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DE1107089B - Feuerloeschmittel - Google Patents

Feuerloeschmittel

Info

Publication number
DE1107089B
DE1107089B DEF28653A DEF0028653A DE1107089B DE 1107089 B DE1107089 B DE 1107089B DE F28653 A DEF28653 A DE F28653A DE F0028653 A DEF0028653 A DE F0028653A DE 1107089 B DE1107089 B DE 1107089B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
extinguishing
fire
sodium bicarbonate
flame
powder
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF28653A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Wieland Joos
Dr Erich Lueck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF28653A priority Critical patent/DE1107089B/de
Publication of DE1107089B publication Critical patent/DE1107089B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0007Solid extinguishing substances
    • A62D1/0014Powders; Granules

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Fire-Extinguishing Compositions (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Feuexlöschrnittel. In den letzten Jahren haben sich Löschgeräte mit Löschpulvern einer immer größeren Beliebtheit erfreut. In den meisten Fällen ist der Hauptbestandteil dieser Löschpulver Natriumbicarbonat. Die Löschwirkung schrieb man früher dem Kohlendioxyd zu, das in der Hitze aus dem Bicarbonat abgespalten wird.. Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß die Kohlendioxydabspaltung beim Löschen einer Flamme nur gering ist. Die Löschzeiten sind so kurz, daß der Löscheffekt nicht auf abgespaltenes Kohlendioxyd zurückgeführt werden kann. Heute wird die Löschwirkung des Natriumbicarbonats auf einen physikalisch-chemischen Wandeffekt der Kristalloberflächen zurückgeführt, der den Verbrennungsvorgang unterbricht. Während die Löschpulver aus praktisch reinem Bicarbonat sich nur für Flammenbrände eignen, wurden durch Zusatz von organischen oder anorganischen Verbindungen Löschpulver erhalten, die sich besonders für Glutbrände eignen. Als organische Verbindungen wurden hierbei beispielsweise Harnstoff, Guanidin, chlorierte Vinylharze, andere chlorierte organische Verbindungen oder auch Kondensationsprodukte aus Cyanamid mit Formaldehyd verwandt. Die anorganischen Zusätze zum Natriumbicarbonat bestanden beispielsweise in Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat oder Gemischen verschiedener Ammoniumsalze. Diese pulverigen Gemische bilden auf der heißen Glut Krusten, die einen weiteren Zutritt von Luft zur Glut verhindern. Der Löscheffekt beruht bei diesen Pulvern allein auf dem Ersticken des Feuers, das sich jedoch über beträchtliche Zeiten hinziehen kann.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bromierte aliphatische Carbonsäuren mit mindestens 3 C-Atomen, die mehr als 50 °/o gebundenes Brom enthalten, beispielsweisea,ß-Dibrompropionsäure (Acrylsäuredibromid), cx,ß-Dibrombuttersäure (Crotonsäuredibromid), ß,y-Dibrombuttersäure (Vinylessigsäuredibromid), a,ß-Dibromisobuttersäure (Methacrylsäuredibromid) und a,ß,y,B-Tetrabromcapronsäure (Sorbinsäuretetrabromid), sowie deren Ester, deren Salze, beispielsweise die Alkali- und Erdalkalisalze, und andere Säurederivate obengenannter Säuren, beispielsweise die Säureamide, eine gute Löschwirkung gegenüber Bränden flammen- und/oder glutbildender fester und flammenbildender flüssiger und gasförmiger Stoffe zeigen. Hierbei können die genannten, als Löschmittel verwendeten Stoffe sowohl einzeln als auch im Gemisch miteinander oder im Gemisch mit Natriumbicarbonat oder mit anderen als Feuerlöschpulver bereits bekannten natriumbicarbonathaltigen Mischungen angewandt werden. Bei Flammenbränden, wie brennenden Flüssigkeiten oder Gasen, ist eine deutliche Zersetzung der obengenannten Bromverbindungen in der Flamme zu beobachten, die sich in einer bläulichweißen Rauchwolke bemerkbar macht und die Flammen augenblicklich zum Erlöschen bringt. Es ist nicht mehr ein plötzlicher kräftiger Pulverstoß notwendig, sondern das Pulver kann auch auf den Flammenherd rieseln. Bei Glutbränden bilden die sogenannten Verbindungen zunächst Schmelzen, die in die Tiefe der glimmenden Objekte eindringen und sich an den Glutnestern zersetzen, wobei Brom bzw. flüchtige Bromverbindungen entstehen, die ein sofortiges Erlöschen der Glut bewirken.
