 330 |
6 Monate .... | 20° | 70 bis |
60
65
Es wurde ein Dynamit folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin—Nitroglykol (50:50) 35,9%
Cyclischer Nitrokohlenwasserstoff 6,0%
Nitrocellulose 1,4 %
Holzmehl 2,1%
Ammoniumnitrat 54,5%
Kreide 0,05%
Eisenoxyd (rotes Pigment) 0,05%
Das erwähnte Dynamit wurde mit steigenden Mengen Stearinamin vermischt. Die Auspreßbarkeit wurde
bei einer Schergeschwindigkeit von 4,56 Sek. - 1 nach
3stündigem Lagern bestimmt.
Gramm Stearinamin je Gramm Dynamit |
Scherkraft, dyn/cm2 |
0,0004 0,00055 0,0016 0,0032 |
4,00 · 10* 2,70 · 10* 3,06 · 10* 2,70 · 10* 2,55 · 10* |
Es wurde eine Mischung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Ammoniumnitrat 20 g
Eine 4%ige Lösung von Nitrocellulose in Dibutylphthalat 10 g
Diese Mischung wurde mit steigenden Mengen Stearinamin vermischt. Die Auspreßbarkeit wurde bei go
einer Scherungsgeschwindigkeit von 4,56 Sek. ! bestimmt.
Durchmesser betrug 2,800 m/Sek. und die Detonationsübertragung 60 bis 70 mm. Ein entsprechender
Explosivstoff ohne Stearinamin gab eine Detonationsgeschwindigkeit von 2,500 m/Sek. und eine Detonationsübertragung
von 50 bis 60 mm.
Es wurde ein Ammoniumnitrat-Explosivstoffpulver folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin—Nitroglykol (60:40) 6,0 %
Ammoniumnitrat, das mit 0,08%
Ammoniumnitrat, das mit 0,08%
Stearinamin behandelt war 85,3 %
Silicium 3,0%
Holzmehl 2,8%
Paraffin 2,9%
Eine Probe davon zeigte eine Detonationsübertragung von 40 bis 70 mm bei 20° C, 25 mm Durchmesser,
aber eine Probe ohne Stearinamin zeigte nur eine Detonationsübertragung von 0 bis 20 mm unter
den gleichen Bedingungen.
Stearinamin, °/o | Schubspannung, dyn/cm2 |
nicht auspreßbar | |
0,008 | 9,8 |
0,03 | 3,29 |
0,07 | 3,26 |
0,09 | 2,88 |
0,3 | 2,12 |
0,7 | 2,23 |
Es wurde ein pulvriger Explosivstoff folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin—Nitroglykol (60:40) 6,3 0Zo
Ammoniumnitrat, das mit 0,05%
Stearinamin behandelt wurde ... 76,1%
Trotyl (Trinitrotoluol) 11,5%
Silicium 2,0%
Kieselgur 1,2«/»
Holzmehl 2,7%
Paraffin 0,2%
Dieser in einem Eisenrohr eingeschlossene Explosivstoff ergab eine Detonationsgeschwindigkeit von
5,400 m/Sek. Die Detonationsübertragung (Übertragungswert [gap test]) bei 22 mm Durchmesser betrug
230 bis 240 mm. Ein entsprechender Explosivstoff ohne Stearinamin ergab eine Detonationsübertragung
von 150 bis 160 mm.
Es wurde ein Explosivstoffpulver folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin 6 %
Holzmehl 5<y0
Aluminium 4%
Ammoniumnitrat, das mit 0,1%
Stearinamin behandelt war 85%
Der Explosivstoff hatte eine Dichte von 1,25 g/cm2. Ein entsprechender Explosivstoff ohne Stearinamin
hatte eine Dichte von nur 1,14 g/cms. Die Detonationsgeschwindigkeit in einem Papierzylinder von 25 mm
Es wurde ein pulvriger Explosivstoff folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nitroglycerin—Nitroglykol (60 : 40) 6%
Holzmehl 2%
Paraffin 3%
Silicium 2%
Ammoniumnitrat, das mit 0,08 %
Stearinamin behandelt war 87 %
Die Detonationsübertragung bei einer Explosivstoffsäule
von 22 mm Durchmesser, gezündet mit einem Standard-Nr. 8-Detonator bei 20° C, betrug
40 bis 70 mm, und die Übertragungszahl war bei niedrigeren Temperaturen nur geringfügig kleiner.
Die Detonationsübertragung des gleichen Explosiv-Stoffs
ohne Stearinamin bei 20° C betrug 0 bis 30 mm.
93 g kristallisiertes Ammoniumnitrat wurden bei 60° C mit 4 g Holzmehl und 0,1 g Laurylamin vermischt.
Nach dem Abkühlen wurden 3 g Brennöl hinzugegeben und das Produkt in Papierzylindern zu
Patronen verpackt. Beim Packen wurde eine 10 % höhere Dichte als bei ähnlichen Verfahren mit nicht
behandeltem Ammoniumnitrat erzielt.
Es wurde eine 4%ige Lösung von Nitrocellulose in Dibutylphthalat hergestellt. 1 Gewichtsteil des erwähnten
Gels wurde mit 2 Gewichtsteilen Ammoniumnitrat vermischt, das mit 0,0003 Mol eines in der
folgenden Tabelle genannten Amins pro 100 g Ammoniumnitrat behandelt war. Die Schubspannung wurde
bei einer Scherungsgeschwindigkeit von 2,28 Sek. -x
bestimmt.
6o Zugabe
Stearinamin
Stearinaminacetat
Stearindimethylamin
C18H37NH(CHo)3NH2
Stearinaminacetat
Stearindimethylamin
C18H37NH(CHo)3NH2
Schubspannung, dyn cm2
9,40
3,41·
3,76·
5,65·
3,76·
10*
10*
ΙΟ4
10*
10*
10*
ΙΟ4
10*
10*
Claims (9)
1. Sprengstoffe oder Treibmittel mit einem Ge- sprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nitrat
halt an anorganischem Nitrat, besonders an mit Dodecylamin, Hexadecylamin und/oder
Ammoniumnitrat, dadurch gekennzeichnet, daß Octadecylamin behandelt wurde.
sie als Bestandteil Nitrat enthalten oder aus einem 5
Nitrat hergestellt sind, das mit 0,001 bis 1,5 g In Betracht gezogene Druckschriften:
Alkylamin mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen in Deutsche Patentschriften Nr. 334 547, 380 888,
der Alkylgruppe pro 100 g Nitrat behandelt 581814, 750 641;
wurde. schweizerische Patentschrift Nr. 181254.
© 109 647/202 7. 61
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1014958 | 1958-10-31 | ||
SE1122858 | 1958-12-04 |
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