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Fotografischer Verschluß Die Erfindung betrifft einen fotografischen
Verschluß mit mindestens einer während des einen Belichtungsvorgangs in der einen
und während des darauffolgenden Belichtungsvorgangs in entgegengesetzter Richtung
bewegten Lamelle.
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Durch die deutsche Patentschrift 953 573 ist ein fotografischer Verschluß
bekanntgeworden mit einer oder mehreren beim Öffnen und Schließen hin- und hergehenden
Verschlußlamellen, wobei die beim Belichtungsvorgang in Bewegungszusammenhang stehenden
Teile ständig mit einer oder mehreren Federn derart verbunden sind, daß sie ein
Schwingungssystem von mindestens angenähert harmonischem Schwingungsverlauf bilden,
bei dem der eine Totpunkt der Schwingung bei geschlossenen und der andere Totpunkt
bei geöffneten Lamellen erreicht wird, so daß beim Abstützen der Verschlußteile
in einem dieser Totpunkte die Schwingungsenergie für die nächste Halbschwingung
erhalten bleibt. Von Nachteil bei dieser bekannten Verschlußanordnung ist, daß Schwingungen
in der Praxis ja nicht verlustfrei vor sich gehen und die bei einer Halbschwingung
verlorengegangene Energie nicht oder nur unter großem Aufwand am Ende der Halbschwingung,
z. B. bei geöffneten Lamellen, dem Schwingungssystem wieder zugeführt werden kann.
Diese Tatsache wirkt sich entweder auf den Schließvorgang der Lamellen oder auf
die Zahl der benötigten Teile ungünstig aus. Der Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber
ein Verschluß, bei dem nur eine Halbschwingung für den Öffnungs- und den Schließvorgang
benötigt wird und die nächste Halbschwingung für einen weiteren Verschlußvorgang.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fotografischen Verschluß
für Spezialzwecke zu schaffen, dessen Aufzugsrichtung immer dieselbe ist, so daß
er beispielsweise durch einen umlaufenden Motor gespannt werden kann. Außerdem soll
der Verschluß sehr hohe Schaltzahlen und eine große Schalthäufigkeit überdauern,
ohne daß an ihm Veränderungen, die zu einer Änderung der Belichtungszeit führen
würden, auftreten. Da solche Veränderungen vor allem durch Stöße verursacht werden,
ist es wünschenswert, daß schon während des Schließvorgangs die Geschwindigkeit
der Lamellen verringert bzw. abgebremst wird. Zu dieser Forderung kommt hinzu, daß
die zum Spannen der Antriebsfeder benötigte Kraft möglichst klein gehalten sein
soll. Schließlich sollen trotz der robusten und haltbaren Ausführung der einzelnen
Teile und der dadurch bedingten verhältnismäßig großen Massen kürzeste Verschlußzeiten
erreichbar sein. Insbesondere muß daher auf eine bei den, gegebenen Bedingungen
möglichst kleine Masse der Verschlüß- -lamellen und auf große Federkräfte Wert gelegt
werden. Zum Einstellen der-Kamera ist außerdem erforderlich, daß der Verschluß beliebig
lang in die Ofenstellung gebracht werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein Verschluß der
obengenannten Art vorgeschlagen, bei welchem für jede Verschlußlamelle eine sich
während des Belichtungsvorgangs zunächst entspannende und dann teilweise unter der
Schwungenergie der Lamelle neu spannende Antriebsfeder und zwei Klinken vorgesehen
sind, , durch welche die Lamellen wechselweise nach jedem Verschlußablauf in der
teilweise gespannten Stellung der Antriebsfeder gefangen werden. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, jede Antriebsfeder als Zugfeder auszubilden, die zur Vermeidung von
Schwingungen über einen Kern aus elastischem Material geschoben ist. Erfindungsgemäß
kann die Antriebsfeder über eine Kurbel zwecks Nachspannens der Antriebsfeder mit
einer Spannachse verbunden sein. Die Kurbel kann hierbei so angeordnet sein, daß
jedem Spannvorgang ,eine Drehung der Kurbelscheibe um 18a° entspricht. Gemäß einem
anderen Merkmal der Erfindung ist zwischen .Spannachse und Kurbelscheibe eine Zahnradübersetzung
vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin mindestens ein mit dem Auslöser verbundener,
verstellbarer Hebel angeordnet zur wechselweisen Freigabe der Lamellen durch einen
der Haltebügel. Zur Betätigung der Klinken zwecks Offenhaltung der Lamellen ist
mindestens ein Schwenkhebel vorgesehen. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
ist durch die Kurbelscheibe ein weiterer Steuerhebel betätigbar, über welchen die
Lamellen von der geöffneten Stellung beim Spannen des Verschlusses automatisch in
eine geschlossene Stellung überführt werden.
