DE1104180B - Verfahren zur Herstellung von Pfropf-Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Pfropf-MischpolymerisatenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von Gemischen bzw. Verbindungen aus Kautschuk und polymeren
Substanzen vorgeschlagen, nach welchem ein natürlicher oder synthetischer Kautschuk unter im
wesentlichen sauerstofffreien Arbeitsbedingungen in Ge- S genwart eines Anteils an einer polymerisierbaren Olefinverbindung
der Kaltmastikation unterworfen wird, wobei das Gemisch aus Kautschuk und Olefinverbindung bei der
Temperatur der Mastizierung seinerseits kautschukähnlich ist. ίο
Wenn man ein solches Gemisch eines natürlichen oder synthetischen Kautschuks und einer polymerisierbaren
Olefinverbindung der Kaltmastizierung unter im wesentlichen sauerstofffreien Bedingungen unterwirft, werden
einige der Kautschukmoleküle zerrissen, und die freien Radikale, die an den abgerissenen Enden der Moleküle
entstehen, leiten die Polymerisation der polymerisierbaren Olefinverbindung ein.
Der Ausdruck »synthetischer Kautschuk«, wie er in der vorgenannten Erfindung benutzt wird, bezieht sich auf 2°
synthetische, polymere Substanzen, die bei Zimmertemperaturen Eigenschaften ähnlich dem natürlichen
Kautschuk besitzen, indem sie unter Zug eine erhebliche Deformation an den Tag legen und sich beim Aufhören
der Spannung wieder elastisch zusammenziehen. Der 25 Ausdruck »kautschukartig« bezieht sich auf polymere
Substanzen, die die oben angegebenen Eigenschaften bei 400C aufweisen. Insbesondere ist die Eigenschaft, kau- 9
tschukartig zu sein, dadurch definiert, daß es sich um eine
Substanz handelt, die in vulkanisierten, d. h. vernetzten, 3° zu unterwerfende Material zwischen zwei horizontalen
nicht plastifizierten Massen unter Belastung eine Dehnung Knetwerkzeugen enthalten, deren unteres umläuft,
von wenigstens 100% erleidet und nach Aufheben der
Verfahren zur Herstellung
von Pfropf-Mischpolymerisaten
von Pfropf-Mischpolymerisaten
Anmelder:
The Natural Rubber Producers'
Research Association, London
Research Association, London
Vertreter: Dr.-Ing. F. Mayer, Patentanwalt,
Berlin-Dahlem, Hüttenweg 15
Berlin-Dahlem, Hüttenweg 15
Beanspruchte Priorität;
Großbritannien vom 9. November 1955 und 7. Mai 1956
Großbritannien vom 9. November 1955 und 7. Mai 1956
Derek John Angier, William Ferguson Watson
und Raimond John Ceresa,
Melwyn Garden City, Hertfordshire (Großbritannien), sind als Erfinder genannt worden
Belastung, nachdem dieselbe 1 Stunde eingewirkt hat, sich um wenigstens 80% der Dehnung innerhalb 15 Sekunden
zusammenzieht.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei geeigneten Temperaturen Moleküle polymerer Stoffe, die an sich bei Zimmertemperatur,
also bei 25° C, nicht kautschukartig sind, durch Mastikation gebrochen werden können, beispiels
weise in den üblichen Kautschukmühlen oder Strang- 40 folgendes:
während das obere feststeht. Die Werte der Tabelle I beziehen sich auf Materialien, die bei einer Drehzahl von
76 Umdrehungen pro Minute des unteren Werkzeuges erzielt werden. Die Zerreißvorrichtungen oder Kneter,
wie sie zur Erzielung der Resultate nach Tabelle I und aller weiteren nachstehend zitierten Ergebnisse
benutzt wurden, sind in der Zeichnung dargestellt. Diese Zeichnung veranschaulicht in natürlicher Größe
pressen bzw. Mischern, wenn man das Polymere zunächst mit einem Material mischt, welches das Polymere in den
kautschukähnlichen Zustand überführt. Dies ergibt sich aus den Angaben der nachstehenden Tabelle I, in welcher
die Veränderungen in der Viskosität von verschiedenen Polymeren in Benzol (gemessen in einem Ubbelohde-Viskosimeter
nach Einheiten von 100 ml Lösungsmittel pro Gramm Polymeres) nach der Mastizierung bei 17° C in
einem Labormastikator unter Anwesenheit von Sauerstoff Fig. 1 ist die Unterseite des oberen Werkzeuges;
Fig. 2 veranschaulicht einen Schnitt durch Fig. 1 ;
Fig. 3 zeigt die Oberseite des unteren Kneters und
Fig. 4 wiederum einen Schnitt hierzu.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, weist das obere Werkzeug eine halbkreisförmige Nut 1 auf, ferner einen eingesenkten
Teil 2 und endlich einen Zahn 3, der von einer ebenen Fläche 4 umgeben ist. Der untere Kneter gemäß
Fig. 3 und 4 besitzt eine Reihe konzentrischer Nuten.
und 5 Gewichtsprozent Thiophenol (einem wirksamen 50 Der Steg 5 zwischen den beiden innersten Nuten ist gegen-
Entaktivator) aufgeführt sind. Der verwendete Labormastikator war von der Art, wie er im »Journal of
Scientific Instruments«, Bd. 31, März 54, S. 98 und 99, beschrieben ist. In dieser Maschine ist das der Mastizierung
über der Höhe der übrigen Stege um etwa 0,8 mm fortgesetzt. Außerdem ist er durch vier Einkerbungen 6
unterbrochen, die tangential zur innersten Nut verlaufen und diese mit der nächstfolgenden verbinden.
109 539/588
Polymeres (A)
Plastizierer (B)
Verhältnis | B | Tempe |
A: | 1 | ratur |
3: | 1 | 15°C |
ο: | 1 | 35° C |
2: | 1 | 15° C |
4: | 1 | 15°C |
3: | 1 | 150C |
3: | 1 | 150C |
3: | 1 | 15°C |
3: | 1 | 15°C |
4: | 1 | 15°C |
3: | 1 | 35° C |
3: | 1 | 15°C |
4: | 1 | 15°C |
3: | 1 | 35° C |
3: | 1 | 150C |
3: | 15°C |
Ausgangsviskosität
Nach
15 Minuten
15 Minuten
Nach
30 Minuten
30 Minuten
Polystyrol
Polystyrol
Polystyrol
Polystyrol
Polyvinylchlorid
Äthylcellulose
Celluloseacetat
Polyvinylacetat
Polyvinylacetat
Polyvinylacetat
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
Polyvinylalkohol
Poly-X-vinylpyrrolidon
Benzol
Benzol
Benzol
Benzol
Benzol
Benzol
Benzol
Tetrahydrofuran Äthylacetat
Methylacetat Toluol
Toluol
Toluol
Aceton
Aceton
Aceton
Wasser
Wasser
Methylacetat Toluol
Toluol
Toluol
Aceton
Aceton
Aceton
Wasser
Wasser
0,96
0,96
0,96
0,96
1,30
1,08
1,12
0,38
0,38
0,38
5,30
5,30
5,30
0,265
0,150
0,85
0,94
0,95
0,68
1,13
1,05
1,06
0,37
0,33
0,37
3,88
4,91
4,99
0,263
0,140
0,76
0,92
0,94
0,55
0,96
1,03
1,00
0,35
0,30
0,36
1,48
4,02
4,61
0,256
0,131
Der gesteigerte Effekt hinsichtlich der Viskosität des Polymeren, wie er beim Senken der Mastiziertemperatur
beobachtet wird, zeigt an, daß dieser Vorgang auf dem Reißen der polymeren Moleküle durch die ausgeübte
Scherwirkung beruht.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, nach welchem die freien Radikale, die sich an den gerissenen Enden der
Moleküle eines nicht kautschukartigen Polymeren bilden, dazu gebracht werden, die Polymerisation einer oder
mehrerer polymerisierbarer Olefmverbindungen einzuleiten, die, nachstehend als Monomere bezeichnet, dem
Polymeren zugemischt werden. Ist das Polymere selbst von einer polymerisierbaren Olefinverbindung abgeleitet
und das zugemischte Monomere das gleiche wie die polymerisierbare Olefinverbindung, aus der das Polymere abgeleitet
ist, so ist das entstehende Produkt homopolymer. Ist hingegen das Monomere anderer Natur, so besteht das
Produkt aus einem Gemisch aus Homopolymeren und einem Mischpolymerisat eines ungewöhnlichen Typs,
indem die verschiedenen Typen monomerer Moleküle in ihrer polymerisierten Form in gesonderte Segmente des
Moleküls zerlegt werden. Mischpolymerisate, die so erhalten werden, können demgemäß als »polymere Verbindungen«
betrachtet werden, in denen verschiedene homopolymere Abschnitte chemisch miteinander verbunden
sind.
