DE1070167B - Verfahren und Vorrichtung zum Abschrecken heißer Gase - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abschrecken heißer GaseInfo
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Description
C07C
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
3 LU ι!
INTERNAT. KL C 07 C
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1070167
S 58489 IVb/12 ο
ANMELDETAG: 4. JUNI 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEG E S CHRIFT:
UND AUSGABE DER
AUSLEG E S CHRIFT:
3. DEZEMBER 1959
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abschrecken heißer Gase,
welche bei der Wärmespaltungsreaktion von Kohlenwasserstoffen in Azetylen und bzw. oder Olefine entstehen.
Um Azetylen und bzw. oder Olefine aus höhergesättigten Kohlenwasserstoffen herzustellen, bringt
man diese letzteren in gasförmigen oder verdampften Zustand auf hohe Temperaturen. Es ist jedoch außerordentlich
wichtig, wenn man beträchtliche Ertragnisse an ungesättigten Kohlenwasserstoffen erhalten
will, die Dauer der Erwärmung zu kontrollieren und sie zwischen sehr engen Grenzen aufrecht zu erhalten.
Man hat z. B. bei der Pyrolyse des Methans gefunden, daß die Ausbeute an Äthylen fast verdoppelt wird,
wenn die Dauer der Reaktion bei 1400° C von 0,014 auf 0,0023 Sekunden abfällt, und daß die Ausbeute an
Azetylen sich um rund 8% vermehrt, wenn die Pyrolyse 0,0029 Sekunden an Stelle von 0,0085 Sekunden
dauert, (britisches Patent 709 325). Bei diesen hohen Temperaturen schreitet die pyrolytische Reaktion fort,
und sie übersteigt das Stadium der Bildung ungesättigter Kohlenwasserstoffe, insbesondere unter Bildung
von Kohlenstoff, Wasserstoff usw.
Man begrenzt die Dauer der Pyrolyse, indem man die gebildeten Gase plötzlich auf eine niedere Temperatur
von 500 bis 6000C abkühlt, also auf eine Temperatur
bringt, bei wecher die ungesättigten Kohlenwasserstoffe beständiger sind.
Zahlreiche Verfahren wurden zu diesem Zwecke vorgeschlagen, namentlich die Querdurchstäubung des
Pyrolysegases mit kaltem Wasser. Diese Methode ist die wirtschaftlich vorteilhafteste, aber sie befriedigt
nicht immer vollkommen, wenn sie in industriellem Maßstab angewendet wird.
Infolge einer unerwünschten Durchdringung der Pyrolysezone mit Wasser ergibt sich zum Nachteil
der Ausbeute an ungesättigten Kohlenwasserstoffen eine teilweise vorzeitige Abkühlung des in Entstehung
begriffenen Gases.
Dies ist insbesondere bei einem Zentralzerstäuber der Fall, welcher in der Achse der Pyrolysekammer
angeordnet ist und wobei das herausgeschleuderte Wasser (dessen kinetische Energie ausreichend sein
muß. um eine zu starke Ablenkung des Wasser-Schirmes
durch den Gasstrom zu vermeiden) an der Aufprallstelle an der Wand des Ofens zur Bildung
von nach allen Seiten sprühenden Strahlen Anlaß gibt. Andererseits verursachen die von Zerstäubern
am Rande der Pyrolysezone im Gegenstrom ausgehenden Wasserstrahlen in ihrem Vereinigungspunkt beträchtliche
Wirbelströmungen, von denen ein Teil in Form eines Wasserkegels oder von Nebeltröpfchen
gegen die Pyrolysezone gelenkt wird, je nachdem, ob Verfahren und Vorrichtung
zum Abschrecken, heißer Gase
Anmelder:
Societe Beige de l'Azote et des Produits
Chimiques du Marly Societe Anonyme,
Lüttich (Belgien)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität: Österreich vom 7. Juni 1957
Frederic Francois Albert Braconier, Plainevaux, und Jean Joseph Lambert Eugene Riga, Lüttich
(Belgien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
die Zerstäubung transversal oder leicht geneigt in bezug auf den Abfluß des Gasstromes erfolgt.
Bei den bis jetzt verwendeten Geräten werden die Wirbelströmungen keineswegs unterdrückt, wenn die
Zerstäubung mit der Einführung des Wassers durch Öffnungen, die längs der Wand in der Pyrolysezone
angeordnet sind, oder mit einem Wassergeriesel längs des äußersten Randes dieser Zone verbunden ist.
