DE1104096B

DE1104096B - Verfahren und Einrichtung zur Entfernung von Kohlenwasserstoffen und Wasser aus Gasen, insbesondere zur Entbenzinierung von Erdgas

Info

Publication number: DE1104096B
Application number: DE1956P0017561
Authority: DE
Inventors: Karl Rogge
Original assignee: Pintsch Bamag AG
Current assignee: Pintsch Bamag AG
Priority date: 1956-12-08
Filing date: 1956-12-08
Publication date: 1961-04-06

Description

Verfahren und Einrichtung zur Entfernung von Kohlenwasserstoffen und Wasser aus Gasen, insbesondere zur Entbenzinierung von Erdgas Bei der Entfernung von Kohlenwasserstoffen aus Gasen, beispielsweise bei der Entbenzinierung von Erdgas, ist es üblich, das Gas nacheinander in getrennten Kolonnen mit einer Absorptionsfiüssigkeit für Wasser zwecks Trocknung bzw. Taupunktsenkung und mit einem Waschöl zwecks Absorption der Kohlenwasserstoffe zu waschen, wobei die beiden Absorptionsflüssigkeiten anschließend durch Desorption des Wassers bzw. der Kohlenwasserstoffe regeneriert und im Kreislauf für eine neue Absorptionsbehandlung eingesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung gestattet eine Vereinfachung dieses Verfahrens und eine außerordentliche Verbilligung der zu seiner Durchführung erforderlichen Einrichtung. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung der angegebenen Art, die in erster Linie dadurch gekennzeichnet sind, daß die beiden Waschflüssigkeiten in einem gemeinsamen Waschteil gleichzeitig entweder als getrennte Ströme oder gemischt auf das zu waschende Gas zur Einwirkung gebracht werden, die beladenen Flüssigkeiten gemeinsam oder getrennt regeneriert werden und die regenerierten Flüssigkeiten, vorzugsweise mittels gesonderter regulierbarer Pumpen, zum gemeinsamen Waschteil zurückgeführt werden. Ermöglicht wird dieses Vorgehen vor allem dadurch, daß mit flüssigen Absorptionsmitteln von ausreichend unterschiedlichen spezifischen Gewichten gearbeitet wird.
Als gemeinsamer Waschteil kann ein üblicher Wäscher oder eine Sprühstrecke in Form einer oder mehrerer Düsen in einer Rohrleitung dienen. Hierbei können die beiden Absorptionsflüssigkeiten gemischt bzw. an derselben Stelle in den Waschturm oder die Rohrleitung eingeleitet werden, so daß sie vom ersten Augenblick an gleichzeitig zur Einwirkung kommen.
Statt dessen kann es jedoch unter Umständen zweckmäßig sein, die Waschmittel verschiedenen Absorptionszonen des Waschteiles zuzuführen, um so die Dauer der Einwirkung unterschiedlich zu gestalten.
Im Falle eines Turmwäschers würde man also beispielsweise die Absorptionsflüssigkeit für den Kohlenwasserstoff am Kopf und die Ahsorptionsflüssigkeit für Wasserdampf an tieferer Stelle in den Waschturm einleiten. Im Falle einer Sprühstrecke würden statt dessen zwei in der Strömungsrichtung des Gases hintereinanderliegende Düsen bzw. Gruppen voll Düsen der Versprühung des Kohlenwasserstoffwaschmittels und des Trocknungsmittels dienen.
Entsprechendes gilt von derDesorption und Regeneration der Waschflüssigkeiten. Hier kann einmal bereits im Sumpf des Wäschers bzw. eines an die Sprühstrecke sich anschließenden Abscheiders eine Trennung der beiden beladenen Waschflüssigkeiten erfolgen, welch letztere von hier aus getrennten Abtrei- bern für Wasser und Kohlenwasserstoff zugeführt werden. Statt dessen kann auch das Gemisch der beladenen Waschflüssigkeiten in einer gemeinsamen Ko lonne von absorbierten Kohlenwasserstoffen und Wasser befreit werden und aus dem Sumpf dieser Kolonne die Waschflüssigkeiten erneut zur Absorption gebracht werden.