Es ist gefunden worden, daß zwecks Herstellung polymerer Materialien durch Mastizierung von Gemischen
nicht kautschukartiger Polymerer und Monomerer das Gemisch nicht in Gestalt einer flüssigen Lösung des Polymeren
im Monomeren vorhanden sein darf, weil sonst eine angemessene Scherwirkung zur Einleitung der Polymerisation
durch Zerreißung polymerer Moleküle nicht anwendbar ist. Vielmehr sollen die Bestandteile des Gemisches
aus Polymeren und Monomeren und deren relative Anteile so gewählt werden, daß das Gemisch bei
der Mastikationstemperatur kautschukähnlich ist, also die Kennzeichen der Deformierung unter Belastung und
eines mindestens teilweisen Zusammenziehens nach Aufheben der Belastung zeigt. Insbesondere ist der Ausdruck
kautschukähnlich dadurch definiert, daß derartige Gemische die Eigenschaft aufweisen, unter Belastung
innerhalb einer Sekunde bei 25° C wenigstens eine 5°/oige
Dehnung zu erleiden, wobei nach Aufhebung der Belastung ein wenigstens 50°/0iges Zusammenziehen der
Dehnung in weniger als 10 Sekunden erfolgt.
Sauerstoff besitzt eine entaktivierende Wirkung auf die freien Radikale, die durch die Brechung der polymeren
Moleküle entstehen. Zugleich hat er einen verzögernden Einfluß auf die Polymerisation vieler polymerisierbarer
Olefinverbindungen. Des weiteren kann er eine Entfärbung der Produkte verursachen. Es ist deshalb im
allgemeinen erwünscht und in manchen Fällen sogar wesentlich, den Zutritt von Sauerstoff zu dem Gemisch
während der Mastikation zu verhindern, etwa derart, daß man die Mastizierung in einem Gerät ausführt, das vollständig
mit dem Gemisch angefüllt ist, so daß kein freier Gasraum übrigbleibt. Auch kann man die Mastikation
unter Zuziehung eines inerten Gases durchführen. Der Ausschluß von Sauerstoff braucht nicht nachhaltig zu
sein, d. h., es ist nicht notwendig, das Polymere oder Monomere im Vakuum zu bearbeiten, und wenn das
Monomere bei der Mastikationstemperatur eine merkliche Flüchtigkeit aufweist, kann seine Verdampfung aus dem
aus Polymeren und Monomeren bestehenden Gemisch während der Mastikation bereits ausreichen, um die Luft
aus dem Mastikator zu vertreiben. In manchen Fällen, so etwa, wenn die freien Radikale, die durch das Polymere
entstehen, besonders aktiv sind, und das Monomere hochgradig reagiert, ist ein schneller Ablauf der Polymerisation
auch ohne den Ausschluß von Sauerstoff möglich. Im übrigen wird die Notwendigkeit und das Erwünschtsein
des Sauerstoffausschlusses durch andere Faktoren beeinflußt, so durch die Abwesenheit oder Anwesenheit von
die Polymerisation hemmenden Substanzen im Polymeren und Monomeren, beispielsweise dadurch, daß durch
die Anwesenheit eines Hemmungskörpers ein zusätzlicher Verzögerungseffekt durch den Sauerstoff in Erscheinung
tritt. Ein anderer Faktor ist die Löslichkeit des Sauerstoffs in dem Gemisch aus Polymeren und Monomeren.
In einigen Fällen erweist sich eine geringe Konzentration von Sauerstoff sogar als hilfreich, weil sie den Grad der
Polymerisation erhöht.
Die verschiedenartigen Einflüsse des Sauerstoffs auf den Polymerisationsablauf werden durch die nachstehenden
Ergebnisse widergespiegelt, die unter gleichen Mastikationsbedingungen wie jene erzielt wurden, die
der Tabelle I zugrunde liegen.
5 6
(a) Ein Gemisch aus Polymethylmethacrylat und Vinyl- nation von Polymerem und Monomerem auszuwählen,
acetat wurde 20 Minuten unter Stickstoff mastiziert. So zeigt es sich beispielsweise, daß, wenn sich das PoIy-Am
Ende dieses Zeitraumes waren mehr als 85 % des mere in einem besonderen Monomeren leicht auflöst, das
Vinylacetats polymerisiert. Wurde ein entsprechendes Polymere in eine Lösung übergeht, wenn der Anteil an
Gemisch während der gleichen Dauer in der Gegen- 5 Monomerem zu hoch wird. Hierbei tritt also der erwart
von Luft mastiziert, so wurden weniger als 5 % wünschte kautschukähnliche Zustand nicht ein, und
des Vinylacetats polymerisiert, d. h., die Polymeri- demgemäß wurden für die erfindungsgemäßen Zwecke
sation wurde durch die Anwesenheit von Luft ver- Gemische, die diese besonderen Monomeren enthalten,
hindert. nicht geeignet sein. Hingegen kann das gleiche Monomere
(b) Ein Gemisch aus Polymethylmethacrylat und Äthyl- io etwa in Verbindung mit anderen Polymeren durchaus
acrylat, das 27 Gewichtsprozent der letzteren Sub- vorteilhaft sein. Des weiteren zeigt sich, daß man für die
stanz enthielt, wurde 10 Minuten unter Stickstoff Erfindung geeignete Gemische nicht dadurch erhalten
mastiziert, und dabei wurden 99 % des Äthylacrylats kann, daß man ein Polymeres mit einem Monomeren
polymerisiert. Bei gleichen Arbeitsbedingungen, aber kombiniert, das mit ihm hochgradig unverträglich ist, es
unter Anwesenheit von Luft, gelangten nur 75 % des 15 sei denn, man benutzt ein plastizierendes Lösungsmittel
Äthylacrylates zur Polymerisation; nach 15 Minuten für das Polymere in solchem Anteil, daß das Gemisch
waren es 89 %. Auch hier wurde demgemäß die kautschukähnlich wird. Gewisse, sehr unlösliche polymere
Polymerisation durch das Vorhandensein von Sauer- Stoffe, wie z. B. die C-Stufe von Phenolformaldehydstoff
verzögert. kondensationsprodukten, können allen Versuchen wider-Eine ähnliche Behinderung der Polymerisation ließ 20 stehen, sie in einen kautschukartigen Zustand zu versieh
bei einem Gemisch aus Polystyrol und 25°/0 setzen, so daß in diesem Falle Gemische aus Polymerem
Methylmethacrylat oder bei einem solchen aus Poly- und Monomerem, die sich für die Erfindung eignen
vinylacetat und25 °/0 Methylmethacrylat beobachten. wurden, nicht erzielbar sind. Allerdings bietet die Mehr-Nach
10 Minuten waren 99 % Methylmethacrylat in zahl der Polymeren hinsichtlich der Auswahl geeigneter
dem Gemisch aus Polystyrol und Methylmethacrylat 25 Kombinationen mit Monomeren und/oder plastizierenden
polymerisiert, wenn die Mastikation unter Stickstoff Lösungsmitteln keine besonderen Schwierigkeiten. Nacherfolgte,
wohingegen bei Anwesenheit von Luft nach stehend sind zahlreiche Beispiele für geeignete Kombi-10
Minuten Mastikation nur 51 % des Methylmeth- nationen beschrieben. So kann etwa Polymethylmethacrylats
polymerisiert waren. Nach 20 Minuten betrug acrylat ohne die Hilfe eines Weichmachers und Polyvinylder
Anteil 60 %■ 98 % des Methylmethacrylats im 30 chlorid in Gegenwart von Tetrahydrofuran in Verbindung
Gemisch aus Polyvinylacetat und Methylmethacrylat mit einem weiten Bereich von Monomeren verwendet
polymerisierten in 10 Minuten, wenn die Mastikation werden. Ein weiterer Gesichtspunkt für die Ausführung
unter Stickstoffabschluß erfolgte, wohingegen bei des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Anwesenheit von Luft nach 10 Minuten nur 28 % Kombination eines Polymeren und Monomeren oder eines
und nach 20 Minuten nur 40 °/0 polymerisert waren. 35 Polymeren, eines Monomeren und eines Weichmachers in
(c) Mastiziert man ein Gemisch aus Polymethyl- einem großen Bereich geeigneter Mengenverhältnisse
methacrylat und Methylmethacrylat (24 Gewichts- variiert werden kann. Ein zu kleiner Anteil an Monomerem
prozente des letzteren) 10 Minuten unter Stickstoff, oder an Monomerem und Weichmacher ergibt ein nicht
so sind 99% des Methylmethacrylats polymerisiert. kautschukähnliches Gemisch oder jedenfalls ein unhomo-Erfolgt
die Reaktion in Anwesenheit von Luft, so 40 genes Gemisch, in welchem das Monomere beim Mastisind
nach 10 Minuten bereits 98 % des Methyl- zieren nur teilweise polymerisiert wird. Enthält anderermethacrylats
polymerisiert, d. h., der Sauerstoff hat seits das Gemisch zu hohe Anteile an Monomerem oder an
in diesem Falle keinen sichtbaren Effekt hinsichtlich Monomerem und Lösungsmittel, so wird es für die
des Polymerisationsgrades. Mastikation zu weich, um ein angemessenes Zerreißen Entsprechende Ergebnisse zeigen sich, wenn man 45 polymerer Moleküle zu erzielen. Es tritt dann keine
ein Gemisch aus Polymethylmethacrylat und 26% merkliche Polymerisation ein. Das Gemisch kann die
Styrol verwendet. Die Stickstoffabschirmung ergibt Form getrennter Teilchen aufweisen, wenn diese kauhier
nach 20 Minuten Mastikation ein Polymerisat tschukähnlich sind, oder kann bei Mastikationstemperatur
von 97% des Styrols, während bei Anwesenheit von kautschukartig werden.