Gemäß der Erfindung behebt man diese Nachteile mittels eines Verfahrens und eines einfachen, besonderen
Gerätes, welches es gestattet, quer zur Flußrichtung der heißen Gase einen vollständig geschlossenen
Wasserschleier, dessen obere Fläche homogen und gleichförmig ist, zu erzielen, durch Zusammenwirken
aus einer ersten Wasserschicht, die aus Strahlen gebildet wird, welche gegen die Längsachse der Pyrolysezone
gerichtet sind und die von Zerstäubern herrühren, die am äußersten Ende dieser Pyrolysezone
angeordnet sind, und einer zweiten Wasserschicht, die sich über die vorhergehende ausbreitet.
Ein solches Ergebnis wird durch die Kombination gewisser Bedingungen erlangt, die notwendigerweise
eingehalten werden müssen, damit das Verfahren zur raschen Abkühlung des Pyrolysegases seine volle
Wirksamkeit entfaltet.
Für einen vertikalen Ofen mit kreisförmiger Pyrolysekammer gelten für die Wasserzerstäuber folgende
Bedingungen:
1. Öffnungsschlitz für die Zerstäubung des Wassers in dünnen Streifen mit einem Öffnungswinkel von
ungefähr 60° gegen die Achse der Reaktionszonc gerichtet.
2. Anordnung längs des Umfanges eines kegelstumpfartigen
Kranzes, von größerem Durchmesser als dem der Pyrolysekammer.
3. Neigung der Wand des Kranzes unter einem Winkel von 10 bis 15° in bezug auf die Achse des
Ofens.
4. Neigung jedes Zerstäubers unter einen Winkel von 2 bis 5° in bezug auf die Horizontale.
Wenn diese Bedingungen eingehalten werden, bilden die Wasserstrahlen, die unter Druck von
jedem Zerstäuber abgegeben werden und sich fächerförmig ausbreiten und sich in einer horizontalen
Ebene überdecken, eine geschlossene und stabile Wasserdecke, die gegen den unteren Teil leicht
konisch ist und dort, wo sie nach unten austritt, durch die Wiedervereinigung der verschiedenen Streifen
einen Wasserkonus bildet, und die nach oben nur einen sehr leichten Nebel aus Wassertröpfchen aufweist,
der praktisch ohne ungünstigen Einfluß auf die pyrolytische Reaktion ist.
Diese Ergebnisse werden noch verbessert, wenn man über diese erste Wasserdecke eine zweite Decke
legt, die durch einen dem Abschneiden analogen Effekt, die Bildung dieses Nebels verhindert. Diese
zweite Decke wird am günstigsten von dem Wasserschirm abgeleitet, welcher die Innenseite der Wand
in der Pyrolysezone gegen die Ablagerung von Kohlenstoff schützt.
Die Figuren zeigen die Anwendung der Erfindung auf die teilweise Verbrennung von Kohlenwasserstoffen
zu Azetylen.
Fig. 1 zeigt im Schnitt einen kreisförmigen Ofen zur Verwirklichung dieser teilweisen Verbrennung,
mit der Vorrichtung zur raschen Abkühlung des Pyrolysegases;
Fig. 2 ist eine Abwicklung eines Teiles des Mantels, längs welchem die Zerstäuber angeordnet
sind;
Fig. 3 ist ein Querschnitt des Ofens der Fig. 1 bei x-y.
Der kreisförmige Ofen umfaßt einen Verteiler 1 in Form einer feuerfesten zylindrischen Scheibe, durchsetzt
von parallelen Kanälen 2 zur Verteilung des reaktionsfähigen Gasgemisches in der Verbrennungskammer,
welche durch die Wand 4 begrenzt ist. Längs seines äußeren Umfanges ist der Verteiler 1 mit
einem hohlen metallischen Ring 5 versehen, in welchem eine Öffnung 6 in Form eines Schlitzes vorgesehen
ist.
Am äußersten Ende der Verbrennungskammer sind längs des Umfanges eines kegelstumpfförmigen
Mantels 8, dessen mittlerer Durchmesser größer als derjenige der Verbrennungszone ist und der um einen
Winkel von 15° in bezug auf die Achse des Pyrolyseofens geneigt ist, die Zerstäuber 7 angeordnet. Wie in
Fig. 2 dargestellt, sind die Einspritzschlitze der Zerstäuber leicht geneigt, und zwar unter einem Winkel
von 2 bis 5° in bezug auf die Horizontale.