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Für einen Verschluß der obengenannten Art mit zwei gleichsinnig bewegten
Lamellen sind nach einem
anderen Merkmal der Erfindung zwei Klinken
für jede Lamelle höhenversetzt gegeneinander angeordnet. Es ist dann zweckmäßig,
daß auf einer mit dem Auslöser in Eingriff bringbaren, unter der Wirkung einer durch
die Spannachse zu spannenden Feder stehenden Welle zwei Paare von höhenversetzt
angeordneten Hebeln sitzen zur wechselweisen Freigabe der Lamellen. durch die entsprechenden
Klinken, wobei je ein Hebel jedes Hebelpaares zur Auslösung des einen Belichtungsvorgangs
und der zweite Hebel jedes Hebelpaares zur Auslösung des darauffolgenden Belichtungsvorgangs
dient. Zur Erzielung verschiedener einsteilbarer Belichtungszeiten ist es weiterhin
vorteilhaft, daß je ein Hebel jedes Hebelpaares auf der Welle und der andere Hebel
jedes Hebelpaares auf einer mit der Welle durch Stiftverbindungen gekuppelten Hülse
angeordnet sind. Die Stiftverbindungen zwischen Welle und Hülse sind verstellbar,
so daß je nach ihrer Stellung die Hebel der beiden Hebelpaare Einstellungen zur
zeitlich verschiedenen Auslösung der entsprechenden Haltebügel bzw. der Lamellen
erhalten.
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Durch das erfindungsgemäße Verschlußprinzip werden alle eingangs erwähnten
Forderungen erfüllt. Insbesondere ist die zum Spannen benötigte Kraft trotz der
auftretenden großen Federkräfte relativ klein, da die Antriebsfeder bereits beim
Verschlußablauf schon wieder teilweise gespannt wird und für einen neuen Verschlußablauf
nur nachgespannt werden muß. Infolge der trotz der geringen Spannarbeit möglichen
großen Federkräfte kann die Masse der Verschlußlamellen relativ groß sein, so daß
der Verschluß auch für Objektive mit großem Öffnungsdurchmesser geeignet ist. Durch
die während des Verschlußablaufs erfolgende neue Spannung der Antriebsfeder werden
aber auch die Lamellen bereits so weit verzögert, daß trotz der erheblichen vorhandenen
Federkräfte keine starken Stöße beim Stillegen der Lamellen mehr auftreten. Ein
weiterer Vorteil des Verschlusses ergibt sich, wenn die Verschlußlamelle oder zwei
Verschlußlamellen zusammen Schmetterlingsform aufweisen, da dann die Masse der Verschlußlamellen
gegenüber Scheibenverschlüssen wesentlich geringer ist und trotzdem die freie Fläche,
die zur Verschlußöffnung dient, ausreichend groß gehalten werden kann. Schließlich
wird durch die Übersetzung zwischen Kurbelscheibe und Spannachse erreicht, daß beispielsweise
die Spannachse bzw. der zum Spannen verwendete Motor eine Umdrehung vollführen muß,
um eine halbe Umdrehung der Kurbelscheibe herbeizuführen, und daß durch den größeren
Weg die zum Spannen benötigte Kraft bei gleicher Spannarbeit kleiner wird. Zur Geräuschdämpfung
und Herabsetzung der Abnutzungsgefahr ist es außerdem günstig, die Klinken aus Kunststoff
zu fertigen.
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Die Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verschlusses in geschlossenem, gespanntem Zustand, Fig.2 eine perspektivische Darstellung
der Ausführungsform nach Fig. 1 in der Offenstellung, und zwar in auseinandergezogener
Form, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer anderen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verschlusses in geschlossenem, gespanntem Zustand, und zwar in
auseinandergezogener Form, Fig. 4 eine Darstellung einer Antriebsfeder.
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Der erfindungsgemäße Verschluß ist auf einer Verschlußgrundplatte
1 angeordnet, welche eine der Objektivöffnung entsprechende Öffnung 2 aufweist.
In der Objektivgrundplatte1 ist um eine Achsei die Verschlußlamelle 4 drehbar gelagert.