Luft 95% polymerisiert sind. 50 Der Einfluß auf den Polymerisationsgrad, der sich aus
(d) Wenn man ein Gemisch aus Polystyrol und Vinyl- dem mengenmäßigen Anteil von Polymerem und Monoacetat
(23 %) 20 Minuten mastiziert, sind nach merem im Gemisch ergibt, wird durch die nachstehenden
20 Minuten Mastikation unter Stickstoff 23 % des Ergebnisse illustriert, die durch Mastikation der Gemische
Vinylacetats polymerisiert, während bei der Masti- in dem obenerwähnten Labormastikator erzielt wurden,
zierung des Gemisches unter Luftzutritt im gleichen 55 in welchem die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Misch-Zeitraum
40 % des Vinylacetats polymerisiert sind. bzw. Zerreißvorrichtung mit 76 Umdrehungen pro Minute
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung poly- umlief, wobei Kühlwasser von 15°C verwendet wurde,
merer Substanzen besteht demgemäß darin, daß ein Die jeweils verwendete Menge des Gemisches reichte
Gemisch aus einem bei Zimmertemperatur nicht kau- nicht aus, den Mastikator ganz zu füllen; die im frei-
tschukartigen Polymeren, einer polymerisierbaren Olefin- 60 bleibenden Raum des Mastikators vorhandene Luft
verbindung und, erforderlichenfalls, einem plastizierenden wurde durch Stickstoff verdrängt.
Lösungsmittel für das Polymere der Mastizierung unter- (a) Ein Gemisch aus 40 Gewichtsteilen Äthylcellulose
worfen wird, wobei die Auswahl der Mischungskomponente und 60 Teilen Methylmethacrylat war weich und klebrig;
und ihr Mengenverhältnis so bestimmt wird, daß das das Methylmethacrylat war nach 20 Minuten Mastikation
Gemisch bei der Mastikationstemperatur kautschuk- 65 noch nicht polymerisiert.
ähnlich ist, und wobei während der Mastizierung der (b) Gemische aus 60 bis 45 Gewichtsteilen Äthyl-Zutritt
von Sauerstoff mindestens teilweise ausgeschlossen cellulose und 40 bis 55 Gewichtsteilen Methylmethacrylat
wird.. waren kautschukähnlich. Über 70% des Methylmeth-
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- acrylats waren nach 20 Minuten Mastikation polymeri-
fahrens ist es zunächst notwendig, eine geeignete Kombi- 70 siert.
(c) Ein Gemisch aus 70 Teilen Äthylcellulose und 30 Teilen Methylmethacrylat war pulverförmig; weniger
als 10 % des Methylmethacrylats waren nach 20 Minuten Mastikation polymerisiert. In gleicher Weise war ein
Gemisch aus 80 Teilen Polyvinylacetat und 20 Teilen Styrol nach 20 Minuten Mastikation nur zu 20 °/0 polymerisiert,
während ein entsprechendes Gemisch aus 40 und 60 Teilen überhaupt nicht polymerisierte, wohingegen
ein Gemisch aus 70 Teilen Polyvinylacetat und 30 Teilen Styrol nach 20 Minuten eine 95%ige Polymerisation des
Styrols zeigte. Dieses 70:30-Gemisch war anfänglich kautschukähnlich, das 80 : 20-Gemisch zunächst pulverförmig,
und das 40:60-Gemisch bildete eine weiche, viskose Masse.
Weitere Faktoren, die bei der Bildung von für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten Gemischen aus
Polymeren! und Monomerem berücksichtigt werden müssen, sind die Temperatur und das Molekulargewicht
des Polymeren. So ist manchmal eine gewisse Erweichung des Polymeren durch Temperatursteigerung für die
Überführung desselben in einen kautschukähnlichen Zustand nützlich. Andererseits wird, je höher das Molekulargewicht
des Polymeren ist, desto breiter auch der Bereich der Anteile an Monomerem und an Weichmacher,
der zur Bildung eines kautschukähnlichen Gemisches führt.
Das Gemisch aus Polymeren! und Monomerem kann dadurch hergestellt werden, daß man in das Polymere
das Monomere vor der Mastizierung einbringt, wobei diese Methode sowohl bei gasförmigen als bei flüssigen
Monomeren anwendbar ist. Die plastizierenden Lösungsmittel können in gleicher Weise eingeführt werden. Ist
das Monomere ein fester Körper, z. B. Acrylamid, so ist es erforderlich, entweder ein plastizierendes Lösungsmittel
zu verwenden, um dem Polymeren den erforderlichen Grad kautschukähnlicher Beschaffenheit zu geben, oder
aber das Gemisch bei Temperaturen zu mastizieren, bei welchen das Gemisch kautschukähnlich ist. Oftmals ist
es auch zweckmäßig, Polymeres und Monomeres miteinander zu mischen, wenn das Monomere geschmolzen
ist. Die Mischung aus Polymeren! und Monomerem oder aus Polymeren!, Monomerem und Weichmacher wird
zweckmäßig in die Gestalt einer homogenen, gequollenen Masse übergeführt, ehe die Polymerisation durch Mastikation
stattfindet, damit sich eine gleichförmige Polymerisation leicht erzielen läßt. Man kann zu diesem
Zwecke die Masse beispielsweise rühren oder kneten, etwa in einem offenen Mischer, z. B. einem Gardner-Mischer,
und oder die Temperatur steigern. Diese Temperatursteigerung ist vor allem bei Gemischen nützlich,
die bei erhöhter Temperatur gelförmig werden. So gelieren
beispielsweise das Polyvinylchlorid und Butylacrylat rasch bei 700C und ergeben danach beim Abkühlen auf
die Mastikationstemperatur von z. B. 15°C ein kautschukähnliches Gemisch. Es hat sich auch gezeigt, daß man
Monomeres oder Monomeres und Weichmacher einem kautschukähnlichen Gemisch aus Polymerem und Monomerem
oder aus Polymerem und Weichmacher oder aus Polymerem, Monomerem und Weichmacher während der
Mastizierung zusetzen kann; auch könnte dieser Zusatz zu einem Polymeren erfolgen, das bei erhöhter Temperatur
mastiziert wird, so daß es kautschukähnlich ist, immer vorausgesetzt, daß nicht dieser Zusatz das der Mastikation
unterworfene Material des kautschukähnlichen Charakters beraubt. So ist es möglich, das Monomere und/oder das
plastizierende Lösungsmittel während der Mastikation ganz oder teilweise zuzugeben, und zwar entweder
portionsweise oder kontinuierlich. Ist das Monomere bei Zimmertemperatur eine feste Substanz, so kann es dem
kautschukähnlichen Material, das mastiziert wird, entweder in fester oder geschmolzener Form zugegeben
werden.