  • Ein großer Vorteil der genannten Verbindungen und ihrer obengenannten Mischungen gegenüber Natriumbicarbonat und bekannten natriumbicarbonathaltigen Mischpulvern liegt darin, daß der Löscheffekt gleichzeitig auf einem Wandeffekt und einer direkten antikatalytischen Löschwirkung des Pulvers selbst beruht. Aus diesem Grunde kommt man bei Verwendung der beanspruchten Stoffe mit geringeren Mengen an Löschmittel aus, als dies bei den bisher gebräuchlichen Löschpulvern der Fall war. Beispiel 1 100 g Tetrabromcapronsäure, 150 g Monofluortrichlormethan und 150 g Difluordichlormethan wurden in eine Aerosoldose mit Abreißröhrchen, wie sie für Vergaserbrandlöscher verwendet werden, gefüllt. Mit diesem Löscher wurden 21 brennendes Benzin, das sich in einer Wanne von 0,25 m2 Oberfläche befand, innerhalb weniger Sekunden glatt gelöscht. Das gleiche Brandobjekt konnte mit einer Löschdose, die 100 g Natriumbicarbonat-Löschpulver, 150 g Monofluortrichlormethan und 150 g Difluordichlormethan enthielt, nicht zum Erlöschen gebracht werden.
  • Beispiel 2 Mit einer Feuerlöschdose mit dem gleichen Inhalt, wie in Beispiel 1 angegeben, wurden 2,5 kg glimmende Hobelspäne vollkommen gelöscht. In dem verkohlten Holzspanhaufen konnten keine Glutnester mehr gefunden werden.
  • Beispiel 3 Mit einem Feuerlöscher, der mit 1 kg feinkristalliner Tetrabromcapronsäure gefüllt war, wurde ein Brand von 101 Benzin in einer Wanne von 1 m2 Oberfläche glatt gelöscht.
  • Beispiel 4 Eine Mischung aus 100 g x"B-Dibrombuttersäure, 150 g Monofluortrichlormethan und 150 g Difluordichlormethan, die sich in einer wie im Beispiel 1 beschriebenen Aerosoldose befand, löschte glatt einen Haufen von 2,5 kg glimmendem Braunkohlenstaub. Nach dem Löschen konnten in der Braunkohle keine glimmenden Anteile mehr gefunden werden.
  • Beispiel 5 Mit einem Feuerlöscher, enthaltend 2 kg Tetrabromcapronsäure und 4 kg Löschpulver auf Natriumbicarbonatbasis, wurde ein brennender Holzstoß von 50 kg Abfallholz glatt gelöscht. Es konnten keine glimmenden Holzteile mehr gefunden werden. Ein normaler 6-kg-Pulver-Handfeuerlöscher konnte das gleiche Brandobjekt nicht ganz löschen. Es blieben Glutnester zurück, die nach einiger Zeit das Holz erneut entzündeten. Beispiel 6 Mit einem Pulverfeuerlöscher, in dem sich Natriumsalz der Tetrabromcapronsäure befand, wurde ein Brand von 101 Benzol in einer Wanne von 1 m2 Oberfläche glatt gelöscht, wobei nur etwa 1 kg des Löschmittels verbraucht wurde.
  • Beispiel 7 Mit einem Pulverfeuerlöscher, in dem sich Natriumtetrabromcapronat befand, wurde eine Propangasflamme, die an einem Rohr von 1/z Zoll Durchmesser, das an einer voll aufgedrehten Gasflasche angeschlossen war, in einer Länge von etwa 2 m brannte, durch einen einzigen Pulverstoß gelöscht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Feuerlöschmittel gegen Brände flammen- und/ oder glutbildender fester und flammenbildender flüssiger und gasförmiger Stoffe, bestehend aus bromhaltigen aliphatischen Carbonsäuren mit einem Gehalt von mehr als 50 °/o organisch gebundenem Brom und mindestens 3 C-Atomen, deren Säurederivaten oder Mischungen dieser Verbindungen.
  2. 2. Feuerlöschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Natriumbicarbonat oder als Feuerlöschmittel bereits bekannte natriumbicarbonathaltige Mischungen enthält.
DEF28653A 1959-06-10 1959-06-10 Feuerloeschmittel Pending DE1107089B (de)

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DEF28653A DE1107089B (de) 1959-06-10 1959-06-10 Feuerloeschmittel

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DEF28653A DE1107089B (de) 1959-06-10 1959-06-10 Feuerloeschmittel

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DE1107089B true DE1107089B (de) 1961-05-18

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ID=7092969

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DEF28653A Pending DE1107089B (de) 1959-06-10 1959-06-10 Feuerloeschmittel

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DE (1) DE1107089B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1211493B (de) * 1964-04-15 1966-02-24 Benno Goldberg Loeschmittel, insbesondere fuer Handfeuerloescher

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1211493B (de) * 1964-04-15 1966-02-24 Benno Goldberg Loeschmittel, insbesondere fuer Handfeuerloescher

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