Sie hat Schmetterlingsform, wobei ein Flügel 4a zunächst die Öffnung 2 abdeckt und
bei Drehung der Lamelle 4 in Richtung des Pfeiles 19 freigibt. Schließlich schwenkt
der zweite Flügel 4 b vor die Öffnung 2, so daß der Verschluß wieder geschlossen
ist. Beim nächsten Belichtungsvorgang dreht sich die Lamelle 4 in entgegengesetzter
Richtung, so daß der Flügel 4 b die Öffnung 2 zunächst freigibt und der Flügel 4a
sie wieder abdeckt.
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Zur Drehung der Lamelle 4 dient eine Zugfeder 5, deren eines Ende
an der Lamelle 4 am Stift 6 befestigt ist. Das andere Ende der Zugfeder 5 hängt
an einem Stift 8 am Ende eines ebenfalls um die Achse 3 schwenkbaren Hebels 7. Zum
Halten der Feder 5 in einer gespannten oder teilweise gespannten Stellung dienen
zwei um die Drehpunkte 9, 10: kippbare Klinken 13, 14. Sie werden durch die Federn
11, 12 gegen die gehäusefesten Anschläge 15, 16 gezogen. In einer geschlossenen
Stellung des Verschlusses (vgl. hierzu Fig. 1) liegt der Stift 6 an der Flanke 17
der Klinke 13 an. Wird nun die Klinke 13 in Richtung des Pfeiles 20 gedreht, so
schwingt die Lamelle 4 bei gespannter Feder 5 zunächst in die Offenstellung. In
dieser Lage ist die Feder 5 entspannt. Da die Lamelle 4 jedoch noch in Schwung ist,
wird infolge dieser Schwungenergie die Lamelle 4 in die geschlossene Lage übergeführt
und dabei die Feder 5 wieder teilweise gespannt. Schließlich fängt sich der Stift
6 an der Flanke 18 der Klinke 14, so daß die Lamelle 4 nicht unter der Wirkung der
teilweise gespannten Feder 5 wieder in die Offenstellung zurückpendeln kann. Nun
muß die Feder 5 für den nächsten Belichtungsvorgang nur nachgespannt werden. Wird
dann die Klinke 14 in Richtung des Pfeiles 21 verschwenkt, so wiederholt sich der
Belichtungsvorgang in umgekehrter Richtung (entgegen der Richtung des Pfeiles 19),
bis sich Stift 6 wieder an der Flanke 17 der Klinke 13 fängt. Für den nächsten Belichtungsvorgang
muß auch hier die Feder 5 wieder nur nachgespannt werden.
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Zum Nachspannen der Feder 5 ist eine Kurbel 22 vorgesehen, die am
Stift 8 des Hebels 7 und damit an der Feder 5 angreift. Sie ist um eine Achse 23
in einer Zahnscheibe 24 drehbar gelagert. In die Zahnscheibe 24 greift ein vorzugsweise
eine Übersetzung von 2:1 aufweisendes, auf der Spannachse 25 sitzendes Zahnrad 26
ein. Die Lagerstelle 27 der Kurbel 22 in der Zahnscheibe 24 ist so angeordnet, daß
durch eine halbe Umdrehung der Zahnscheibe 24 der Hebel 7 und damit die Feder 5
in eine Stellung verschwenkt werden, in welcher die Feder 5 gegenüber der nach dem
Verschlußablauf teilweise gespannten Stellung voll gespannt ist. In Fig. 1 ist eine
solche Stellung gezeigt. Bei Anlage des Stiftes 6 an der Flanke 18 nach einem Verschlußablauf
hingegen muß die Zahnscheibe 24 zum Spannen des Verschlusses um 180° gegenüber der
Stellung in F'ig. 1 gedreht werden. Die Anordnung einer Übersetzung zwischen Spannachse
25 und Kurbel 22 hat den Vorteil, daß einer vollen Drehung der Spannachse 25 eine
halbe Drehung der Kurbel 22, 24 entspricht, was vor allem bei Antrieb der Spannachse
25 durch einen Motor zweckmäßig ist. Außerdem wird durch diese Übersetzung die zum
Nachspannen der Feder 5 benötigte Kraft infolge des größeren Spannweges kleiner,
was auch als vorteilhaft empfunden wird.