Der Grad kautschukähnlicher Beschaffenheit, der für das Gemisch aus Polymerem und Monomerem im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich ist, wird durch die Bauart des Mastikators beeinflußt. Je größer
die Scherwirkung des Gerätes und je wirksamer die Kühlung des behandelten Gemisches ist, desto höher kann
der Anteil an Monomerem und plastizierendem Lösungsmittel sein, der zulässig ist, ehe das Gemisch zu weich für
die Mastikation und damit für eine ausreichende Zerreißung der polymeren Moleküle wird. Wirksame Kühlaggregate
sind oftmals erwünscht, um zu verhindern, daß die Temperatur des Gemisches während des Prozesses in
unkontrollierbarer Weise ansteigt und dadurch den Polymerisationsgrad wegen der eintretenden Erweichung des
Gemisches beeinträchtigt.
Im allgemeinen kann jedes Polymere, das nicht selbst kautschukartig ist, für die Herstellung der beschriebenen
Gemische im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden, sofern es nur fähig ist, sich in ein
kautschukähnliches Gemisch mit einem Monomeren und/oder Weichmacher überführen zu lassen. Wie bereits
erwähnt, scheiden dabei bestimmte, hochunlösliche Polymere aus. Im allgemeinen muß im übrigen das
mittlere Molekulargewicht des Polymeren über 1000 liegen. Dabei können sowohl synthetische als natürlich
vorkommende Polymere verwendet werden, und zwar einschließlich chemisch-modifizierter Formen natürlichpolymerer
Stoffe.
Zu den Beispielen synthetischer Polymerer, die sich verwenden lassen, gehören folgende:
(a) Nichtkautschukartige Additionspolymere von Verbindungen, welche eine oder mehrere CH2 = C <Gruppen
enthalten, etwa Polymethylacrylat, PoIymethylmethacrylat,
Polyäthylmethacrylat, Polyäthylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol, Polyvinylformaldehyd, Polyvinylbutyraldehyd, Poly -N- vinylpyrrolidon,
Polyacrylnitril, Polyvinylidinchlorid, sowie Copolymere von Butadien-1,3 mit hohen Anteilen an
Styrol oder Methylmethacrylat sowie endlich trans-Polyisopren.
(b) Epoxydpolymere, z. B. vom Schmelzpunkt 145 bis 1550C.
(c) Polyäthylenglykole.
(d) Lineare Superpolyester und Superpolyaniide, z. B.
Polyäthylenterephthalat, Polyhexamethylenadipamid, Polyhexamethylensebacamid und PoIy-E-caprolactam.
(e) Die A- und B-Stufe von Phenolkondensationsprodukten mit Aldehyden und Ketonen, z. B. A- und
B-Phenol- und Cresolformaldehyd-Kondensationsprodukte.
Beispiele natürlich vorkommender polymerer Substanzen, die verwendet werden könnten, wären
(a) Casein.
(b) Kopalharze.
(c) Schellack.
(d) Tierleim.
Als Beispiele für chemisch-modifizierte, natürliche polymere Substanzen können genannt werden:
(a) Celluloseester, Acetale und Äther, z. B. Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Celluloseformaldehyd, Methylcellulose
und Äthylcellulose.
(b) Cyclisierter natürlicher oder künstlicher Kautschuk.
(c) Kautschukhydrochlorid und chlorierter Kautschuk.
1 1Ü4 löü
9 10
9 10
Plastizierende Lösungsmittel, die sich für die An- Radikale beim Zerreissen der Moleküle entstehen lassen.
Wendung bei der Herstellung kautschukähnlicher Ge- Eine geringe Umwandlung von Vinylacetat in ein
mische aus Polymeren! und Monomeren! eignen, umfassen Polymeres zeigt sich beispielsweise, wenn dieses Monomere
alle Flüssigkeiten, die auf das Polymere einen Quellungs- in Verbindung mit Polystyrol verwendet wird. Jedoch
effekt ausüben, sofern sie nicht den Verlauf oder Grad 5 entsteht diese Schwierigkeit nicht, wenn man ein Gemisch
der Polymerisation unerwünscht beeinflussen. Beispiele von Polyvinylacetat und monomeren! Styrol benutzt,
für derartige Lösungsmittel in Anpassung an verschiedene Dies bedeutet ein generelles Prinzip dahingehend, daß,
Polymere sind Wasser (z. B. für Polyvinylalkohol, wenn man die Rollen von Monomeren! und Polymeren!
Casein, Leim, Polymethacrylsäure und Poly-N-vinyl- vertauscht, der Polymerisationsgrad und die Natur der
pyrrolidon), Benzol (z. B. für Polystyrol), Tetrahydro- ίο erzielten Produkte nicht die gleichen bleiben,
furan (ζ. B. für Polyvinylchlorid), Äthylacetat (z.B. für Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu benutzenden Äthylcellulose und Epoxydpolymere), Methylacetat (z.B. Gemische können, falls erwünscht, zwei oder mehr für Celluloseacetat), Aceton (z. B. für Polymethylmeth- polymere Substanzen und/oder zwei oder mehr Monomere acrylat), Dichloräthylen (z. B. fürPolyvinylformaldehyd), enthalten, sofern die entstehenden Gemische bei der Methanol (z.B. für Polyvinylbutyral) und Dimethyl- 15 Mastikationstemperatur kautschukähnlich sind. Auf diese formamid (z. B. für Polyacrylonnitril). Flüssigkeiten, wie Weise können Mischpolymerisate hergestellt werden, die Tricresylphosphat und Dibutylphthalat, die gewöhnlich drei oder mehr Komponenten enthalten. Außerdem als Weichmacher für synthetische Polymere verwendet können die Polymerisate zunächst mit dem einen werden, können zur Erzielung wertvoller plastizierter Monomeren mastiziert werden und dann mit einem Produkte ebenfalls benutzt werden. Eine der wertvollen 20 anderen. Besitzt beispielsweise ein Monomeres einen Möglichkeiten der Erfindung besteht allerdings in der hohen Erweichungseffekt gegenüber dem Polymeren und Schaffung von Stufen mit Eigenschaften, die es ent- verringert hierdurch in unerwünschter Weise den PoIybehrlich machen, die üblichen Weichmacher anzuwenden. merisationsgrad bei der Mastizierung, oder entsteht aus Benutzt man bei der Herstellung solcher Materialien der Mischung desselben mit dem Polymeren nicht leicht plastizierende Lösungsmittel, so verwendet man Vorzugs- 25 ein kautschukähnlicher Zustand, so kann das Polymere weise solche, die sich aus dem Enderzeugnis etwa durch dadurch in ein für die Vereinigung mit dem Monomeren Verdampfung leicht wieder entfernen lassen. Indessen geeigneteres Produkt übergeführt werden, daß man zulassen sich plastizierte Kompositionen gemäß der Er- nächst das Polymere mit einem anderen Monomeren findung dadurch herstellen, daß man zu Beginn oder mastiziert, das nicht die gleichen Nachteile aufweist,
während oder auch nach der erfindungsgemäßen Be- 30 Die erfindungsgemäß zu benutzenden Gemische sollen, handlung einen üblichen Weichmacher zugibt. soweit möglich, von Materialien frei sein, welche freie