Durch die Kanäle 2 führt man das vorgewärmte Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und Sauerstoff in
die Verbrennungszone 3 ein, wo es sich entzündet. Durch den hohlen metallischen Ring 5 und den
Schlitz 6 wird unter Druck Wasser längs der Wrand 4 der \erbrennungszone eingespritzt. Andererseits zerstäubt
man Wasser durch die Düsen 7 in Form dünner Streifen, die einen öffnungswinkel von 60°
aufweisen und die in Richtung des Abflusses der Pyrolysegase leicht geneigt sind. Bei richtiger Wahl
der Zahl der Zerstäuber, zweckmäßigerweise aK Funktion des Durchmessers der Pyrolysezone und des
Abstandes zwischen der Wand und dem Mantel 8. überdecken sich die Wasserflächen und bilden eine
ίο vollständig geschlossene und homogene Schicht, deren
Durchschnitt mindestens jenem der Pyrolysezone gleich ist, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Auf dieser
Schicht breitet sich das Wasser des Schutzschirmes der Wand 4 aus, und man erhält so, als Resultante
dieser beiden Schichten, einen stabilen Wasserschleier mit einer gleichförmigen oberen Fläche größter Wirksamkeit.
Bei der Anwendung dieses Verfahrens zur raschen Abkühlung des Pyrolysegases hat man bei der teilweisen
Verbrennung von Methan ein Pyrolysegas erhalten, welches einen Gehalt von 8,4°/oAzetylen aufwies
(bezogen auf das trockene Gas), während bei der Verwendung anderer Verfahren und Geräte, die bis
jetzt bekanntgeworden sind, der Gehalt nur 8°/o betrug.
Claims (4)
1. Verfahren zur Abschreckung heißer Gase, welche bei der Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffen
in Azetylen und bzw. oder Olefine in einer kreisförmigen Reaktionszone entstehen, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Strom der heißen Gase durch einen geschlossenen Wasserschleier
hindurchführt, dessen obere Fläche homogen und gleichförmig ist und der durch die Zusammenwirkung
einer ersten Wasserdecke in einer Ebene quer zur Richtung des Flusses der heißen Gase, welche
aus Wasserstrahlen in Form dünner Streifen gebildet wird, die gegen die Achse der Reaktionszone
gerichtet sind und die von Einspritzschlitzen ausgehen, die am äußersten Ende der Reaktionszone längs des Umfanges eines Mantels angeordnet
sind, dessen Durchmesser größer als jener der Reaktionszone ist, mit einer zweiten Wasserdecke,
4^ welche sich über die erste ausbreitet, entstanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Wasserdecke, die zur Ausbreitung
über die erste gelangt, von einem Wasserschirm stammt, welcher die Wand der kreisförmigen Reaktionszonc schützt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der ersten
Wasserdecke Wasserstrahlen gegen die Achse der Reaktionszone richtet, welche einen öffnungswinkel
von ungefähr 60° haben und von Einspritzschlitzen ausgehen, die längs des Umfanges eines
kegelstumpfförmigen Mantels angeordnet sind, der unter einem Winkel von 10 bis 15° in bezug auf
die Achse der Reaktionszone geneigt ist, und dessen mittlerer Durchmesser größer als jener der
Reaktionszone ist, wobei die Einspritzschlitze selbst unter einem Winkel von 2 bis 5° in bezug
auf eine senkrechte Ebene zur Wand der Reaktionszone geneigt sind.
eö
4. Vorrichtung zur plötzlichen Abkühlung heißer
Gase, welche bei der thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen in Azetylen und bzw. oder
Olefine in einer kreisförmigen Reaktionszone (3) entstehen, gekennzeichnet durch Wasserzerstäuber
in Form von Schlitzen (7), welche längs des Um-
fanges eines kegelstumpfförmigen Mantels (8) angeordnet sind, der unter einem Winkel von 10 bis
15° in bezug auf die Achse der Reaktionszone geneigt ist, und dessen mittlerer Durchmesser größer
als jener der Reaktionszone ist, wobei die Schlitze (7) unter einem Winkel von 2 bis 5° in bezug auf
eine senkrechte Ebene zur Wand (4) der Reaktionszone geneigt sind und gegen die Achse der Reaktionszone
gerichtete Wasserstrahlen mit einem
öffnungswinkel von etwa 60° liefern, wobei die Strahlen sich zu einer Wasserschicht überdecken,
und eine Wassereinspritzvorrichtung (5, 6), die am Umfang des oberen Endes der Reaktionszone
angeordnet ist, um längs der Wand dieser Zone einen Wasserschirm zu bilden, welcher sich über
der Wasserschicht, die sich aus der Überdeckung der Wasserstrahlen der Zerstäuber ergibt, ausbreitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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