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Schließlich ist zu einem ordnungsgemäßen Funktionieren des erfindungsgemäßen
Verschlusses noch
eine Auslösevorrichtung notwendig, welche abwechselnd
die Klinken 13 und 14 entsprechend der Stellung der Lamelle 4 und der Spannkurbel
22, 24 in Richtung der Pfeile 20 bzw. 21 verschwenkt. Diese Auslösevorrichtung besteht
gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1 aus dem Auslösehebel 28, den eine Rückstellfeder
29 an den Anschlag 30 zieht. Das andere Ende 31 des Auslösehebels 28 greift in einen
Schlitz 32 eines Auslösesteuerhebels 33, in dessen Schlitz 34 der Stift 35 des Hebels
7 eingreift. Bei einer Drehung der Kurbel 22, 24 wird der Hebel ? verschwenkt und
verschiebt dabei infolge der Stift-Schlitz-Verbindung 34, 35 den Hebel 33 längs
des Schlitzes 32 am Bolzen 31 in eine solche Lage, daß beim Drücken des Auslösers
28 in Richtung des Pfeiles 36 das Ende 37 des Hebels 33 je nach Stellung der Lamelle
4 entweder am Ende 39 der Klinke 14 oder am Ende 38 der Klinke 13 (vgl. Fig. 1)
angreift und die entsprechenden Klinken 14 oder 13 in Richtung des Pfeiles 21 bzw.
20 verdreht. Dadurch wird die Lamelle 4 in bereits beschriebener Weise zum Ablauf
freigegeben.
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Für manche Spezialkameras ist es wünschenswert, daß der Verschluß
zur Einstellung der Kamera in geöffneter Stellung gehalten werden kann. Gemäß der
Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist dies mit Hilfe des. Hebels 40 möglich,
der am Hebel 28 um den Zapfen 41 drehbar gelagert ist. Beim Drücken des Hebels 40
in Richtung des Pfeiles 42 hebt sein anderes Ende beide Enden 38 und 39 gleichzeitig
an und verschwenkt dadurch beide Klinken 13 und 14 in Richtung der Pfeile 20, 21,
so daß die Lamelle 4 bis in die Offenstellung auspendeln kann, ohne an einer der
Klinken 13, 14 hängenzubleiben. Der Hebel 40 steht unter der Wirkung einer Rückstellfeder
43.
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Um nun den Verschluß von der Offenstellung für die Aufnahmen wieder
in die geschlossene Stellung überzuführen, ist ein um den Zapfen 44 drehbarer, unter
Federwirkung stehender Hebel 45 vorgesehen. Sein Arm 46 liegt bei jeder halben Umdrehung
der Zahnscheibe 24 im Ablaufweg einer der Stifte 47, 48. Dadurch wird bei jeder
Spannbewegung der Hebel 45 so um seinen Drehpunkt 44 verschoben, daß entweder das
Kurvenstück 49 oder das Kurvenstück 50 am Stift 6 angreifen kann und ihn je nach
der Stellung der Kurbel 22, 24 auf die Flanke 17 oder 18 heben kann.
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In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses
gezeigt. Sie unterscheidet sich von der nach den F'ig. 1 und 2 hauptsächlich dadurch,
daß zur Öffnung und Schließung der Verschlußöffnung 102 in der Grundplatte 101 zwei
um die Zapfen 103, 104 drehbare Lamellen 10'5, 106 dienen, die zusammen Schmetterlingsform
aufweisen und an denen an den Stiften 107, 10-8 je eine Feder 109, 110 ; eingehängt
ist. Zum Fangen des Stiftes 107 sind die Klinken 111, 112 und zum Fangen des Stiftes
10,8 die Klinken 113, 114 vorgesehen. Die Wirkungsweise der Klinken 111, 112, 113,
114 ist die gleiche wie die der Klinken 13, 14 nach Fig. 1. Jedoch sind die Klinken
i 111 bis 114 alle gegeneinander in der Höhe versetzt, um ihre Auslösung in der
richtigen Reihenfolge dadurch zu erleichtern.
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Das Spannen der Antriebsfedern 109, 110 erfolgt über eine gemeinsame
Kurbel 115, die mittels eines Schlitzes 116 durch einen Stift 117 in der Zahnscheibe
118 geführt ist. In die Zahnscheibe 118 greift wieder ein mit der
Spannachse 119 verbundenes Zahnrad 120 ein. Die Wirkungsweise der Spannvorrichtung
ist die gleiche wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1. ; Auf der Achse 121 der
Zahnscheibe 118 ist eine weitere Zahnscheibe 123 angeordnet, und zwar so, daß das
eine Ende einer Drehfeder 122 mit der Zahnscheibe 118 verbunden ist und das
andere Ende der Drehfeder 122 mit der Zahnscheibe 123. Die Zahnschtibe 123 greift
in ein weiteres Zahnrad 124 ein, das auf einer Welle 125 gelagert ist. Am Zahnrad
124 sind zwei Zapfen 126, 127 angeordnet, vor die sich wechselweise ein unter Federwirkung
stehender Auslöser 128 legt und dadurch die Zahnräder 124, 123 am Ablauf hindert.