furan (ζ. B. für Polyvinylchlorid), Äthylacetat (z.B. für Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu benutzenden Äthylcellulose und Epoxydpolymere), Methylacetat (z.B. Gemische können, falls erwünscht, zwei oder mehr für Celluloseacetat), Aceton (z. B. für Polymethylmeth- polymere Substanzen und/oder zwei oder mehr Monomere acrylat), Dichloräthylen (z. B. fürPolyvinylformaldehyd), enthalten, sofern die entstehenden Gemische bei der Methanol (z.B. für Polyvinylbutyral) und Dimethyl- 15 Mastikationstemperatur kautschukähnlich sind. Auf diese formamid (z. B. für Polyacrylonnitril). Flüssigkeiten, wie Weise können Mischpolymerisate hergestellt werden, die Tricresylphosphat und Dibutylphthalat, die gewöhnlich drei oder mehr Komponenten enthalten. Außerdem als Weichmacher für synthetische Polymere verwendet können die Polymerisate zunächst mit dem einen werden, können zur Erzielung wertvoller plastizierter Monomeren mastiziert werden und dann mit einem Produkte ebenfalls benutzt werden. Eine der wertvollen 20 anderen. Besitzt beispielsweise ein Monomeres einen Möglichkeiten der Erfindung besteht allerdings in der hohen Erweichungseffekt gegenüber dem Polymeren und Schaffung von Stufen mit Eigenschaften, die es ent- verringert hierdurch in unerwünschter Weise den PoIybehrlich machen, die üblichen Weichmacher anzuwenden. merisationsgrad bei der Mastizierung, oder entsteht aus Benutzt man bei der Herstellung solcher Materialien der Mischung desselben mit dem Polymeren nicht leicht plastizierende Lösungsmittel, so verwendet man Vorzugs- 25 ein kautschukähnlicher Zustand, so kann das Polymere weise solche, die sich aus dem Enderzeugnis etwa durch dadurch in ein für die Vereinigung mit dem Monomeren Verdampfung leicht wieder entfernen lassen. Indessen geeigneteres Produkt übergeführt werden, daß man zulassen sich plastizierte Kompositionen gemäß der Er- nächst das Polymere mit einem anderen Monomeren findung dadurch herstellen, daß man zu Beginn oder mastiziert, das nicht die gleichen Nachteile aufweist,
während oder auch nach der erfindungsgemäßen Be- 30 Die erfindungsgemäß zu benutzenden Gemische sollen, handlung einen üblichen Weichmacher zugibt. soweit möglich, von Materialien frei sein, welche freie
Das für die erfindungsgemäßen Zwecke zu benutzende Radikale entaktivieren, etwa von Antioxydantien oder von
Monomere kann eine Monoolefinverbindung sein oder Stoffen, die eine verzögernde Wirkung auf die PoIyauch
mehr als eine Olefindoppelbindung enthalten. merisation ausüben, obwohl dies, wie in dem obigen
Verbindungen, die eine oder mehrere CH2 = C C-Gruppen 35 Beispiel 1, (b) angegeben, bei manchen Mischsystemen
enthalten, werden bevorzugt. Beispiele für Monoolefin- nicht nötig ist. Die Anwesenheit von verzögernden
verbindungen, die sich verwenden lassen, sind Acrylsäure Gruppen in der polymeren Substanz ist ebenfalls nach-
und deren Ester mit gesättigten Alkoholen, z. B. Methyl- teilig. Die Anwesenheit üblicher Polymerisationskatalyacrylat,
Äthylacrylat und n-Butylacrylat; substituierte satoren ist nicht erforderlich und kann verzögernd auf die
Acrylsäure und Ester mit gesättigten Alkoholen, z. B. 4° durch die Mastizierung verursachte Polymerisation
Methacrylsäure, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, wirken. Allerdings wird damit die Möglichkeit, PoIyn-Butylmethacrylat,
2-Äthoxy-äthylmethacrylat und merisationskatalysatoren zu benutzen, wenn die Masti-2-Chloräthylmethacrylat;
ferner Nitrile und Amide von kation bei Temperaturen ausgeführt wird, bei denen sie
Acrylsäure und substituierten Acrylsäuren, z. B. Acryl- wirksam sind, nicht ausgeschlossen, da dies ein Weg ist,
nitril, Methacrylnitril, Acrylamid und n-Butylacrylamid; 45 um das Verhältnis zwischen Mischpolymerisat und Homoferner
Vinylidenverbindungen, z. B. Vinylidenchlorid, polymerem und das Molekulargewicht des Endproduktes
Methylisopropenylketon und das Isobutylendimere zu modifizieren. Ähnliche Variationen können im Endprodukt
im Bedarfsfalle auch dadurch erreicht werden,
(C-(CHS)3 —CH2-C-(CH3) = CH2); daß man das Verfahren in Gegenwart eines Ketten-
50 Übertragungsmittels durchführt. Die Möglichkeit einer
sodann Vinylverbindungen, z.B. Styrol, Vinylacetat, Steuerung des Molekulargewichtes durch solche Methoden
Methylvinylketon, N-Vinylpyrrolidon, 2-Vinylpyridin und ist sowohl bei Homopolymerisation als bei Mischpoly-Vinylcarbazol;
sowie Verbindungen, in denen die öle- merisation nützlich. Ungesättigte Verbindungen, die an
fmische Doppelbindung einen Teil einer Ringstruktur sich nicht polymerisierbar, aber fähig sind, eine Mischbildet,
z. B. Inden. 55 polymerisation zu erfahren, können in das Gemisch aus
Zu den Beispielen für Verbindungen, die mehr als eine Polymeren und Monomeren ebenfalls eingeschlossen
olefinische Doppelbindung enthalten und für die erfin- werden; so beschleunigt beispielsweise Maleinanhydrid
dungsgemäßen Zwecke brauchbar sind, gehören Ver- das Maß der Polymerisation, wenn als Monomeres Styrol
bindungen, die konjugierte olefinische Doppelbindungen verwendet wird.
enthalten, z. B. Chlorpren und Divinylbenzol, sowie Ver- 60 Die Mastikation des Gemisches kann in Einrichtungen
bindungen, in denen die olefinischen Doppelbindungen jener Art durchgeführt werden, wie sie in der Kautschuknicht
konjugiert sind, wie etwa Ester von Acrylsäure und Industrie und in der Kunststoffindustrie üblich sind, d. h.
von substituierter Acrylsäure mit ungesättigten Alkoholen etwa in einem mit zwei Rotoren ausgestatteten Innenoder
Glykolen, so z. B. Allylacrylat, Allylmethacrylat mischer, vorausgesetzt, daß angemessene Vorsorge für
und Äthylendimethacrylat. 63 das Kühlen des Gemisches während der Mastikation
Bei der Durchführung der Erfindung können sich getroffen ist, etwa durch eine umlaufende Kühlflüssigkeit,
gewisse Schwierigkeiten beim Polymerisieren von Mono- und daß im Bedarfsfalle Sauerstoff durch Umlauf eines
meren mit geringerem Reaktionsvermögen ergeben, ins- inerten Gases, wie Stickstoff oder Kohlenstoffdioxyd,
besondere dann, wenn sie in Verbindung mit polymeren ausgeschlossen wird. Die Mastizierung könnte auch auf
Substanzen benutzt werden, die keine hochaktiven freien 70 Mahlwalzen durchgeführt werden; allerdings ist hierbei
11 12
die Aufrechterhaltung einer inerten Atmosphäre und die Produkte,, die als Emulgatoren nützlich sind, können
Vermeidung eines Verlustes an flüchtigen Monomeren nach der Erfindung aus Gemischen von eine Affinität zur
infolge Verdampfung praktisch ziemlich schwierig. Des wäßrigen Phase aufweisenden Polymeren mit Monomeren
weiteren ließe sich die Mastikation in einer Strangpresse gewonnen werden, die Polymerisate entstehen lassen, die
durchführen, die, von irgendeiner gewünschten Bauart, 5 eine Affinität zur Ölphase oder umgekehrt besitzen,
so lang gehalten ist, daß sie fähig ist, auf das zu ver·? Des weiteren lassen sich nach der Erfindung Haft- und
arbeitende Gemisch eine hinreichend große Scherwirkung Bindemittel aus Gemischen von Polymeren und Mono-
zwecks Zerreißung der polymeren Moleküle auszuüben. meren gewinnen, in denen das Polymere Haftfähigkeit
Die Verwendung einer solchen Strangpresse hat den gegenüber dem einen der zu verbindenden Materialien
großen Vorteil, daß unter normalen Arbeitsbedingungen ιό und andererseits das Polymerisat entsprechend dem
der vorhandene Sauerstoff nicht erforderlich machen Monomeren entsprechende Eigenschaften gegenüber dem
würde, besondere Vorkehrungen für seine Beseitigung zu anderen Material aufweist.