Die Rückführung der beiden regenerierten Waschflüssigkeiten erfolgt vorzugsweise mittels getrennter regulierbarer Pumpen, die es gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ermöglichen, jedes Waschmittel in einer solchen Menge in Umlauf zu halten. wie es das Verhältnis der zu absorbierenden Stoffe notwendig macht.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von für die Durchführung des Verfahrens geeigneten Anlagen schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Anlage mit Waschturm und gemeinsamer Rückführung der beiden Absorbentien und Fig. 2 eine Anlage mit Sprühstrecke und getrennter Rückführung der beiden Absorbentien.
Im Falle der Fig. 1 ist ein Waschturm 1, den das Rohgas von unten nach oben durchströmt, am Sumpf 3 mit getrennten Ableitungen a und b für die mit Wasser einerseits und Kohlenwasserstoff andererseits beladenen Waschflüssigkeiten versehen, die zu getrennten Abtreibern 4 und 5 führen. Vom Boden der Abtreiber 4 und 5 werden die regenerierten Waschflüssigkeiten mittels Pumpen 6 abgezogen und über Leitung c gemeinsam wieder in den Waschturm 1 am Kopf desselben eingeführt.
In Fig. 2 durchströmt das Rohgas ein als Sprühstrecke 11 ausgebildetes und mit eingebauten Düsen versehenes Rohr, in dem es den beiden Wasehmitteln ausgesetzt wird, und anschließend einen Abscheider 12, aus dem es trocken und an Kohlenwasserstoffen verarmt oben austritt. Die im Sumpf 13 des Abscheiders 12 anfallenden I,eladenen Waschflüssigkeiten werden, wie im Fall der Fig. 1, getrennt abgezogen und über die Leitungen d und c den Abtreibern 14 und 15 zugeführt. Aus dem Sumpf der letzteren werden die regenerierten Waschmittel durch Pumpen 16 über Leitungen f, g zu getrennten Düsen bzw. Düsengruppen 17, 18 der Sprühstrecke 11 gefördert und hier in den Gasstrom eingesprüht.
Abnveichend von der Darstellung kann statt getrennter Abscheider auch ein gemeinsamer Abscheider vorgesehen sein, aus dem die beiden desorbierten Waschflüssigkeiten gemeinsam oder getrennt abgezogen werden.
Die mit der Erfindung verbundene apparative Vereinfachung wirkt sich sowohl hinsichtlich der Investitionskosten und Betriebskosten als auch des Gesamtgewichts der Anlage günstig aus. Diese Vorteile spielen besonders dann eine Rolle, wenn einerVielzahl von Bohrstellen je eine Anlage zugeordnet wird und die einzelne Anlage auf dem Eohrfeld häufig versetzt werden muß.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Entfernung von Kohlenwasserstoffen und Wasser aus Gasen, beispielsweise zur Entbenzinierung von Erdgas, bei dem das Gas mit einer Absorptionsflüssigkeit für Wasser und mit einem Waschöl als Absorptionsflüssigkeit für die Kohlenwasserstoffe behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Waschflüssigkeiten in einem gemeinsamen Waschteil entweder als getrennte Ströme oder gleichzeitig gemischt auf das zu waschende Gas zur Einwirkung gebracht werden, gemeinsam oder getrennt regeneriert werden und die regenerierten Flüssigkeiten, vorzugsweise mittels gesonderter regulierbarer Pumpen, zum gemeinsamen Waschteil zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der regulierbaren Pumpen jede Waschflüssigkeit entsprechend der Alenge der zu absorbierenden Stoffe, z. B. Wasser und Benzin, in Umlauf gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeiten verschiedenen Absoiptionszonen des Waschteiles zugeführt werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine für den Durchgang des Erdgases eingerichtete Waschkolonne (1) oder Rohrleitung~(11) mit einer (6) oder je einer Verteilervorrichtung (17, 18) für zwei verschiedene Waschflüssigkeiten versehen ist, die mit dem Boden bzw. Sumpf einer oder je einer Abtreibekolonne (5, 4; 14, 15) verbunden sind, die mit dem Boden der Waschkolonne (1) oder eines an die Rohrleitung angeschlossenen Abscheiders (12) in Verbindung steht.