Beim Spannen der Antriebsfedern 109, 110 wird auch die Feder 122 mitgespannt, so
daß sie nach Freigabe des Zahnrades 124 durch den Auslöser 128 die Zahnräder 123,
124 und die Welle 125 in Umdrehung versetzt. Nach einer Drehung um 180° kommen die
Zahnräder 123, 124 und die Welle 125 jedoch wieder zur Ruhe, da sich hier der Auslöser
128 wieder an einem der Stifte 126, 127 fängt.
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Auf der Welle 125 sind vier Hebel 129, 130, 131, 132 in einer solchen
Höhe und in solchen Winkeln zueinander angeordnet, daß bei einer vollen Umdrehung
der Welle 125 der Hebel 129 die Klinke 113, der Hebel 130 die Klinke 114,
der Hebel 131 die Klinke 111 und der Hebel 132 die Klinke 112 zur
wechselweisen Freigabe der Stifte 107, 108 betätigt. Bei einer halben Umdrehung
werden demgemäß nur jeweils die Klinken 111, 113 oder die Klinken. 112, 114 betätigt.
Stehen dabei die Hebel 129 und 131 senkrecht übereinander und beide um 180°
versetzt gegenüber den senkrecht übereinanderstehenden Hebeln 130, 132, dann werden
die beiden Lamellen 105, 106 gleichzeitig zum Verschlußablauf freigegeben. Da die
beiden Lamellen 105, 106 zusammen Schmetterlingsform haben, erfolgt dieser Verschlußablauf
genau wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1, d. h., daß zuerst die eine Lamelle
die Öffnung 102 freigibt und dann die andere Lamelle die Öffnung 102 wieder abdeckt.
Beim nächsten Verschlußablauf gibt dann die andere Lamelle die Öffnung 102 zuerst
frei, während die erste Lamelle die Öffnung 102 wieder abdeckt.
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Zur Änderung der Verschlußzeit ist es vorteilhaft, die beiden Lamellen
105, 106 nicht gleichzeitig loslaufen zu lassen, sondern beispielsweise die zur
Abdeckung dienende Lamelle erst später auszulösen. Dies kann in einfacher Weise
dadurch erreicht werden, daß die Hebel 129, 131 bzw. 130, 132 nicht fest
senkrecht übereinander angeordnet sind, sondern daß der von ihnen eingeschlossene
Winkel veränderlich ist. Hierzu können beispielsweise die Hebel 131, 130,
auf einer nicht näher dargestellten Hülse 133 und die Hebel 129, 132 auf der Welle
125 befestigt sein. Die Verstellung von Hülse 133 und Welle 125 gegeneinander kann
durch Stifte 134, 138 an der Hülse 133 erfolgen, welche in zwei von einer Reihe
von Löchern in der Welle 125 wechselweise eingreifen können. Die Löcher in der Welle
125 sind in der Zeichnung nicht sichtbar.
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Selbstverständlich ist der Erfindungsgegenstand nicht auf die gezeigten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere können in der Ausführungsform nach
Fig. 3 Mittel zur Offenhaltung des Verschlusses zwecks Einstellung der Kamera analog
zur Ausführungsform nach Fig. 1 oder Mittel zur »Ball«-Einstellung angebracht sein.
Außerdem ist es vorteilhaft, die Antriebsfedern 5 bzw. 109, 110 gemäß Fig. 4 über
einen Kern 51 aus elastischem Material zu schieben, um dadurch Schwingungen der
Federn und dabei entstehende unexakte Verschlußzeiten zu verhindern und die Lebensdauer
der Federn zu erhöhen. Weiterhin ist es zweckmäßig, die Hebel 129 bis 132 nicht
massiv, sondern gemäß Fig. 3 rahmenartig auszubilden,
da sie dann
besser federn und dadurch die bei der Verschlußauslösung auftretenden Stöße etwas
vermindern und außerdem ihr Widerstandsmoment dadurch klein gehalten werden kann.
Hierdurch kann - die Lebensdauer des Verschlusses noch erhöht werden.