treffen; auch ist die Methode, die sich der Strangpresse Ein weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung besteht
bedient, besonders geeignet für kontinuierliches Arbeiten, in der Herstellung von chemischen Verbindungen aus
vor allem, wenn die Presse vor dem Mastikationsabschnitt 15 zwei oder mehr Polymerisaten, die in ihrer homopoly-
eine Vorstufe aufweist, in welcher eine Homogenisierung meren Form nicht befriedigend oder nicht leicht in
des Gemisches bewirkt werden kann. homogene physikalische Gemische umgewandelt werden
Die Temperatur des Gemisches während derMastikation können, beispielsweise Verbindungen von Polyäthyl-
soll normalerweise keinen Wert über 1500C erreichen und acrylat und Polymethylmethacrylat.
zweckmäßig unter 1000C gehalten werden, um eine 2° Sodann läßt sich die Erfindung dazu benutzen, um das
schnelle Reaktion sicherzustellen. Molekulargewicht von Additionpolymeren durch Masti-
Wenn der polymere Stoff weitgehend von amorpher zierung mit den Monomeren zu modifizieren, aus denen
Struktur ist, nimmt das Maß der Polymerisation normaler- sie abgeleitet sind. Dabei kann das Molekulargewicht
weise zu, wenn die Temperatur der Mastikation gesenkt entweder erhöht oder gesenkt werden, je nach Faktoren
wird, dies natürlich insoweit, als das Gemisch für die 25 derMastikation, wie z.B. Temperatur oder Konzentration
Mastizierung in der zur Verfügung stehenden Vorrichtung des Monomeren im Gemisch. Durch geeignete Einstellung
nicht zu hart wird. Enthält andererseits das Gemisch ein der Bedingungen kann außerdem das Molekulargewicht
kristallines Polymeres, ζ. B. Polyäthylen, Polyvinyliden- auf einer ziemlich konstanten Höhe gehalten werden,
chlorid, Polyhexamethylenadipamid oder Polyäthylen- Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß sehr
terephthalat, so soll die Mastizierung bei einer Tem- 30 geeignet für die Herstellung von Homopolymerisaten, da
peratur über dem Schmelzpunkt des Polymeren ein Teil des Produktes mit einem weiteren Anteil an
durchgeführt werden, damit das Gemisch kautschuk- Monomerem polymerisiert werden kann und sich dieser
ähnlich ist. Prozeß beliebig wiederholen läßt.
Die Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Es ergibt sich demgemäß, daß die Erfindung zur
Verfahren hergestellten Produkte unterscheiden sich 35 Herstellung einer großen Zahl neuer, interessanter Stoffe
merklich von denen des Polymeren entsprechend der führt, die weitgehend variierte Eigenschaften aufweisen
monomeren Komponente des Gemisches, liegen aber können, und sich demgemäß auch für ein großes An-
nicht notwendigerweise zwischen denen der beiden Poly- Wendungsgebiet eignet. Die Methode, nach welcher alle
merisate. Typische Eigenschaften, die durch die Erfindung diese Stoffe hergestellt werden, hat insofern einen
beeinflußt werden können, sind Härte, Stoßfestigkeit, 40 bedeutsamen Vorteil, daß sie nicht die Anwendung von
Biegsamkeit, Elastizität, Löslichkeit, Schmelzpunkt, Polymerisationskatalysatoren oder den Zusatz fremder
Form- und Spritzbarkeit, Kristallisationseigenschaften Materialien, etwa Emulgatoren, notwendig macht, wie sie
und Faserbildungsvermögen. bei üblichen Polymerisationsvorgängen oft erforderlich
So ergeben beispielsweise Gemische aus Polyvinyl- sind. Die erzielten Produkte sind daher in ungewöhnlichem
chlorid mit Butylacrylat und Äthylacrylat Erzeugnisse 45 Maße frei von störenden Verunreinigungen. Andere Vorerhöhter
Biegsamkeit und Elastizität in Abhängigkeit teile der erfindungsgemäßen Methode bestehen darin, daß
von Anteilen an monomerer Substanz. Es können auf die Verwendung unüblicher Ausrüstungen entbehrlich ist
diese Weise Produkte erzielt werden, die Eigenschaften und daß sich die ganze Herstellungsmethode bestens für
gleich denen der in üblicher Weise erarbeiteten Poly- eine breite industrielle Produktion eignet, vor allem dann,
vinylchloridkompositionen aufweisen, wobei aber die 50 wenn sie in Einrichtungen, wie z. B. einer Strangpresse,
Nachteile ausgeschaltet sind, die gewöhnlich mit der durchgeführt wird, die ein kontinuierliches Arbeiten
Verwendung von Plastizierungsmitteln verbunden sind, ermöglichen.
so vor allem das Wandern und Ausbluten des Weich- Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
machers, sowie Verluste durch Verdampfungsvorgänge man hohe Polymerisationsgrade bzw. Polymerisations-
bei höheren Temperaturen. 55 geschwindigkeiten unter sicheren Arbeitsbedingungen
Andererseits lassen sich nach der Erfindung Filme von erzielen kann, ohne daß komplizierte Anordnungen für
höherer Zähigkeit aus Schellack erzielen, wenn letzteres die Kontrolle der Reaktion getroffen werden müßten; der
zunächst in der erfindungsgemäßen Weise mit Styrol Reaktionsmechanismus stellt sich im wesentlichen selbst
mastiziert wird. In ähnlicher Weise wird die Formbarkeit ein, wobei ein plötzliches Ansteigen der Temperatur von
von Epoxydharzen verbessert, wenn man eine Mastikation 60 einem entsprechend plötzlichen Abnehmen der Reaktions-
mit Styrol oder Methylacrylat vornimmt. geschwindigkeit begleitet ist.
Als Beispiel der Beeinflussung der Löslichkeit kann
angeführt werden, daß ein erfindungsgemäß hergestelltes Beispiele
Produkt aus Polymethylmethacrylat und Styrol beim
Produkt aus Polymethylmethacrylat und Styrol beim
Auflösen in Benzol nicht ausgefällt wird, wenn man 65 Die folgenden Tabellen II, III und IV geben Beispiele
beispielsweise erheblich größere Anteile an Methanol von Polymerisationsprodukten wieder, die durch Masti-
zugibt, als erforderlich wäre, um Styrolhomopolymerisat kation von Gemischen aus Polymeren und Monomeren
auszufällen. Auch wird beispielsweise die Löslichkeit von in dem obenerwähnten Labormastikator erzielt wurden,
tierischem Leim in Wasser durch die Mastizierung mit Die Luft im Mastikator wurde anfangs durch einen
Methacrylsäure herabgesetzt. 70 langsamen Stickstoffstrom verdrängt, und die Masti-
kation wurde unter niedrigem Stickstoffdruck durchgeführt. Im Falle der Tabelle II und III wurde während
der Mastizierung Kühlwasser von 170C zum Umlauf
gebracht. Die Knetwerkzeuge entsprechen der in der Zeichnung dargestellten Ausführung, wobei das untere
Werkzeug mit 76 Umdrehungen pro Minute umlief.
Die Polymerisate nach Tabelle II wurden aus Gemischen erhalten, die keinen Weichmacher enthielten,
wohingegen im Falle der Tabelle III die Gemische plastizierende Lösungsmittel enthielten. Die Beispiele
der Tabelle IV beziehen sich auf die Herstellung von Polymerisaten aus Gemischen von Polymeren mit festen
Monomeren. Bei der Vorbereitung der Muster für die Reaktion wurde das trockene Polymere mit gepulverten
festen Monomeren gemischt, und dieses Gemisch wurde
dann in ein Gel übergeführt, und zwar entweder durch Zugabe von Benzol oder durch Anwärmen auf die
Reaktionstemperatur.
Mit Ausnahme des Gemisches nach Beispiel 38 wurden die Mischungen dadurch hergestellt, daß man das Polymere
mit dem Monomeren oder dem Weichmacher bei Zimmertemperatur tränkte, bis das Gemisch kautschukähnlich
wurde. Das Gemisch nach dem genannten Beispiel 38 wurde dadurch hergestellt, daß man Polymeres
ίο und Monomeres auf 70° C erhitzte, bis Mastizierung eintrat,
und dann das mastizierte Gemisch auf Zimmertemperatur abkühlte.
Die Zahlen in den Tabellen bezüglich des Anteils an polymerisierten Monomeren sind mit einer Schwankung
von wenigen Prozenten genau.
TabeUe II
Polymeres | Monomeres | °/0 Mono | Mctsti- | PoIy- meri- |
|
Beispiel | meres im Ausgangs |
kation | siertes Mono |
||
gemisch. | meres | ||||
Polymethylmethacrylat | Methylmethacrylat | Minuten | °/o | ||
1 | Polymethylmethacrylat | Methylmethacrylat | 40,4 | 7,5 | 88 |
la | Polymethylmethacrylat | Methylmethacrylat (enthaltend | 25 | 20 | 98 |
Ib | 0,01 % Hydrochinon) | ||||
Polymethylmethacrylat | Styrol | 25 | 20 | 96 | |
2 | Polymethylmethacrylat | Acrylnitril | 33,2 | 20 | 95 |
3 | Polymethylmethacrylat | Methacrylsäure | 34,8 | 10 | 95 |
4 | Polymethylmethacrylat | Äthylacrylat | 34,0 | 5 | 86 |
5 | Polymethylmethacrylat | Divinylbenzol | 36,8 | 10 | 97 |
6 | Polymethylmethacrylat | Vinylacetat | 37,5 | 2,5 | 85 |
7 | Polymethylmethacrylat | Allylmethacrylat | 37,5 | 30 | 97 |
8 | Polymethylmethacrylat | /9-Äthoxyäthylmethacrylat | 40,2 | 15 | 96 |
9 | Polymethylmethacrylat | 2-Chloräthylmethacrylat | 31,4 | 5 | 93 |
10 | Polymethylmethacrylat | Äthylmethacrylat | 40,1 | 10 | 97 |
11 | Polymethylmethacrylat | Äthylendimethacrylat | 37,0 | 5 | 97 |
12 | Polymethylmethacrylat | Allylacrylat | 40,9 | 10 | 96 |
13 | Polymethylmethacrylat | Butylacrylat | 38,3 | 5 | 92 |
14 | Polymethylmethacrylat | Methylacrylat | 37,7 | 5 | 97 |
15 | Polymethylmethacrylat | Methacrylnitril | 34,8 | 5 | 98 |
16 | Polymethylmethacrylat | Methylisopropenylketon | 30,2 | 5 | 87 |
17 | Polymethylmethacrylat | N-Vinylpyrrolidon | 35,5 | 15 | 97 |
18 | Polymethylmethacrylat | 2-Vinylpyridin | 41,0 | 10 | 95 |
19 | Polymethylmethacrylat | 2-Vinylpiridin | 39,6 | 10 | 57 |
19b | Polymethylmethacrylat | Vinylidenchlorid | 40,0 | 20 | 87 |
20 | Polystyrol | Methylmethacrylat | 35,0 | 10 | 97 |
21 | Polystyrol | Styrol | 26,3 | 10,0 | 99 |
22 | Polystyrol | Methacrylsäure | 23,4 | 15 | 98 |
23 | Polystyrol | Diisobutylen | 34,2 | 5 | 98 |
24 | Polystyrol | Diisobutylen | 17,0 | 20 | 76 |
24b | Polyvinylacetat | Vinylacetat | 17,0 | 30 | 89 |
25 | Polyvinylacetat | Methylmethacrylat | 12,0 | 20 | 96 |
26 | Polyvinylacetat | Styrol | 25,0 | 10 | 98 |
27 | Polyvinylacetat | Methacrylsäure | 26,3 | 15 | 96 |
28 | Polyvinylformaldehyd | Methacrylsäure | 26,1 | 2 | 96 |
29 | Polyvinylformaldehyd | Methylmethacrylat | 39,5 | 5 | 93 |
30 | Polyvinylformaldehyd | Methylmethacrylat | 21,0 | 20 | 75 |
30b | Polyvinylformaldehyd | Styrol | 21,0 | 30 | 93 |
31 | Polyvinylformaldehyd | Styrol | 25,2 | 15 | 49 |
31b | Polyvinylformaldehyd | Vinylacetat | 25,0 | 45 | 86 |
32 | Polyvinylformaldehyd | Vinylacetat | 25,7 | 25 | 41 |
32b | Polyvinylbutyral | Vinylacetat | 26,0 | 60 | 89 |
33 | Polyvinylbutyral | Vinylacetat | 23,1 | 20 | 71 |
33b | Polyvinylbutyral | Styrol | 23,0 | 30 | 91 |
34 | Polyvinylbutyral | Methylmethacrylat | 25,0 | 15 | 97 |
35 | 24,3 | 10 | 97 | ||
Tabelle II (Fortsetzung)
Polymeres | Monomeres | °/0 Mono | Masti- | PoIy- | |
meres im Ausgangs |
kation | meri- | |||
Beispiel | gemisch | siertes Mono |
|||
Polyvinylbutyral | Methacrylsäure | Minuten | meres | ||
Polyvinylbutyral | Diisobutylen | 29,0 | 1 | °/o | |
36 | Polyvinylchlorid | Butylacrylat | 20,1 | 15 | 98 |
37 | Schellack | Diisobutylen | 20,0 | 15 | 89 |
38 | Schellack | Diisobutylen | 28,0 | 10 | 94 |
39 | Schellack | Methylmethacrylat | 28,0 | 25 | 60 |
40 | Schellack | Styrol | 23,2 | 15 | 86 |
41 | Schellack | Styrol | 24,1 | 20 | 85 |
42 | Schellack | Vinylacetat | 24,0 | 45 | 65 |
42b | Schellack | Vinylacetat | 18,9 | 30 | 92 |
43 | Run-Kongokopal | Methylmethacrylat | 19,0 | 60 | 30 |
43b | Run-Kongokopal | Methylmethacrylat | 23,3 | 25 | 55 |
44 | Run-Kongokopal | Methacrylsäure | 23,0 | 45 | 60 |
44b | blasses Kongokopal | Methylmethacrylat | 25,0 | 15 | 88 |
45 | blasses Kongokopal | Methylmethacrylat | 15,1 | 25 | 97 |
46 | blasses Kongokopal | Methacrylsäure | 15,0 | 45 | 50 |
46b | Manilakopal | Methylmethacrylat | 18,3 | 10 | 84 |
47 | Manilakopal | Methylmethacrylat | 17,4 | 25 | 97 |
48 | Manilakopal | Methacrylsäure | 17,0 | 45 | 50 |
48b | Äthylcellulose | Methacrylsäure | 18,1 | 10 | 91 |
49 | Äthylcellulose | Methylmethacrylat | 46,1 | 10 | 85 |
50 | Äthylcellulose | Methylmethacrylat | 38,5 | 20 | 93 |
51 | Äthylcellulose | Styrol | 39,0 | 30 | 67 |
51b | Äthylcellulose | Styrol | 29,9 | 25 | 92 |
52 | Epoxydharz | Styrol | 30,0 | 50 | 54 |
52b | Epoxydharz | Styrol | 12,1 | 15 | 85 |
53 | Epoxydharz | Methylmethacrylat | 12,0 | 25 | 74 |
53b | Epoxydharz | Methacrylsäure | 14,8 | 10 | 89 |
54 | Phenolformaldehydharz | Methacrylsäure | 17,1 | 10 | 96 |
55 | Cresolformaldehydharz (B-Stufe) | Methylmethacrylat | 16,1 | 20 | 99 |
56 | Cresolformaldehydharz (B-Stufe) | Methylmethacrylat | 23,1 | 15 | 98 |
57 | 85:15-Styrol-Butadien-Mischpoly- | 23,0 | 30 | 68 | |
57b | merisat | Methylmethacrylat | 91 | ||
58 | Polymethylacrylat | Methylmethacrylat | 24,0 | 10 | |
Polyäthylmethacrylat | Methylmethacrylat | 10,1 | 20 | 99 | |
59 | 22,2 | 15 | 87 | ||
60 | 90 | ||||
Polymeres | Tabelle | III | °/o des | Monomeres | °/o des | Masti- | |
Gesamt | Gesamt | kations- | |||||
gewichtes | gewichtes | dauer | |||||
Piastizierendes Lösungsmittel | des Ge | des Ge | (Minuten) | ||||
misches | misches | zur Poly | |||||
20,1 | 23,9 | merisation | |||||
Beispiel | Polyvinylchlorid | 19,1 | Typ | 22,5 | von min | ||
Polyvinylchlorid | 19,4 | 21,0 | destens | ||||
Polyvinylchlorid | 20,1 | 19,8 | S5 0I0 des | ||||
PoIy-N-Vinyl-Pyrrolidon | Typ | 23,1 | Methylmethacrylat | 20,1 | Mono | ||
Polyvinylalkohol | 16,3 | Äthylmethacrylat | 16,2 | meren | |||
Polyacrylnitril | 14,8 | Äthylacrylat | 14,5 | 20 | |||
61 | Casein | Tetrahydrofuran | 10,1 | Methacrylsäure | 13,2 | 25 | |
62 | Tierischer Leim | Tetrahydrofuran | 16,5 | Methacrylsäure | 14,9 | 20 | |
63 | Tierischer Leim | Tetrahydrofuran | 20,0 | Methylmethacrylat | 23,1 | 5 | |
64 | Polyvinylidenchlorid | Wasser | 14,1 | Methacrylsäure | 15,0 | 15 | |
65 | Polyacrylamid | Wasser | Acrylnitril | 20 | |||
66 | Dimethylformamid | Methacrylsäure | 5 | ||||
67 | Wasser | Methylmethacrylat | 20 | ||||
68 | Wasser | Methacrylsäure | 0,5 | ||||
69 | Wasser | 25 | |||||
70 | Tetrahydrofuran | 15 | |||||
71 | Wasser | ||||||
Polymeres | Plasti2ierendes Lösungsmittel |
°/o des | Monomeres | °/o des | Masti- | Masti- | PoIy- meri- |
|
Gesamt gewichtes |
Gewich tes von |
kations- dauer |
kations- tempe- |
siertes Mono |
||||
Beispiel | von PoIy- merem |
PoIy- merem |
ratur | meres | ||||
Typ | und | Typ | und | |||||
Weich | Mono- | |||||||
Polymethylmethacrylat | macher | merem | Minuten | 7o | ||||
Polymethylmethacrylat | 23 | 26 | 20 | 17 | 56 | |||
72 | Polymethylmethacrylat | Benzol | 23 | N-Vinylcarbazol | 25 | 20 | 17 | 62 |
73 | Benzol | 23 | Acrylamid | 25 | 20 | 17 | 41 | |
74 | Polymethylmethacrylat | Benzol | Phenylmelamin- | |||||
Polymethylmethacrylat | 23 | säure | 25 | 20 | 17 | 48 | ||
75 | Benzol | 23 | Calciumacrylat | 25 | 20 | 17 | 70 | |
76 | Polymethylmethacrylat | Benzol | N-tertiäres Butyl- | |||||
Polymethylmethacrylat | 23 | acrylamid | 24 | 20 | 17 | 72 | ||
77 | Polymethylmethacrylat | Benzol | 23 | Acenaphthalin | 25 | 20 | 17 | 70 |
78 | Polymethylmethacrylat | Benzol | 23 | Methacrylamid | 25 | 20 | 17 | 59 |
79 | Polyäthylen | Benzol | 23 | Kaliummethacrylat | 30 | 20 | 17 | 32 |
80 | Polyäthylen | Benzol | keines | Triallylcyanurat | 23 | 60 | 100 | 40 |
81 | Polyäthylen | keines | keines | Acenaphthalin | 23 | 30 | 95 | 19 |
82 | keines | keines | Acenaphthalin | 9 | 30 | 105 | 33 | |
83 | keines | Acenaphthalin | ||||||
Polyäthylen zeigte molekulare Zerreißung bei Mastikation (800C) in dem erwähnten Labormastikator, bei
dem das untere Werkzeug mit 146 Umdrehungen pro Minute umlief; durch Zugabe von 0,6 ml Orthoxylol pro
1 g Polyäthylen trat der kautschukähnliche Zustand ein. Als Entaktivator wurden 0,01 g l,l'-Diphenyl-2-picrylhydrazyl
zugesetzt. Die Viskosität, gemessen mit dem Ubbelohde-Viskosimeter, bei 141° C und mit Menthon
als Lösungsmittel, nahm von einem Anfangswert von 0,74 nach 30 Minuten Mastikation auf 0,63 und nach
60 Minuten Mastikation auf 0,59 ab. Bei einem ähnlichen Beispiel mit Polyäthylen wurden 38 Gewichtsprozent
Divinylbenzol bei 85° C eingebracht, um ein bei 8O0C
kautschukähnliches Gemisch zu erzielen. Dieses letztere wurde mit Stickstoffabschluß und bei einer Umdrehungszahl
von 146 des unteren Werkzeuges 60 Minuten lang bei 8O0C mastiziert. Das Monomere wurde innerhalb
dieser Zeit zu 78% polymerisiert, während nichtmastizierte Gemische keine meßbare Polymerisation aufwiesen.
Nach der Mastikation waren 44% des Produktes in Toluol bei 1000C unlöslich, während nichtmastizierte
Gemische völlig löslich waren.
55
Polyhexamethylenadipat ergab mit 0,25 ml Methacrylsäure pro Gramm Polymeres bei 7O0C ein kautschukähnliches
Gemisch. Beim Mastizieren desselben unter Stickstoff in dem erwähnten Labormastikator, dessen
unteres Werkzeug mit 86 Umdrehungen pro Minute lief, wurden in 15 Minuten bei 700C 81 % des Monomeren in
die polymere Form übergeführt, wobei sich ein härteres Produkt ergab, während unmastizierte Gemische keine
Polymerisation zeigten und die ursprüngliche Konsistenz behielten.
Das Produkt der Mastikation war weitgehend unlöslich in 90% wäßriger Ameisensäure, wohingegen sich das
Ausgangspolymerisat leicht löste.
Styrol wurde in Polymethylmethacrylatspäne einer Viskosität (in Benzol) von 5,0 (100 ml / g) eingebracht,
wobei sich ein kautschukähnliches Gemisch mit 40 Gewichtsprozent Styrol ergab. Dieses Gemisch wurde durch
eine Shaw-Presse von 2,54 cm Durchmesser geleitet, deren Trommel auf 400C und deren Kopfstück auf 1000C
erhitzt war und deren Schnecke mit 10 Umdrehungen pro Minute lief. Hierdurch gelang es, mehr als 95% des
Styrols zu polymerisieren.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Pfropf-Mischpolymerisaten aus einer Mischung von einem an sich nicht kautschukartigen Polymeren, einer polymerisierbaren Olefinverbindung und, erforderlichenfalls, einem das nicht kautschukartige Polymere plastizierenden Lösungsmittel mittels mechanischer Behandlung der Mischung in einer mindestens teilweise von Sauerstoffbefreiten Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile der Mischung und ihre Anteile so bemessen werden, daß das Gemisch bei der Mastikationstemperatur kautschukähnlich ist und dieses Gemisch einer Mastiükation unterworfen wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 842 407.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 1» 539/588 3.61
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3203155A GB832193A (de) | 1955-12-09 | 1955-12-09 | |
GB1410756 | 1956-05-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1104180B true DE1104180B (de) | 1961-04-06 |
Family
ID=26250315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB42435A Pending DE1104180B (de) | 1955-12-09 | 1956-11-09 | Verfahren zur Herstellung von Pfropf-Mischpolymerisaten |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE552490A (de) |
CH (1) | CH356598A (de) |
DE (1) | DE1104180B (de) |
FR (1) | FR1214820A (de) |
NL (1) | NL104706C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1720549A1 (de) * | 1966-08-08 | 1971-06-24 | Exxon Research Engineering Co | Verfahren zur Herstellung von polaren Erdoelharzen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE842407C (de) * | 1948-11-16 | 1952-06-26 | Bataafsche Petroleum | Verfahren zur Herstellung von Polymeren |
-
1956
- 1956-11-07 NL NL211976A patent/NL104706C/xx active
- 1956-11-09 CH CH356598D patent/CH356598A/fr unknown
- 1956-11-09 FR FR725409A patent/FR1214820A/fr not_active Expired
- 1956-11-09 BE BE552490A patent/BE552490A/xx unknown
- 1956-11-09 DE DEB42435A patent/DE1104180B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE842407C (de) * | 1948-11-16 | 1952-06-26 | Bataafsche Petroleum | Verfahren zur Herstellung von Polymeren |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1720549A1 (de) * | 1966-08-08 | 1971-06-24 | Exxon Research Engineering Co | Verfahren zur Herstellung von polaren Erdoelharzen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL104706C (de) | 1963-05-15 |
FR1214820A (fr) | 1960-04-12 |
CH356598A (fr) | 1961-08-31 |
BE552490A (de) | 1956-11-30 |
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